Pelletspuffer: Solo oder kombiniert?
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Pelletspuffer: Solo oder kombiniert?

Nachdem nun doch noch etwas Budget bei den Pellets übrig ist, erwäge ich eventuell einen Puffer dazuzunehmen, um die Haltbarkeit der Anlage zu erhöhen. Die Anlage ist nicht solarunterstützt.
  • Daher die Frage: Was ist sinnvoller?
  • Reiner Puffer oder Puffer mit kombiniertem Warmwasser-Behälter

Viele Grüße,
Thomas Walter

  1. Der Installationsaufwand

    bei den sog. "Tank-im-Tank" Lösungen ist geringer. Es kommt dabei jedoch auf einige Dinge an:
    • Reicht die bereitgestellte Trink-Warmwassermenge (je nach Speichergröße meist nur bis 150 Liter) für Ihren Haushalt?
    • Wie ist die NL-Zahl des Speichers OHNE Nachladung? Sinn dieser Frage: Ein "kalter" Pelletskessel braucht im Sommer ca. 20-30 Minuten, bis er genügend Energie zum Nachladen bietet. Das kann für Vielduscher oder Großbader evtl. zu lange sein.
    • In welcher Höhe sind am Kombispeicher die Anschlüsse für Kessel/Heizung angebracht?
    • Was geschieht mit dem großen unteren Teil des Puffers, der normalerweise nicht benötigt wird? Ist vielleicht doch noch die Zuheizung mit einem wasserführenden Kaminofen geplant?
    • Welchen Durchmesser haben die Fühlerhülsen und an welchen Stellen sind sie angebracht? Passen sie zu der (vorhandenen) Regelung?

    Sie sehen: Der Kombispeicher sollte immer auf das geplante System abgestimmt sein und am Besten vom selben Hersteller kommen. Alternativen haben wir (meist aus Kostengründen) aber auch schon installiert. Macht nur eine bessere Vorplanung notwendig.
    Im Normalfall verzichte ich jedoch auf einen Pufferspeicher, wähle den Trink-Warmwasserspeicher groß genug und baue die Heizungsanlage IMMER mit einem Mischer-geregelten Heizkreis auf.
    Puffer nur, wenn eine zusätzliche Energie für die Heizung gesammelt werden soll.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb

  2. Sinn eines Puffers bei reinen Pellets?

    Hallo Herr Lüneborg,
    in der Tat bin ich mir über den Sinn eines Puffers nicht sicher:
    • Zur Ausführung kommt bei mir die EuroPellets 15 von Fröling Overath, die ja auch im Niederlastbereich extrem gute Abgaswerte hat (dies ist übrigens das direkte Resultat des letzten BAU.DE-Threads, bei dem wir uns ja schon trafen, s. Link unten). Aus Abgasgründen wäre also kein Puffer notwendig.
    • Nachdem ich die langen Aufheizzeiten bei Pellets gesehen habe, kommt ein 400 Liter Trinkwasserspeicher zum Einsatz (5 Personen).
    • Zwar wäre die Europellets in der Lage den primären Heizkreis ohne externen Mischer selbst abzumischen (das beschreibt Buderus Austria auch so in einer Broschüre), aber sowohl Fröling D als auch mein Heizungsbauer empfehlen einen externen Mischer (wird von der Streuerung direkt mitverwaltet). Kommt daher auch so zur Ausführung.

    Warum dann einen Puffer? Hier bin ich absoluter Heizungsbauer-Laie und hab' mir das daher etwas von der Physik her überlegt:

    1. Bei mir gibt's ausschließlich normale (Kermi) Heizkörper. Die thermische Masse dieses Systems müsste also wesentlich geringer sein als z.B. die einer Fußbodenheizung (FBHAbk.).
    2. Dies wiederum müsste zu häufigen Ein- und Ausschaltvorgängen führen.
    3. Und dies wiederum zu schnellerem Verschleiß: Ich gehe mal davon aus, das ich nach 15 Jahren die Anlage erneuern muss. Da es bis dahin sicher keine zur Pelletsschnecke passende Anlage gibt, fliegt das ganze Zeugs raus, macht also alle 15 Jahre rund 12.000 € Investitionskosten oder pro Jahr 800 €. Kann ich durch einen Puffer die Haltbarkeit der Anlage um 2 Jahre erhöhen, so hat sich der Puffer (ca. 1000 €) schon gerechnet.

    Oder ist da irgendwo ein Denkfehler?
    Viele Grüße,
    Thomas Walter

  3. denke auch über Pufferspeicher nach ...

    Hallo,
    zuerst möchte ich vorweg schicken: Bin nur ein angehender Bauherr  -  aber im Grunde genommen absoluter Baulaie.
    Für Pellets interessiere ich mich auch. Was ich bisher so gelesen/gehört habe geht auch in die Richtung: die Pellets-Kessel können schon modulieren  -  aber Pufferspeicher wäre doch besser.
    Aufgrund einer Empfehlung von Herrn Jahn in einem anderen Thread (s. Link) bin ich auf den Rotex Sanicube gestoßen. Dies ist ein Kunststoffspeicher (500 l), in dem das eigentliche Speicherwasser drucklos "rumsteht". Warmwasser (Trinkwasser) wird mittels PE-Rohr im Durchlaufprinzip aufgewärmt. Je nach Speichertemperatur (56-65 °) sollen dabei beachtliche Mengen (300-500 l) 40 ° warmem Trinkwasser mit 20 l/min ohne Nachladen als Mischwasser zu zapfen sein. Das scheint mir schon mal recht beachtlich.
    Geladen wird der Speicher über ein Metall-Rohr Wärmetauscher. Die "Dauerleistung nach DINAbk. 4708 Qn" beträgt 22,4 kW  -  das sagt mir zwar nicht wirklich was  -  als Laie Stelle ich mir das so vor, dass der Wärmetauscher eben die 22,4 kW in den Speicher "pumpen" kann.
    Als interessierter Laie Stelle ich mir das so vor, dass das Heizungswasser durch den Wärmetauscher fließt und so nach dem Aufheizen des Speichers durch den Puffer solange erwärmt wird, bis Nachladen angesagt ist. Der Heizkreis müsste Mischer-geregelt sein.
    Herr Lüneborg, würde so etwas funktionieren und wäre es wirtschaftlich sinnvoll?
    • Name:
    • Reg2023-Wolfgang
  4. NL-Zahl

    Hallo Herr Lüneborg,
    wenn Sie auf die Frage davor Antworten, vielleicht haben Sie auch irgendeinen Link, der die NL Zahl definiert. Hab' das Web durchgekämmt und nichts gefunden, bin zwar Physiker, aber ohne Definition hilft mir das auch nichts ...
  5. NL-Zahl -

    habe sie "er-googelt". Echt klasse, dass Google auch PDF-Dokumente indiziert. Unter dem u.g. Link gibt's eine ganze Menge Infos zur Dimensionierung von Warmwasser-Speichern. Auch zur NL-Zahl.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann ein Speicher mit einer NL=1 eine sogenannte "Einheitswohnung" gemäß dem Bedarf versorgen. So eine Einheitswohnung scheint mit 3,5 Personen belegt zu sein. Ein Speicher mit einer NL-Zahl von 3,5 (Rotex Sanicube) kann demnach 3,5 solcher Wohnungen versorgen. Das wären dann wohl so rund 12 "Einheitspersonen". Auch wenn ich gerne manchmal etwas ausgiebiger dusche  -  es sollte für einen 4 Personenhaushalt gut ausreichen.
    Ansonsten ist in der angeführten PDF-Datei einiges an Theorie und an Praxisbeispielen aufgeführt. Da wird dann vom Zweifamilienhaus über ein Zwanzigfamilienhaus, ein Damen-Friseurbetrieb bis zu einer Kaserne die Speicherdimensionierung erörtert.
    Hab die Datei nur mal überflogen  -  um es richtig zu verstehen, muss man sich wohl richtig rein*arbeiten*.
    Ich denk, ich werde das dann wenn es ansteht zusammen mit dem Heizungsbauer Pi*Daumen machen ...
    • Name:
    • Reg2023-Wolfgang
  6. Der Rotex Sanicube 500 l ist für ein normales EFH mit 4 Personen ausgelegt!

    Bei mehr Verbrauch stößt er schnell an seine Grenzen!
    Nicht mehr als 300 l 40 grädiges W-Wasser ohne Nachheizen!
    Aber zur Holzheizung ohne Pufferspeicher, da soll mir mal einer erklären wie das überhaupt sinnvoll funktionieren soll (auch bei Pelletkessel)?!
    Normalerweise sollte die gesamte Tagesheizlast des Hauses gepuffert werden können bei 100 kWh/d also 2000 l Puffer!
  7. Puffer primär für den Teillastbereich

    Hallo Herr Jahn,
    danke, dass Sie uns in diesem Thread unterstützen. Ich möchte nicht Thomas Walter den Thread "aus den Händen nehmen"  -  glaube aber zu erkennen, dass seine und meine Gedanken mit vergleichbaren Fragen um das gleiche Thema kreisen.
    Das Thema Puffer bei Holzheizung für einen Tagesheizbedarf: Herr Jahn, Ihren Vorschlag den gesamten Tagesheizbedarf zu puffern kann ich nachvollziehen, wenn es sich um manuell beschickte Holzkessel handelt. Da will man wohl einmal am Tag den Brennraum füllen, das Holz soll verbrennen und die gewonnenen Wärmeenergie soll für den gesamten Tag ausreichen. Soweit verstanden. Bei einem automatisch beschickten Holzpelletszentralheizkessel (langes Wort um ihn von den Pelletskaminöfen abzugrenzen) habe ich das bisher so verstanden: Bei klirrender Kälte (volle Heizlast) läuft der Kessel bei optimaler Auslegung sowieso dauernd und bräuchte daher eigentlich überhaupt keinen Puffer für den Heizkreis. Bei höheren Außentemperaturen (sagen wir mal um den Gefrierpunkt) ist die Heizlast schon erheblich geringer und jetzt könnten die modulierenden Pelletskessel eventuell in Teillast kontinuierlich durchlaufen. Und wenn es noch ein paar Grädchen wärmer wird, dann kann der Kessel nicht mehr so weit "heruntermodulieren" und muss daher im Stop and Go Betrieb laufen. Und je weniger thermische Trägheit das gesamte System besitzt (konv. Heizkörper bei Thomas Walter) desto häufiger wird der Kessel anlaufen (natürlich auch abhängig von der eingestellten Hysterese).
    Jetzt ist die Frage, ob durch den Einsatz eines Pufferspeichers die Anzahl der Brennerstarts im Teillastbereich reduziert werden sollte. Den Speicherbedarf würde ich in etwa so abschätzen wollen: Bei voller Heizlast braucht es eigentlich keinen Puffer, bei Teillast (sagen wir mal 50-99 %) könnte die "Modulierfähigkeit" des Kessels genutzt werden  -  bräuchte es dann auch keinen Speicher. Ist die Heizlast unter 50 % dann würde ich für mich mal annehmen, dass der Kessel zweimal pro Tag den Speicher laden soll. Dann wäre die Speicherauslegung nach meinem Weltbild 50 % von 25 % der max. Heizlast. Also würde ich rechnerisch 12,5 % der max. Tagesheizlast speichern wollen. Wären in Ihrem Beispiel dann 250 l Speichervolumen. Ok  -  der Kessel muss auch noch für Warmwasser etwas arbeiten und vielleicht noch weitere "Randerscheinungen" ...
    Demnach sollte ein Puffer um die 500 l eigentlich ausreichen um mit max. 2-4 Brennerstarts am Tag auszukommen.
    Oder mache ich irgendwo einen gravierenden Denkfehler?
    Bin nur ein angehender Bauherr.
    • Name:
    • Reg2023-Wolfgang
  8. @Wofgang 500 l Puffer für Pelletkessel sicher ausreichend

    Die Überlegungen sind sicher richtig, sollte eine thermische Solaranlage mit Heizungsunterstützung eingeplant sein ist aber ein größerer Puffer auch nur von Vorteil.
  9. Ein bisschen Dreisatz zum Puffer

    @Wolfgang: Ich finde den Verlauf des Threads überaus interessant, auch wenn das Thema Kombi- / Einzelspeicher etwas aus dem Fokus kommt. Das PDF ist auch spannend, da kann' ich das nächstmal beim Heizungsbauer mitreden.
    • Ich sehe den Puffer in der Tat genauso ausschließlich zur Vermeidung des Teillastbereichs und des zu häufigen Taktens der Pelletsanlage. Die Vorhaltung von Wärmeenergie ist nicht das Ziel. Dass es ohne Puffer auch geht, zeigt ja das Beispiel von Herrn Ostertag auf diesem Forum.
    • Am praktischen Beispiel bei meinem Haus bedeutet das:

    Die Fröling EuroPellet moduliert zwischen 4.5 und 15 kW. Mein Haus braucht laut Berechnung Heizungsbauer (am kältesten Tag des Jahres nach DINAbk.) maximal 10 kW. Wären da nicht die gelegentlichen Brauchwasserladungen, meine Anlage würde nie volle Leistung erreichen.

    • Schlimmer noch, unter 4,5 kW Leistungsabnahme würde sie intervallartig an- und ausgehen (angehen, ausgehen). Keine Ahnung wie oft, dies hängt wohl u.a. von der Menge des Wassers im Heizkreislauf ab und vielen Parametern mehr.
    • Deswegen der Puffer. Rotex Sanicube kostet laut dem Thread, auf den oben verzeigert, ca. 1000 €. Ich denke nach dem Tipp von Herrn Lüneborg nun natürlich über einen Fröling Kombipuffer nach (weil gleicher Hersteller), ganz konkret über den Primacall PT 750 mit 600 Litern Warmwasser und 150 Liter Trinkwasser-Edelstahl-Blase. Kostet rund 2300 €, ist also etwa doppelt so teuer wie Rotex.
    • Geht man davon aus, dass 10 kW die Spitzenleistung am kältesten Tag sind und in der Übergangszeit 2,5 kW gemittelt auf 24 h reichen, so ergibt sich ein Wärmebedarf von 2,5*24 = 60 kWh. Schwankt der 750 Liter Speicher zwischen oberer und unterer Temperatur um 30 °C, (z.B. 75 °C und 45 °C, keine Ahnung ob das realistisch ist), so entspricht dies einem Energieinhalt von 26,2 kWh, also läuft die Anlage rund alle 10 Stunden. Um die 26,2 kWh wieder reinzupumpen, braucht die EuroPellet nach Erreichen der Volllast etwa 1 Stunde 45 Minuten. Dies ist sicher lang genug, damit die Pelletverbrennung gut ins Laufen kommt.

    Ist wie gesagt nur physikalischer Dreisatz, aber die Größenordnungen müssten hinkommen.
    Viele Grüße,
    Thomas Walter

  10. Sinn des Puffers ist nachvollziehbar

    @Thomas  -  ich glaube auch, dass das "bisschen Dreisatzrechnung" ganz gut passen müsste und ein Pufferspeicher sinnvoll ist.
    Vielleicht noch ein paar Gedanken zur Entscheidung reiner Pufferspeicher vs. Kombispeicher: Zumindest unser Trinkwasser ist sehr kalkhaltig. Da der Kalk bei Temperaturen über 60 °C verstärkt ausfällt wäre es wahrscheinlich sinnvoll, die max. Temperatur eines Kombispeichers auf 60-65 °C zu begrenzen. Was natürlich bedeutet, dass der Speicher insgesamt weniger Energie speichern kann. Wenn man einen reinen Speicher hat, dann kann man den sicherlich gut "hochjubeln" bis vielleicht 85 °C (muss natürlich gut gedämmt sein)  -  die Trinkwasserbereitung bedient sich dieses Speichers ebenso wie die Heizung.
    z.B. unter

    ist ein solcher Speicher incl. Drumherum zu finden. In der "Comfortlösung" ist's ein reiner Pufferspeicher, der über einen Wärmetauscher das Trinkwasser erwärmt. Eine Umwälzpumpe befördert das Heizungswasser durch ein Stetigregelventil durch den Wärmetauscher. Das Stetigregelventil sorgt dafür, dass nur soviel Speicherwasser durch den Wärmetauscher fließt wie zum Erreichen der eingestellten Trinkwassertemperatur erforderlich ist. Zusammen mit der hohen Fließgeschwindigkeit des Trinkwasser fällt dann wohl im Wärmetauscher kein Kalk aus.
    Können das die echten Experten so bestätigen?
    Diese Lösung kostet bei 800 l Speicher + Trinkwassermodul (880+1350) laut der PDF-Preisliste 2230 € (+ Steuer). 1000 l wären gerade mal 40 € mehr. Über ein weiteres Wärmetauschermodul kann daran auch eine Solaranlage (Brauchwasser+Heizungsunterstützung) angeschlossen werden. (Ein Kombispeicher 800 l mit 170 l Trinkwasser kostet 1780 €)
    Für mich wäre dies eine "High-Tech" Alternative zur "Low-Cost" Lösung mit dem Rotex Sanicube. Eine weitere Alternative könnte auch der Calo-Bloc (http://www.calo-bloc.de )  -  den Herr Jahn empfiehlt  -  sein. Zum besseren Verständnis der Varianten und deren Kombination zu einer Gesamtanlage hat mir die PDF-Datei unter

    ... Handbücher ... Schemenhandbuch gut geholfen. Vielleicht sollte ich hier mal einstreuen: mit keiner der genannten Firmen habe ich irgendwas zu tun  -  bin nur ein angehender Bauherr, der eine wirtschaftliche + komfortable + haltbare Gesamtanlage haben will.
    Übrigens  -  für die Regelung des Gesamtsystems (besonders des Pelletkessels) sehe ich jetzt eigentlich keinen gravierenden Unterschied ob ich einen 750 l Kombispeicher von Fröling oder einen reinen Pufferspeicher mit 1000 l von Sonnenkraft einsetze. Die Regelungsstrategie mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen (Vorteilen, Nachteilen) müsste m.E. bei beiden Lösungen gleich sein.
    In meinen Augen besteht eine Herausforderung darin, dass die Steuerung Aufgrund der Randbedingungen erkennt sollte, dass der Kessel auf Teillast (z.B. 75 %) voll durchlaufen könnte und nicht im Volllastbetrieb den Speicher lädt (ca. 3 Std.) und dann für kurze Zeit (ca. 1 Std.) abschaltet um bald wieder zu starten. Die Frage die mich interessiert wäre also: Wie erkennt die Steuerung des Kessels, dass trotz Pufferspeicher ab einem gewissen gemittelten Wärmebedarf ein Teillastbetrieb besser wäre? Aber auch: Ist es überhaupt besser, den Kessel in Teillast durchgehend laufen zu lassen oder ist es besser, immer wieder mit Volllast den Pufferspeicher zu füllen?
    Viele Fragen ... Noch eine fällt mir ein: Welche Pelletskessel kann man "von außen" also von einer externen Steuerung z.B. über eine RS-232 Schnittstelle mit Kommandos wie z.B. "Start mit 70 % Teillast" oder "Stopp" steuern? Alle sonstigen Funktionen (Verbrennungssteuerung, Sicherheitsfunktionen usw.) soll natürlich die Kesselsteuerung selbst übernehmen.

    • Name:
    • Reg2023-Wolfgang
  11. Getrennter Puffer wohl besser

    Hat ein bisschen gedauert, bis ich wieder poste, wollte aber noch den Termin mit dem Heizungsbauer heute abwarten. Einen klaren Hinweis ob Kombi- oder getrennter Puffer hat er nicht gegeben, aber ich konnte wenigstens meine Argumente abchecken.
    • Danach werde ich wohl nun für einen getrennten Puffer entscheiden, die Argumente von Wolfgang sind absolut stichhaltig. Trinkwasser sollte in der Tat wohl nicht über 55 bis 60 °C erwärmt werden wegen dem dann auftretenden Kalkausfall. Dies limitiert aber die höchste Temperatur des Kombipuffers klar, der sonst durchaus auch auf 85 °C gehen könnte.
    • Damit hat man dann als Temperaturdifferenz statt ca. 25 °C etwa 50 °C, d.h. der Energiespeicherung des Puffers verdoppelt sich. In diesem Sinne entspricht also dann ein 750 Liter Einzelpuffer einem 1500 Liter Kombipuffer.

    Bleibt noch die Frage, wie die Pelletsanlage wohl am besten modulieren sollte.

    • Prinzipiell denke ich, sie sollte wohl immer unter Volllast arbeiten. Dies minimiert potentielle Versottungen im Abgasbereich. Die Supramatic Steuerung der EuroPellet lässt sich so auch programmieren.
    • Natürlich wäre auch denkbar, dass die Anlage sich so runterregelt, dass sie möglichst nicht aus geht. Um sicher wissen zu können, dass diese Strategie aufgeht, müsste sie aber wohl etwas in die Zukunft schauen, d.h. wissen dass meinetwegen samstags um 10:00 Uhr immer eine größere Brauchwasseranforderung kommt. Natürlich könnte man die Lastprofile in Abhängigkeit von Uhrzeit, Wochentag und Außentemperatur im Laufe der Zeit durch Protokollierung ermitteln. Dies ist aber wohl nicht Leistungsumfang einer normalen Steuerung, obwohl diese Dinger extrem frei programmierbar sind.
    • Ich habe mit dem Entwicklungsleiter von ETA Heiztechnik telefoniert (das ist der Hersteller der EuroPellet, Fröling D vertreibt sie nur). Das nächste Firmwarerelease wird die Protokollierung und Programmierung der Anlage über die eingebaute RS232 Schnittstelle erlauben. Falls meine Anlage dass nicht hat, werde ich mir halt das EPROM besorgen. Ist man also bereit einen alten Rechner zu opfern, dann laesst sich in der Tat wohl eine vorausschauende Steuerung implementieren.

    Allerdings wird der Pelletskessel dann so etwas wie für andere eine Modelleisenbahn ...
    Viele Grüße,
    Thomas Walter

  12. Modellbahn ist gut

    ja, den Charakter könnte so eine Steuerung bekommen. Wenn wir unsere Häuser irgendwann (wenn die Götter der Baustellen uns wohlgesonnen sind) bewohnen, dann wollen wir ja auch noch etwas zu tun haben ;-)
    Und bis dahin kann der Kessel sicherlich gut im "Pufferbetrieb" laufen  -  dann wird der Puffer mit voller Kesselleistung geladen. Mal öfter (wenn's richtig kalt ist), mal weniger oft (in der Übergangszeit). Was ja eigentlich erstmal kein Beinbruch ist.
    Die externe Steuerung kann auch Monate nach dem Einzug optimierend dazukommen. Einfach mal meine ersten Gedanken zur Regelstrategie:
    Angenommen, der Kessel kann bis 30 % der max. Kesselleistung heruntermodulieren. Dazu mal angenommen, es besteht unter 40 % Versottungsgefahr für den Schornstein (diese Grenze kann man vielleicht Aufgrund der Abgastemperaturen und der Schornsteindaten bestimmen?). Das heißt dann, solange weniger als 40 % Kesselleistung gefordert werden, sollte der Kessel sooft nötig zur Speicherladung mit 100 % laufen. Dabei müsste die externe Steuerung nur das Verhältnis Laufzeit/Stillstandszeit beobachten. Sollte mehr Wärme aus dem Speicher geholt werden (draußen kälter, viele Warmduscher ...) dann wird irgendwann ein Verhältnis von 40/60 erreicht. Ab dieser Grenze könnte der Kessel in den modulierenden Betrieb geschaltet werden.
    Wenn man sich jetzt eine Solltemperatur des Speichers für den modulierenden Betrieb definiert, dann lassen wir den Kessel diese Temperatur halten. Diese Solltemperatur sollte dann natürlich gewisse Reserven für die Trinkwassererwärmung vorsehen und niedriger als die maximalen Speichertemperatur im Pufferbetrieb sein. Jetzt müsste man noch ein paar Randinformationen (Trägheit des Systems usw.) sammeln um in der SW einen Regler zu implementieren. Der lässt dann den Kessel zwischen 40 % und 100 % (bei den max. 10 kW bei Thomas eher selten) herummodulieren. Wenn dann die 40 % zu viel sind, dann lädt der Kessel mit diesen 40 % bis zur max. Speichertemperatur auf und schaltet ab. Und dann fängt das Spiel wieder von vorne an. So sollte der Kessel im Winter recht selten ausgehen.
    Dies wäre so mein erster, grober Gedankenansatz für eine mögliche Regelstrategie. Beim weiteren Verfeinern müsste man wohl noch die eine oder andere Hysterese einbauen usw. Kann das funktionieren?
    Ach ja  -  fast hätte ich es vergessen: durch die Auslegung der Solltemperatur des Speichers für den modulierenden Betrieb mit gewissen Reserven für die Trinkwasserbereitung (sagen wir mal um die 60 °C) braucht die Steuerung eigentlich nicht "vorausschauend" zu arbeiten (vielleicht nach Tag/Nacht unterscheiden)  -  da würde ich mir wahrscheinlich nicht die Mühe machen zukünftige Lastprofile zu ermitteln.
    Lieber den Speicher und seine Anschlüsse sehr sorgfältig dämmen  -  das bringt dann vermutlich mehr.
    Und wenn dann der Drang zu weiteren Optimierungen überhaupt nicht mehr zu bremsen ist, dann würde ich mich über die Steuerung der Zirkulationspumpe hermachen  -  aber dazu gibt's ja auch schon Threads.
    Thomas, wenn Du Dich bzgl. Speicher entschieden hast  -  laß' es uns wissen, welcher Dein Favorit geworden ist.
    • Name:
    • Reg2023-Wolfgang
  13. Keine Überraschungen ...

    ... hat ein bisschen gedauert, bis diese Antwort kam. Musste den Heizungsbauer 6 mal (!) anmahnen, bis er ein Zusatzangebot aufgestellt hat. Hätte mir gewünscht, dass er sich nach guten und preisgünstigen Puffern etwas umschaut, aber das kann man wohl vergessen, wenn einer schon mal den großen Auftrag hat und der Kunde quasi nicht mehr abspringen kann.
    Ist ein klassischer Fehler beim Bauen, noch Extras nach der Ausschreibung zu wollen, uarghhh. Die Pelletsanlage ist aber durch die Ausschreibung soweit im Preis runtergekommen, dass nun eben auch noch ein Puffer im Heizungsbudget drinliegt. Haett' ich als Alternativposition ausschreiben sollen, war's auch mal, dann bin ich auf Fröling umgeschwenkt und dabei ist's dann versehentlich rausgeflogen, naja, zu spät, Ärger runterschluck.
    • Habe nun einen stinknormalen separaten Puffer mit 750 Litern. Hersteller passend zur Anlage, obwohl das ziemlich sicher vollkommen egal ist (Fröling PrimaCell P750). Puffer kostet netto 1.153 €.
    • Dafür bin ich beim Trinkwasserspeicher von 400 Liter auf 300 Liter runtergegangen. Da hätte weniger wahrscheinlich auch gereicht, aber 5 Personen mit Badefreaks und großer Wanne ...
    • Erhöht den Preis der Pelletsanlage letztendlich um 1350 € netto. Man spart zwar beim nun kleineren Trinkwasserspeicher, hat zusätzlich aber eben eine Speicherladegruppe, 2 Puffer-Tauchfühler und ein größeres Druckausdehnungsgefäß. Hätte man's ausgeschrieben, hätte man's wohl 20 % billiger bekommen.
    • War eine tolle Diskussion hier, sonst hätt' ich jetzt wohl einen Kombipuffer (wollte der Heizungsbauer eher). Vielen Dank an Herrn Lüneborg (der uns allerdings irgendwann verloren ging ...), Herrn Jahn und vor allem Wolfgang für die entscheidenden Überlegungen

    Viele Grüße,
    Thomas Walter


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