Zellulose Einblasdämmung oder Glaswolle?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Zellulose Einblasdämmung oder Glaswolle?

Guten Tag,
ich möchte mein Haus mit einem Holzständerbau aufstocken. Gedachter Wandaufbau: Gipskarton, OSBAbk., Holzständer, außen 5 cm Holzweichfaserplatte, Winddichtung, Lattung/Konterlattung, Lärchenholzverschalung. Meine Frage: Soll zwischen die Holzständer eine Zellulose-Einblasdämmung oder Glaswolle? Die "Zellulosefraktion" verspricht einen besseren Hitzeschutz im Sommer durch höhere Wärmespeicherkapazität wg. mehr Materialdichte/Gewicht. Nun wirbt z.B. ISOVER mit "hervorragendem Hitzeschutz" und schreibt, dass es beim Hitzeschutz eh weniger auf die Dämmung, sondern vielmehr auf die Innenbeplankung der Außenwand ankommt. Kann ich mir die (teurere) Zellulose also sparen und einfach Glaswolle zwischen die Ständer und Deckenbalken (Flachdach!) klemmen? Architekten und Zimmerer sagen alle was anderes, je nach dem, was sie normalerweise verbauen. Ich wäre also für unabhängige Meinungenen/Tipps wirklich sehr dankbar!
Vielen Dank im Voraus,
ein verwirrter Bauherr
  • Name:
  • Klaus
  1. Objektiv betrachtet ...

    Objektiv betrachtet ist Einblasdämmung (hier gibt es auch Holzfasereinblasdämmung!) nicht wesentlich teurer als irgendwelche Matten. Dafür aber sauberer ausgefüllt (wenn man es richtig macht). Beim Dach muss man den Aufbau kennen, um was sagen zu können.
  2. Wahrheit ist subjektiv ...

    für die Einblasdämmung spricht, dass sie wenn richtig ausgeführt, wirklich vollständigst alle Hohlräume ausfüllt, wie Rüdiger schon schrieb gibt es die ja als Cellulose aus Papier recycelt oder auch als Holzweichfaser ...
    dagegen spricht höchstens eine unprofessionelle Arbeit, aber das ist überall so ...
    Preis ist wohl ein Stück über Miwo, aber nicht so schlimm, muss man aber mit seinem Budget abstimmen, würde ich bei einem kleineren Haus auf 2,- 3.000,- € Unterschied schätzen.
    Wahr ist, dass die schwerere Dämmung etwas besseren sommerlichen Wärmeschutz bringt, wahr ist aber auch, dass das so wenig Unterschied macht, dass eine doppelte Beplankung auf der Innenseite mindestens genau so viel bringt.
    Cellulose und Holzweichfaser können ein bisschen mehr Feuchtigkeit puffern, bieten sich also an für eine feuchtevariable Dampfsperre mit Rückdiffusionsmöglichkeit ... also die insgesamt ökologischere Variante (praktisch nur Holz und Holzbaustoffe in der gesamten Wand)
    Als Verarbeiter würde ich es bevorzugen, möglichst wenig Kontakt mit Mineralwolle zu haben, auch wenn sie gesundheitlich unbedenklich sein soll, es kribbelt trotzdem wie blöde :-(
    Gruß
    Arno Kuschow
  3. Hallo Klaus, . meiner Meinung nach ist es ...

    Hallo Klaus,
    meiner Meinung nach ist es das Beste im Material / im System zu bleiben. Wenn Du draußen schon die 5 cm Holzweichfaserplatte an der Wand hast solltest Du dies nach innen fortsetzen, entweder durch gleiches Material oder auch durch einblasen.
    Mal abgesehen vom bereits durch Herrn Kuschow angesprochenen ökologischen Ansatz und der größeren Feuchtepufferung sollte man die Materialien auch systemisch betrachten.
    Holzweichfaserplatten, können gepufferte oder auch ausgefallene Kondensfeuchte kapillar transportieren, während in der Mineralwolle ausgefallenes, eingedrungenes Wasser ausschließlich in der Dampfphase abgeführt werden kann. Der Wechsel feucht <=> trocken dauert bei der Miwo länger als bei kapillar leitfähigen Dämmungen.
    Bei ausreichendem Feuchteeintrag kann das zum Zusammensacken der Miwo und somit zu unterschiedlich gedämmten Bereichen führen, was wieder Folgeschäden produzieren kann.
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer
  4. Danke

    Vielen Dank für die ausführlichen Beiträge! Sie bestätigen mein Gefühl, es wird wohl eine Einblasdämmung werden. Vielen Dank!

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