Wie bekomme ich wieder diffusionsoffene Wände?
BAU-Forum: Ökologisches und biologisches Bauen

Wie bekomme ich wieder diffusionsoffene Wände?

Guten Tag,

ich habe ein konventionell gebautes Haus Baujahr. 1994 gekauft und möchte es so renovieren, dass ich u.a. diffusionsoffene Oberflächen für ein ausgewogenes Raumklima bekomme, und hätte dazu folgende Fragen, die der Bauunternehmer nicht beantworten kann:

1. Die Wände sind mit Gipsputz und konventioneller Wandfarbe beschichtet. wird DIE Diffusionsoffenheit NENNENSWERT VERBESSERT, wenn die alte Beschichtung abgeschliffen wird, bevor 3 mm Silikatputz darauf kommen? Falls ja: WIE viel müsste MAN DAFÜR ABSCHLEIFEN?

2. LOHNT ES sich DANN AUCH, DIE DECKEN ABZUSCHLEIFEN vor dem Anstrich mit Silikatfarbe? UND EVTL. DIE Wände DER HAUSGÄNGE, wo auch Silikatfarbe draufkommt?

Vielen Dank im Voraus

  • Name:
  • Gerhard König
  1. Effektivität

    ist das Verhältnis von Aufwand und Nutzen, welches bei Ihrem Vorhaben in die Kategorie "unnütz" fällt.

    Wozu soll die Aktivierung des Sorptionshaushaltes des Innenputzes denn nützen? Lüften Sie lieber, statt die Feuchte im Wandputz zu puffern!

  2. Aus der von Ihnen

    Foto von wiki

    zuvor in einem anderen Thread beschriebenen Außenwandkonstruktion:

    Link:

    Zu 1. Nein

    Zu 2. Nein

    Ein gesundes und erfolgreiches 2014 wünscht,

    D. Kroll (ein konstruktiver "wiki")

  3. Sind offenporige Oberflächen unnütz?

    Vielen Dank für Ihre Antworten. Ein Lüftungssystem habe ich schon eingeplant neben neuen Fenstern und besserer Dämmung, aber außerdem 3 mm Kalk- oder Silikatputz (Kalkputz, Silikatputz) und geöltes Parkett, weil ich gedacht hatte, dass man im Öko-Bau offenporige Oberflächen anstrebt, die die Raumfeuchte ausgleichen, selbst wenn es zu trocken ist, und die zudem antistatisch sind und sogar Schadstoffe filtern. Nun ist mir aus Ihren Antworten aber Folgendes nicht ganz klar geworden:

    meinen SIE, dass OFFENPORIGE Oberflächen UNNÜTZ sind und damit auch meine 3 mm Kalk- oder Silikatputz (Kalkputz, Silikatputz) und das geölte Parkett?

    ODER NUR, dass sich DAS ABSCHLEIFEN DES UNTERPUTZES NICHT LOHNT, weil die 3 mm Oberputz entscheidend sind für gutes Raumklima, sodass ein feuchtesperrender Anstrich darunter nicht stört?

    Vielen Dank im Voraus

    • Name:
    • Gerhard König
  4. Wieviel Raumluftfeuchtigkeit planen sie denn? Wollen ...

    Wieviel Raumluftfeuchtigkeit planen sie denn? Wollen Wieviel Raumluftfeuchtigkeit planen sie denn? Wollen Sie Exoten züchten? Wenn Sie so hohe Luftfeuchtigkeit planen, dann fault ihnen Ihr Gipsputz schnell zusammen. Was soll also diese unsinnige Maßnahme. die Kollegen haben dazu alles in Kurzform verlautbart ... Basta : D
  5. Aus der Summe der von Ihnen geöffneten Threads,

  6. Apropos Silikatfarbe

    Reinsilikatfarbe ist auf Gips ungeeignet. Sie ist in meinen Augen eine tolle Farbe, was ich jetzt nicht vertiefen will, aber sie ist auch anspruchsvoll in der Wahl ihrer Verbindungspartner. Bei unpassendem Untergrund blättert sie einfach ab. Es gibt aber Auswege, die man allerdings beachten sollte:
  7. Muss ich umdenken?

    Vielen Dank an alle.

    Herr Kroll, danke für die Empfehlung der Fachberatung. Ich habe schon für je über 1000 € einen Energieaudit machen lassen (ähnlicher Befund wie der Energiepass für 250 €!) sowie einen baubiologischen Audit (denn früher war ich krank und seit der Ökorenovierung des alten Hauses 2003 bin ich gesund), und weiß jetzt zwar, WAS ich renovieren will, aber noch NICHT WIE? Und da man in Belgien sowohl beim Energiesparen als auch im Öko-Bau mind. 10 Jahre hinterherhinkt, bin ich sehr dankbar für Ihre praktische Hilfe!

    Herr Stodenberg, danke für den Hinweis. Ich wollte eigentlich innen Silikat-PUTZ, aber den gibt es offenbar nur für außen. Und SilikatFARBE auf Gips geht wohl tatsächlich nur mit spezieller Grundierung (z.B. Kasein bei Kreidezeit), aber wenn ich die Infos auf Ihrem Link recht verstanden habe, ist gar nicht sicher, ob das auch hält. Also wohl besser Öko-Dispersionsfarbe.

    Dürfte ich dazu fragen, ob AUCH SIE DIFFUSIONSOFFENE obERFLÄCHEN FÜR SINNLOS HALTEN? Ich dachte immer, dass man diese im Öko-Bau und auch bei Fachwerk.de anstrebt, aber nach den obigen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass es heute vor allem um Dämmen und Lüften geht sowie im Öko-Bau noch um Schadstofffreiheit, während sorptionsfähige Flächen überholt sind. Muss ich also umdenken, um die Experten hier nicht mehr mit meiner Naivität zu nerven?

    Vielen Dank im Voraus

    • Name:
    • Gerhard König
  8. Ihre komplette Außenwand ist doch "Diffusionsoffen"!

    Foto von wiki

    Prüfen können Sie das unter:
  9. Foto von Josef Spritzendorfer

    Obwohl zeitlich um ein Jahr verspätet: grundsätzliche Anmerkungen zu dieser Fragestellung, die auch uns immer wieder im Rahmen unserer Beratungshotline gestellt wird:

    Tatsächlich ist die Luftwechselrate (vor allem bei energetischen Sanierungen unverzichtbar: Lüftungsanlage) entscheidend für die Feuchtigkeitsregulierung und damit auch Schimmelvermeidung.

    Es gibt aber zusätzlich durchaus auch schadstoffgeprüfte Silikat-Innenfarben (z.B. Keim Biosil + auf Gips: Grundierung). Silikat- und Kalkfarben empfehlen wir vor allem für Allergiker, da diese auf vielfach enthaltene allergenisierende Konservierungsstoffe (Isothiazolinone) und vor allem auf Lösemittel verzichten sollten.

    Grundsätzlich empfehlen wir für Putzarbeiten tatsächlich diffusionsoffene Putze (optimal reine (!) Kalkputze) mit den besonderen Eigenschaften:

    • feuchtigkeitsregulierend
    • alkalisch (und damit "schimmelfeindlich")
    • schadstoffreduzierend (Baumit Kalkin, Marmorit Rotkalk).

    Ihre Frage  -  Abschleifen nur zur Verbesserung der Diffusionsoffenheit: hier sehe auch ich allerdings nicht den Nutzen in Relation zum Aufwand; solche Maßnahmen ergreifen wir nur, wenn beispielsweise

    • in der Vergangenheit mit wirklich diffusionsdichten Produkten gearbeitet wurde (z.B. Latexfarben)

    (dies ist allerdings in Ihrem Falle zumindest bezüglich des Putzes ja nicht zutreffend)

    • der Putz/ die Wandfarbe stark schadstoffbelastet ist (z.B. : häufige Sekundärbelastungen aus Holzschutzmitteln etc.)  -  nur dann macht es natürlich Sinn, "Beschichtungen" abzuschleifen und dann mit optimalen Produkten weiterzuarbeiten.
  10. Vielen Dank, Herr Spritzdorfer für den Tipp zum Rotkalk, aber

    • stimmt es wirklich (was ich gelesen habe), dass Rotkalk eigentlich ein Kalk-Zementputz ist, und dass anderseits Kalk-Zementputze so hart sind, dass man da keine Nägel einschlagen kann?
    • Wissen Sie oder weiß jemand, ob auch die Dekoputze Rotkalk Filz (oder Rotkalk Struktur) so feine Haarrisse bekommen wie Rotkalk Glätte (nach dem, was man hier im Forum liest)?

    Vielen Dank im Voraus

    • Name:
    • Gerhard König
  11. Rotkalk-Kalk-Zementputz?

    Foto von Josef Spritzendorfer

    Die immer wieder behauptete Aussage, Marmorit Rotkalk würde ein Kalkzementputz sein, kann ich nicht nachvollziehen  -  sowohl aus der Volldeklaration als auch aus "älteren" natureplusPrüfberichten (leider seit einigen Jahren nicht mehr entsprechend durch natureplus glaubwürdig "güteüberwacht") geht eindeutig hervor, dass es sich hier um einen "Kalkputz" ohne Zement handelt. Fragen zu möglichen Haarrissen sind am besten mit der technischen Herstellerberatung zu klären-X1234Xaus unserer Erfahrung ist die "Dauerhaftigkeit" einer rissfreien Oberfläche vor allem  -  wie auch bei anderen ähnlichen Produkten  -  stark von der fachgerechten Untergrundvorbereitung abhängig.

    Ähnliche positive Eigenschaften wie Rotkalk weisen im übrigen auch "reine" Kalkputze anderer Hersteller (z.B. Baumit) auf  -  entscheidend ist stets die Glaubwürdigkeit der entsprechenden Produktprüfungen  -  nicht alle "Gütezeichen" garantieren wirklich gesundheitliche Unbedenklichkeit: siehe Link zu "Greenwashing" mit diversen Ökozeichen.


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