Flachdach sanieren oder erneuern?
BAU-Forum: Dach

Flachdach sanieren oder erneuern?

Guten Tag miteinander, ich bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben, da ich mir eine oder mehrere unabhängige Meinungen erhoffe. Ich möchte mich schon jetzt ganz herzlich bei allen bedanken, die eine Idee zu meinem Problem haben.

Ich habe ein Haus Baujahr 1970, welches ein belüftetes Kaltdach hat. Der Aufbau von unten (vom Zimmer aus gesehen) ist der Folgende:

1. Rhigipsdecke

2. Glaswolle

3.40 cm Luft

4. Dachbalken

5. Holzbrett ca. 2,5 cm dick

6. genagelte Dachbahn

7. erste Lage Schweißbahn (damals 1970 noch zusätzlich mit Heißbitumen verstrichen)

8. zweite Schweißbahn (evtl. auch mit Heißbitumen verstrichen)

9. dritte Schweißbahn (schon eine PYE) von 1987 durch die Eltern selbst aufgebracht

10. Dachlack

Bis 1987 war noch eine Schicht Kies auf dem Dach  -  diese ist aber seit 1987 nicht mehr vorhanden.

Nun zu meiner Frage. Das Dach ist soweit dicht. Ich merke aber, dass sich in der obersten Bahn Risse bilden und auch einige Dellen und Hubbel zu sehen sind. Die Anschlüsse für die Lüfter und die Lichtkuppel und den Kamin kontrolliere ich regelmäßig und dichte ab, falls es mir gefährlich aussieht.

Nun habe ich eigentlich gedacht, dass man nach drei Lagen Bitumenbahnen nun wohl sicherlich alles bis aufs Holz runterreißen muss und neu anfangen. Meine Mutter meint aber, dass das Dach ja jetzt dicht sei und wir nur eine Lage neue Dachbahn darauf machen lassen sollten. Die zwei Dachdeckerfirmen, die ich hier hatte, waren sich auch nicht so sicher. Ja  -  man könnte das abreißen  -  wäre aber viel Arbeit und würde Einiges kosten. Aber man könnte auch die Blasen aufschneiden und dann verkleben und eine neue Bahn drauf.

Was ich noch dazu sagen muss ist, dass ich auf jeden Fall eine neue Dachrinne brauche und auch eine neue Aluschiene dort wo keine Dachrinne ist. Da haben meine Eltern damals einfach die neue Bahn draufgeklebt und die hebt sich jetzt teilweise ab  -  ist ja auch klar  -  unterschiedliche Materialien und diese Temperaturunterschiede. Habe das aber alles mit Bitumenspachtelmasse verklebt. Außerdem muss auf jeden Fall eine neue Lichtkuppel her und wahrscheinlich auch neue Lüfter.

Meine Frage an die Experten ist nun, ob ich sanieren lassen soll oder erneuern? Dazu möchte ich anmerken, dass das Ganze bitte mal ohne den Kostenfaktor betrachtet werden soll. Es kommt mir erstmal nur darauf an, zu wissen, was vernünftiger ist und was länger hält. Ich möchte diese ganze Sache nämlich möglichst nur einmal machen und nicht alle zehn Jahre wieder. Ich habe mich erkundigt und erfahren, dass von einer sehr renommierten Firma eine Unterlagsbahn zu kaufen ist, die die 1. und 2. Lage in einem ist und die aufgenagelt wird und darauf dann eine sehr hochwertige dicke Bitumenbahn. Ich würde also keine Baumarktqualität nehmen (das ist mir viel zu unsicher), sondern schon etwas sehr, sehr Gutes.

Also  -  beim Abriss der alten Lagen würde man ja auch die alten Nägel mit rausrupfen und da bleiben ja schon Löcher im Holz zurück. Ich denke auch daran, dass dann wahrscheinlich in 20 Jahren eine nochmalige Sanierung nicht möglich sein wird, da dann ja alles viel zu schwer wird, oder?

Ich habe das Gefühl, dass man mir das rät, was den jeweiligen Dachdeckern gerade am Liebsten ist. Einer sagte, dass er gar keine Lust hätte, sich die Arbeit zu machen, alles runterzureißen.

Daher hoffe ich in diesem Forum, einen Experten zu finden, der mir sagen kann, was er in diesem Fall tun würde, wenn es sein Haus wäre.

Bin eine Frau und bitte daher, eventuelle unfachliche Bezeichnungen zu verzeihen. Ich habe nicht so einen riesigen Spaß am Bauen wie mancher Mann  -  aber wenn ich baue, dann für die Ewigkeit (oder zumindest für die nächsten 40 Jahre). ;-)

Vielen, vielen lieben Dank für Euer Interesse und Eure Ideen! So  -  ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

  • Name:
  • Karin
  1. Technische Lebensdauer erschöpft

    Hallo Karin! Der Experten-Rat kann hier nur lauten: Lassen Sie alles von einem Flachdachspezialisten zunächst planen, ausschreiben und die anschließende Ausführung überwachen. Zeit nehmen dazu, denn noch ist es ja dicht. Meine Kurz-Empfehlung, ohne Objektkenntnis wäre wie folgt: Abbruch der gesamten Konstruktion bis auf die Dachbalken, da die technische Lebensdauer der Abdichtung/Flickarbeiten nach rund 40 Jahren Standzeit erschöpft ist. (evtl. könnte die 25 mm dicke Holzverschalung verbleiben, wenn sichergestellt wird, dass keine Nägel/Fäulnis o.ä. in den Brettern stecken) Dann Neuaufbau der Abdichtung des Flachdachs gemäß einer guten Planung! Zu einer guten Planung gehört auch wieder der Einbau einer Kiesschicht als obere Abdeckung der Bitumenbahnen! Viel Erfolg!

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