Da ist doch was falsch?!
BAU-Forum: Dach

Da ist doch was falsch?!

Hallo,

wir sind gerade zu Besuch auf dem Grundstück der Oma meiner Frau. Dort wurde das Dach einer Scheune neu gedeckt. Ich wundere mich ein wenig an der Ausführung an einigen Stellen, und würde gerne wissen, ob es Baumängel sind oder nicht. Es gibt einige Fotos im Anhang.

1. An der einen Giebelseite wurde der Dachüberstand nicht über die gemauert Säulen gezogen, sodass jetzt der Regen direkt auf die Säulen treffen kann (Siehe Foto 1-3).

2. Die OSBAbk.-Platten, die als Träger für einen dünnes Blech/Planken dienen sollen, sind so angebracht, dass etwaiges ablaufendes Wasser direkt auf die Säulen laufen würde. Meines Erachtens fehlt mindestens eine Tropfkante, eigentlich meine ich muss der weiter vor (bei einem größeren Dachüberstand, ebenfalls Foto 1-3).

3. Auf dem Vorbau wurde ein kleines Blechdreieck (siehe Foto 4) angebracht, dass angeblich ein Schneefang sein soll. Habe ich in dieser Form noch nicht gesehen.

4. Der First ist nicht gerade. In der Mitte gibt es einen ca. 3 cm hohen "Buckel". Ich kann es leider nicht so gut fotografieren, viellenicht aber erkennt man es auf Foto 5.

Sind dies Baumängel? Wenn ja, wie geht man vor? Es stehen noch ein Teil der Rechnung aus.

Vielen Dank

Anhang:

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Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Martin
  1. frage Oma ma ...

    frage Oma ma was se denn beauftragt hat ;-)

    Damit wären die Bilder 1-3 und 5 erledigt. Und aus der Entfernung nen 3 cm Buckel zu messen, wie misst man das? Da das auf dem Bild schon nicht zu erkennen ist, ist es für den unbefangenen Betrachter noch nicht mal ein optischer Mangel.

  2. Beauftragt wurde eine neues Dach, das ...

    Beauftragt wurde eine neues Dach, das das darunterliegende Gebäude schützt. Die Frage ist, ob der Dachüberstand so fachgerecht ausgeführt ist. Die Säulen werden nass, der Stein wird mit der Zeit ausgewaschen, etc.
  3. Dann ist ja alles OK ...

    Denn vermutlich hat der Dachdecker vorgeschlagen auf einen teuren langen Giebelüberstand zu verzichten und stattdessen die Mauerkronen oberseitig mit einer Klinkerrollschicht abzumauern oder zu verblechen. Einen Mangel kann ich da noch nicht erkennen, sondern nur eine unfertige Leistung, die ggf. gar nicht im Auftrag des Dachdeckers liegt. Und auf den OSBAbk.-Giebel kommt sicher noch eine Verblendung (Brettschalung?), da könnte man die genannten Verblechungen super dahinter aufkanten und fertig!

    Die Sache mit der Beule (Welle) im First müssten Sie nach DINAbk. 18202 prüfen, also nicht nur das Stichmaß (Höhe der Beule) angeben, sondern auch das Bezugsmaß (Länge der Welle).

    Der Schneefang geht so. Schauen Sie sich mal einige Details von Metalldächern an. Da kommt es auf das jeweilige System und auf den Geldbeutel des Auftraggebers an, wie schick die Lösungen werden.

  4. Vielen Dank

    Herr Tilgner für die ausführliche Antwort.

    Sie schreiben "Da könnte man die genannten Verblechungen super dahinter aufkanten und fertig! "

    Könnten Sie das bitte erläutern. Bedeutet das, dass

    1. hinter die Bretterschalung immer ein Blech gehört?

    2. das durch das Aufkanten eine Tropfkante entsteht, die das Wasser das am Giebel abläuft vor die Säulen leitet?

  5. Solche Details

    ... sind Sache der Werkplanung. Keine Ahnung, wie sich Ihre Schwiegeroma das Endergebnis vorgestellt hat und was sich ihr Architekt/Bauleiter da ausgedacht hat.

    Hoffe nicht, dass da mal wieder die Planung kostenlos durch die ausführenden Handwerksfirmen mitgeliefert werden soll.

  6. Eine andere Meinung

    Foto von wiki

    Hallo,

    können Sie Informationen darüber geben, ob der Dachdecker den Giebel fertig stellt. Ich würde dieses Aufgrund Ihrer Ausführungen annehmen, da die Oma vermutlich keine Eigenleistung erbringen wird, und dieser Giebel in den Arbeitsbereich eines Dachdeckers fällt.

    Sollte der Dachdecker die OSBAbk.-Platten nur beplanken und ist dann mit seiner Arbeit fertig, nimmt also keine weiteren Maßnahmen bzgl. des Mauerwerks etc. vor, ist die Ausführung nicht fachgerecht. Es wäre ein Baumangel. Das Mauerwerk ist nicht geschützt. So wie es aussieht ist der Bereich zwischen den Säulen offen. Da werden Sie ein weiteres Problem bekommen.

    Wie ist denn das Vorgehen geplant worden. Gibt es einen Grund für den kurzen Dachüberstand? Ich widerspreche meinem Vorredner, dass eine Verblechung der Mauerkrone wesentlich günstiger wird als es ein längere Dachüberstand gewesen wäre (wir reden von 15-20 cm).

    Nach meinem Geschmack wäre dies auch die ästhetischere Lösung gewesen. Sie werden außerdem ein Problem bei der durchlaufenden Pfette bekommen. Diese müssen Sie in dem Bereich der Verblechung ebenfalls vor Feuchtigkeit schützen, damit es im Bereich des Auflagers nicht beginnt zu faulen. Da sind ein paar mehr Anstrengungen notwendig.

    Zusammenfassend heißt das: Es gibt eigentlich keinen Grund, den Dachüberstand so kurz zu gestalten, und nachträglich die Mauerkrone zu verblechen. In dem Fall würde ich es als Korrektur eines zuvor gemachten Fehlers sehen.

    Wer hat denn geplant? Der Dachdecker selbst? Sie sollten sich erklären lassen, ob es einen triftigen Grund gibt.

    Zum Schneefang: Sowas kann man bei flachen Blechdächern machen. Das hängt von der Region (Schneeaufkommen) und eben der Neigung des Daches ab. Normalerweise ist der hintere Schenkel aber senkrecht zur Dachfläche, dann ist es effektiver.

    Noch was

    Schauen Sie sich einmal die OSB-Platten an, bzw. messen Sie die Dicke. Die sind sehr dünn, da wird man keinen Nagel reinschlagen können (federt). Ich frage mich, warum eine Unterkonstruktion aus OSB-Platten gemacht wurde. Da es sich um ein Wirtschaftsgebäude handelt, hätte man auch direkt die Unterkonstruktion beplanken können.

  7. @wiki

    ... also Auslegungen, welche Leistungen hier geschuldet sind und ob der Dachdecker hätte anders planen und anbieten müssen  -  ohne dass wir die Verträge kennen  -  ist ein bisl weit aus dem Fenster gelegt.

    Grundsatzempfehlung: Bei einem solchen mehrgewerkeumfassenden Um- / Ausbau (Umbau, Ausbau) sollte sich Oma einen Architekten nehmen für Planung und Koordination.

    Von einem Dachdecker die Gesamtplanung des Objektes nebst Schnittstellenkoordinierung zu anderen Gewerken (Klempner, Fensterbauer, Maurer etc.) zu erwarten ist wohl ein bisl viel verlangt.

  8. Schauen Sie sich den ersten Absatz ...

    Foto von wiki

    Schauen Sie sich den ersten Absatz an, dann sehen Sie meine Vermutung (nicht Auslegung), welche Leistung der Dachdecker erbringen sollte. Wenn diese Leistung von einem anderen Gewerk Handwerker erbracht werden soll, ist doch alles klar.

    Ihr weise in meinen Ausführungen lediglich darauf hin, dass der lange Dachüberstand das Übliche ist, die Verblechung der Mauerkrone üblicherweise nur dann gemacht wird, wenn es einen besonderen Grund dafür gibt.

    Ihre Grundsatzempfehlung unterstütze ich, hilft dem Fragesteller in dieser Situation aber nicht weiter.


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