Dachbalken morsch nach 10 Jahren
BAU-Forum: Dach

Dachbalken morsch nach 10 Jahren

Hallo ans Forum und die Profis,

an unserem Einfamilienhaus, Baujahr 2003 ist ein Dachbalken an der Wetterseite morsch, auch die Pfetten sind offenbar zum Teil betroffen, siehe Fotos. Darunter liegt links das Bad. Dampfsperre sollte okay sein, damals haben wir einen Gutachter während des ganzen Baus gehabt.

Wahrscheinlich wurde Fichte verbaut, Hausbau vom Bauträger. Keine Gewährleistung mehr.

Erste Sicht durch Dachdecker. Dach scheint okay zu sein, äußerlich.

Wir haben uns entschieden, den Dachbalken durch die Firma austauschen zu lassen, je nach Witterung im nächsten Frühjahr.

Welches Holz sollten wir wählen? Was ist nun zu beachten?

Danke im Voraus für Ihren fachmännischen Rat.

Beste Grüße

Anhang:

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  • Name:
  • Petra
  1. Es gibt zwei mögliche Ursachen

    vermutlich ist Wasser in das Holz eingedrungen. Das muss man für den folgenden Balken ausschließen. Sonst hält der auch nur 10 Jahre.

    Es könnte eine deckende Lackfarbe dazugekommen sein. Das Wasser dringt ein, aber es kann durch die dichte Farbe nicht richtig austrocknen. Eine Lasur ist bei bewittertem Holz besser als eine Lackfarbe.

    Ob es Wasser vom Regen oder Wasserdampf aus dem Bad ist muss geklärt sein, bevor man das Holz austauscht. Ich neige zum Wasserdampf aus dem Bad.

    Es ist nicht anzunehmen, dass der Bauträger ungeeignetes Holz eingebaut hat.

  2. Ein Anstrich sollte das Holz schützen, ...

    Foto von Günter Wöckener-Guggisberg

    Ein Anstrich sollte das Holz schützen, kann aber auch einen entscheidenden Beitrag zur Holzzerstörung leisten.

    Holz ist ein anisotroper Baustoff, das bedeutet, viele seiner Eigenschaften sind stark abhängig von der Faserrichtung. Ein Brett oder ein Balken hat an beiden Enden eine Schnittfläche, die Hirnholz (oder auch Stirnholz) genannt wird. Die saugt begierig Wasser, während die Seiten des Balkens weitaus weniger Wasser aufnehmen.

    Der Flugsparren, das stark geschädigte Bauteil, liegt mit einer "Kerve" auf der Fußpfette, deren Kopf, wie Sie sagen, ebenfalls bereits Schäden zeigt. Die Kerve hat zwei Flanken, die unter etwa 45 ° zur Faser in das Holz geschnitten sind und sich in Bezug auf die Wasseraufnahme fast wie Hirnholz verhalten. Bei Regen sammelt sich Wasser auf dem Pfettenkopf und wird (teilweise kapillar) in die Fuge zwischen Flugsparrenkerve und Pfette gezogen (dort ist schwerlich Farbe) und wandert kapillar in den Flugsparren. Fast noch schlimmer ist Schnee, weil sich erhebliche Mengen auf dem Pfettenkopf ansammeln können und beim langsamen Tauen oft der größte Teil des Schmelzwassers in das Holz zieht.

    Bei trockenem Wetter kann die Feuchtigkeit aber nur schlecht ausdiffundieren, weil der Anstrich der Holzkonstruktion das erschwert.

    Das Sie mit einer "besseren" Holzsorte die Lage verbessern können, bezweifle ich. Viel wichtiger wäre es, wenn Sie dem Holz eine Oberfläche gönnen, mit der es seinen Feuchtehaushalt regulieren kann.

    Meine Flugsparren sind aus gewöhnlichem Bauholz (Nadelholz) ohne jede Oberflächenbeschichtung. Das zeigt nach bisher 16 Jahren keine Schäden, obwohl es auf einer Hausseite der Witterung stark ausgesetzt ist. Das ist natürlich Geschmackssache.

  3. Vielen Dank für Ihre hilfreichen Informationen. Macht ...

    Vielen Dank für Ihre hilfreichen Informationen. Macht Vielen Dank für Ihre hilfreichen Informationen.

    Macht es Sinn, Bleche als Wetterschutz auf die Pfetten, die ja nicht ausgetauscht werden können? Um den neuen Balken ggf. Auch?

    Leider ist es nun zu spät und die Farbe überall drauf. Hierzu hat uns der Gutachter damals leider nicht beraten.

    Der Optik halber, sollten wir auf den neuen Balken, dann lediglich eine Imprägnierung und weißen sperrgrund auftragen und die Wetterschutzfarbe (Consolan) weglassen?

    Wie sollte die Ausführung erfolgen? Der linke lange Balken bis zum First soll derzeit getauscht werden, ein Drittel morsch.

    Danke vorab.

    Viele Grüße Petra

  4. Ein erfahrener Zimmermann wird Ihnen helfen.

    Foto von Günter Wöckener-Guggisberg

    Lassen Sie den Flugsparren nicht durch "irgendeine" Firma austauschen, sondern suchen Sie sich einen Zimmereibetrieb mit erfahrenen Leuten. Die werden Ihnen dann vernünftige Ratschläge erteilen und für eine richtige Ausführung sorgen.

    Bleche sind wie Anstrich: gut gemacht können sie helfen, schlecht ausgeführt, können sie die Zerstörung befördern. Abstand zum Holz ist auch hier das entscheidende. Das Holz muss die Feuchte wieder loswerden können, die es durch die Bewitterung zwangsläufig aufnimmt. Auch hier: der Zimmermann kann Ihnen näheres dazu sagen, wenn er den Pfettenkopf besichtigt hat.

  5. Beschädigte Sparren/Pfetten, welche Fachfirma ...

    Ich nochmal :-) Muss zum Austauschen des Sparrens zwingend das Dach geöffnet werden sowie dazu die Unterlattung entfernt/erneuert werden?

    Hier gehen die Angebote/Meinungen auseinander:

    Bisher

    1) Angebot einer Zimmerei Sanierung Pfetten (Prothesen) und Sanierung des beschädigten Teils vom Sparren (ohne Dachöffnung) Verblechung der Pfetten am unteren Ende Eine häufige Ursache für die Schädigung der Außenbauteile ist ein unzureichender Dachüberstand. Natürlich verstärkt die Ausrichtung nach Nordwest den Sachverhalt. Genaueres werden wir mit der Gerüststellung feststellen. ca. 2500 € brutto inkl. Gerüst

    2) Angebot Zimmerei Dachdeckung ausbauen, Lattung entsorgen?! Pfetten sanieren neue Lattung ... Sparren ersetzen; wieder Fichte

    Was mache ich mit dem nun fehlenden Anstrich (weiß), ist ja neu verbautes Holz und Anstrich nicht im Angebot enthalten.

    ca. 3200 € brutto inkl. Gerüst

    3) Mündliches Angebot einer Bauklempnerei mit Dachöffnung (um zu sehen, wo Wasser her kommt) , Entfernung/Wiederverwendung der Unterlattung, Wechsel Sparren Verblechung Pfetten

    ca. 1000 € zzgl. Gerüst

    4) Angebot Dachdecker der will den bestehenden Teil des Daches aufmachen und mit neuen Materialien wieder verschließen, keine Details zu den Pfetten schon gar nicht Balkenwechsel als Bedarfsposition noch nicht eingerechnet ca. 3800 € Pauschal

    Wie schätzen Sie diese Arbeiten laut Angebot ein? Welche Fachfirma ist die richtige  -  Zimmerer oder Dachdecker? Ich wollte nochmal ein Angebot von einem Dachdecker einholen, oder liege ich damit falsch? Zimmerer gibt"s bei mir kaum in der Region ...

    Danke im Voraus.


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