Recycling-Sand als frostsichere Gründung für EG-Bodenplatte?
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Recycling-Sand als frostsichere Gründung für EG-Bodenplatte?

Hallo,
wir bauen ein Einfamilienhaus ohne Keller vom Bauträger, Grundfläche 10x11,5 m mit 175 m² Wfl, überall Fußbodenheizung über Sole-Wärmepumpe, mit kontrollierter Be- / Entlüftung (Belüftung, Entlüftung). In der KfW60-Bescheinigung steht 5,1 Liter. Wandaufbau: 15 cm Porenbeton, Kerndämmung, Luftschicht, 11,5 cm Klinker, insgesamt 39 cm. Dem Werkvertrag liegen VOBAbk. B und C zugrunde.
Inhalt des Werkvertrages:
EGAbk.-Sohle:
Gründung als Flachgründung mit Stahlbeton-Sohlenplatte einschl. umlaufender Streifenfundamente gemäß statischer Berechnung, Betonmindestqualität C20/25, hierfür genügt eine Bodenpressung von nur 0,15 MN/m². Keine Drainage vorgesehen.
Als kapillarbrechende Schicht sowie als Sauberkeitsschicht wird eine Noppensperrbahn verlegt. Oberhalb der Sohlenplatte wird eine Abdichtung mir Bitumen-Schweißbahn hergestellt.
EG-Estrich
Zement-Estrich mit 12 cm Wärmedämmung entsprechend der aktuellen EnEVAbk., Gesamthöhe des Fußbodenaufbaus beträgt 19 cm.
Die Baugrundbeurteilung, vom Bauträger veranlasst, ergibt:
bis 0,6 m: Oberboden (schluff, schwach feinsandig, humos), nicht trägfähig
bis 4,6 m: Lößlehm, schluff, schwach feinsandig, gelb-X1234Xbis hellbraun, feucht bis nass, weich-X1234Xbis steifkonsistent, bedingt ausreichend trägfähig
bis 5,0 m: Flusssand, Feinsandig, mittelsandig, braun bis grünbraun, reucht, mitteldicht bis dicht gelagert, ausreichend tragfähig.
Grundwasser: angebohrt bei 1,4 m GOK, eingemessen bei 1,7 m
Bodenklassifizierung:
Lößlehm (0,6-4,6 m): Klasse 4, UL-UM, sehr frostempfindlich (F3), weniger gut verdichtbar (V3)
Empfehlung des Bauträger-Bodengutachters:
Gründung mit Stahlbetonsohle auf verdichtetetem Sandpolster (d = 60 cm) über weichkonsistentem Lößlehm für Setzungen <= 2 cm, Bodenpressung (kN/m²) 60, Bettungsmodul k (MN/m²) 3,0
Der Bauingenieur des Bauträgers schlägt vor:
1. nicht tragende Frostschürze, ungedämmt, 30 cm breit, 75 cm tief, oben und unten zwei Eisen drin
2. innerhalb dieses Ringes, 75 cm Oberboden abtragen, darin Recycling-Sand 0/8 lagenweise einbauen und mit kleinem Walzzug oder 10.000er (?) Rüttelplatte verdichten, eventuell Geovlies darunter, oben drauf Noppensperrbahn
3. außerhalb des Ringes zusätzlich in 3 m Breite und 75 cm tiefe Oberboden abtragen, wegen Lastabtragungswinkel von 45 Grad in diesem Bereich der nicht tragenden Frostschürze sei wiederum 75 cm verdichteter Recycling-Sand 0/8 erforderlich, positiver Nebeneffekt sei, die Herstellung einer Gerüststell- und Lauffläche (Gerüststellfläche, Lauffläche), Frost könne die Schürze so nicht unterkriechen
4. auf die nicht tragende Frostschürze soll die Stahlbetonsohle, C20/25. Diese sei im Standard 16 cm, der Statiker habe eine erforderliche Stärke von 20 cm errechnet.
5. OKFFAbk. sei 105 cm
Antwort auf meine Fragen: Sie stellen nie eine Sauberkeitsschicht aus Mergelbeton her, sie bauen bei jedem Haus ohne Keller eine Frostschürze ein, diese dämmen sie jedoch nie, im Standard ist die Sohlplatte immer 16 cm dick, der RC-Sand sei ohne Holzanteile, nach DINAbk. dürfen dort angeblich 30 % drin sein. Inzwischen würden sie sogar Häuser bauen, wo die Frostschürze kein nicht tragendes Streifenfundament sei, sondern nur aus einer doppelten Lage Dämmung bestehe.
Zusätzliche Kosten:
  • Anstehenden Oberboden (Mehrdicke 30 cm, ca. 90 m³) abtragen und lagern: 470 €
  • Sandplatte aus RC-Sand als tragenden Unterbau der Stahlbetongründungsplatte im Auflastverfahren liefern, einbauen, verdichten: 6783 €

.- Überschüssiger Mutterboden laden und abfahren: 23,32 € je m³

  • Mehrkosten für die Herstellung einer verstärkten Sohlplatte gem. Statik: 3540 € (Anmerkung: 20 statt 16 cm
  • Mehrkosten insgesamt: mindestens 11.000 €

Hinweis; Die Frostschürze ist im Standardhaus mit drin, kostet demnach nicht zusätzlich.
Ich bin Laie. Zum einen kommt mir der Aufbau widersprüchlich vor, zum andern erscheinen mir die Kosten horrend. Meine Fragen:
a) Ist bei dieser Gründung Frostsicherheit gegeben?
b) Sind die Kosten angemessen?
c) Mal abgesehen davon, dass im Werkvertrag eine Sohlplatte gemäß Statik enthalten ist, wären die Kosten für die dickere Platte angemessen?
d) Will der Bauträger Dämmkosten auf meine Kosten sparen?
e) Die Statik habe ich nur kurz einsehen können, dort ist eine Betonfuge zwischen Platte und Frostschürze vorgesehen. Ist das nicht ein Zeichen dafür, dass die Schürze doch tragend ist?
f) Angenommen die Schürze sei nicht tragend, die Sohlplatte läge jedoch in ganzer Breite von 30 cm auf. Ist da eine Katastrophe nicht vorprogrammiert?

  • Name:
  • BT-Opfer
  1. Auf Sand gebaut

    Hallo,
    kennen Sie den Spruch: "Der hat auf Sand gebaut? "
    Sehen Sie, das scheint mir hier der Fall zu werden, wenn Sie jetzt nicht unverzüglich einen Fachmann beauftragen.
    Am besten noch gleich einen Juristen mit dazu, der Sie über die weitere rechtliche Vorgehensweise berät.
    In Ihrer Beschreibung sind derart viele Gefahrenquellen enthalten, sodass Ihnen das alles finanziell und nervlich "über den Kopf" wachsen wird.
    Hier nur einige, näher zu betrachtende Schwierigkeiten:
    • Kerndämmung und Luftschicht?
    • Noppenbahn als Sauberkeitsschicht?
    • Entfall der Drainage?
    • Abdichtung oberhalb der Sohlplatte ... oK., die Frage ist nur WIE, und außen, wie wird da die Abdichtung bewerkstelligt?
    • Gesamthöhe des Fußbodenaufbaus 19 cm, davon 12 cm Dämmung, und nur 7 Höhenzentimeterchen für die Estrichplatte, die Bodenbeläge, und alles in allem auch noch die Fußbodenheizung versteckt? Das geht nicht!
    • Sole-Wärmepumpe mit kontrollierter Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung)? (Was so ein Quatsch soll, bleibt wahrscheinlich das Geheimnis des Bauträgers) Die Frage ist dann, was ist denn unkontrollierte Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung)? usw. usw.

    Was ist das für ein Bauträger, der geologische Gutachten, statische Berechnungen (16 cm Bodenplatte anstatt der berechneten 20 cm starken Bodenplatte) Planungsgrundsätze usw. missachtet?
    Vertrauen Sie sich einem Fachmann an. Der kostet vielleicht
    € 5.000 spart Ihnen aber vielleicht € 20.000,00.
    Viel Erfolg!

  2. wenn ich es nicht besser wüsste

    so würde ch nicht glauben dass es so etwas dadraußen gibt.
    Leider kommen mir (immer wieder unglaublich staunend) solche oder ähnliche Unterlagen immer wieder unter die Augen.
    Auf Details einzugehen ist hier zwecklos.
    Das ganze ist für die Tonne.
    Ist es wirklich ein Bauträger (also auch des Grund und Boden) oder eher ein Generalunternehmer (Generalübernehmer)?

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