verschiedene Vorschläge für Fußbodenaufbau auf Holzbalkendecke
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

verschiedene Vorschläge für Fußbodenaufbau auf Holzbalkendecke

Hallo liebes Forum,
meine alte Hütte aus dem Jahr 1912 ist Boden- / deckentechnisch aufgebaut wie viele andere auch: Holzbalkendecke, dazwischen Lehmschüttung, Latten zum Niveauausgleich und Schüttung, Parkett aufgenagelt. Das Parkett ist bis auf zwei, drei morsche Dielen augenscheinlich OK, aber nicht mehr ansehnlich. Der Boden scheint auch ziemlich eben zu sein, allerdings werde ich noch eine Richtlatte auslegen. Außerdem lässt natürlich der Trittschall zu wünschen übrig.
Also möchte ich einen neuen Boden aufbauen, ohne aber allzu viel Höhe aufzubringen, da ich sonst die Türstürze höher setzen müsste (und ich habe wahrlich noch genug andere Arbeit im Haus). Bisher habe ich drei Vorschläge von verschiedenen Bodenverlegern erhalten, wovon ich insbesondere zu Nr. 1 praktisch nichts im Netz finden konnte. Daher bin ich mal auf den Rat erfahrener Forumsschreiber gespannt. Auf jeden Fall vollen wir Fertigparkett verlegen (wir schwanken derzeit zwischen Bambus, Erle und Ahorn).
Vorschlag Nr. 1: Dielenboden nur abschleifen und mit einer nur 5 mm starken Trittschallmatte names Technics 5 von Tredaire bekleben (Die Matte würde angeblich viel im gewerblichen Bereich wie z.B. Hotels verwendet, um schnell und effiktiv schallschluckende Böden zu verlegen). Auf die Matte soll dann 2-Schicht-Parkett mit 2 K-PU-Kleber geklebt werden. Größter Vorteil: geringe Aufbauhöhe
Vorschlag Nr. 2 (klassisch): auf den Dielenboden Rieselschutzfolie, dann Schüttung von ca. 10 mm, dann schwimmend Bodenverlegeplatten (z.B. Trockenestrich oder OSBAbk.) von 16 bis 20 mm, dann Korkunterlage, dann schwimmend Fertigparkett mit Klickverlegung oder (ohne Korkunterlage) Parkett direkt auf die Platte geklebt. Nachteil: Gesamte Höhe nimmt um ca. 50  -  60 mm zu.
Vorschlag Nr. 3: Dielenboden entfernen, 10 mm hohe Kork- oder Holzfaserstreifen (Korkfaserstreifen, Holzfaserstreifen) (jeweils balkenbreit) auf die Balken aufkleben, dazwischen Schüttung aufgleichen, dann schiwmmend Bodenverlegeplatten wie oben, dann Parkett aufkleben.
Nun, was sagen die Profis dazu? Über spannende Antworten, insbesondere zu Nr. 1, würde ich mich freuen und verbleibe vorab dankend mit viele Grüßen,
Peter Grüning
  1. Alle Vorschläge sind brauchbar ...

    doch sollte man die Lehmschüttung genau kennen. Ist diese auch komplett trocken?
    Die Lehmschüttung bedarf einer gewissen Belüftung, welche ggf. durch aufsetzen von Fußbodenverlegplatten und zusätzlichen verdichten zu Problemen führen kann.
    Warum machen sie so ein hohen Aufwand. Entfernen Sie die alten Dielen und machen sich im Winter ein warmes zu Hause damit und bringen Sie neue Dielen auf.
    Das spart Zeit und Geld!
    Leider gibt es damit ein Problem, da ihr gewünschtes Holz leider nicht als Diele erhältlich sind. Ihre Auswahl müsste dann bei Eiche, sib. Lärche, Esche, Buche, Fichte, Kiefer, Douglasie sein.
    Douglasien-Dielen kosten auf Raumlänge bei jeden Holzhändler ca. 18-24 €/m² und preiswerte Schleifmaschinen gibt es für 10 €/ Tag. Die Ölen Sie am besten.
    Zum Lärmschutz kann man selbstverständlich Korkfaserstreifen aufsetzen.
    Sehr gute Beispiele liefert die Firma
  2. Hallo Herr Wendt vielen Dank für die Antwort ...

    Hallo Herr Wendt,
    vielen Dank für die Antwort. An eine neue Dielung haben wir auch bereits gedacht.
    Allerdings konnten wir uns nicht vorstellen, wie entsprechend Ihres Vorschlags eine Lärmdämmung mit Kokosfaserstreifen möglich ist. Schließlich müssen die Dielen ja auf die Balken (oder zum Bodenausgleich auf die darauf liegenden Latten) geschraubt werden. Und wenn die Schrauben durch die Dämmstreifen gehen, dann ist die Lärmdämmung futsch, oder?
    Dann wäre noch die Frage nach dem Preis: Bei dem einschlägigen Fußbodenfirmen in unseren Umgebung ist der Quadratmeter Diele im preiswertesten Fall für ca. 50 € für sib. Lärche zu bekommen, Buche liegt bei ca. 80 € und Eiche bei ca. 100 €. Mit 18-24 €/m² wären das natürlich viel bessere Dimensionen. Oder habe ich da irgend etwas übersehen?
    Viele Grüße,
    Peter Grüning
  3. Wo gibt's denn solche Dielen?

    Hallo liebes Forum,
    wo gibt's denn Dielen zu dem oben genannten Preis? Wir haben nur deutlich teurere Angebote! Liegt dann am Frankfurter Raum?
    Und auch die oben genannte Dämmung unter der Dielung ist mir noch nicht ganz klar. Vielleicht weiß da auch noch jemand etwas.
    Vorab 1000 Dank an alle Tipp-Geber und viele Grüße,
    Peter Grüning
  4. Was wollen Sie haben: Schalldämmung? Schöne Optik?

    Sie werden die Schalldämmung einer solchen Holzbalkendecke nicht ohne größeren Aufwand effektiv verbessern können (da die nämlich eigentlich schon recht gut ist).
    Das heißt, entweder Türen absägen und ca. 10 cm Aufbau einbringen oder mit dem Vorhandnen leben und fürs Gewissen ein bisschen Schaumgummi auflegen.
    Wieso brauchen Sie die Schalldämmung? Ist das ein Kinderzimmer mit skateboardfahrenden 4-jährigen (Körperschall) und dem Arbeitszimmer darunter? Ist das eine fremde Wohnung darunter, mit laut dröhnendem DVD-Surround (Luftschall)? Wollen Sie die Hütte verkaufen und mit der Einhaltung aller DINAbk.-Normen werben?
    Zum Belag: Fertigparkett auf Schaumfolie schwimmend verlegen, macht ihnen jeder Schwarzarbeiter für 20 Eus oder kaufen Sie es selbst bei IKEA. Türen dazu maximal 1,5 cm absägen.
    Oder sie lassen das Parkett aufarbeiten (für mich eigentlich immer erstmal die beste Lösung), das ist natürlich teuer an den Stellen, wo ergänzt werden muss, aber über die Fläche recht günstig, je nach Schadensausmaß. Das kann aber nicht jeder!
    Dielenboden kann ich nur ABRATEN, denn das kann erst recht nicht jeder (!), und Hartholzdielen gibt es nicht oder sind nicht bezahlbar. Weichholz wie Lärche, Pinie etc. bekommt sehr schnell Dellen, Kratzer durch Absätze und Möbel, egal ob lackiert oder geölt, und die Fugen gehen mit der Zeit mehr oder weniger auf. Wenn Sie das nicht stört, OK. Aber nachdem ich 100 m² Dielenboden selbst verlegt habe (genagelt, nicht geschraubt!), kann ich nur sagen, das macht Ihnen keine Firma! Wichtig ist, die Dielen mindestens 2 Wochen im Haus zu lagern und vor dem Vernageln brutalst vorzuspannen, sonst gehen die Fugen sofort auf. Das Material habe ich mir übrigens beim Sägewerk fico bei Kempten/Allgäu abgeholt (zwei große Hänger voll), Lärche C-Sortierung für ca. 12 € (B-Sortierung hat diese hässlichen Astlochverdübelungen).
  5. 'Problem! Die Wahl der Qual

    Hier sind verschiedene interessante Diskussionen entstanden. Bei Dielen in Raumlänge ist es verständlich das die mühsellig eingebaut werden müssen. Das ist aber auch Qualitätsabhängig. Desto länger das Holz, desto höher ist die eigene Kraft des Holzes. Empfehlenswert sind Kurzdielen, erhältlich in fallenden Längen von 650 mm-2000 mm. Dafür benötigt man eine Unterkonstruktion  -  OSBAbk.-Fußbodenverlegeplatte  -  Auf alten Dielen kann es problematisch sein, da man ja nicht weiß, ob der Nagel hält und inwiefern das alte Holz arbeitet. Statt Dielen wäre hier auch Parkett/Fertigparkett/Laminat möglich. Die Preise sind unterschiedlich je nach Holzwunsch.
    Weichhölzer sind richtig benannt empfänglich für Eindruckspuren, das aber wiederum eine Frage des Schliffs und der Versiegelung ist.
    Vielleicht anmerkend zum Trittschall. der Lehmboden nimmt schon ein beträchtliches Maß an Trittschall auf. Ein Laufgeräusch wird man immer bei einer Balkendecke gegenüber einer Ziegel oder Betondecke vernehmen. Unterlagen können gewisse Schallabsorbationen aufnehmen. Ein weiterer Gesichtspunkt ist der Aufbau, z.B. Entfernung zur Wand des Aufbaus (10 mm), Aufbau der Zwischenwände u. Anbringen der Sockelleiste (Schallisolierung zwischen Leiste und Boden, z.B. Fensterdichtungsband). Das sind Faktoren.
    Thema: Nageln oder schrauben von Dielen! Ist ein eigenständiges Thema. Damals hat man Dielen genagelt. Damit der Halt der Nägel gewährleistet wird wurden diese 48 h vorher in Essig eingelegt. Man hat hier von oben genagelt.
    Heute wird seitlich in Nut genagelt. Empfehlenswert sind Druckluftnagler. Hier werden die Nägel in einem Arbeitsgang noch verklebt. Dann bietet man für besseren Halt Dielenschrauben an, z.B. BIRAX. Diese haben eine Fräskante am Senkkopf und ein besonderes Gewinde. Eine Packung 6er Schrauben aus den Baumarkt sind ungeeignet, da diese die Nut zerstören und sich der Kopf nicht recht versenken lässt.
    Thema: Preise!
    Die von Ihnen genannten Preise sind üblich, zumal der Handwerker auch Lohn und Sozialabgaben zahlen muss. Zumal der ordentliche Handwerker Ihnen eine Garantie für 5 Jahre gewähren muss.
    Wir haben ein z.B. ein anderes Konzept für Bauherren umgesetzt.
  6. von Berlin nach Frankfurt

    @Andreas Wendt: Offensichtlich sind Sie mit der Firma wenwood verbunden. Also können Sie mich auch folgende Fragen beantworten:
    1. Sie kommen doch nicht allen ernstes von Berlin nach Frankfurt/Main, um mir 45 min. lang das Wichtigste bei Parkettverlegen zu zeigen und die Wertzeuge vier Wochen später wieder abzuholen?!
    2. Wenn Sie's doch tun, würd mich interessieren, ob Sie auch Bambusparkett anbieten.
    Freundliche Grüße,
    Peter Grüning
  7. Antwort auf Anfrage!

    Man muss das Konzept als eine Gesamtheit betrachten. Wenn wir von Berlin bis Frankfurt/ Main kommen, erklären wir Ihnen nicht nur 45 Minuten lang, wie schön die Welt ist. Nein, wir haben auch im Gepäck unsere angebotenen Parkette inkl. Verlegestoffe. Die Lieferung kostet den Kunden 150 €, damit sind die Unkosten gedeckt. Ausgefahren werden die Waren mit Iveco-Daily Langversion und Hänger. Die Maschinen werden nach ca. 4 Wochen abgeholt, da meist Übergangschienen und Sockelleisten als Zusatz geliefert werden. Wie sieht es mit der Logistik aus? Wir standen vor dem Problem, das örtliche Anbieter (Großhändler ) nicht preiswerte Hölzer anbieten konnten. Regional schneiden hier die Holzwerke nur Kiefer, weil diese hier noch am weit verbreitesten und dicksten wächst. Douglasie ist z.B. in unseren Breiten unbekannt. Normale Speditionen knüpften uns so knapp um die 300 € pro Lieferung ab. Ein Dailly kostet 199,- € monatl. Leasingrate + Sprit u. Wartung. Das lies sich rechnen, um nach Hamburg zum Großhändler preiswert zu gelangen. Mit der Zeit meldeten sich mehrere familiengeführte Holzwerke an und boten ihre Holz-Waren an. Ein Absatzproblem waren meist logistische Probleme der Holzwerke. Mit einen halbvoll beladenen Lieferwagen fuhren wir nun keine 600 km zurück, sondern machten einen Zwischenstopp, um fremde Ware auszuladen. Derzeit fahren drei geschulte Fahrer unsere Waren aus. Logistisch gesehen schaffen wir derzeit unsere Touren innerhalb von 10 Tagen zu gewährleisten. Um unsere Logistik effektiver zu gestalten, fahren wir jetzt für eine namhafte deutsche Parkettfirma Fertigparkett nach Berlin zur Auslieferung. Das Fertigparkett erhalten wir daher auch vom Hersteller zum Vorzugspreis. Der Hersteller verkauft das Fertigparkett für 53 €/m² am Markt und wir bieten das selbe Fertigparkett zwischen 17,95 €  -  24,95 € an, ohne dabei auf II. Wahl bzw. B-Sortierung zurückzugreifen. Die Ware ist aber als Weißware deklariert und wird durch unseren Einleger als Eigenprodukt ausgegeben. Ob wettbewerbswidrig oder nicht sei hier dahin gestellt. Die selbe Problematik kennen wir ja schon von den großen Mineralölkonzernen. Aktienanteil und schon geht es.
    Mit Bambusparkett als "preiswertes" Holz können wir leider derzeit nicht mit dienen. Das hat mit Einkaufskonditionen und entsprechenden Angeboten zu tun. Bambusparkett müssen wir selbst teuer einkaufen. Wir werden in den nächsten Tagen Olivenholz integrieren. Dieses Holz wird aus Italien von einem Produzenten geholt. Der Kontakt kam zu Stande, da wir auf der Suche nach Holzintarsien sind, welche sich auch für den Endkunden rechnen sollen. Bisherige Kontakte zu Intarsien waren ungenügend. da hätten wir den Kompass (was ja der Klassiker ist) für 2.500 € verkaufen müssen. Ein anderer Lieferant für Intarsien ist uns ausgefallen. Der war interessant nur 1/10 und Maßanfertigung auf Kundenwunsch (gegen Aufpreis)
    Betrachten wir mal hier die örtliche Parkettlegerkultur in Berlin und Umland. Parkettleger Überhang, die jeden Tag einen die Bude zurennen nach Arbeit. Verlegepreis für die Arbeiter zwischen 4-8 €/m². Eichedielen mit Verlegung beim Endkunden nicht mehr als 50 €! komplett! , normale Stabparkette komplett nicht mehr als 35 €. Zahlungsmoral "total" am Ende. Bauträgerbankrott oder Auftraggeber ist nicht der Eigenheimbesitzer. Die Tricks sind unbeschreiblich und für viele Handwerker der Tot hier in der Region. Wir hatten noch im letzten Jahr für das Dielenabschleifen inkl. Versiegelung knapp 20 €/ pro m² erzielen können. Wenn Sie heute noch 13,95 €/m² als komplettpreis bekommen, denken sie das es sich um eine Goldmine handelt. Wir sind am AIS (Architekteninformationssystem) angeschlossen. Die regionale Ausschreibung für Parkett ist seit mehreren Monaten hier tot, d.h. keine Nachfrage. Im Bundesland Bayern derzeit 120 Nachfragen nach Parkett pro Woche.
    OK was soll ich hier ein neues Thema beginnen. Regional erhalten sie hier aus Konkursaufkäufen Parkett und Maschinentechnik buchstäblich "an jeder Ecke". Selbst die Polen staunen was ihr Zloty hier für einen Wert hat. Harte Realität der Politik.
    Unser Geschäft ist es Endkunden zu bedienen, insbesondere Bauherren. 20 m² Kunden schaffen selbst wir nicht über den Preis logistisch zu händeln. Wir haben daher Mindestbestellmengen. Kunden mit größeren Auftragsvolumen können schneller bedient werden als ein Kunde der auf eine Tour warten muss bis die Tour sich lohnt.
    Schwarzarbeiter sind uns zu teuer, preiswerte und fachlich versierte Arbeitskräfte im Überhang. Den Satz möchte ich so stehen lassen und meine überausführliche Beantwortung abschließen.
  8. In Frankfurt ist das mW nicht anders..

    ... kenne da einen Parkettleger, der soeben erst insolvent wurde ...
    es gilt da wohl das gleiche wie in Berlin.

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