Vorgehensweise Planung / Angebotsphase Fertighaus
BAU-Forum: Fertighaus

Vorgehensweise Planung / Angebotsphase Fertighaus

Wir planen, Ende 2013 / Anfang 2014 ein Fertighaus zu bauen (Einfamilienhaus). Aktueller Stand:

Wir haben bereits die Fertighausausstellungen in Mannheim und S-Fellbach besichtigt und unzählige Unterlagen von Hausanbietern mitgenommen bzw. angefordert und gesichtet. Aktuell stehen wir mit Weber-Haus, Weiß Fertighaus und Keitel in Kontakt. Weiß ist inzwischen aber schon wieder aus dem Rennen, weil diese mit Styropor bauen (kein diffussionsoffener Wandaufbau), was für uns ein KO-Kriterium ist.

Bei Weber und bei Keitel waren wir bereits auch bei einer Werksbesichtigung und im Bemusterungszentrum. Aktueller Favorit ist Weber, aber festlegen will ich mich da noch nicht. Und auch anderen Anbietern gegenüber sind wie noch aufgeschlossen  -  falls jemand Empfehlungen hat.

Wir hatten bereits verschiedene Finanzierungsgespräche mit der örtlichen KSK, mit einem Berater von Interhyp, mit einem freien Finanzberater (Empfehlung von Freunden) sowie mit unserer Hausbank (Sparda). Das mit Abstand günstigste Angebot hat uns jetzt unsere Hausbank gemacht. Die Konditionen können wir uns für 20 Jahre sichern bei einer zinslosen Bereitstellung von 24 (!) Monaten. Um das Angebot annehmen zu können, brauchen wir aber zumindest ein aussagekräftiges und realistisches Angebot von einem Hausanbieter.

Wir haben nun eine recht detaillierte Liste erstellt mit allen Anforderungen und Wünschen, die wir an unser Haus haben. Einige Punkte sind auch optional, können also ggf. eingespart werden, wenn das Budget nicht reicht. Wir sind beim Grundriss von einem Baureihen-Modell ausgegangen, das schon sehr nah an unseren Wünschen dran ist. Im Prinzip wären noch zwei kleine Änderungen bei der Raumanordnung nötig, bzw. ein im Süden eingeplanter Erker soll im Norden geplant werden. Aber die grobe Raumaufteilung und auch Größe passt soweit. Basierend auf diesem Grundriss haben wir also unsere Liste mit Kriterien und Wünschen angefertigt und sogar die Anzahl Steckdosen, Netzwerkdosen, Lichtauslässe, Wasseranschlüsse, etc. (Innen- und Außenbereich (Innenbereich, Außenbereich)) festgelegt, Größe der Terrasse, Größe der Terrassenüberdachung, welche Flächen gefliest werden sollen, usw. Wir haben uns wirklich bemüht, die Ausstattungsmerkmale zu genau wie möglich festzulegen.

Uns schwebt jetzt folgende Vorgehensweise vor:

1. Heute Nachmittag haben wir einen Beratungstermin bei Weber-Haus. Wir werden vor allem unsere Änderungswünsche in Bezug auf den Grundriss besprechen und mit ihm die gewünschte Veranda planen. Aber auch die Liste mit unseren Ausstattungswünschen wollen wir mit ihm durchgehen.

2. Als nächstes erwarte ich einen nach unseren Wünschen und auf unser Grundstück angepassten Grundriss, den wir dann noch mal prüfen und besprechen werden.

3. Wenn das dann so weit passt, möchte ich von Weber ein detailliertes Angebot bekommen, bei dem auch die genannten Sonderwünsche gleich berücksichtigt werden. Ich mache mir nicht die Mühe und zähle Raum für Raum durch, wie viele Steckdosen ich brauche, damit ich hinterher ein Angebot mit der Standard-Steckdosenzahl bekomme. Wenn ich von vorne herein weiß, dass ich mehr brauche, dann kann der Anbieter auch gleich mit mehr Steckdosen kalkulieren. Ich denke, das ist für beide Seiten hilfreich und ich hoffe, Weber spielt da auch so mit. Wird sich zeigen ...

4. Wenn wir dieses Angebot inkl. aller Optionen und Sonderwünsche dann vorliegen haben, werden wir wahrscheinlich erst mal rückwärts vom Stühlchen kippen. ;-) Dann heißt es: Ok, was können wir streichen, wo können wir einsparen. Auch dazu haben wir uns im Vorfeld schon ein paar Gedanken gemacht.

5. Dann erwarte ich mir ein zweites, korrigiertes Angebot mit reduzierter Ausstattung.

6. Wenn dieses vorliegt, müssen wir nochmals prüfen, ob sich das mit unserem Budget und dem vorliegenden Finanzierungsangebot vereinbaren lässt. Wenn ja, dann wollen wir dieses Angebot als Grundlage für die Finanzierung bei der Bank einreichen. *herzklopfen*

7. Im nächsten Step werden wir dann unsere Möbel in den Grundriss einzeichnen und hoffen, dass wir dabei auf keine größeren Probleme stoßen. Wenn doch, dann müssen wir uns noch mal mit dem Architekten zusammen setzen und versuchen, was man am Grundriss noch optimieren kann, damit es passt.

8. Parallel werden wir auf Basis des vorliegenden Angebotes Vergleichsangebote bei anderen Anbietern einholen.

9. Ich hoffe, dass wir dann so langsam in die Phase der Vertragsentscheidung kommen werden. Um dann im Anschluss im Bemusterungszentrum noch mal die gewünschten Austattungsmerkmale im Detail zu besprechen und festzulegen. Auch hierfür ist dann noch mal ein "Puffer" eingeplant, weil man erfahrungsgemäß nie ohne Aufpreis aus der Bemusterung rauskommt. Ich hoffe allerdings, da wir ja viele Details schon im Vorfeld sehr detailliert geplant haben, dass die Preisdifferenz sich dann im Rahmen hält.

Übrigens meine ich mit "Ausstattung" nicht nur, wie viele Steckdosen reinsollen oder welche Farbe die Fliesen haben sollen. Wir haben auch darauf geachtet, dass wir z.B. eine gedämmte Bodenplatte brauchen (da wir ohne Keller bauen), welche Heinzungsanlage installiert werden soll (und wo  -  kurze Leitungswege für Warmwasser!), welche Fensterrahmen und Schließmechanismen, Treppenstufenaufhängung, usw., aber auch welche Leistungen (z.B. Baugesuch, Erdaushub, Müllentsorgung, usw.) enthalten sein sollen. Bzw. diese Punkte sind Gesprächsgrundlage für das Gespräch mit dem Hausanbieter um zu definieren, welche Leistungen bereits enthalten sind und welche extra kosten. Und wenn ein Aufpreis fällig wird, will ich diesen gleich im Angebot mit drinstehen haben. Deshalb machen wir das ja so ausführlich. Wir haben als Basis auch die schon vorliegenden Baubeschreibungen einiger anderer Hausanbieter genommen und miteinander verglichen.

Nun meine Frage an die erfahrenen Fertighaus-Bauherren: Haltet ihr diese Vorgehensweise für realistisch? Wo seht ihr Kritikpunkte? Was haben wir vergessen?

Was die Grundriss-Diskussion betrifft: Wir haben uns wirklich so viele Grundrisse schon angesehen und alle Ideen, die uns gefallen haben, festgehalten. Wir haben uns Raum für Raum überlegt, was wir haben wollen, wie groß soll er sein, welche Möbel müssen rein, in welche Himmelsrichtung soll er ausgerichtet sein, usw. Nach all diesen Überlegungen und dem Vergleich von unzähligen Grundrissen haben wir jetzt einen Grundriss gefunden, der zwar nicht perfekt aber doch SEHR nah dran ist. Klar, besser geht immer, die "Angst" dass ich zwar einen guten aber vielleicht nicht den "optimalen" Grundriss gefunden habe, die kennt wohl jeder Bauherr. Eine komplett individuelle Planungen würde noch mal teurer werden als ein "fertiger" Entwurf aus einer Baureihe. Und schlussendlich läuft uns so langsam auch ein bisschen die Zeit davon.

Aber wenn wir den nach unseren Wünschen veränderten und angepassten Grundriss vorliegen haben, werde ich diesen auch gerne noch mal hier im Forum zur Diskussion stellen.

So, und allen, die bis hierhin durchgehalten haben, verleihe ich hiermit die Tapferkeitsmedaille und hoffe auf viele freundliche und konstruktive Antworten. :-)

  1. ganz toll

    Foto von wiki

    aber was sollen wir dazu sagen? Außer vielleicht: "Mach doch! "
  2. Ein paar Anmerkungen

    1. Styropor hat eine ähnliche Diffusionsfähigkeit wie Holz, aber natürlich viel weniger als das Dämmmaterial in der Wandtafel. Insofern ist es außen an der Fassade nicht ideal. Es ist nur preisgünstig.
    2. Mir ist aufgefallen, dass viele Fertighaushersteller die Ausbauhäuser relativ günstig anbieten, aber für den restlichen Ausbau vergleichsweise viel Geld nehmen. Bequemlichkeit muss der Bauherr also teuer bezahlen. Günstiger würde es sehr oft, wenn man als Bauherr die Ausbaugewerke örtlich beauftragt, ggf. unter Einschaltung externen Sachverstandes.
    3. Wieso sollte eine komplett individuelle Planung teurer werden? Die Frage ist eher, wo Sie die außer beim eigenen Architekten bekommen. Viele versprechen es, versuchen dann aber doch, mit möglichst wenig Arbeitsaufwand ein Standardhaus zu verkaufen, an dem dann nur Marginale Änderungen vorgenommen werden. Dies mag in vielen Fällen auch ausreichen, aber das Haus wird ja durch den Verzicht auf weitgehend individuelle Planung nicht billiger.
  3. Zum Thema Ausbaustufen

    Hallo Herr Stodenberg,

    hm, ja, ehrlich gesagt hatten wir darüber auch schon nachgedacht. Einer der Gründe, warum wir mit einem Fertighausanbieter bauen wollen, war ja, dass wir hier alle Gewerke aus einer Hand bekommen. Das heißt, einen zentralen Ansprechpartner, der alles koordiniert, der mit uns die Ausstattung auch so abstimmt, dass es zusammen passt, der auch als alleiniger Anbieter die Haftung übernimmt. Was ich vermeiden möchte, ist die gegenseitige Schuldzuweisung, wenn es doch zu Mängeln kommen sollte. Und dass ich, als unerfahrener Bauherr, die einzelnen Gewerke und Handwerker selbst koordinieren muss.

    Dennoch haben wir jetzt die Bodenbeläge (außer Fliesen) sowie die Malerarbeiten an Wänden und Decken aus dem Leistungspaket rausgenommen, das wollen wir selbst machen oder in Eigenregie vergeben. Die Wände sind dabei allerdings schon malerfertig vorbereitet (verspachtelt). Auch die Terrassen-Dielen (WPC) wollen wir selbst machen, nach allem was ich bisher gesehen habe, ist das auch kein riesen Hexenwerk. Das spart immerhin schon ein bisschen Geld. Küche ist ja ohnehin extra, da kann man durch gründliches Vergleichen auch schon einiges sparen. Bliebe noch die Überlegung, ob wir auch Badausstattung und Fliesenböden besser extern vergeben sollen? Oder haben Sie bessere Ideen, bei welchen Gewerken sich eine örtliche Vergabe lohnen würde? Ach ja, Garage/Carport haben wir auch offen gelassen und würden diese separat beauftragen (bzw. zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten).

    Und wegen einer individuellen Planung: Ich habe es so verstanden, dass ja zum einen die Planung / der Entwurf an sich schon mehr Geld kostet. Wie Sie schon sagen: Dafür braucht man einen Architekten, der mit dem Bauherrn die eigenen Ideen bespricht und diese in einem geeigneten Grundriss umsetzt. Und dieser Architekt will in aller Regel auch Geld für seine Leistung. Ich möchte aber nur ungern in Vorleistung gehen, zumal ich ja auch erst hinterher weiß, ob mir der individuelle Entwurf auch wirklich besser gefällt als die Modellreihe vom Fertighausanbieter.

    Manche Anbieter beschäftigen eigene Architekten und bieten die Grundrissplanung in der Angebotsphase als kostenlose Leistung mit an. Da haben wir aber auch schon  -  wie sie ja auch ansprechen  -  die Erfahrung gemacht, dass die Planer gerne auf fertige Entwürfe zurückgreifen, diese nur unwesentlich modifizieren und das ganze dann als "individuelle Planung" verkaufen. Andere wiederum wollen eine "Aufwandsentschädigung" für die Vorplanung, die im Falle eines Vertragsabschlusses dann auf die Bauleistung wieder angerechnet würde.

    Und selbst wenn ich einen kostenlosen, frei geplanten, individuellen und gut durchdachten Grundriss bekommen würde (da beißt sich die Katze in den Schwanz, wie es so schön heißt), müsste ich beim Bauangebot je nach Anbieter mit höheren Kosten rechnen. Bei den Baureihen-Häusern greift das Gesetz der Masse, das ist "Serienproduktion", für den Anbieter leichter zu kalkulieren, leichter zu planen und deshalb auch billiger. Bei einem Individualentwurf ist häufig Mehraufwand für die Umsetzung nötig, schon die Angebotskalkulation ist mehr Arbeit, weil die Standardangebote eben einfach nicht passen.

    Aber vielleicht täusche ich mich da auch, das sind jedenfalls unsere bisherigen Erfahrungen:

    1. Eine gute, individuelle Planung will bezahlt werden

    2. Viele Hausanbieter kalkulieren für die Realisierung von frei geplanten Häusern höhere Baukosten als für "in Serie" gebaute Modellreihen-Häuser.

    3. Hausanbieter, die ausschließlich frei geplante Häuser bauen und keine Modellreihen anbieten, gehören nach unserem Eindruck meist von vornherein zu den etwas höherpreisigen Anbietern.

    In unserem Fall ist es so, dass wir keine all zu ungewöhnlichen Anforderungen an den Grundriss haben. Wir haben uns zu Beginn eine Liste gemacht, welche Räume wir benötigen und auf welche Kriterien wir Wert legen (Größe, Himmelsrichtung, Nutzungsmöglichkeiten, etc.). Bei den Baureihen von Weber-Haus haben wir jetzt einen Entwurf gefunden, der  -  mit ein paar kleinen Änderungen  -  sehr nah an unser persönliches Ideal rankommt: Offener Wohn-Essbereich aber mit abgesetztem Wohnzimmer (ich wollte keinen "Zimmerschlauch"), eine elegante, gerade Treppe im Dielenbereich (war mir auch wichtig, dass die Treppe nicht im Wohnraum endet), eine Speisekammer neben der Küche, einen ausreichend großen HWR im EGAbk., ein zusätzliches Büro im EG sowie ein Duschbad/Gästebad, im Wohnzimmer lässt sich sogar die von mir erträumte Sitzbank am Fenster realisieren, einen Erker mit Eingangsüberdachung im Norden, dafür im Süden eine plane Front, an der unsere Veranda angebaut wird (über die gesamte Hausbreite), im OGAbk. ein großzügiges Kinderzimmer (18 m²), ein zweites Büro, ein gemütliches, nicht zu kleines Familienbad, Schlafzimmer und Ankleide. Einziger Abstrich: Die Diele / Eingangsbereich ist etwas beengt und dunkel, da die Treppe komplett von Räumen umgeben ist und kein/kaum Tageslicht einfällt. Das wollen wir aber durch großzügige Glaselemente in der Haustüre sowie durch Glastüren zum Wohnraum und zum Büro etwas ausgleichen, sodass also durch die angrenzenden Räume zusätzliches Tageslicht ins Treppenhaus gelangt. Und dass Flure und Wege auf ein Minimum reduziert wurden, spricht ja auch eher FÜR den Grundriss, schließlich sind solche Wegflächen immer teurer und verschenkter Platz (auch wenn ich eine großzügige Diele toll finde, aber man kann eben nicht alles haben, und bezahlen können muss ich das Häuschen ja auch noch ...).

    Ich weiß nicht, ob solche Wünsche wirklich so ungewöhnlich und individuell sind. Wir haben jedenfalls bei Weber einen Grundriss gefunden, der diese Wünsche ziemlich gut abdeckt.

    Glauben Sie, es wäre trotzdem empfehlenswert, dass wir uns auf Basis unserer Wünsche (bei einem anderen Anbieter?) noch mal einen individuellen Grundriss zeichnen lassen, um diesen mit der Modellreihe von Weber zu vergleichen? Ob da wirklich was so viel anderes bei rauskommt? Und die Frage nach den Kosten für einen individuellen Entwurf steht dann ja auch noch im Raum ...

  4. wiki

    Foto von wiki

    Tja, das ist das Problem: Wenn Sie anderen Leuten zu viel Arbeit machen, dann wollen die dafür Geld haben. Wenn Sie also bei einer anderen Firma eine Genehmigungsplanung samt Angebot in Auftrag geben, dann wollen die Firmen dafür evtl. Geld sehen und werden es nicht mehr unter Akquise abbuchen.
  5. Ganz schön naiv, oder?

    " ... Manche Anbieter beschäftigen eigene Architekten und bieten die Grundrissplanung in der Angebotsphase als kostenlose Leistung mit an ... "

    Da befürchte ich, wird noch viel Lehrgeld auf dem Bau bezahlt.


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