Neubau mit Mitte 40 sinnvoll?
BAU-Forum: Baufinanzierung

Neubau mit Mitte 40 sinnvoll?

Hallo,

mein Mann und ich sind Mitte 40. Wir haben vor 16 Jahren ein RH gekauft, was noch eine Restschuld von ca. 100.000 hat. Ein Verkauf würde (ich beobachte den Markt hier am Ort schon lange) ca. 70.000 € Gewinn für uns bringen.

Wir tragen uns mit dem Gedanken noch mal am Ort hier zu bauen. Ein Grundstück ist reserviert, die Erschließung noch nicht ganz genau terminiert (es handelt sich um einen neuen Stadtteil, der Zug um Zug erschlossen wird. Das Grundstück liegt ganz am Rand.

Wir verdienen zusammen 6500 € netto plus Kindergeld für ein Kind (zusammengesetzt wie folgt: Mann: 5000 € netto, ich 1500 € netto bei halber Stelle).

Zur Zeit zahlen wir im Monat 1100 € Zinsen und Abtrag für das RH. Das RH wurde in diesem Herbst im mittleren Geschoss renoviert (neue Innentüren, neues Parkett, neue Möbel). Das Wohnzimmer wurde vor 3 Jahren renoviert (neues Laminat, neue Möbel). Renoviert werden müssten die Diele und die Küche und u.U. auch mal die Bäder. Daher habe ich "nur" 170.000 € Verkaufswert angesetzt.

Gespart haben wir noch 10.000 €.

Ich habe wirklich große Bedenken sich in unserem Alter noch mal eine Immobilie an die Backe zu binden. Erste Gespräche zur Finanzierung sind gelaufen und alle Berater haben die Dollar-Zeichen in den Augen angesichts unseres Verdienstes.

Dennoch ... kann man sich in unserem Alter noch absichern (Restschuldversicherung bei Tod eines Partners, Arbeitsunfähigkeit etc.) oder ist das sozusagen unbezahlbar?

Ich werde später von meinen Eltern ein bezahltes Haus erben (Wert ca. 200.000) plus ein Grundstück (Wert zweifelhaft ... vielleicht 50.000) plus ein halbes Haus der Schwiegereltern.

Aber das nützt uns alles nichts, wenn der Hauptverdiener z.B. vorzeitig ausfällt.

Wir haben relativ hohe Steuernachzahlungen trotzdem wir beide schon eine Riesterversicherung abgeschlossen haben.

Über Rat  -  auch von anderen  -  würde ich mich sehr freuen.

Danke

Sabine L.

  • Name:
  • Sabine
  1. Es ist nicht so ganz klar, was sie wollen.

    Ok neu bauen  -  aber warum? (altersgerecht, größer und repräsentativer, den Nachbarn entkommen?) Sie kennen ja ihre finanziellen Verhältnisse selbst, können nachdem sie ja schon mal gebaut/gekauft haben abschätzen, was auf sie zu kommt und wieviel Geld sie aufnehmen müssen. Das ergibt dann eine ungefähre monatliche Belastung und sie kennen ihre Verhältnisse, ob sie das tragen können. Was ist also die Frage?

    Also am alten Haus würde ich nicht zu viel ernsthaft renovieren. Das Geld bekommen sie wohl nicht wieder. Es reicht, wenn es schick aussieht  -  "ne neue Silikonfuge im Bad ist billiger als eine Neue Wanne! Was überstreichen ist einfach, preiswert und macht auch viel her. Ein Chromreiniger billiger als eine Armatur  -  man kann von Autoverkäufern durchaus was lernen :-) Außerdem können sie ja gar nicht wissen, ob der potentielle Käufer Ihre neuen Fliesen an der Wand überhaupt mag. Also nur nicht zu viel Aufwand. Die meisten Neubesitzer mögen ihrem neuen Haus ihre persönliche Note aufdrücken. Sie argumentieren natürlich mit Sanierungskosten, um den Preis zu drücken. Lernen sie die Preise kennen! will der das selber machen, sammeln sie Argumente, gern in Form von Angeboten von Handwerkern. Die halten sie Ihrem Verhandlungspartner unter die Nase. Wie gut können sie Kuhhandel? Es ist ihr Geld! Die meisten schauen sich ihr Haus erstmal im Netz an, einige werden persönlich vorbei kommen. Es ist wie mit der Pfirsichdose bei Aldi  -  viele gehen vorbei, manch einer nimmt sie in die Hand und sieht die kleine Beule, stellt sie wieeder zurück  -  aber einer, nur einer reicht, der entweder zu blöd ist oder viel besser, der es wirklich will. Den müssen sie erkennen (auf den Blöden würde ich nicht spekulieren) und langsam verhandeln. Nicht gleich mit dem Preis runter. Der will dann ihr Haus  -  der bekommt es und er bezahlt es! Haus kaufen ist doch anders wie Pfirsichdosen! Da hat man Zeit. All die, die mal kurz reinschauen  -  auf die können sie pfeifen!

    Angst, das allein zu stemmen? Hat meine Frau auch. Erste Frage: gibt es Grund dafür  -  drohende Arbeitslosigkeit? Gesungheitliche Probleme? Dann sollten sie sich fragen, ob sie es alleine schaffen im worst case, das neue Haus (gilt natürlich genauso fpr das Alte) in ein paar Jahren zu verkaufen. Sie haben ja auf jeden Fall Vermögen, dass ihnen nach dem Verkauf bleibt  -  zum aufbessern des Einkommens, später im Altersfall der Rente oder, wenn die Kinder aus dem Haus sind zum Kauf einer einfacheren Eigentumswohnung. Ob sie das drauf haben kann ich ihnen nicht sagen.

    War das nun irgendwie hilfreich?

  2. Wichtig: Was im Exposé steht

    Als Käufer kenn ich den Frust, wenn man die Ausschreibungstexte anschaut und wichtige Informationen fehlen. Also sich bitte in die Lage der möglichen Käufer versetzen; eine Ansicht von jeder Hausseite einstellen, Eckdaten (Grundstückfläche, Grundrissfläche, Wohnfläche, Keller vorhanden, Baujahr usw.) gehören einfach dazu. Was nicht steht oder gezeigt wird ist entweder morsch oder hässlich oder fehlt.
    Ein Problem ist, dass man die alte Immobilie verkauft haben sollte, bevor man mit dem Bau anfängt, aber wo wohnt man dann, bis der Neubau bezugsbereit ist? Wenn man das alte Haus erst verkauft nachdem man das neue bezogen hat, muss man nicht unter Zeitdruck verkaufen, aber das muss man sich finanziell leisten können.
    Ich würde deshalb ein Eigenheim nur dann gegen einen Neubau tauschen, wenn es sich wirklich lohnt, denn das alles kostet auch Zeit und Nerven. Wieviel Ärger es mit "schlüsselfertig" und so weiter sowie mit Baufertigstellungsterminen und überhaupt mit dem Bauen geben kann, können sie hier und an zahlreichen anderen Orten nachlesen.

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