Erfahrungen mit Quarzit/rauriser Marmor
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Erfahrungen mit Quarzit/rauriser Marmor

Hallo,
ich hoffe, ich habe den Marmor richtig geschrieben ...
wir suchen einen Belag für unseren neugestalteten Vorgarten ...
nachdem wir alle Beton-Pflasterhersteller (Ehl etc.) nach etwas natürlich wirkenden abgesucht haben, sind wir doch wieder beim Echtstein gelandet ...
Heute waren wir in einer Ausstellung und da war dieser Rauriser Marmor in Bahnen verlegt, kombiniert mit Granit 8/10. Sah sehr schön aus. Auf der Suche nach Anbietern im Netz bin ich auf Quarzit (

ist das wirklich der Fall? Irgendwie finde ich den Quarzit im Netz nicht ...
ist er so leicht schillernd?
Würde mich freuen, wenn ihn jemand kennen würde (und den anderen im Vergleich dazu ...)
danke,
eva

  • Name:
  • eva
  1. Marmor in Außenbereichen

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    In unseren Breiten wird Marmor nur selten für Außenbereiche angewendet im Gegensatz zu zu den südlichen Ländern. Neben den klimatischen Bedingungen sind Marmore meistens in unseren Stadtbildern selten zu finden. Durch die fehlende historische Anwendung von Marmoren, außer bei Palästen wirkt dieses Gestein in unseren Breiten oft unpassend. Der teure Transport in früherer Zeit aus Griechenland oder Italien wurde nur für dekorative oder sakrale Gegenstände durchgeführt. Massenartikel, wie Pflastersteine haben Seltenheitswert. Der Kaiserthron in Aachen ist aus wiederverwendeten Fassadenplatten hergestellt worden, die bereits als Kostbarkeit galten.
    Marmor entstand aus der Umwandlung von Kalksteinen. Der Hauptbestandteil Calcit kristallisierte neu und passte sich durch die Methamorphose der vorgegebenen Druckrichtung an. Die beliebten Aderungen bestehen oft aus fossilem Kohlenstoff, der aber fest ins Gefüge eingebunden ist. Im Gegensatz zu den kohligen Adern in manchen Kalksteinen bei denen die Fossilien noch erkennbar sind ist für Marmor typisch, das alle fossilen Kohlenstoffe zu Graphit und die kalkigen Bestandteile (Muscheln) zu Calcit-Kristallen umgewandelt wurden. Die vielen Farben die im Marmor auftreten können verschiedenste Ursachen haben. Neben eingelagerten Mineralien, wie z.B. feinverteilte grünliche Quarze im "Bianco Mozambique" können Metallsalze, Oxyde oder auch Eisenverbindungen wie z.B. Limonit als Farbgeber in Frage kommen. Schneeweißer Marmor, ohne Verunreinigungen ist selten und relativ teuer.
    Marmor kann sich im Gebrauch unerwünscht verfärben. Neben äußeren Ursachen (Verlege-, Reinigungsfehler, Schmutzbelastung) können auch im Stein vorhandene Mineralien die Ursache sein. Feinstverteilte Pyrite (Schwefelkies), die mit bloßem Auge nicht sichtbar sein müssen, lassen einen weißen Marmor nach einer unbestimmbaren Zeit bräunlich gelblich erscheinen. Wie bei den Quarziten ist die Witterungsbeständigkeit und die Belastbarkeit sehr variabel und nicht pauschal zu beurteilen. Typisch für Marmor und dem Ursprungsmaterial "Kalkstein" ist die fehlende Beständigkeit gegen Säuren. Für tragende Teile in Außenanlagen ist eine geologische uns statische Freigabe unbedingt erforderlich.
    Der Name "Carrara" für einen Marmor ist kein Qualitätskriterium, da auch viele grau  -  weiße Marmore so genannt werden, weil sie in Italien vom Schiff entladen weiterverarbeitet werden.
    Die Frage nach der Eignung eines Marmors für Außenbereiche hängt nicht nur vom Stein ab, sondern auch mit der Erwartungshaltung der Kunden. Marmor ist keine Keramik, sondern ein hochwertiges Naturprodukt mit allen Vor- und Nachteilen (Vorteilen, Nachteilen).
    Die Eignung für Außenbereiche in unseren Breiten mit der typisch deutschen Mentalität lässt nur wenige Materialien zu. Dazu ein paar Beispiele
    In unserem Nachbarland Österreich wird der Rauriser Marmor in einer Höhe von ... m abgebaut. Rauriser Marmor ist eine geologische Besonderheit. Im Gegensatz zu den "normalen" Marmorsorten ist das Material spaltbar. Bei dem Rauriser Material handelt es sich im einen "Dolomitmarmor". Im Ausgangsmaterial ist einiges an Ton enthalten gewesen und zusätzliche Magnesiumanteil um Ausgangsgestein. Bei der Metamorphose entstanden "Glimmerlagen", an denen sich das Material spalten lässt. Charakteristisch für die Rauriser Natursteine sind auch die blaugrauen Varietäten. Die für Außenbereiche notwendige Rutschsicherheit kann durch die spaltrauhe Oberfläche gut erreicht werden. Aber auch andere Bearbeitungen, wie stocken, sandstrahlen, schleifen oder polieren sind auch möglich. Abbautechnisch sind zurzeit keine Unmaßtafeln herstellbar. gesägte Stufen- und Bodenplatten sind auch in größeren Mengen lieferbar.
    Das dazu passende Trockenmauerwerk, Pflastersteine und andere gestalterische Steinformen sind erhältlich.
    Ein anderer Marmor, der in aufgerauhter Oberfläche für außen gut geeignet ist, ist Rushita aus Rumänien. Anders als der Rauriser Marmor ist Rushita nicht spaltbar, sondern nur in den althergebrachten Oberflächen erhältlich. Allerdings gibt es für Stufen auch große Unmaßtafeln.
    Den Vertrieb für "Getestete Marmore für den Außenbereich" wird in Deutschland durch die "Deutsche Händlervereinigung Naturstein" durchgeführt.
    Nähere Infos zum Verband und den vorgestellten Materialien erhalten Sie u.a. bei der KSV in Biberach, der Seltra GmbH in Nürtingen
    Seltra GmbH Tel: 07022 / 92 76 71
    KSV Tel. : 07351 / 188 730
    Quarzite
    A) Glimmerquarzit / Quarzite
    Aus quarzreichen Sedimenten oder Sedimentiten (Sandsteinen) entsteht durch die Metamorphose die Gesteinsgruppe der Quarzite. Je nach Ausgangsmaterial und Bildungsbedingung kann die Wasseraufnahme und die Frostbeständigkeit stark schwanken
    Neben dem stabilen Mineral Quarz sind in geringen Mengen auch andere Bestandteile enthalten, wie z.B. Glimmer, Amphibol oder blaufärbendes Disthen, einer Zyanid-Verbindung. Bei den meisten im Handel erhältlichen Quarziten handelt es sich um sogenannte Glimmerquarzite. Sie haben eine ausgeprägte Parallelstruktur die als Spaltrichtung dient.
    Deshalb werden viele Glimmerquarzite fast immer mit spaltrauher Oberfläche angeboten.
    Durch die ausgeprägte Richtung ist es nicht möglich Pflastersteine herzustellen, die rundum spaltrau sind. Meistens sind nur Ober- und Unterseite (Oberseite, Unterseite) spaltrau, die anderen Flächen sägerau. Die Hauptverwendung ist der Plattenbelag, entweder in festen Formaten oder als Polygonalplatte. Als Treppenbelag, Bruchsteine als Dekor, Sakralgegenstand finden Quarzite ebenfalls Verwendung. Eine einheitliche Stärke der Platten ist meist nur durch zusätzliche Maßnahmen (Kalibrierung) zu erreichen, die kostenintensiv ist. Das Farbspektrum reicht von zartrosa, grünlich, silbrig bis zu gelb und rot. Eine der technisch hochbelastbaren Glimmerquarzite ist der dunkelgrüne "Alta Quarzit" aus dem Norden von Norwegen. Mit einem Quarzanteil von 82 % und einem Glimmergehalt von ca. 10 % weist er eine sehr geringe Wasseraufnahme auf (0,14 %). Die Druckfestigkeit von 328 N / mm² ist sehr hoch. Er ist alterungsbeständig und verrottungsfest. Die Streusalz- und Chemikalienbeständigkeit (Streusalzbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit) lassen diesen Stein für die Außenanwendung sehr gut zu. Die spaltraue Oberfläche ist allerdings makrorauh mit fehlender Mikrorauheit. Trotzdem ergibt sich ein Rutschsicherheitsbeiwert von SRT 54 (empfohlenes Minimum SRT 45). Die Verlegung ist nur mit Haftverstärkern möglich. Bedingt durch die spaltraue Oberfläche sind "Überzähne" unvermeidbar
    Glimmerquarzit ist keine Qualitätszuordnung. Im Handel wird z.B. "gelber Brasilianischer Quarzit" verkauft, der nur eine schwache Umwandlung erfahren hat und fast noch ein Sandstein ist. Bei Belastung z.B. durch Stöckelschuhe oder Frost fängt dieses Gestein an zu "bröseln" und großflächig abzublättern. Auch aus Südafrika kommen unter verschiedenen Namen bunte Quarzite in den Handel, die qualitativ nicht für Hochlastbereiche geeignet sind. Um bei der Bemusterung bereits ohne Prüfzeugnisse die grobe Tauglichkeit zu prüfen gibt es einen einfachen Test:
    "Etwas Sesamöl oder Kaffee mit Milch auf ein Muster geben und ca. 10 Minuten warten". Bei Alta-Quarzit kann man danach fast alles wieder aufwischen. Bei dem "brasilianischem Quarzit" ist alles eingezogen und z.T. auf der Unterseite bereits sichtbar.
    In gelblicher Farbe ist der als "Sophia gelb" aus Bulgarien importierte Quarzit für Außenbereiche gut geeignet, allerdings nur für den GaLaBau.
  2. bei HF mitlesen ...

    bei HF mitlesen heißt, was lernen! :-) ausführlicher geht es nicht.
  3. @Lenuweit

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    man dankt für das Lob.
    • Name:
    • HF

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