Innenwände zu dünn, daher zu hoher Lärm.
BAU-Forum: Innenwände

Innenwände zu dünn, daher zu hoher Lärm.

Hallo.

Wir haben in 2014 mit einem Architekten neu gebaut. Die Innenwände wurden mit einem Porenbetonstein 11,5 cm dick und einer Rohdichte von 0,5 gebaut. Jetzt haben wir das Problem, dass es viel zu laut ist. Selbst ein flüstern hört man im Nebenraum. Der Architekt sagt, dass wäre so normal und der Stein entspricht der Norm. Wir sollten mal Teppiche auslegen und Bilder aufhängen. Dieses ist aber eigentlich nicht geplant. Meine Frage: Ist es tatsächlich normal, so einen hellhörigen Stein für die Innenwände eines Einfamilienhauses mit zwei Kindern zu verbauen? Und wenn nein, was kann ich tun. (Niedersachsen )

Vielen Dank schon jetzt für Antworten.

  • Name:
  • Dietrich3102
  1. Die Mindestanforderungen nach DIN 4109 sind erfüllt.

    ... denn es gibt innerhalb einer Nutzungseinheit keine Anforderungen (bei Ansatz der einfachen Grundanforderungen keinen Schallschutz bei Innenwänden erforderlich), sondern immer nur für die Außenwände oder für Trennbauteile zu anderen Nutzungseinheiten.

    Deshalb ist ihr Fall leider sehr häufig und rechtlich trotzdem sehr schwierig, denn es stellt sich immer wieder die Frage: Hätte der Architekt sie darauf hinweisen müssen, dass diese Wände nur Mindeststandard ohne Schallschutzanforderungen sind und dass man bei etwas mehr Ruhe vor den eigenen Kindern doch lieber in schwere Innenwände hätte investieren sollen, die der DINAbk. 4109 Bbl. 2 (erhöhte Anforderungen) genügen?!

    Normative Anforderungen an Schallschutz innerhalb ein und der selben Nutzungseinheit (also zwischen Bad und Schlafzimmer oder zwischen Kinderzimmer und Wohnzimmer eines Einfamilienhauses) gibt es nur, wenn extra vertraglich ein erhöhter Schallschutz nach DIN 4109 Bbl. 2 oder nach VDI 4100 besonders vereinbart worden ist.

  2. Zunächst muss man wissen warum es so wenig Schalldämmung gibt

    "Selbst ein flüstern hört man im Nebenraum. Der Architekt sagt, dass wäre so normal und der Stein entspricht der Norm. Wir sollten mal Teppiche auslegen und Bilder aufhängen. Dieses ist aber eigentlich nicht geplant. Meine Frage: Ist es tatsächlich normal, so einen hellhörigen Stein für die Innenwände eines Einfamilienhauses mit zwei Kindern zu verbauen? Und wenn nein, was kann ich tun. (Niedersachsen ) "

    Der Stein entspricht natürlich der Norm. Aber die Steinnorm sieht nicht vor, dass eine bestimmte Schalldämmung erreicht wird. Der Stein hat eben eine Schalldämmung von xx dBAbk. und ist damit i.O.

    Schalldämmung erreicht man grundsätzlich mit Masse. Also einem schweren Stein wie die Kalksandsteine. Leichte PB-Steine haben mit Schall ihre Probleme.

    Aber zur guten Schalldämmung müssen auch alle möglichen Schallwege überprüft werden. Der Schall nimmt mitunter Wege an die man nicht gedacht hat und dann kann selbst ein schwerer (Kalksandstein) KS-Stein nicht wirken. Insbesondere ein schlecht getrennter Estrich ist gerne mal der Übeltäter.

    Im übrigen gibt es im Einfamilienhaus keine Normen, welche Schalldämmung innerhalb des Hauses erreicht werden muss. Somit ist jeder Unsinn normgerecht.

    Sollte es inzwischen doch Normen zum Schall innerhalb eines Einfamilienhaus geben, lasse ich mich gerne verbessern.

  3. aber es ist doch eigener Lärm

    Was Sie als Lärm bezeichenen ist doch eigene Herstellung. Damit haben Sie doch Zugriff auf die Quelle. Und wenn die Zimmertüren nur aus Pappe sind nützt auch eine Betonwand nichts. Deshalb haben die Kollegen auch geschrieben, dass es innerhalb von Wohnungen keine Schallschutzvorschriften gibt und auch nicht geben kann.
  4. Schmunzel

    Tja Herr Kirschner, aber heutzutage fällt es uns leichter einen Architekten zu verklagen, als die eigenen Kinder zu einem gemäßigten Lebenswandel in den eigenen vier Wänden zu erziehen.

    Den eigenen Kindern lassen wir gern alles durchgehen, dem Architekten nicht.


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