waagerechte Risse in einer Hausecke
BAU-Forum: Innenwände

waagerechte Risse in einer Hausecke

Unser Einfamilienhaus wurde im Jahr 2000/2001 aus Porotonsteinen (Land Bayern) errichtet. Langsam hat es begonnen und jetzt sind immer mehr waagerechte Risse im ganzen Haus festzustellen (am Außenputz sind keine zu finden). Diese verlaufen meist entlang der Mörtelfuge der Steinreihe, die genau unter der Decke im KB und EGAbk. liegt. Auffällig ist, dass besonders eine Ecke des Hauses betroffen ist. Hier sind die Risse auch dicker und setzen sich teilweise schräg (sägezahn-förmig) fort.
Wurde eventuell die Bodenplatte zu schwach ausgelegt und kippt das Haus nun talwärts (Hanglage)? Unser Haus ist fast 5 Jahre alt, die Rissbildung müsste doch nun ein Ende nehmen?
Sowohl Maurer also auch Deckenhersteller meinten, die Risse wären schon extrem aber dennoch wären dies normale Schwundrisse.
Nur der Maurer sprach davon, dass die Decke "schwimmt". Was hat er damit gemeint?
Reicht es, wenn ich die Risse übermale oder würden Sie davon abraten? Falls der Putz teilweise abgeklopft werden muss, wer trägt dann die Kosten?
Vielen Dank im Voraus.
MfG Huthöfer
  • Name:
  • Volker Huthöfer
  1. Wurde denn ...

    die Gründung gemäß des Baugrundgutachtens gemacht?
    Wenn sich nach 5 Jahren immer noch Risse neu auftun, ist die Wahrscheinlichkeit von Schwinden als Ursachen nur sehr gering.
    Bilder würden sehr helfen.
  2. Gründung-Nein!

    Hat mit der Gründung nichts zu tun.
    Schwinden der Decke ist das Problem.
    Thalhammer hat das mit seinem Deckenauflager und Zugstäben aus Stahl in den Ecken gelöst.
    Gruß Jupp
  3. Schwindrisse sind schon möglich.

    Das hört sich für mich so an, als hätte jemand die nötige Trennlage zwischen oberer Mauerwerksschicht und Stahlbetondecke vergessen. Mit der "schwimmenden Decke" und den "Schwundrissen" hat es folgendes auf sich: Der Beton Ihrer Stahlbetondecke (?) schwindet mit der Zeit, d.h. er verkürzt sich. Das macht jedes Betonbauteil und über ~15 Jahre  -  dansch ist kaum mehr etwas festzustellen. Wichtig zu wissen ist, dass dieses Schwinden nicht gleichmäßig abläuft, sondern am Anfang schnell und dann immer langsamer. I.d.R. ist 50 % des Schwindens nach 4-6 Monaten abgeschlossen.
    Wieviel das Betonbauteil schwindet ist hauptsächlich von zwei Werten abhängig: 1. Dem Wasserzementwert des Beton's beim Einbau (Verhlätnis von Wasser (kg) zu Zement (kg) ) und 2. der Nachbehandlung des jungen Beton's (Abdecken, befeuchten im Sommer, Beheizen im Winter ...).
    Vielleicht können Sie die Unterlagen ja noch vom Bauunternehmer bekommen und den Verantwortlichen feststellen (lassen) ob sich das allerdings überhaupt für Sie lohnen kann ist von Ihrer Vertragssituation abhängig.
  4. Herrn Welschbillig

    Die Zugstäbe in den Ecken sind gegen das Aufdrillen (sprich Abheben) der Deckenecken sinnvoll, wenn es dort nicht genügend Auflast gibt (z.B. Dachdecken). Im hiesigen Fall scheint es sich jedoch um durch Schwinden verursachte Risse zu handeln, da die Risse auch unter der Decke über KG auftauchen.
  5. würde Herrn Stahr zustimmen

    Foto von Martin Kempf

    hört sich nach Deckenschubrissen an. Die kommen dann vor, wenn beim Betonieren die Brühe in die oberste Steinreihe läuft und damit eine feste Verbindung zwischen Decke und oberster Steinreihe entsteht.
  6. Antwort an Herrn Stahr,

    Danke für die Bestätigung meiner Ansicht.
    Drillproblem ist richtig erkannt deshalb die Zugstäbe.
    Drillen der Decken bedeutet "Abheben der Ecken der Decken", somit hochziehen der Ecksteine und zusätzlich Kräfteumlagerung innerhalb der Decke.
    Gruß Jupp
  7. "mmmh"

    jede Wette große Zimmer ... Deckengleitung ned möglich da Auflagerbereich dafür nicht hergerichtet wurden (!) ... Kellenschnitt in diesen Bereich dürfte auch unbekannt gewesen sein und dass mit der Ecke da möchte ich meine Hand ohne Augenscheinnahme ned in's Feuer legen ob da der Jupp ned doch Recht hat (!)
  8. "ahja"

    Sanierung:
    Lockeren Putz runterklopfen & Grundieren & neu Verputzen & diesmal gleich mit Kellenschnitt und abschließender Ayrlfuge = so wie man sowas gleich machen sollte (!)
    Ausbessern & Übermaler hält max. 1 Jahr dann kommen sie wieder die Risse :-)
  9. Auch auf die Gefahr hin ...

    dass Ihr mich für "bockig" haltet ;-)), was mich an der "Deckentheorie" stört, ist der schräge Riss in der Ecke. Risse aus Deckenbewegungen nehmen nur äußert selten mehr als 2  -  3 Reihen Steine mit: Und das meist mit weiten Abständen der Versätze.
    Schräger Riss mit Sägezahn klingt für mich eher nach Setzriss  -  im weitesten Sinne. Und dann noch Rissbewegungen nach 5 Jahren.
    Da bin ich skeptisch.
  10. "mmmh"

    bin auch bockig :-)
    Zitat:

    =>"Diese verlaufen meist entlang der Mörtelfuge der Steinreihe, die genau unter der Decke im KB und EGAbk. liegt. Auffällig ist, dass besonders eine Ecke des Hauses betroffen ist. Hier sind die Risse auch dicker und setzen sich teilweise schräg (sägezahn-förmig) fort. "<=
    ich lese:
    a.) Teil 1 ... die Risse sind unmittelbar "UNTER" der Decke (!)
    b.) Teil 2 die Ecke ... die Risse sind ebenfalls unmittelbar "unter" der Decke schauen sägezahnförmig aus und verlaufen noch etwas schräg (!)
    @Fragesteller habe ich des richtig verstanden (!)
    Fazit:

    Deckenschwund & Deckendurchbiegung treffen auf ein Auflager dass "nicht" geschaffen wurde dieses aufzunehmen (!)
    @ nochmal Fragesteller die sägezahnförmigen Risse hat's etwas nach innen gezogen ... sprich es hat den Anschein als ob der ausgebrochene Putz sich nach innen zieht ... "richtig"?

  11. OT..

    Einspruch, Euer Ehren. Suggestivfrage ;-)) )
    Wenn Du's so liest (und damit recht hättest) würde ich mich Deiner Meinung anschließen  -  ohne Bocken.
    ;-)
  12. Vielen Dank für die Antworten

    Zunächst vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten. Ich versuche hier nochmal die Schäden zu beschreiben:
    Die Schäden waren zuerst im Erdgeschoss in der besagten einen Hausecke zu sehen. Hier ist ein stärkere Riss ca. 25 cm unterhalb der Stahlbetondecke zu erkennen. Dieser hat sich beginnend in der Ecke weiter über ca. 2 bis 3 Meter ausgedehnt. Eine Steinreihe weiter unten ist ein weiterer Riss aufgetreten. Dieser ist aber wesentlich dünner und auch nicht so lange. Ich vermute daher, es handelt sich um das genannte "Drill-Problem" in Kombination mit "Deckenschwund".
    Sehr unschöne Rissbildungen haben wir außerdem im Treppenhaus. An den Übergängen von Mauerwerk zu Betondecke und dann wieder Mauerwerk bröckelt der Putz sägezahnförig ab. Hier hatte der Verputzer mit Gewebe gearbeitet, was anscheinend aber die Probleme nicht verhindern konnte. Klopt man an den schadhaften Stellen, so klingt das nach Hohlräumen.
    Alles nicht schön, aber was ich v.a. noch wissen möchte ist, wer trägt die Kosten?! (der Maurer, der Verputzer oder wir selbst.
    MfG Huthöfer
  13. Ich geb mich geschlagen ...

    ;-)) ) ).
    Klingt wirklich nach Deckenzug.
    Kosten Tja, von hier schwer zu sagen, denn wenn das Auflager richtig gemacht worden wäre wäre es auch teurer gewesen. Diese SOWIESO-Kosten muss der Bauherr in jedem Falle tragen. Beim Rest hängt es auch an der geplanten/durchgeführten "Sanierung".
    Und daran, wer da evtl. nicht ans Gleitlager gedacht hat. Oder es nicht zulassen wollte.
  14. "mmmh"

    Hallo,
    ich kann's ned lassen :-)
    ca. 25 cm unter der Decke ist der Riss ... wer schrieb dass die Ziegelkammern unverschlossen mit Beton verfüllt wurden? ... "derjenige" dürfte hier Recht haben (!)
    "jede" Decke verkürzt sich man nennt das auch Schwinden ... dieses verkürzen wird verstärkt bei großen Decken infolge Deckendurchbiegung ... "WENN" jetzt das Deckenauflager mangelhaft ausgebildet wurde z.B. Vermutung hier anbetoniert dann kommt es zu den gesagten Abriss direkt unter der Decke oder wie hier 1 Steinschicht drunter ... was ich gar ned verstehen mag warum "außen" nichts zu erkennen ist?
    Ich würde das ganze wie folgt angehen:
    =>"ein Stückchen Deckenauflager ca. 15 cm breit öffnen und schauen ob die Ziegelsteine anbetoniert worden sind ... bzw. ob und wie dass Deckenauflager ausgebildet worden ist (! <="
    da hier Risse in mehrzähliger Anzahl vorhanden sind bewerte ich dies persönlich als "Mangel" ... für den eine Ursachenforschung betrieben werden sollte (s.o.) ... im Zuge der Ursachenforschung wird m.e. nach der Schuldige dafür schnell ausgemacht sein ... und jener hat dann diesen Mangel zu vertreten (!)
    "ahja" wenn nach mir ging dann wär eine gleitende Deckenauflager samt Kellenschnitt schon lange Stand der Technik :-)
  15. Von Gleitlager

    sollten wir hier lieber nicht sprechen, denn wäre nämlich ein Ringbalken unter der Decke fällig gewesen ;-).
    Aber eine Trennlage, welche einen Verbund zwischen der Mauerkrone und der Betondecke verhindert ist anerkannten Regeln der Technik und somit Pflicht.
    Das der Fragesteller aus Bayern kommt, lässt ein monolithisches Mauerwerk erahnen, daher wären die Deckenschubrisse auch im Außenbereich zu erwarten. Falsch ist, dass diese Risse immer in der ersten oder 2. Steinreihe unter der Decke entstehen müssen. Durch die nach innen entstehenden Zugwirkung der Decke auf das Mauerwerk (schwinden, Deckendurchbiegung) kommt es auch zu einer Verwölbung der Wand nach außen. Diese Verwölbung ist idR. im Mittleren drittel der in Anspruch genommen Wandhöhe am stärksten. Auch hier kann es dadurch bedingt zum Riss kommen. Ist halt auch eine Frage des Stein / Mörtel Haftverbunds. Bei Ihnen scheint der obere Stein nachgegeben zu haben  -  aber warum sieht man draußen nichts? Wie ist der weitere Aufbau draußen? Was für ein Putz? Mal die Leiter gegen stellen und klopfen.
    Ansonsten wie Josef schreibt Verfahren.

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