Mangelhafte Kellerabdichtung ...
BAU-Forum: Keller

Mangelhafte Kellerabdichtung ...

Hallo Zusammen,
folgender Fall: Eine Bitumendickbeschichtung wurde mangelhaft aufgetragen, dh. z.B. in der Schichtdicke zu dünn oder unzureichende Hohlkehle. Trotz Nachbesserungen der Beschichtung sind eventuelle Feuchtigkeitseintritte in die Kellerinnenräume im Bodenbereich zu erwarten. Ist es ausreichend, bzw. es als Stand der Technik anzusehen, diese Bereiche von Innen mit Kunststoff zu verpressen? Oder ist dieser Feuchtigkeiteintritt und dessen Mangel auch immer von Außen zu beheben?
  1. Ich gehe von Neubau aus

    Dann ganz klar von außen. Alte Beschichtung runter! Dann neue Grundierung und diesmal richtig. Von innen ist Sanierung, kein Neubau und außerdem funktioniert es nicht.
  2. Wenn

    Foto von Dipl.-Ing. Jürgen Weber

    es einen Umfang einer Steingröße aufweist und nur an einer Stelle vorhanden ist, so kann die Sanierung im Ausnahmefall auch einmal von Innen durch Verpressung erfolgen. Habe ich selber in Zusammenarbeit mit einer sehr spezialisierten Fachfirma erfolgreich durchgeführt. Es handelte sich um Kalksandsteinmauerwerk, außen Dickbeschichtung, Neubau. Grundsätzlich sollte dies aber nicht (und kann dies auch nicht) zur üblichen Sanierung zählen. Der Grundsatz  -  von Außen nachbessern  -  ist Stand der Technik bei größeren Feuchtebelastungen.
  3. Ist Neubau ...

    und mit Beton-Sandwichplatten erstellt. Offensichtlich wird die Verpressung mit Kunststoff in unserer Gegend immer mehr modern. Das es anscheinend nur schlecht funktioniert ist daran zu sehen, dass es meistens doch noch reinsabbert. Aber dann wird halt so oft verpresst bis es dicht ist ... Was ist nun mit Neubau gemeint? Während der eigentlichen Bauphase, wo Undichtigkeiten schon zu erkennen sind, oder auch nach 2 Jahren? Würde das nach 2 Jahren heißen nochmal aufzugraben oder wird in dem Fall verpresst?
  4. Auch nach 2 Jahren aufgraben

    Stand der Technik ist ier nicht entscheidend, sondern anerkannte Regel der Technik. In diesem Falle Abdichtung nach DINAbk. 18195. Von innen Verpressen ist schlichtweg Murks. Ich stimme Herrn Weber zu, dass es einige wenige Firmen können. Aber sowas ist eben nicht vertragsmäßige Leistung.
    er Bauherr soll schließlcih bekommen, was er bezahlt hat. Pfusch muss bestraft werden.
  5. Danke ...

    für Eure Infos. Bedauerlicherweise sieht es so manch Gutachter in unserer Gegend offensichtlich anders und weisen sogar auf Verpressungen hin, im Falle weiterer Feuchtigkeitseintritte. Möchte nicht jemand von Euch in den Süden Deutschlands ziehen? Hier gibt es bestimmt auch eine Menge Arbeit:-)
    Gruß Patrick Kampa
  6. Nicht in Wunden bohren :-(

    Mich zieht es ehh nach Bayern ...
    Apropos, für welches Gewerk war der Gutachter bestellt? Ich habe es übrigens genau wie oben beschrieben in einem gerichtliche Gutachten gemacht. Das Gericht ist dem gefolgt
  7. Als grundsätzliche

    Foto von Dipl.-Ing. Jürgen Weber

    Sanierungsvariante bei umfangreichen Durchfeuchtungen wird die Verpressung doch sicher nicht vorgeschlagen?! Ich bitte zu bedenken, dass ich eine äußerst begrenzte Durchfeuchtung hatte und diese natürlich mit Erfolg durch "Sondermaßnahmen" beseitigte. Aber als generelle Methode- nein danke.
  8. Sind wir uns ja einig

    Schön
  9. München ...

    München das ist eigentlich meine Stadt. Bin auch sehr gerne im Bayrischen :-) Also der Gutachter war bestellt für Flachdach und Feuchtigkeitsabdichtungen sowie Abdichtungen gegen drückendes Wasser. Dabei handelte es sich um ein privates Gegengutachten des Bauträgers. Das Ganze ist aber eine ellenlange Geschichte und müsste unter dem Titel: "Die schwarzen Schafe unter den Sachverständigen stehen". Bin wirklich froh darüber, hier im Forum einen anderen Schlag von Menschen kennengelernt zu haben ... :-).
  10. Was ich immer sage/schreibe

    Überall gibt es schwarze Schafe. Dafür schützt weder Titel noch Stempel. Habe gerade auch hier eins auf dem Tisch liegen. Unglaublich. Kein Schaden, aber Dach neu eindecken lassen ...
  11. Sind Verpressungen gegen Wasser im Keller überhaupt sinnvoll?

    Foto von Edmund Bromm

    An anderer Stelle bin ich schon einmal darauf eingegangen, aber wo? Deswegen nochmals eine Info. Herr MB wird wieder mit mir hadern, weil es so lang ist.
    Verpressungen gegen eindringendes Grund  -  oder Hangwasser.
    Viele der Hausbesitzer sind erschüttert, wenn sie feststellen, dass Ihr Keller feucht wird, oder gar Wasser eindringt.
    Diese Not macht sich eine Reihe von Firmen zu nutze und versprechen dem Hausbesitzer zu helfen in dem sie den Keller abdichten. Sehr oft kann man erleben, dass ein sehr billiges Angebot erstellt wird und auch, dass sich dieses Angebot als sogenanntes Einsteigerangebot herausstellt. Die Rechnung fällt dann meist wesentlich höher aus.
    Eine wasserdichte Wanne.
    Besonders diffizil ist die Angelegenheit, wenn die Hausbesitzer der Meinung waren, bei ihrem Haus handelt es sich um eine dichte Wanne. Die Enttäuschung ist auch groß, wenn man bei Untersuchungen feststellt, dass statt Beton (der als Ortbeton gegossen wird), es sich um Betonsteine (die vermauert wurden), handelt.
    Hier eine nachträgliche Abdichtung herzustellen ist fast ausgeschlossen. Es helfen die schönsten Versprechungen und Urkunden auch nicht darüber hinweg, dass es insbesondere an der Statik des Gebäudes liegt, dass keine nachträglichen Abdichtungen hergestellt werden können.
    Es gilt nämlich die Gesetzmäßigkeit, dass der Wasserdruck nur aufgenommen werden kann, wenn eine dementsprechende Verankerung oder der Wasserdruck mit einem "Gegengewicht" ausgeglichen wird. Dies bedeutet auch, dass z.B. wenn davon auszugehen ist, dass außen ein Meter Wassersäule über dem Kellerfußboden ansteht bei einer nachträglichen Abdichtung mindestens 50 cm Beton aufgefüllt werden müsste. Da dieser doppelt so schwer ist, reicht die Hälfte der Wasserhöhe. In den meisten der Fälle ist dies jedoch technisch nicht machbar.
    Eine ganz andere, aber auch wichtige Betrachtung ist, dass wenn Wasser in ein Gebäude eindringt nie genau kontrolliert werden kann, woher dieses Wasser kommt. Außerdem, wenn diese eine Stelle abgedichtet wird, könnte es durch das ansteigen des Wassers an einer anderen Stelle, die bisher nicht betroffen war, wieder austreten. Dies dadurch, weil durch die bisherige Fehlstelle eine Entlastung vorgenommen wurde. Es baut sich also ein erneuter Druck auf und Wasser kann an anderer Stelle eindringen.
    Genauso problematisch bleibt bei Undichtigkeiten in Beton, dass es sich dabei um sogenannte Kiesnester handeln könnte, wobei ebenfalls davon auszugehen ist, dass wenn eine Stelle dicht ist, dann an einer anderen Stelle das Wasser eindringen kann.
    Die Grundwasserstände unterliegen erheblichen Schwankungen.
    Nach einer Verpressung wird so manchen Bauherrn oft suggeriert, die bis dahin erfolgte Abdichtung war schon ein Erfolg. Dabei handelte es sich nur um das zurückweichen des Wasserstandes.
    Zu berücksichtigen ist außerdem noch, dass oft nach dem das Grundwasser sich wieder absenkt, die eigentliche Fehlerquelle nicht mehr zu ermitteln ist. Oft kann man diese falsche Einschätzung jedoch erst nach einem erneuten ansteigen des Grundwassers feststellen, was jedoch auch Jahre dauern kann. Die dadurch notwendigen Nacharbeiten sind somit kein erneuter Mangel. Es ist denkbar, dass mehrmals eine Verpressung durchgeführt werden muss.
    Der Keller kann von innen abgedichtet werden.
    Nun solle nicht der Einruck erweckt werden, eine nachträgliche Abdichtung von der Innenseite ist in jedem Falle auszuschließen. Es gibt durchaus Fälle bei denen eine Abdichtung sinnvoll ist, jedoch bedarf es hier sehr guter Fachkenntnisse und auch ein gewissermaßen ehrliches Verhalten. Insbesondere auch die Information an den Hausbesitzer, was machbar und was nicht machbar ist.
    So ist es durchaus denkbar, wenn z.B. während der Bauzeit zwischen der Schalung bei dem Erstellen des Betoniervorganges entweder ein Stück Holz oder auch ein Metall oder sonstiger Gegenstand in diese Schalung fällt, sodass diese keine ausreichende Betonüberdeckung aufweist, zu einer Undichtigkeit führen kann. Eine solche Fehlerstelle ist, wenn sie erst gefunden ist, ohne Problem abzudichten.
    Ganz anders sieht es aus, wenn z.B. zwischen der Bodenplatte und der aufgehenden Wand kein Fugenband verwendet wurde. Es kann dann schon bei den geringsten Setzungen oder auch den thermischen Bewegungen zu einer Undichtigkeit wegen geringfügigen Bewegungen kommen.
    Hier ist oft eine Abdichtung möglich. Jedoch schon ungleich problematischer und dies setzt ebenfalls sehr viel Fachwissen voraus.
    Selbstverständlich spielen auch die Materialauswahl und die qualifizierte Ausführung durch die Handwerker eine wichtige Rolle.
    Der deutsche Holz- und Bautenschutzverband (Holzschutzverband, Bautenschutzverband) DHBV, ein Zusammenschluss von qualifizierten Fachbetrieben, hat für solche Arbeiten ein Merkblatt bzw. ein Empfehlungsblatt für die Bearbeitung solcher Probleme herausgegeben. So dass sich auch der nicht so fachkundige, an Hand der Beschreibung orientieren kann welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Auch einige Materialhersteller haben ihre Verarbeitungsrichtlinien mit solch qualifizierten Merkblättern ausgerüstet.
    Jedoch bleibt die Problematik wie oben beschrieben und deshalb sollte genau und sorgfältig geprüft werden, welche der Maßnahmen zum Erfolg führen! ... können.
  12. MB hadert nur mit sich selbst

    Weil er nämlich den Link zu Eddi Bromm vergessen hat. Hole ich aber nach.
    Nöö, Eddi Bromm lese ich immer gerne. Erspart mir vor allem Tipparbeit :-)

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