Alter, feuchter Gewölbekeller um 1850 ...
BAU-Forum: Keller

Alter, feuchter Gewölbekeller um 1850 ...

Hallo,
bei der Sanierung meines alten Bauernhäuschens haben wir den Putz im Gewölbekeller ebenfalls abgeschlagen, da ich das Gewölbe und die Vollziegelsteine sichtbar machen wollte. Alles sieht sehr reizvoll nun aus, jedoch dachte ich daran wieder einen leichten Schlämmputz (?) auf natürlicher Basis auf die Mauern aufzubringen.
Ich will aber in jedem Fall, dass die roten Ziegel sichtbar bleiben und die Stahlträger nicht noch weiter rosten, da sie schon sehr gelitten haben ... zudem ist der Keller sehr feucht, aber ich denke, das ist doch für Wein und Kartoffeln auch OK so, oder?
Was tun ...?
  • Name:
  • jean
  1. Ist für Kartoffeln OK , aber nicht für Stahlträger.

    Auch nicht für Wein. Da fallen Ihnen nach einiger Zeit die Etiketten ab. Aber Sie können ja die Lagerzeit verkürzen. Helfer werden Sie hier sicher finden. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass mir eine lasierende Putzschlämme bisher noch nicht untergekommen ist. Vielleicht sollten Sie Ihr Augenmerk mehr auf die Konservierung ihrer Stahlträger lenken. Würde sich langfristig gesehen sicher auszahlen.
  2. Wieso Schlämmputz wenn sie die Ziegel doch noch sehen wollen?

    Entweder oder. Oder wollen sie angegriffene Fugen zuschlämmen. Dann gibt es Fugenschlämmverfahren, aber das sind keine Putze im eigentlichen Sinn, sondern nur Verfugungen im Schlämmverfahren. Was ist Sinn der Übung. Ansonsten halte ich es eher mit Dr. Diedrich, was die Stahlträger betrifft. Grüße
  3. jean-D-Arc wieder unterwegs :-)

    Wir sind ja mitllerweile virtuell alte Bekannte :-)
    Ich muss nachfragen, wie gewohnt. Wo genau liegt das Problem? Wie soll denn der Keller genutzt werden?
    Wieso ist denn da überhaupt ein Stahlträger drin?
  4. Hallo Herr Beisse

    ja wirklich, wir sind schon alte Bekannte hier. Wird Zeit, dass ich Ihnen mal ein Foto von mir schicke ...  -  aber ich fürchte, da werden Sie nicht so interessiert daran sein ...  -  eine flotte Blonde wäre da schon interessanter, was? :):)
    Also, den Keller möchte ich nur für Gemüse, Wein und Geräuchertes verwenden. Sonst für nichts. Habe halt wegen den Eisenträgern schon Bedenken, insbesondere dann, wenn ich über dem Keller in einem Raum jetzt noch die Bodenplatte und den Estrich machen lassen muss ...  -  denn von oben liegt sozusagen das Gewölbe schon frei ...
    • Name:
    • jean
  5. vermutlich ...

    ist das  -  für mich deutlich genug  -  aufgegriffene stahlträgerproblem doch
    nicht ausreichend deutlich geworden? ;-)
  6. Preußische Kappendecke von 1850?

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie eine Preußische Kappendecke von 1850 als Kellerdecke haben? Dann wäre die wegen ihres Alters vom denkmalpflegerischen Standpunkt ziemlich wertvoll. Sollten Sie durch Ihr laienhaftes Vorgehen dieselbige zum Einsturz bringen, müssen Sie damit rechnen, dass Sie sie wieder aufbauen dürfen (wenn Sie dann noch können). Stahlträger, die 152 Jahre alt sind, müssen wie rohe Eier behandelt werden. Vor einiger Zeit musste ich einen aus der Kellerwand auskragenden Träger von 1886 abschneiden, der äußerlich noch sehr gut aussah und einen soliden Eindruck machte, obwohl er die ganze Zeit im feuchten Erdreich gesteckt hat (einschl. Streusalz von oben). Zwei Schnitte mit der Flex und der Rest brach wie Glas. Habe mir das dann unter dem Elektronenmikroskop angesehen: Nur Lunker und Bindungsfehler im Stahl. Wenn Sie dann noch die alte Decke mit einer Betonplatte + Estrich belasten wollen, wo vorher vermutlich nur Holz war, na ja.
    Vielleicht sollten Sie doch mal ein paar € für einen Fachmann und Statiker ausgeben, damit Sie dem Forum noch eine Weile erhalten bleiben.
    Die Frage, ob gut für Kartoffeln und Wein, ist da aber wirklich ganz nebensächlich.
  7. Stahlträger von 19xx

    Bin gerade dabei eine Scheune mit Stall abzureisen. Über dem Stall war eine Decke die dort 1921 eingebaut wurde. 1Stahlträger sowas ähnliches wie heute I-Profil nur sehr dünnes Material. Der Rest sind Eisenbahnschienen (es steht drauf 1907) der I-Träger ist gerissen. die Schienen sind wie neu trotz Stalldunst.
  8. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

    Ab 1887 wurden die Vorschriften (damals Erlässe) für Baustahl kontinuierlich erhöht und erweitert. Stahl von 1850 und von 1907 ist daher nicht vergleichbar! Ab 1910 und 1911 gab es wieder neue Tabellen. Wenn man Stahl vom 19. Jhdt. hat, kann man von meinen o.g. Gegebenheiten ausgehen! Ich hatte auch einen Stahlträger, der äußerlich noch soooo gut aussah. Davon darf man sich nicht täuschen lassen. Im Zweifelsfall immer einen Metallurgen fragen bzw. mit Untersuchungen unter dem Raster-Elektronenmikroskop beauftragen. Kostet wirklich nicht die Welt, und man ist auf der sicheren Seite. Große oberflächliche Entrostungsaktionen, die in der Substanz nichts bringen, sind herausgeschmissenes Geld. Im Zweifelsfall, bei Umnutzung, höherer Belastung als früher etc. etc. immer Statiker einschalten. Jedenfalls, wenn es anfängt zu knistern, ganz schnell weglaufen! Ich habe einmal einen Balkon von 1911 im 4. OGAbk. abgerissen. Den Auflastträger habe ich gar nicht mehr gefunden. Da waren nur noch zwei rostige Flacheisen oben und unten und darunter ein Häufchen Rost. Das war der Steg. Die Mieterin erzählte mir, es habe immer so komisch geknistert. Die Balkonplatte war 10 Jahre vorher "saniert" worden. Wahrscheinlich haben die Jungs gesagt: "Beim nächsten Mal muss das dann aber richtig gemacht werden". Den Spruch habe ich schon oft gehört. Also, Vorsicht!

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