Wie hoch steigt die Kappilarfeuchte wenn ich sie nicht aus der Wand rauslasse?
BAU-Forum: Keller

Wie hoch steigt die Kappilarfeuchte wenn ich sie nicht aus der Wand rauslasse?

Hallo zusammen,
ich habe (wie soll es auch anders sein) in meinem Altbau (1924 Keller 60 cm Sandstein, Rest 24 cm Backstein) feuchte Kellerwände. Da der Keller durch Lüften im Winter nicht trocken geworden ist, kommt es wohl von unten und außen (Außenwände sind feucht soweit sie in der Erde stehen, Innenwände sind aber auch feucht). Ich müsste also sowohl außen aufbuddeln und abdichten, als auch eine neue Horizontalsperre machen (Bohrloch, Edelstahlbleche ...). Nun habe ich von dem I-Bau-System gelesen, wo die Mauer feucht bleibt, und eine Noppenbahn o.ä. die Wandinnenseiten trocken hält, und das gefällt mir soweit ganz gut.
Die Frage ist nun:
Wenn ich da innen was gegen die Wände mache, und die Wand nicht mehr trocknen kann, steigt dann die Feuchtigkeit weiter hoch bis in die Erdgeschosswände, um dann dort zu verdunsten, oder bleibt das bei einer bestimmten Höhe stehen?
Muss ich dann evtl. unter der Kellerdecke eine Horizontalsperre einbauen?
Gruß und vielen Dank schon mal im Voraus
Roland
  1. Jede Wette, die kraxelt notfalls bis zum First!

    Da würde ich es lieber mit Akupunktur oder "Besprechen" versuchen.
    Davon wird's wenigstens nicht schlimmer.
  2. Das habe ich jetzt aber nicht verstanden ...

    Das habe ich jetzt aber nicht verstanden (kleine Anmerkung der Bauherrin: das konnte mein Mann auch nicht verstehen, das Reden ist doch den Frauen überlassen)
    Heißt das, ich brauche unbedingt die Horizontalsperre unter der Kellerdecke?
    Gruß Roland
  3. Aber sicher

    Ich weiß zwar jetzt nicht aus dem Stand was das I-Bau System ist, aber ähnlich klingende Systeme gibt es auch von anderen. Die Wand säuft ab, das nimmt man in Kauf, wird nach innen hin abgedichtet und gedämmt. Funktioniert wohl (keine Nägel in die Wand hauen anschließend!) ist aber nicht ohne. Aber eine Horizontalsperre muss drüber. Sonst: Siehe d. Bakel.
    Wenn der Keller hochwertig genutzt werden soll, lieber die Variante von außen. Alles andere ist nur eine Notlösung. Gruß
  4. sieht man an jedem Altbau

    Foto von Martin Kempf

    bei dem der Sockel außen zugefliest wurde, weil da der Putz wegen Feuchte runterfiel. Und das wurde vor einigen Jahren sehr oft gemacht, Fliesen drüber und gut. Ende vom Lied: Die Feuchte steigt einfach höher und tritt dann über dem gefliesten Sockel aus. Mit den üblichen Begleiterscheinungen: Oberputz außen fällt runter, Unterputz wird morsch, innen Erdgeschoss feucht.
  5. Und jetzt kommt die übliche Frage nach der Horizontalsperre, allerdings vielleicht doch ein bisserl anders

    Wenn ich zuerst die Horizontalsperre unter der Kellerdecke mache, dann kann ich da in den Sandstein doch auch eine Bohrlochinjektion machen, weil da oben ist die Mauer ja (noch) trocken, oder?
    Edelstahlblech wäre mir gefühlsmäßig schon lieber, aber bei 60 cm Kellerwänden? Da rumst es doch ganz schön beim Einschlagen ...
    Gruß Roland
  6. Edelstahlbleche eingerammt

    funktionieren nur bei Mauerwerk mit durchgehenden Lagerfugen.
    Bei Sandsteinmauerwerk unmöglich.
    Gruß Jupp
  7. Wenn Unterkante Decke über Gelände liegt

    schon. Besser noch wenn der Punkt über dem Spritzwasserbereich liegt, damit es Hand und Fuß hat. Und wenn sie Fugen von 10  -  15 mm haben, können sie die Bohrlochinjektion mit einer waagrechten Bohrung in die Fugen setzen. Es gibt mittlerweile Injektionsmittel in Cremeform (Silane/siloxane) die laufen nicht aus so einer Bohrung raus. Vorteil: Sie versauen sich nicht die Sandsteinoptik und es gibt keine Sauerei mit verkleckerten Flüssigkeiten.
  8. Hier mal anfragen

    und Gruß an Dirk Scholz
  9. Die Optik ist nicht das Problem bei der Sache

    Da außen verputzt und innen dann eh die Abdichtung.
    Das Bohren in die Fugen hört sich ja schon mal einfacher an, als in die Steine, aber wie Jupp meinte, wird es in Sandsteinwänden wohl keine durchgehenden Fugen geben, oder?
    Die andere Frage betrifft wohl die Kellerfenster. Ziemlich gleich über den Kellerfenstern ist die Kellerdecke und gleich darunter die Geländeebene. Und seitlich über den Kellerfenstern gibt es leichte Setzrisse. Kann das gefährlich sein, da zu bohren? Vorschläge?
    Gruß Roland
  10. Tut das Wasser den Sandsteinen was? Was sagt Edmund Bromm dazu?

    Was machen denn die Sandsteine wenn sie dauernd im Wasser stehen?
    Und was ist mit meinem WDVSAbk., das außen drauf soll. Die Kellermauern stehen ca. 80 cm aus dem Boden raus. Da soll dann auch WDVS drauf. Reicht da PS 30 auch wenn die Wand dauernd siffnass ist? oder muss da außen auch dichtes Plastik drauf?
    Gruß Roland
  11. Wie hoch steigt die Feuchte in einer Wand? Welche Schäden entstehen?

    Foto von Edmund Bromm

    Es ist schon sonderbar welche Meinungen auch von Fachleuten abgegeben werden. Nicht umsonst hört man: Frage 2 Fachleute und du bekommst 3 Meinungen.
    Vorab, was sollte einen Sandstein schädigen, solange er feucht bleibt? Der Sandstein ist doch in der Erde auch feucht. Dieser hat schon Tausende von Jahren auf dem Buckel und es passiert nichts. Der Dreck darunter geht ja auch nicht kaputt!
    Es wird nur immer die Oberfläche geschädigt, weil Salze und gelöste Bestandteile an der Oberfläche durch trocknen, von der Lösung in kristalliene Form übergehen. Nur bei dieser Volumenvergrößerung entsteht ein erheblicher Sprengdruck und schädigt den Stein an der Oberfläche. Würde er feucht bleiben passiert nichts!
    Zu berücksichtigen ist jedoch, dass ein feuchter Stein eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweist und dass es deshalb sehr oft zu Tauwasserausfall kommt.
    Dies und nichts anderes führt auch dazu, dass es so hoch über dem Erdreich "aufsteigende Feuchte" gibt!
    Erst Recht, wenn diese durch dampfdichte Beläge (Fliesen im Sockelbereich usw.) verkleidet werden.
  12. Welche Horizontalsperre ist die geeignetste? Und wo sollte eine Sperre eingebaut werden?

    Foto von Edmund Bromm

    Warum ist eine Mauertrockenlegung notwendig?
    Viele Hausbesitzer kennen das Problem: Feuchteschäden am Mauerwerk, abbröckelnde Farbe, abfallender Verputz im Sockelbereich, sowie Salzausblühungen, usw.
    Aber Vorsicht! Nur den Verputz auszutauschen ist zu wenig. Dies ist nur eine kosmetische Maßnahme, jedoch auch notwendig. In den meisten Fällen muss vorher eine Abdichtung der Mauern gegen aufsteigende Feuchtigkeit erfolgen!
    Wie kommt es überhaupt zu den Feuchtigkeitsschäden?
    Der Effekt ist bekannt und kann vereinfacht so beschrieben werden:
    Die Mauern saugen sich von außen oder von unten wie ein Schwamm voll, dadurch bekommen diese Mauern eine "gute Wärmeleitfähigkeit " und dies ist gleichbedeutend mit einer schlechten Wärmedämmung. Außerdem kommt es durch die Feuchtigkeitsaufnahme und der Verdunstung an den Oberflächen zu einer starken Abkühlung der Wände.
    In der nachfolgenden Tabelle wird dies verdeutlicht:
    .--- Wärmeleitfähigkeit in Abhängigkeit zur Feuchte --- Original ist auf meiner Homepage unter Schriften Nr. 15 zu finden.
    Eine weitere Ursache ist, dass bauschädliche Salze aus dem anliegenden Erdreich aufgenommen werden. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Humussäuren, saueren Regen oder Streusalz handelt. Es wird oft von Salpeter gesprochen, wobei diese Salze in der Regel bei landwirtschaftlichen Gebäuden insbesondere Ställen aufzufinden sind.
    Die Salze gehen zunächst mit dem Oberflächenwasser in Lösung. Der Baustoff, z.B. Ziegel nimmt dieses Wasser auf und mit einer gewissen Dochtwirkung wird das Wasser noch oben transportiert. An den Oberflächen der Wände kommt es zum Verdunsten von Wasser. Das Salz lagert sich in den oberflächennahen Bereichen ab und es wird bei ausreichender Trocknung als weißer Belag sichtbar. Maßgeblich beteiligt an diesem Vorgang sind die Wechselbedingungen von Regen, Spritzwasser sowie die Luftfeuchtigkeit. Eindeutig ist, dass diese bauschädlichen Salze bei der Wasseraufnahme eine erhebliche Volumenvergrößerung bekommen. Die daraus resultierende Problematik ist bekannt und wird in einer ähnlichen Situation im Steinbruch verwendet. Bei Abbau von Granit werden z.B. Löcher gebohrt und diese im Winter mit Wasser aufgefüllt. Man braucht somit nur noch abzuwarten bis das Wasser gefriert. Es bilden sich Eiskristalle und diese Volumenvergrößerung ergibt den Sprengdruck. Wenn aus Wasser, (= Lösung), ein Eis (= Kristall) wird, können selbst Eisen- oder Gussrohre (Eisenrohre, Gussrohre) aufplatzen.
    Es steht fest, dass die bauschädlichen Salze eine weitaus größere Treibererscheinung aufweisen, wie Eis. Außerdem kommen noch andere Effekte, wie z.B. die sogenannte Hygroskope Feuchte dazu. D.h. dass diese Salze an der Oberfläche Wasser anziehen und somit ebenfalls eine Volumensvergrößerung erreicht wird. Auch diese Volumensvergrößerung führt zu starken Schädigungen der Oberflächen.
    Es gibt aber noch weitere Argumente, warum eine Mauertrockenlegung durchgeführt werden soll. Es geht auch darum, die Schimmelpilzbildung an feuchten Wandoberflächen zu vermeiden. Es ist eine längst bekannte Tatsache, dass viele der Schimmelpilze zu Allergien und gesundheitlichen Problemen führen.
    Bevor eine Mauer trockengelegt werden soll, muss eine Voruntersuchung stattfinden!
    Zuerst muss genau ermittelt werden, woher der Feuchteschaden kommt. In der Regel ist es ein Zusammenwirken mehrere Faktoren, d.h. zunächst wird über die kapillare Saugfähigkeit ein gewisser Teil der Mauern durchfeuchtet. Diese bekommen dann wie oben angeführt eine "gute" Wärmeleitfähigkeit. Diese wiederum führt zu einer schlechten Wärmedämmung und kann durch eine Trockenlegung nur bedingt abgestellt werden. Der Salzgehalt, ob schon im Baustoff enthalten oder von außen zugeführt, spielt eine erhebliche Rolle.
    Eine weitere Problematik ergibt sich durch falsches Heizen und Lüften.
    Dadurch kann es ebenfalls zu einer Durchfeuchtung, insbesondere im Bereich der Sockelhöhe, kommen. Eine Untersuchung woher diese Durchfeuchtung bzw. der Schaden kommt, ist sehr diffizil. Diese Art der Schädigung kann keinesfalls mit einer Mauertrockenlegung im Sinne einer horizontalen Abdichtung beseitigt werden.
    Die Benutzung von elektrischen Widerstandsmessgeräten zur Feuchtemessung.
    Elektrische Widerstandsmessgeräte werden leider immer wieder angepriesen um eine Diagnose zu erstellen. Elektrische Widerstandsmessgeräte sind nur dafür geeicht und geeignet, dass wenn Feuchte in einem bekannten Baustoffgefüge vorhanden ist, die daraus resultierenden Referenzen als Grundlage herangezogen werden können und eine einigermaßen verlässliche Aussage über die elektrische Leitfähigkeit gegeben werden kann. Es ist bekannt, dass ein feuchtes Mauerwerk eine bessere elektrische Leitfähigkeit aufweist als eine trockene. Deswegen darf man noch lange nicht daraus ableiten, dass wenn der Zeigerausschlag größer ist oder die Elektroden mehr blinken, es sich dabei um mehr Feuchte handeln muss. Es gibt eine Reihe anderer elektrisch leitfähiger Oberflächen, wie z.B. der Salzgehalt im Mauerwerk, gut leitfähige Tapeten oder Anstriche, die zu einer Verfälschung führen.
    Feuchtemessungen sind notwendig.
    Diese Leistungen können nur ausgebildete Fachleute erbringen. Am Objekt kann bestenfalls mittels "CM-Feuchtemesser" eine Messung über den Feuchtegehalt erfolgen.
    Wesentlich sicherer ist es jedoch, Proben zu entnehmen, diese dicht zu verpacken und in ein Labor zur Überprüfung zu senden. Dazu bieten eine Reihe namhafter Putzhersteller ihre Dienste an.
    In der Regel ist es auch nicht damit getan, irgendeine Trockenlegungsmaßnahme, d.h. das Abdichten des Querschnitts zu erstellen. Zu einer guten Instandsetzung gehört selbstverständlich, , dass die alten, salzverseuchten Verputze ausgewechselt werden und durch neue Sanierputze ersetzt werden. Alte Verputze können durch die Hygroskope Feuchteaufnahme zu keiner Trocknung der Mauer führen können.
    Wie schon kurz erwähnt, sollte auch das richtige Lüften und Heizen beachtet werden. Was nützt die beste Trockenlegung wenn die Mauern auf Grund von Tauwasserausfall ständig feucht werden. Die oben beschriebenen Nachteile bezogen auf die Wärmedämmung, Schimmelpilze etc. bleiben dabei bestehen.
    Welche Art der Trockenlegung ist die richtige?
    Bei der Auswahl der Verfahren zur Mauertrockenlegung sollte man sich davon leiten lassen, welcher Baustoff und wie viel Feuchte vorhanden ist. Zu den sichersten Trockenlegungsarten gehören alle mechanischen Verfahren, d.h. sowohl das Abschneiden der Häuser mittels Mauersäge als auch das Einschlagen von nichtrostenden Chromstahlplatten ebenso eine Unterfangung des Mauerwerks. Zu beachten ist, dass beim Mauersägeverfahren und der Unterfangung, (d.h. Stück für Stück aufstemmen, einlegen einer Abdichtungsbahn und wieder verschließen) es zu Spannungen , d.h. zu Setzungsrissen kommen kann. Dies auch wenn handwerklich einwandfrei gearbeitet wird.
    Natürlich spielen auch die Kosten für eine Trockenlegung keine unwesentliche Rolle. Bei einem Mauerwerk mit einer durchgehenden Fuge, wie z.B. beim Ziegelmauerwerk, ist das Einschlagen von nichtrostenden Chromstahlplatten eine sehr sichere und kostengünstige Variante.
    Eine völlig andere Art einer Mauertrockenlegung sind die sogenannten Injektionen. Hierbei wird vorausgesetzt, dass das Mauerwerk relativ trocken ist, sodass es überhaupt in die Lage ist, Injektionsmittel über die Kapillaren aufzunehmen. Dies ist in der Regel oft nur durch trocknen des gesamten Mauerwerksquerschnitts möglich. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, dies zu bewerkstelligen.
    Bei den Injektionsmaterialien wird unterschieden zwischen porenverstopfenden und wasserabweisenden Produkten. Zu den porenverstopfenden gehört Paraffin, das erhitzt wird, diverse Kunstharze sowie Bitumenemulsionen. Zu den wasserabweisenden zählen Produkte wie z.B. die in den letzten Jahren auf den Markt sehr viel angewendeten Mikroemulsionen und Silikonatverbindungen. Dabei soll, immer vorausgesetzt, der Baustoffe ist ausreichend saugfähig ein mehr oder weniger großer Bereich (ein bis zwei Ziegelschichten) wasserabweisend imprägniert werden.
    Eine durchfeuchtete Mauer kann mit Sicherheit kaum noch Injektage-Mittel aufnehmen. Erst Recht nicht die mit Wasser gefüllten Poren!
    Die Materialien laufen zwar in der Regel in Öffnungen und Kanäle die jedoch nicht für die Kapillarität und damit die Saugfähigkeit zuständig sind. Es wird es auch nicht besser, wenn mit Druck gearbeitet wird, auch wenn dies so manche Firmen versprechen. Der Laie lässt sich davon blenden, jedoch der Fachmann weiß, dass es Gesetze gibt die auch in diesen Fällen gelten. Schon die alten Griechen wussten zu berichten, "wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein".
    Was sind Referenzobjekte Wert?
    Lassen sie sich bitte nicht von sogenannten Referenzobjekten blenden, solange nicht feststeht ob überhaupt aufsteigende Feuchtigkeit vorhanden war. Es ist immer zu bewerten, wer vor einer Instandsetzungsmaßnahme vorab geprüft hat, welche sonstigen Maßnahmen durchgeführt wurden. Wie z.B. das Austauschen des Verputzes, das Abstellen von Schädigungen durch undichte Dachrinnen, Abwasserrohen, Fensterblechanschlüssen, Sockelabdichtungen etc. Außerdem wie hoch der Anteil von Tauwasser war, ob die Anstriche evtl. spröde waren und somit über kleine Risse Feuchtigkeit aufgenommen wurde, die dann nicht mehr verdunsten konnte usw. Ferner ob durch die falsche Heizungsanordnung evtl. noch Tauwasser entstanden ist, wie hoch der Anteil an der Feuchte über die sogenannte hygroskopische Aufnahme war.
    Nur wenn eindeutig feststeht, was zu der feuchten Wand geführt hat, könnte dies als ein mögliches Referenzobjekt herangezogen werden. Diese Bewertung sollte auch qualifiziert und dokumentiert sein. Sofern dann nur noch "aufsteigende Feuchtigkeit" übrig bleibt kann eine Trockenlegung Erfolg haben. Sie werden schnell feststellen, kaum eine der Firmen die Ihnen so leicht und einfach eine Mauertrockenlegung verkaufen will wird solche Objekte vorweisen können.
    Als Praktiker, der sich seit über 30 Jahren mit der Mauertrockenlegung und Feuchteschäden beschäftigt Stelle ich auch immer wieder fest, dass es einige Firmen gibt die auch bei Betonfundamenten eine Trockenlegung durchführen. Dies ist entweder eine große Dummheit oder grenzt an Betrug. Außerdem sind viele Fälle bekannt bei denen "doppelt gemoppelt" wurde. Zum Beispiel, wurde über einer eingebauten Bleifolienabdichtung (Mauersäge) noch eine Injektion durchgeführt.
    Zum Schluss noch einige Bemerkungen:
    Es ist immer wieder erstaunlich wie leicht es sich manche Firmen machen können. Sie behaupten einfach die oben genannten Beschreibungen gelten nicht für dieses Bauvorhaben oder sind nicht von Bedeutung. Aber auch, wie leichtsinnig manche Hausbesitzer oder auch Verwalter für eine sehr fragwürdige Maßnahme das Geld ausgeben.
    Dabei ist gerade dieses Gewerk sehr komplex gilt es doch, sowohl die Physik als auch die Chemie richtig zu bewerten und auch einzubinden in die Gebäudeinstandsetzung.
    Genauso wichtig ist es die Kosten einer Instandsetzung ins richtige Verhältnis "Aufwand zu Kosten" zu setzen. Man kann schließlich auch alles vergolden. Mit einer falschen oder überflüssigen Maßnahme ist schnell viel Geld vergeudet.
    Leider ist der Erfolg einer Trockenlegung nicht immer sofort festzustellen, weil unter anderem die Austrocknung einer Mauer sehr lange dauert. Der Misserfolg ist auch oft erst nach einer langen Zeit sichtbar. Ein neuer Anstrich und Verputz täuscht oft ein trockenes Mauerwerk vor. Ob sich dann noch ein Rechtsstreit mit der ausführenden Firma lohnt (sofern diese überhaupt noch existiert) ist sehr fragwürdig.
  13. Sehr geehrter Herr Bromm,

    wozu würden Sie mir raten.
    Kondensation kann ich ausschließen, da die Luftfeuchte über den Winter bei 30-35 % lag (ich habe mich an Ihre Lüftungsempfehlungen gehalten), die Wände trotzdem noch genauso feucht sind. Da die feuchten Stellen an den Außenwänden recht genau bis zur Geländeoberkante reichen, legt es den Schluss nahe, dass hier Feuchte von außen kommt. Da auch die Innenwände bis ca. 50 cm hoch feucht sind, kommt die Feuchte also auch von unten.
    Grob gesagt, müsste ich also eine Vertikal- und eine Horizontalsperre ausbilden.
    Mir bleibt jetzt die Wahl, entweder unten und außen oder oben und innen abzudichten. Da das Einschlagen von Chromstahlplatten (was ich eigentlich favorisieren würde) bei Sandsteinmauern ja nicht gut geht, das Mauersägen recht teuer ist, und die Gefahr von Setzungsrissen beim Mauersägen recht groß ist, und die Injektionen bei dem feuchten Mauerwerk nichts bringen, denke ich, dass es besser ist, die Horizontalsperre im oberen Teil der Kellermauer unterzubringen, wo die Steine trocken sind. Dann könnte ich ja mit dem Injektionsverfahren arbeiten. Die Innenwände unter der Horizontalsperre müssten dann ebenfalls abgedichtet werden, z.B. mit Ihrem I-Bau-System.
    Wie ich Ihren Aussagen entnehme, macht das den Sandsteinen nichts, dass sie im Wasser stehen. Was passiert aber an der Außenseite der Außenwände, die aus der Erde herausstehen?
    Dort kann ja das Wasser verdunsten und es können Salzausblühungen entstehen. Was sollte man hier unternehmen?
    Da ich ein WDVSAbk. plane, soll auch der Sockel/ die Kelleraußenwände über der Erde gedämmt werden (zumindest einige zehn Zentimeter unter die Kellerdecke wegen Wärmebrücken zum beheizten EGAbk..
    Säuft dann das Polystyrol der Sockeldämmung ab, weil die Mauer ständig Feuchte nach oben zieht? Sollte man da evtl. Alukaschiertes PU nehmen? Zu was raten Sie?
    Gruß Roland
  14. Wo, sollte eine Abdichtung und welche überhaupt, eingebaut werden.

    Foto von Edmund Bromm

    Sie haben alles, was wir bisher angeregt haben, gut verstanden.
    Lediglich das mit dem Tauwasser ist noch nicht so klar. Es kann sehr wohl Tauwasser auch bei 35 % Luftfeuchte ausfallen.
    Es hängt nur von der Temperatur ab.
    Aber, bevor Sie evtl. unnötige Sperren einbauen, bitte die Leitungen kontrollieren d.h. abdrücken. Der Klempner weiß wie es gemacht wird.
    Es kommt sehr häufig vor, dass eine Leitung undicht ist.
    Haben Sie schon einmal die Luftfeuchte mittels Entfeuchter abgesenkt?
    Ob eine Sperre überhaupt notwendig ist, wäre noch zu prüfen. Saugt der Stein Wasser? Die einfachste Messung ist, ein Stück (oder mehrere) des Steines herauszubrechen, sofort zu wiegen und dann im Ofen bei 150 Grad backen und trocknen. Anschließend wieder zu wiegen und dann die Ergebnisse mitteilen.
    Weitere Test nach Rücksprache. Im Moment keine Zeit, um 20,15 kommt ein Schmiergeldskandal im TV b3.

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