Feuchter Keller evtl.defekte Bodenplatte - was kann man tun?
BAU-Forum: Keller
Feuchter Keller evtl.defekte Bodenplatte - was kann man tun?
Hier ist Rat von den Experten gefragt!
Seit März 2001 beobachten wir Feuchtigkeitsränder an den Kellerwänden (Außenwände und Innenwände).
Wir vermuteten einen defekten Bodenwandanschluss.
Im Sommer 2001 haben wir einen Sachverständigen hinzugezogen, der Aufgrund der Bewehrungspläne feststellte, dass die Bodenplatte nicht ausreichend gegen drückendes Wasser abgesichert ist.
Im Sommer nahmen die Feuchtigkeitsschäden wieder ab.
Im Januar/Februar 2002 traten nach ergiebigen Regenfällen die Feuchtigkeitsschäden wieder auf.
Um der Sache auf den Grund zu gehen haben wir den Estrich an den Außenwänden bis zur Bodenplatte
entfernt. Beim Entfernen stellten wir fest, das Wasser aus dem Rauminneren zur Außenwand drückt. Die Bodenwandanschlüsse scheinen dicht zu sein (Wir bemerken keinen Wassereintritt von außen.)
Jetzt die technischen Daten:
Doppelhaushälfte Baujahr 1986
Ort: Willich Kreis Viersen (Niederrhein)
Lastfall: drückendes Wasser (lehmiger Boden - es ist mit Schichtenwasser zu rechnen, auch hoher Grundwasserstand (über Bodenplatte möglich) )
Aufbau Bodenplatte (8x12 m):
5 cm Sauberkeitsschicht aus B10
25 cm starke Bodenplatte B25 wasserundurchlässig (angeblich)
Bewehrungseisen (obere Bewehrung Q377; untere Bewehrung Q377, R221, unter tragenden Zwischenwänden R443)
Estrich auf Trennlage
Zu 2/3-gefliest. Teilweise mit elektrischer Fliesenheizung
Kellerwände:
Stahlbetonwanne in B25, Sperrbeton
Außenisolierung mit Hansit + 2 cm Styropor
Arbeitsfuge mit Arbeitsfugenband 200 mm breit
Innen teilweise geputzt bis auf Bodenplatte (ist das richtig?)
Noch ein Satz zur Menge des eintretenden Wassers:
An den Stellen, wo der Estrich entfernt wurde (10-12 laufende Meter) steht das Wasser ca. 2-3 cm hoch.
Was soll ich jetzt tun, um eine Abdichtung des Kellers zu erreichen? Wie könnte so eine dauerhafte Lösung aussehen? Welche Alternativen gibt es?
Der Keller soll als Vorratskeller und Bürokeller genutzt werden.
Wie kann ich den Schaden genauer lokalisieren ohne den gesamten Estrich und die Fliesen zu entfernen?
Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Wie komme ich an seriöse Firmen, die diese Trockenlegung durchführen können?
Ich bin für jeden Tipp dankbar!
MfG Lutz Tobschall
Seit März 2001 beobachten wir Feuchtigkeitsränder an den Kellerwänden (Außenwände und Innenwände).
Wir vermuteten einen defekten Bodenwandanschluss.
Im Sommer 2001 haben wir einen Sachverständigen hinzugezogen, der Aufgrund der Bewehrungspläne feststellte, dass die Bodenplatte nicht ausreichend gegen drückendes Wasser abgesichert ist.
Im Sommer nahmen die Feuchtigkeitsschäden wieder ab.
Im Januar/Februar 2002 traten nach ergiebigen Regenfällen die Feuchtigkeitsschäden wieder auf.
Um der Sache auf den Grund zu gehen haben wir den Estrich an den Außenwänden bis zur Bodenplatte
entfernt. Beim Entfernen stellten wir fest, das Wasser aus dem Rauminneren zur Außenwand drückt. Die Bodenwandanschlüsse scheinen dicht zu sein (Wir bemerken keinen Wassereintritt von außen.)
Jetzt die technischen Daten:
Doppelhaushälfte Baujahr 1986
Ort: Willich Kreis Viersen (Niederrhein)
Lastfall: drückendes Wasser (lehmiger Boden - es ist mit Schichtenwasser zu rechnen, auch hoher Grundwasserstand (über Bodenplatte möglich) )
Aufbau Bodenplatte (8x12 m):
5 cm Sauberkeitsschicht aus B10
25 cm starke Bodenplatte B25 wasserundurchlässig (angeblich)
Bewehrungseisen (obere Bewehrung Q377; untere Bewehrung Q377, R221, unter tragenden Zwischenwänden R443)
Estrich auf Trennlage
Zu 2/3-gefliest. Teilweise mit elektrischer Fliesenheizung
Kellerwände:
Stahlbetonwanne in B25, Sperrbeton
Außenisolierung mit Hansit + 2 cm Styropor
Arbeitsfuge mit Arbeitsfugenband 200 mm breit
Innen teilweise geputzt bis auf Bodenplatte (ist das richtig?)
Noch ein Satz zur Menge des eintretenden Wassers:
An den Stellen, wo der Estrich entfernt wurde (10-12 laufende Meter) steht das Wasser ca. 2-3 cm hoch.
Was soll ich jetzt tun, um eine Abdichtung des Kellers zu erreichen? Wie könnte so eine dauerhafte Lösung aussehen? Welche Alternativen gibt es?
Der Keller soll als Vorratskeller und Bürokeller genutzt werden.
Wie kann ich den Schaden genauer lokalisieren ohne den gesamten Estrich und die Fliesen zu entfernen?
Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Wie komme ich an seriöse Firmen, die diese Trockenlegung durchführen können?
Ich bin für jeden Tipp dankbar!
MfG Lutz Tobschall
-
Wenn die Wand und der Wand-Bodenanschluss tatsächlich dicht sind
Kann es ja nur noch durch die Bodenplatte kommen (sind Sie da auch wirklich sicher?). Zu Lokalisierung der Schadstelle fällt mir eigentlich nichts konstruktives ein. Das Wasser verteilt sich unter dem Estrich und kommt überall hin. Bodenbeläge raus, Estrich raus und dann entweder Negativabdichtung mit Schlämmen etc. ; evtl. kommt eine Vergeelung in Betracht. Vielleicht ist ja auch ganz klar ein Riss zu sehen, den man Verpressen kann. Das muss man ansehen. (Vielleicht hat Herr Bromm noch eine Idee um den Aufwand zu reduzieren). Ganz grob geschätzt: 10-12 T€ Kosten. Firmen in ihrer Gegend kenne ich keine, aber so wie ich BAU.DE kenne, kommen da noch Tipps. Gruß -
Das wird schwierig
Wird wohl nur vor Ort zu klären sein. Kreis Viersen empfehle ich Markus Sämisch. E-Mail: BLB_Saemisch@t-online.de -
Zuerst mal ein paar einfache Fragen:
1.) Ist eine Hebeanlage oder sonstiges im Keller vorhanden?
2.) Warum gedenkt der Sachverständige das es keine WU-Konstruktion ist/sei?
3.) Der Keller ist als Wohnraum genutzt sprich geheizt ... Richtig? ... auch eine weitere Vermutung von mir wäre das die Wärmedämmung NUR 2 cm stark hier als Wärmebrücke Kondenswasser freisetzt? ... kann es sein, dass das anstehende Grundwasser/Sickerwasser o.Ä. bis zu der Höhe steht wo sich die Feuchtigkeit zeigt? -
Hallo Herr Thalhammer - hier die Antworten soweit möglich
zu 1.) Im Keller ist keine Hebeanlage vorhanden.
zu 2.) Angeblich ist die Bewehrung nicht ausreichend. Bereiche der Bodenplatte wurden laut Bauzeichnungen ohne Bewehrungseisen versehen. (Bei Bedarf kann ich auch die Bewehrungspläne an sie E-Mailen.) Die Bodenplatte soll laut Sachverständigen nicht rissfest beim Lastfall drückendes Wasser sein.
zu 3.) Der eine Kellerraum wird nur sporadisch geheizt. (1-2 mal im Monat).
Kondenswasser kann es meiner Meinung nach aus folgenden Gründen nicht sein:
Im Laufe eines Tages sammeln sich 40-50 Liter Wasser an den Stellen an, wo der Estrich entfernt wurde (gemessen beim Absaugen durch Nasssauger). Das Wasser steht ca. 2-3 cm hoch (ab Bodenplatte) und steigt aber dann auch nicht weiter an.
Folgende Beobachtung noch zur Info:
Beim Entfernen des Estrich sind mir massive Unebenheiten in der Bodenplatte aufgefallen (Löcher, Bruch-Kiesel etc.). Ich dachte, dass die Bodenplatte geglättet sein muss bevor der die Trennlage und der Estrich aufgebracht wird. In einem dieser Löcher läuft besonders schnell das Wasser nach.
MfG L. Tobschall -
Das läuft auf Negativ-Abdichtung
hinaus ... -
Frage eines Laien? Was ist eine Negativ-Abdichtung
Hallo MB?
Könnten sie mir bitte die Negativ-Abdichtung etwas erläutern? -
Habe ich schon gefunden - Negativ-Abdichtung = Abdichtung von Innen
aber womit und wie? -
Bin zwar nicht MB
probiere aber trotzdem es zu erklären. Normalerweise sitzt eine Abdichtung auf der Seite, wo das Wasser drückt. Eine Abdichtung auf der dem Wasser abgewandten Seite (sprich: innen) ist eine Negativabdichtung. In ihrem Fall heißt das: die Bodenplatte bleibt nass, durch die aufgebrachte Abdichtung kommt jedoch keine Feuchtigkeit mehr durch. Üblicherweise geschieht dies durch mineralische Dichtschlämmen in Kombination mit Verkieselungsmittel (mit der bitte um Kritik, falls notwendig).
Meiner Meinung nach nichts für Heimwerker auch wenn man die Mittelchen 3 x im Baumarkt kaufen kann. Die Tücke liegt im Detail -
Vielleicht
ist da doch die Bodenplatte undicht? ... die Löcher usw.deuten vermutlich auf eine schlechte Verarbeitung hin (müsste man ABER sehn!) die Vermutung des SV teile ich vorerst mal nicht ... OHNE hier weitere Teile der Bewehrungspläne zu sehn ... Grundsätzlich sind WU-Konstruktion schon mit (alte Bezeichnung) Q377 möglich ... viele SV sind heute noch der Meinung das WU-Konstruktionen mit doppelter Q513 und kreuzweiser 10er Rundstahlbewehrung nach DINAbk. zulässig sind ... IST ABER nicht so! ... Was auch wichtig wäre:
1.) Bei welchen Temperaturen usw. wurde betoniert? (Jahreszeit)
2.) Welcher Beton wurde verwendet bzw. wie wurde nachbehandelt.
Bitte lesen Sie sich mal den im Link aufgeführten Beitrag durch ... vielleicht kommen wir der Sache dann etwas näher?
MfGWeiterführende Links:
-
Entschuldigung
war am Telefon.
Also Negativ-Abdichtung. Grundsätzlich richtig ist, dass die von der "verkehrten" Seite aus stattfindet. Also eben nicht auf der nassen, sondern auf der trockenen Seite. Oder besser, der Seite die trocken sein sollte.
Problem hierbei sind aber die Anschlüsse und Übergänge. Weiteres Problem ist der hydrostatische Druck, der hier ja sich eben "negativ" auswirkt. Bei einer "klassischen" Abdichtung von außen wirkt sich der Druck ja positiv aus, weil er die Abdichtung dahin preßt, wo sie hinsoll.
Und jetzt zu seriösen Firmen: SEHR HEIKEL!
Lieber neutral beurteilen lassen. Und zwar von einem, der die Lösung in der Theorie anbietet, und dafür haftet, nicht aber selbst ausführt.
Und da eben Fachmann wie zum Beispiel Herr Sämisch oder gleich Sachverständigen (aber bitte öffentlich bestellt und vereidigt).
Ich suche morgen Abend mal im Sachverständigenverzeichnis raus. -
Betoniert wurde im August
zu den Fragen von Herrn Thalhammer:
Die Löcher in der Bodenplatte sind nach dem Entfernen des Estrichs deutlich zu sehen.
Da wir das Haus 1997 vom Vorbesitzer erworben haben kann ich hier leider keine Detils vom Kellerbau berichten.
Nur soviel zur Jahreszeit: Baubeginn war der 22.07.1986.
Also wurde die Bodenplatte im August gegossen und es war vermutlich sehr warm. Verwendet wurde B25 WU. (Langsam verstehe ich das Problem - heißes Wetter - heißes Bewehrungseisen - heißer Beton - Beton bindet sehr schnell ab = Risse)
Gruß Lutz T. -
Ja könnte/kann
ABER sowas muss man echt vor Ort besichtigen/prüfen und da gibt es zig andere Varianten die ebenfalls zu solchen Schadensbilder führen (könnten). -
wie also jetzt weiter vorgehen?
Den gesamten Estrich raus und dann schauen wo das Wasser herkommt? Oder erst Sachverständigen oder Fachmann anfordern? -
Fachmann natürlich
Und ggf. Kernbohrung -
wird gemacht Chef !
Habe Herr Sämisch bereits kontaktiert und harre der Dinge, die jetzt auf mich zukommen.
Vielen Dank allen Antwortgebern! Ihr habt mir sehr geholfen. -
Danke für die Rückmeldung
Über sowas freuen wir uns immer. Naja, dann habe ich ja demnächst die Bilder von "Sämmy"
In BAU.DE sind Sie nie alleine ... -
Sämmy war da
Hallo zusammen!
Herr Sämisch war am Samstag bei uns und hat sich unsere Feuchtigkeitsschäden angesehen.
Diagnose:
Ganz marode Bodenplatte.
Die weiteren Schritte werden unter der Regie von Herrn Sämisch durchgeführt.
Schwarze Wanne innen (2 Lagen PYE200 S4 + 1 Lage G200 S4) und evtl. noch eine Schwarze Wanne von außen.
Vielen Dank noch einmal an alle, die uns mit ihren Beiträgen unterstützt haben. Ich denke, bei Herrn Sämisch sind wir jetzt in guten Händen! -
Dann hat Sämmy ja was gelernt
Kleiner Schwerz, sorry. Ja, Sie sind in guten Händen.