Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit mit Acryl Tiefengrund?
BAU-Forum: Keller

Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit mit Acryl Tiefengrund?

Hallo allerseits,

die Wände meiner Nebengebäude leiden unter aufsteigender Erdfeuchte. Dies möchte ich mit einer Horizontalsperre beheben.

Für diesen Zweck gibt es ja bekanntlich verschiedene Mittel um das Mauerwerk durch Injektion zu verkieseln. Bei ca. 40 lfd. Meter kommen allerdings so einige € für diese Aktion zusammen.

Auf der Suche nach günstigeren Alternativen, kam mir der Gedanke statt einer teuren Speziallösung einfach kostengünstigen Tiefengrund auf Acryl-Basis zu injektieren.

Daher meine Frage: Hat das schon mal jemand probiert, bzw. was würde dagegensprechen? Ich bin kein Bauchemiker gehe auch davon aus das es eine Schnapsidee ist. Würde mich allerdings interessieren.

Schon mal Dankeschön für eure Antworten!

  1. wird nicht funktionieren

    Foto von Martin Kempf

    aus dem einfachen Grund: Tiefgrund zieht selbst bei saugenden Untergründen nur wenige Millimeter ein. Lösemittelhaltiger geht etwas tiefer, wasserverdünnbarer hat größere Moleküle und geht noch weniger in den Untergrund. Wohlgemerkt: bei saugenden Untergründen. Ihr Untergrund ist aber feucht oder gar nass: da sind keine Kapillare oder Poren, die saugen, denn da ist schon was drin: Wasser. Da geht nichts rein, das bleibt hübsch an der Oberfläche und gibt einen Film.
  2. Horizontalsperre nach dem Minimumprinzip

    Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit mit Acryl Tiefengrund? Hallo "Bastelheini". Wie Herr Kempf bereits ausführte: das funktioniert so nicht. Man muss schon unterscheiden, ob man eine Horizontalsperre durch Verkieseln (also mineralisch) einsetzt, oder ein Acryl, damit ein organisches Medium, welches zudem nur sehr schwach dreidimensional vernetzt. Abgesehen davon, dass dem "Verkieseln" erst einmal eine Analyse des Mauerwerks vorausgestellt werden muss, Klassisch könnte man hier sagen: "Äpfel mit Birnen verwechseln". Ein Tiefengrund hat zudem andere Aufgaben, als eine Horizontalsperre darzustellen, nämlich "lediglich" verfestigende. Die Horizontalsperren dagegen bringen Aufgrund ihres hohen sD-Wertes eine Dichtigkeit gegenüber Wasserdampf und Kapillarwirkungen. Wie viele "€" letztendlich für eine notwendige Maßnahme auf den Tisch des Hauses gelegt werden müssen, entscheidet nicht der Füllgrad des Geldbeutels, sondern ausschließlich die Notwendigkeit der Situation! "Kostengünstige" Ersatzmaßnahmen können da schnell wegen der meist geringeren Wirksamkeit die teuerste Variante werden. Mein auch in diesem Fall zutreffender Ausspruch lautet: Nicht jedes Gewerk eignet sich für Laienhände. Und die Planungen zu bauphysikalisch sehr komplexen Maßnahmen ohnehin nicht!
    • . -. -. -. -. -. -. -. -

    Gruß: Klaus

  3. die Wände meiner Nebengebäude leiden unter aufsteigender Erdfeuchte

    Es sind wohl eher die Nutzer, die drunter leiden und nicht die Wände. Was machen schon ein paar Flecken im Wandputz eines Nebengebäudes?! Wenn der Leidensdruck also noch nicht groß genug ist, um eine fachgerechte Maßnahme entsprechend WTAAbk.-Merkblättern durchführen zu lassen, dann WAIT
  4. ich gehe mittlerweile folgenden Weg

    Foto von Martin Kempf

    in untergeordneten Räumen wie Lagerkeller, Nebengebäude, auch die im Außenbereich oft problematische Außenkellertreppenwände zum Erdreich hin: Alles hohlstehende und sandiger runter, gründlich entsanden mit grobem Besen, und dann einen filzbaren, mineralischen Spachtel, im Innenbereich weiß, bei Außenkellertreppen mit grauem, Sockeltauglichen Material, sauber gefilzt ohne jeden Anstrich. Lässt ganz viel Feuchtigkeit durch und ich habe keine abplatzenden Farbschichten. Hält nach meiner Erfahrung noch am längsten und behindert den Feuchtetransport nicht. Ist für untergeordnete Räume noch am zweckmäßigsten, wenn man überlegt, wie aufwendig Trockenlegungsmaßnahmen oder selbst der Sanierputz ist. Als Material nehme ich da von Gima den Multihaft weiß bzw. Multihaft Sockel.
  5. Danke für eure Antworten

    Erstmal vielen Dank für die Antworten!

    Schade das gute Gründe gegen einen Versuch sprechen. Wäre auch zu schön gewesen wenn es eine kostengünstige Lösung gäbe. Da muss ich wohl zu den teuren Produkten greifen.

    Da die Beauftragung eines Fachmanns für die notwendigen Maßnahmen die Gefahr eines wirtschaftlichen Totalschadens für mich bedeutet sehe ich mich gezwungen erstmal einen Selbstversuch zu starten.

    Es handelt sich um ein Gebäude aus dem Jahre 1914 das aus roten Ziegelsteinen erbaut wurde. Die Wände sind zum Erdreich hin nicht isoliert. Die Erdfeuchte verursacht ein erkennbare Nässe in der Wand bis zu einer Höhe von ca. 30 cm. Dadurch kommt es auch schon zu Ablösungen des Zementputzes in diesem Bereich.

    Sollte der Putz vor oder nach der Verkieselung wieder neu aufgebracht werden?

    Welches Mittel zur Verkieselung sollte ich dafür verwenden? Ich bevorzuge das kostengünstigste was es auf dem Markt gibt und seinen Zweck erfüllt.

    Schon mal vielen Dank für eure Tipps.

    Gruß Bastel-Heini


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