18195-6 Aufstauendes Sickerwasser V60 S4 und G200 S4
BAU-Forum: Keller

18195-6 Aufstauendes Sickerwasser V60 S4 und G200 S4

Hallo miteinander,
nach langer Recherche im Forum hatte ich leider nicht ganz die Antwort auf meine Frage gefunden, daher wende ich mich heute erstmalig an Sie.
Unser Keller soll für den Lastfall "aufstauendes Sickerwasser" nach 18195-6 abgedichtet werden. Nachdem ich beim Bauunternehmen nachgefragt habe, welche Bitumenbahnen zur Anwendung kommen wurden mir die Schweißbahnen V60 S4 für die Abdichtung der Bodenplatte und G200 S4 für die Kellerauswände genannt. In einem sehr ähnlichen Artikel habe ich rausgelesen, dass die V60 S4 nicht für die Bodenplattenabdichtung nach DINAbk. zugelassen ist. Stimmt dies? Nun stehen leider bereits meine Außenwände seit gestern, trotz Hinweis auf die fachgerechte Abdichtung an das Bauunternehmen bin ich jetzt ein wenig unsicher, ob die zu verwendenden Materialien der DIN entsprechen. Falls nicht, welche Schweißbahnenalternativen gibt es denn? Das Bitumen-ABC beantwortet mir leider die Frage nicht genau, oder ich habe es überlesen. Die vollflächige Verlegung auf der Bodenplatte hat noch nicht stattgefunden und die Abdichtung der Kellerwände ist für die 24. KWAbk. vorgesehen, daher würde ich mich über zeitnahe Antworten freuen und mit den Verweisen auf die entsprechenden Normen.
Eine Frage am Rande, kann man sich nicht die gesamte DIN-Norm 18195 irgendwo downloaden und lesen, hatte ich übers googlen nicht gefunden oder gibt es da rechtliche Probleme beim Anbieten? Habe immer nur Ausschnitte bzw. Verweise gefunden.
Vielen Dank an all diejenigen, die sich die Mühe machen und uns Antworten.
  • Name:
  • Matthias
  1. 1,2, 3 ...

    1 Die Norm Gips nur gegen Bares (Urheberrecht)
    2 Die Wände stehen schon, aber die Bodenplatte ist nicht abgedichtet?
    Dann ist es egal, was da für Zeugs hinkommt.
    Entweder haben Sie eine wasserdichte Bodenplatte, dann braucht es innen nur eine Dampfsperre oder die Bodenplatte ist nicht dicht, dann nutzt eine Abdichtung innen nix, weil konstruktiv an falscher Stelle
    3 Eigenen Sachverstand einkaufen in Form eine Bauleitung oder Qualitätsüberwachung.
  2. Eine Abdichtung "auf" der Bodenplatte gegen aufstauendes Sickerwasser ...

    Eine Abdichtung "auf" der Bodenplatte gegen aufstauendes Sickerwasser kann nicht sei.
    Höchstens gegen Bodenfeuchtigkeit und das dann, wenn die Bodenplatte selber als WU-Konstruktion erstellt wurde. Ansonsten muss unter der Bodenplatte abgedichtet werden.
    Also soll "hoffentlich" auf der BP nach 18195-4 abgedichtet werden.
    Hierzu:

    Eine V60 (S4) Bitumen-Schweißbahn mit 60 g/m² Glasvlieseinlage talkumiert, D= 4 mm nach DINAbk. 52131 und somit laut 18195-4 zulässig.
    Fall VOBAbk. Vertrag, dann gilt hier eine G200S4 als vereinbart.
    Außenwände können gegen aufstauendes Sickerwasser z.B.
    mit Polymerbitumen-Schweißbahnen, Bitumen- oder Polymerbitumenbahnen (Bitumenbahnen, Polymerbitumenbahnen) (zwei Lagen Bahnen mit Gewebe- oder Polyestervlieseinlage (Gewebevlieseinlage, Polyestervlieseinlage)), oder Kunststoff-Dichtungsbahnen und Elastomer-Dichtungsbahnen erstellt werden.
    Eine G200S4 ist eine Polymerbitumen -Schweißbahn nach DIN 52130 mit 200 g/m² Glasgewebe-Einlage und somit zulässig nach DIN 18195 Teil 6 gegen aufstauendes Sickerwasser.
    Aber nur mit Fest- und Losflanschkonstruktion oder aber einer anpressschiene an der Betonsohlenstirnseite.

  3. vielen Dank.

    zu 1. alles klar
    zu 2. versteh ich nicht ganz, oder habe mich ein wenig missverständlich ausgedrückt, die Kelleraußenwände stehen bereits, die Innenwände noch nicht. Falls ich es richtig verstanden habe, können für unseren Lastfall die Schweißbahnen auf die Bodenplatte gelegt werden und nicht darunter, dies ist nur für Grundwasser? siehe "Abdichtung_von_Kellerwänden_aus_Porenbeton"
    Es ging in der Fragestellung ja auch um die Schweißbahn, die angewandt werden können.
    zu 3. Bauleiter vorhanden
    • Name:
    • Matthias
  4. ich hoffe

    sie haben unter den Wänden keine Schweißbahn sondern Dachdichtungsbahnen
  5. vielen Dank.

    zu 1. alles klar
    zu 2. versteh ich nicht ganz, oder habe mich ein wenig missverständlich ausgedrückt, die Kelleraußenwände stehen bereits, die Innenwände noch nicht. Falls ich es richtig verstanden habe, können für unseren Lastfall die Schweißbahnen auf die Bodenplatte gelegt werden und nicht darunter, dies ist nur für Grundwasser? siehe "Abdichtung_von_Kellerwänden_aus_Porenbeton"
    Es ging in der Fragestellung ja auch um die Schweißbahn, die angewandt werden können.
    zu 3. Bauleiter vorhanden
    • Name:
    • Matthias
  6. Was ist daran so schwer..

    Bodenplatte und Außenwände stehen, ist scho klar.
    Eine Abdichtung nach 18195/6 AUF der Bodenplatte ist mit keiner Bahn machbar. Das ergibt schlimmstenfalls ein Wasserbett  -  bis die erste Naht platzt, dann ist es ein Kellerschwimmbad.
    Abdichtung nach Teil 6 braucht eine Auflast, wozu meist die Bodenplatte genutzt wird.
    Ist die Bodenplatte ein wasserdichtes Bauteil, gilt die 18195 für sie gar nicht, dann geht es nur um Dampfsperre

    Bauleite schon  -  ja. Aber in wessen Auftrag? Ihrem oder dem der Firma, die hier ggf. pfuscht.
    Ich vermute letzteres.
    Also eigenen engagieren!

  7. in der Antwortmail ...

    in der Antwortmail meines Bauleiters wurde folgendes wortwörtlich gesagt:
    "zur Ausführung kommt Bodenplattenabdichtung: Schweißbahn V 60 S4
    Außenwandabdichtung: Schweißbahn G 200 S4". Was jetzt genau unter den Kellerwänden liegt, kann ich leider erst morgen herausbekommen. Trotzdem erstmal vielen Dank.
    Grundsätzlich wurde die 25er Bodenplatte mit den ganzen Armierungen letzte Woche gegossen. In der Bauausführung steht der zu verwendende Stahlbeton B25. Da steht nun aber leider nichts von WU. Kann man dies im nachhinein noch kontrollieren?
    • Name:
    • Matthias
  8. die V60S4

    ist so stabil: die geht schon vom hinschauen in Stücke, was meinen Sie, wenn da so eine Grazie von Maurer drüberrennt?
    Da gehört eine Bitumendachbahn mit Gewebe- oder Folieneinlage (Gewebeeinlage, Folieneinlage) hin.
    Die V60 ist zwar baubehördlich abgenommen (das heißt, Sie schadet keinem, nützt leider aber auch nichts ...). Wenn da unter den Wänden keine Abdichtung verlegt wurde, gibt es ein Schwimmbad ...
    Sie benötigen einen Baukundigen, der Ihre Interessen vertritt, sonst gibt es möglicherweise ein sehr böses erwachen!
    Viel Glück!
  9. Ich bin ganz sicher kein Freuns der V60

    aber die Aussage, dass diese "nur bauaufsichtlich" zugelassen ist, ist (aus dem Kopf) so nicht Richtig. Sie ist zudem DINAbk. konform.
    Das die wenig taugt ist wahr. Daher schrängt die VOBAbk./C DIN 18336 die Verwendung von Bahgnen gegen aufstauendes Sickerwasser (nicht nur Dampfsperren) auch dahingehend ein, dass nur eine G200DD verwendet werden darf. Kostet auch unwesentlich mehr und lässt sich besser verarbeiten.
    Aber, für dieses Verlangen bedarf es eines VOB Vertrags.
  10. WU-Beton ...

    WU-Beton kam bei unserer 25er Bodenplatte zum Einsatz. Falls ich es aus den vorhergehenden Kommentaren richtig gelesen hatte, reicht dann die V60 als Dampfsperre definitiv aus und die G200 sind als Polymerbitumen-Schweißbahnen ebenfalls passend.
    Bzgl. meiner Grazien ;-), die Schweißbahnen werden erst dann vollflächig verschweißt, wenn die Maurerarbeiten fertig sind und kurz bevor wir die FB-Dämmung verlegen, sodass keine Beschädigung durch die Bauarbeiten erfolgt.
    Grundsätzlich erstmal davon auszugehen, dass die Baufirma pfuscht ist bestimmt der falsche Weg. Da unser Vertrag und die bauausführenden Zeichnungen ziemlich eindeutig unseren Lastfall beschrieben haben, wollten wir nur nochmal sicher gehen, dass die korrekten Materialien verwendet werden. Ich denke dies ist legitim als Bauherr, der nicht täglich sich mit den DINAbk.-Vorschriften am Bau beschäftigt, dennoch sich versucht in alles einzulesen.
    Vielen Dank an alle, die uns mit ihren konstruktiven Kommentaren weitergeholfen haben.
    • Name:
    • Matthias
  11. WU-Beton ...

    ah ja.
    Da mag der Beton dicht sein, so langer er ungerissen ist. Was aber wurde zur Verhinderung/Begrenzung der Risse getan?
    WU-Beton macht noch kein wasserdichtes Bauteil.

    Sie investieren 150-, 200- oder noch mehr Tausend €, verschulden sich für einen wesentlichen Teil Ihres Lebens, wissen nichts vom Bauen (Kein Vorwurf) und lassen den Unternehmer wurschteln ohne Kontrolle  -  naja.
    Vertrauen ist gut ...
    Soll Marx gesagt haben, aber den haben wir ja auch abgeschafft.

  12. Abdichtung von Kellerwänden aus Porenbeton ...

    Abdichtung von Kellerwänden aus Porenbeton wie üblich, lassen mich offene Themen nicht ganz los. Daher hatte ich mir nochmal das vom Bundesverband Porenbeton herausgegebene "Merkblatt: Abdichtung von Kellerwänden aus Porenbeton" zu Gemüte gezogen. In diesem sind jeweils 2 Abbildungen bzgl. DINAbk. 18195-6 aufstauendes Sickerwasser enthalten, wo eindeutig die Abdichtungsbahnen auf der Stahlbetondecke vorhanden sind (siehe u.a. Abb. 6). Nach den bisherigen Kommentaren müsste man ja davon ausgehen, dass dies nun falsch ist, oder?
    • Name:
    • Matthias
  13. Abdichtung von Kellerwänden aus Porenbeton ...

    Abdichtung von Kellerwänden aus Porenbeton wie üblich, lassen mich offene Themen nicht ganz los. Daher hatte ich mir nochmal das vom Bundesverband Porenbeton herausgegebene "Merkblatt: Abdichtung von Kellerwänden aus Porenbeton" zu Gemüte gezogen. In diesem sind jeweils 2 Abbildungen bzgl. DINAbk. 18195-6 aufstauendes Sickerwasser enthalten, wo eindeutig die Abdichtungsbahnen auf der Stahlbetondecke vorhanden sind (siehe u.a. Abb. 6). Nach den bisherigen Kommentaren müsste man ja davon ausgehen, dass dies nun falsch ist, oder?
    • Name:
    • Matthias
  14. Wieso falsch ...

    Da steht doch nichts zur Qualität der Sohle  -  weil man sich ja um die Wände kümmert.
  15. ich weiß nicht, ob die Shle eine WU-Konstruktion ist oder nicht.

    Hierzu gehört z.B.
    Betonsauberkeitsschicht
    Evtl. Gleitschichten
    günstige Geometrie oder Dehnfugen
    Bauteilodicke mindestens 25 cm
    Rissbeschränkende Bewehrung (jede Menge Eisen)
    Dann bedarf es "nur" einer Dampfsperre, welche Anlehnend an der DINAbk. 18195-4 herzustellen wäre.
    Die Detailzeichnungen der Steineindustrie gehen "meist" von diesem Konstrukt aus.
  16. Wasserdicht ...

    wird die Konstruktion möglicherweise erst dann, wenn die Sperre auf der Sohle vollständig und fehlerfrei an die Abdichtung für das aufsteigende Mauerwerk angeschlossen ist.
    Interessant wird dieses Detail, wenn die Abdichtungsbahn erst, wie beschrieben, nach Aufmauerung der Wände erstellt wird: da fragt man sich doch, wie die Innenseite der Außenwand wasserdicht und fehlerfrei an die Außenabdichtung angeschlossen wird. Solange der Lastfall und die Wasserdurchlässigkeit der Verfüllung nicht bekannt ist, stochern alle im Nebel.
    Ohne das diskrimierend zu meinen: wenn Sie davon ausgehen, das Ihre Baufirma alles richtig macht, benötigen Sie überhaupt keine Bauüberwachung. Wenn Sie davon ausgehen, das dies nicht so ist, sollten Sie alle relevanten Details überwachen lassen. Alles andere ist absolut sinnlos und Zeitverschwendung. Vergleich zum Schiff: 120 % Sicherheit merkt keiner und kostet auch nur 5 % mehr, bei 99 % Erfüllung säuft der Kahn ab und die 99 % sind auch verloren.
    Viele Handwerker, Bauträger etc. leben davon, teuer zu verkaufen, möglichst preiswert zu fertigen und die Gewährleistungsphase zu überstehen.
    Viel Glück!

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