Suche Hilfe bei Problemen mit Lüftungsanlage!
BAU-Forum: Lüftung

Suche Hilfe bei Problemen mit Lüftungsanlage!

Hallo liebe Häuslebauer und Lüftungsexperten,
wir haben ein ernsthaftes Problem mit unserer zentralen Lüftungsanlage (Pluggit Avent mit Wärmerückgewinnung und Pluggmar Luftdüsen mit Wärmetauschern für Heizung in einem 3 l-"Pappschachtelholzhaus" ;-)). Sowohl der Hersteller als auch die Architektin und der Gutachter sind ziemlich ratlos. Vielleicht kann uns einer von euch weiter helfen.
Hier das Problem:
In der kühleren Jahreszeit (bis Außentemperaturen von ca. 10  -  15 °C) funktioniert das System relativ gut. Lediglich die Essensgerüche bleiben uns mindestens 12 Stunden erhalten.
Sobald die Außentemperaturen jedoch höher liegen nimmt die Luftqualität dramatisch ab. Die Räume wirken miefig und stickig.
Die Firma Pluggit hat das System schon dreimal überprüft und nichts gefunden. Unter anderem wurden die Luftmengen immer weiter erhöht  -  der Avent B 95 ist mittlerweile am oberen Ende seiner Leistungsfähigkeit  -  und die abgesaugten Luftmengen in den Ablufträumen gemessen und einjustiert. Bisher alles ohne Erfolg. Während der Heizperiode hat sich jedoch die Luftqualität verschlechtert (subjektiver Eindruck).
Ein Diskussionspunkt ist das zugrunde gelegte Volumen, da wir im Obergeschoss die Räume bis zum Giebel hin offen sind (ca. 4,30 m). Pluggit rechnet jedoch nur mit einer einfachen Raumhöhe. Je nach Berechnungsweise kommt man somit auf Luftwechselraten von 0,4 bis 0,7.
Nun haben wir die Wege der Luftströmung mit Hilfe einer Nebelmaschinen sichtbar gemacht. Hierbei konnten wir folgendes Beobachten:
In den Räumen, in denen die Heizung ausgeschaltet ist "fällt" die zugeführte Luft nach dem Austritt aus der Düse sofort auf dem Boden und "kriecht" dann in einer Höhe von maximal 30 cm aus dem Raum. D.h., es kommt zu einer Schichtenbildung (kalte Luft = höhere Dichte), bei der die oberen Schichten so gut wie gar nicht ausgetauscht werden, wenn niemand im Raum die Luft verwirbelt (z.B. Nachts). Hierbei ist es egal ob die etwa 1,2 m breiten Düsen senkrecht oder waagerecht montiert sind.
Sobald die Heizung eingeschaltet wird verteilt sich die Luft relativ gleichmäßig bis zu einer Höhe von ca. 2,5 m.
Im Erdgeschoss haben wir zwei Ablufträume (Küche und Gäste-WC). Hier wurden die Nebelschwaden absolut nicht abgesaugt, obwohl die Volumenströme durch Pluggit eingestellt wurden.
Nun könnte man ja sagen, dass die Heizung funktioniert, aber wir haben ja aus den bekannten Gründen keine Heizung, sondern eine Lüftungsanlage mit WRG gekauft, die zumindest theoretisch aus technischer Sicht auch Sinn macht (und natürlich auch mehr kostet). Wenn ich jedoch in der Übergangszeit die Fenster öffnen muss, um eine akzeptable Luftqualität zu haben, schicke ich warme Luft  -  wie bei herkömmlichen Heizkörpern  -  ohne WRG aus dem Fenster. Hierdurch haben wir das Ziel "3-Liter-Haus" noch nicht annähernd erreicht. Pluggit spricht vom "trocknen" des Hauses im ersten Jahr (Holzrahmenbauweise trocknen?! :-( ). Nur der Stromverbrauch hat sich logischerweise nahezu verdoppelt.
Weiterhin sollen derartige Anlagen auch im Sommer zusammen mit einem Erdwärmeaustauscher (bei uns ca. 30 m in 2 m Tiefe, Ansaugtemperatur nach EWT fast immer < 20 °C) das Haus kühlen ohne die Fenster öffnen zu müssen, was eigentlich ideal für Allergiker und auch in lauten Wohngegenden ist. Dieses hat bei uns in den letzten 2 Sommern ganz und gar nicht funktioniert. Entgegen früher Aussagen des lokalen Vertreters behauptet heute der Hersteller selber sogar, dass es technisch unmöglich ist, die Fenster über Sommer geschlossen zu lassen, sofern man nicht bei 30 °C schlafen möchte (Pluggit: "Allergiker schlafen lieber bei 30 °C als gar nicht! "). Und das gilt nicht nur für so extreme Sommer, wie der vergangene. Selbst bei geringeren Temperaturen schafft es die Anlage über Nacht nicht, kühlere Luft ins Haus zu schaffen, sodass sich das Temperaturniveau von Tag zu Tag immer weiter aufschaukelt.
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Weiß jemand eine Lösung? Liegt es etwa an der Unfähigkeit des Herstellers, der seit über einem Jahr behauptet, unser Anlage würde einwandfrei funktioniere? Kennt jemand einen Gutachter im Raum Ost-Westfalen-Lippe, der sich intensiv mit dieser Thematik beschäftig hat?
In Erwartung eurer Kommentare und Tipps,
mit freundlichem Gruß
  1. Wer hat denn das geplant? Den würde ich mal angehen.

    Weil da scheint ja einiges nicht zusammen zu passen. Wenn Luft aus einer Düse auf den Boden fällt und dort aus dem Raum kriecht, dann ist das wohl eine Durchströmung von Boden zu Boden. Ich kenne das eher als eine Einleitung oben und Absaugung oben oder Einleitung unten und Absaugung oben  -  eben damit Schichtungen vermieden werden.
    Sind Quellbereiche, Überströmbereiche und Abluftbereiche klar definiert und gibt es keine "Kurzschlüsse"?
    Essensgerüche 12 Stunden? Keine Nebelschwaden-Absaugung in der Küche? Da ist aber dann nichts, aber auch gar nichts richtig eingestellt, geschweige denn gemessen (wer misst, misst Mist?).
    Machen Sie mal einen Test: Bei Normallüftung müssen Sie am Abluftventil in der Küche (Hand davorhalten) einen spürbaren Luftzug zum Ventil hin spüren.
    (angelesenes Bauherrenwissen (und Erfahrungen mit eigener Lüftungsanlage)
  2. 12 Stunden Essensgerüche?

    Ich bin nur ein angehender Bauherr, (bisher) ohne jegliche Erfahrung mit Lüftungsanlage  -  daher darf ich vielleicht auch völlig dämliche Fragen und Kommentare von mir geben. Zumindest möge es man mir verzeihen.
    Mal eine These: Für mich deuten einige Indizien darauf hin, dass Sie gar keine oder nur wenig wirkliche Frischluft als Zuluft eingeblasen bekommen. Gemäß dieser These ließe Ihre Lüftungsanlage einen guten Teil Ihrer Abluft wieder als Zuluft durchs Haus rotieren.
    Könnte das Lüftungsgerät falsch angeschlossen sein? Oder intern irgendwo "undicht".
    Oder die Anlage bekommt keine oder wenig Frischluft heran und müht sich daher mit der im Haus vorhandenen Luft herum? (Luftfilter, EWT verstopft o.ä.)
    Die Aussage, dass Sie 12 Stunden in den Essensgerüchen ausharren müssen ließe mich an diesen Stellen suchen.
  3. Pluggit

    Wir haben auch eine Pluggitanlage mit dem Avent B 95 (aber ohne Pluggmar) und sind, außer mit der Geräuschentwicklung, ansonsten zufrieden. Es wird das ganze Haus mit 190 m³/h Be- / Entlüftet (Belüftet, Entlüftet) (Keller, EGAbk., OGAbk. und Dachspitzboden).
    In EG, OG und DSB kommt die Zuluft aus Bodenauslässen die jeweils unter den Heizkörpern angeordnet sind. Dies müsste in etwa mit Pluggmar vergleichbar sein. Die Abluft wird über die Decke abgesaugt. In der Regel ist alles so angeordnet dass eine Quelllüftung erfolgt (ZU- und Abluft (Zuluft, Abluft) entgegengesetzt). Nur bei unserem Sohn konnten wir aus verschiedenen Gründen die Zuluft nur in der Nähe der Tür anbringen, wo auch die Luft unten beim Türschlitz wieder raus muss. Dies ist das einzige Zimmer, bei dem man beim Eintreten das Gefühl von schlechterer Luft hat. Wahrscheinlich geht die frische Luft sofort wieder unter dem Türschlitz raus (Kurzschluss). Hier beabsichtige ich über der Tür ein schallgedämmtes Nachströmgitter einzubauen.
    Mit Hilfe unseres Erdwärmetauscher und dem Bypass im Avent hatten wir diesen Sommer Temperaturen bis max. 26 °C im Haus ohne dass wir die Fenster geöffnet haben. Der Effekt des Erdwärmetauschers sollte aber nicht überbewertet werden. Wenn bei Sonneneinstrahlung die Fenster und Terrassentüren nicht abgeschattet werden hat man hier keine Chance.
    Kommt überhaupt frische Luft von Außen herein, d.h. sind im Bereich der Luftansaugung des EWT irgendwelche Dinge wie Komposthaufen, etc.? Wir haben z.B. einen Nachbarn, der im Sommer gerne mal ein Feuer macht. Wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt merken wir das sofort, da sich der Rauchgeruch im ganzen Haus ausbreitet.
    Mit Pluggit hatten wir auch keine so guten Erfahrungen gemacht. Nach unserer Reklamation wegen zu hohem Lärmpegel ist man nur sehr zögerlich und meiner Meinung nach nicht fachmännisch an das Problem herangegangen. Zum Thema "Trocknen" des Hauses wurde mir von Pluggit genau das Gegenteil gesagt. Ich hatte eine eigentlich positiv gedachte Bemerkung gemacht, dass die Lüftungsanlage uns das Haus (Ziegelbauweise) innerhalb von 2  -  3 Monaten super getrocknet hat. Daraufhin wurde ich darüber belehrt, dass die Anlage nicht dafür gedacht ist. Aber hier sollte es vielleicht eine Anspielung darauf sein, dass dies Mit-Ursache für den hohen Lärmpegel sein könnte.
    Noch ein Hinweis zum Lüftungsgerät: Pluggit bietet ein anderes Lüftungsgerät an (Avent E98), das einen höheren Druck als das Avent B95 aufbringt. Als ich mich hierzu mal bei Pluggit telefonisch erkundigt hatte, sagte man mir dass dieses Gerät speziell für PlugMar ausgelegt sei (wegen des höheren Drucks). Auch in den Ausschreibungsunterlagen von Pluggit heißt es zum Avent E98 "Besonders angepasstes Lüftungsgerät für das Pluggit PluggMar System ... "
  4. habe noch was vergessen ...

    @Herr Bauer: Hat Ihr Sohn in seinem Zimmer ein Weitwurfventil? Damit sollte es aber keine "Kurzschlussströmung" von der Quelle über der Tür zur Senke (Schlitz unter der Tür) kommen.
    @Herr Ramforth:
    Was ich noch vergessen habe: zur Kühlung im Sommer:
    Unser EWT hat mit seinen 42 m etwa eine Kühlleistung von 1-2 kW im Sommer. Das muss man einfach in Relation setzen zu den (größenordnungsmäßig) 1 kW pro m², die die Sonne uns an Globalstrahlung (im Sommer) beschert. Ein größeres Fenster nach Süden und die gesamte Kühlleistung ist kompensiert.
    Wie Herr Bauer schon sagte  -  Verschattung ist wirklich das einzige, das hilft.
  5. @Herr Metzger und Zusatz zu Pluggit

    Mein Sohn hat kein Weitwurfventil, die Zuluft kommt aus einer Bodendose. Meines Wissens gibt es hier keine Weitwurfdüsen. Dies dürfte auch wegen umstehender Möbel, etc. nicht funktionieren.
    @Herr Ramforth
    Noch ein Hinweis zu Pluggit: Wie in meinem obigen Beitrag schon ausgeführt, benötigt scheinbar das PlugMar mehr Luftdruck. Ich habe bei meinen Pluggit-Verteilern festgestellt, dass sie nicht dicht sind. Hier strömt Luft aus (Pluggit sagte mir, das spiele keine Rolle). Auch war ein Deckel, den ich zwischenzeitlich mal geöffnet hatte, nicht ganz eingerastet.
    Das wirkt sich natürlich bei erhöhtem Druck noch stärker aus. Vielleicht überprüfen Sie mal die Verteiler (mit der Hand, besser noch mit dem Gesicht, nahe drangehen).
    Möglicherweise ist auch Ihre Zuluftführung so ausgeführt, dass viel Druckverlust entsteht (enge Bögen, lange Leitungen, etc.).
  6. Vielen Dank!

    Hallo!
    Erst einmal vielen Dank für Ihre/Eure Anregungen, Erfahrungsberichte und Kommentare.
    Ich habe hierzu noch einige Anmerkungen:
    Die einzelnen Strömungsbereiche sind bei uns zumindest theoretisch klar definiert. Jeder Zuluftraum wird komplett durchströmt. Die Zuluftdüsen sitzen in ca. 30 cm Höhe auf der gegenüberliegenden Seite der Tür. Die Türen weisen einen Spalt von etwa 2 cm auf. In den Ablufträumen sind die Absaugdüsen in 2 m Höhe angebracht.
    Die Düsen saugen auch ab. In der Küche sitzt jedoch auch die Verteilung, die ein wenig zischt. Nach Angaben von Pluggit ist dies normal. Vermutlich hat dieses jedoch einen stärkeren Einfluss als bisher angenommen ("Kurzschluss").
    Dass die Ansaugwege zumindest einigermaßen frei sind, zeigte der Nebelversuch. Der Nebel wurde an dem außenstehenden Filtergehäuse angesaugt. Hier könnte ich jedoch mal die tatsächlichen Luftmengen überprüfen lassen. Und wenn ich wieder einmal nicht daran denke und vor der "Ansaugkiste" rauche, dauert es ungefähr 30  -  60 Sekunden, bis meine Frau aus dem Haus kommt und mir mehr oder weniger zärtlich zu verstehen gibt, dass das doch der falsche Ort zum Rauchen ist ;-)).
    Zu den Anschlüssen / falsche Verlegung: Mittlerweile haben sich viele "Experten" die Anlage angeschaut und keine Fehler den Anschlüssen gefunden. Auch ich habe schon einige Stunden vor der Anlage verbracht und keinen Fehler gefunden. Aber ich schaue gleich vorsichtshalber noch einmal nach  -  man kann ja nie Wissen?!
    Von der Geräuschentwicklung bei Pluggit-Systemen habe ich auch schon gehört. Hier soll es angeblich  -  neben den "üblichen" Installationsfehlern (Stichwort: "Positionierung der Schalldämpfer")  -  öfter Probleme mit den Lüftermotoren geben. Ein Installateur sagte mir, dass diese nicht sehr hochwertig seien, öfter mal ausfielen und die Demontage schwierig ist, da diese hinter dem geklebten Styropor sitzen. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Unsere laufen  -  hoffentlich  -  noch. Bei den Austrittsdüsen können Geräusche durch größere Düsen verringert werden  -  könnte das bei Ihnen, Herr Bauer, helfen?
    Leider habe ich bei der Firma Pluggit den Eindruck gewonnen, dass an oberster Stelle die Abwehr der Schuldfrage und nicht die Problembeseitigung und die Kundenzufriedenheit steht (persönlicher Eindruck!).
    Dass das Avent E 98 für unser Düsensystem "besonders angepasst" sein soll ist ein interessanter Ansatzpunkt. Soweit ich weis, gab es dieses System Ende 2001 (Planungsphase unseres Baus) noch nicht. Vielleicht ist dieses auch eine Ursache. Erstaunlich für mich ist die Tatsache, dass die Architektin dieses System in nahezu identischen Häusern 5 oder 6 mal eingebaut hat und es dort angeblich keine Probleme gibt. Diese werden ich hoffentlich in den kommenden Wochen besichtigen können.
    Zum EWT:
    Mir ist bewusst, dass dieser keine Klimaanlage ist. Tagsüber kühlt die Anlage auch relativ gut. Wir haben aber das Problem, dass die Wärme über Nacht nicht aus dem Haus zu bekommen ist, d.h. Morgens nahezu die gleiche Temperatur wie am Mittag des Vortages.
    Wenn ich jedoch am Morgen schon mit der Temperatur des Vortages anfange, habe ich  -  durch die nahezu unvermeidliche Energiezufuhr  -  Mittags eine nochmals gesteigerte Temperatur, die dann wiederum bis zum darauffolgenden Morgen erhalten bleibt (verstanden?! ich auch nicht ;-)). Gibt es jemanden, der im Sommer die Fenster wirklich 24 Stunden am Tag geschlossen lassen kann, und dabei auch noch angenehme Temperaturen zum Schlafen hat?
    Unsere Verschattung ist mit Sicherheit Verbesserungsbedürftig, aber was bringt diese, wenn die Anlage noch nicht einmal über Nacht die Temperatur aus dem Haus schaffen kann, obwohl die Ansaugtemperatur und die Außentemperatur deutlich unter der Raumtemperatur (mind. 5  -  10 K) liegen?
    Von Natur aus bin ich eigentlich ziemlich technikgläubig  -  halt Maschinenbauer, aber mittlerweile ... Aber wir versuchen weiter die Ursache und eine Lösung zu finden, sofern es funktionieren kann. Kann es das überhaupt, ohne Erwärmung der Luft  -  sprich nicht nur Heizen, sondern auch Kühlen? Die Dichte der kalten Luft liegt xx Prozent (habe gerade kein passendes Tabellenbuch da) über der warmen. Wir die Luft dadurch nicht immer nach unten "fallen"?
    Ich freue mich auf weitere Anregungen und Kommentare!
  7. nochmal Pluggit und EWT

    Den Pluggit-Verteiler in der Küche würde ich noch näher betrachten. Ich habe vor die Stellen, wo Luft rauskommen kann, mit Silikon abzudichten (habe's leider aus Zeitgründen noch nicht geschafft). Vielleicht ist bei Ihnen beim Zusammen- / Einbau etwas verzogen worden, sodass hier mehr Luft rauskommt.
    Die Lüfter sind m.E. das Hauptproblem für Lärm bei den Pluggit-Lüftungsgeräten. Als bei uns das erste mal die Lüfter ausgetauscht werden sollten waren beide, obwohl frisch aus dem verklebten Karton entnommen, total verzogen. Ich habe den Eindruck, dass es ein Glücksspiel ist, ob man gerade einen guten oder weniger guten Lüfter eingebaut bekommt. Die Demontage ist im Prinzip nicht schwierig, man muss halt das ganze Lüftungsgerät auseinanderbauen.
    Größere Austrittsdüsen helfen bei mir nicht, da ich sowieso schon große Bodenauslässe habe. Außerdem kommt der Lärm bereits vom Lüftungsgerät. Ich habe Pluggit mehrfach gesagt, dass das Übel an der Wurzel (d.h. an der Störquelle) gepackt werden muss. Aber Pluggit hat mir stattdessen zwei zusätzliche Schalldämpfer spendiert, die das Problem zwar etwas gelindert aber nicht beseitigt haben (drei Schalldämpfer im Zuluftstrang). Wahrscheinlich habe ich ein Montagsgerät oder eben immer Pech mit schlechten Ventilatoren (s.o.).
    Zum EWT und kühlen Temperaturen:
    Wir haben den ganzen Sommer bei geschlossenen Fenstern geschlafen, wobei die Temperaturen zum Schluss bei etwa 26 °C auch nicht mehr absolut angenehm waren. Dabei haben wir von Anfang an konsequent auf Abschattung geachtet, denn wenn sich die Räume (Mauern, Möbel, etc.) erst einmal aufgewärmt haben bekommt man die Wärme nur mehr schlecht raus. Ich habe dabei unser Ziegelhaus schätzen gelernt, das noch sehr lange kühl geblieben ist durch die Speicherfunktion. Um die Möglichkeiten des Wärmetauschers anschaulich zu machen ein kleines Beispiel: um die gleiche Menge Wärme wie mit Wasser zu transportieren muss man etwa das 3400-fache Volumen an Luft umwälzen.
    Ich habe im Sommer zusätzlich noch den Wärmetauscher im Lüftungsgerät mit einer Folie abgedeckt, damit die ganze Frischluft durch den Bypass strömt. Das hat etwa 1 K kühlere Zuluft gebracht.
  8. dichtere Luft (Luftströmung bei kontrollierter Lüftung)

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Prinzipiell ist es richtig, dass kühlere Luft (weil dichter) nach unten fällt. Aber die Düsen sind so gebaut, dass die Luft seitlich heraus geblasen wird. Dadurch "klebt" die ausströmende bewegte Luft praktisch an der Decke. Das ist ein strömungsmechanisches Phänomen, dass bei der Wasserstrahlpumpe oder beim Fliegen ausgenutzt wird (hier heißt es Coanda-Effekt).

    Noch etwas: hier hat der Saugeffekt noch eine Folge: Der Luftstrom "saugt" sich nicht nur an der Decke fest, sondern saugt auch die Raumluft mit ihrem Staub an. Die Folge: der Staub des Staubrings, der sich im allgemeinen um die Austrittsdüse bildet stammt kaum von der eingeblasenen Luft (da gefiltert), sondern aus der Raumluft. (Dieser Staub lässt sich ganz leicht absaugen  -  nicht wischen! weder trocken noch feucht.)

  9. Bypass im Pluggit Avent B95

    Hatte noch etwas vergessen:
    Der Bypass im Avent B95 schaltet nach bestimmten Kriterien (steht in der Anleitung) abhängig von verschiedenen Temperaturen um (bzw. soll umschalten). Ich habe jedoch den Eindruck, dass mein Bypass nicht automatisch umschaltet auch wenn die jeweiligen Kriterien erfüllt sind. Ich musste daher mit manueller Nachhilfe (über Filterklappenöffnung mit der Hand nachhelfen) das Umschalten schon zweimal anstoßen. Es hat den Anschein, dass die Mechanik klemmt (Elektromotor mit Zahnstange).
    Ich hatte das fehlende Umschalten bemerkt, da ich an den vier Lufteingängen / Luftausgängen Thermometer installiert habe.
    Vielleicht tritt dieser Effekt auch bei Ihnen auf Herr Ramforth und Ihre vom EWT abgekühlte Luft wird im Lüftungsgerät wieder mit der Abluftwärme erwärmt.
  10. Sommerkühlung

    150 m³/h Zuluft wird im Erdwärmetauscher auf z.B. 18 °C abgekühlt. Im Haus hat es 28 °C. Dann ergibt das nach Adam Riese ca. 525 W Kühlleistung. Die Sonne liefert pro m² Fensterfläche bestimmt 700 W. Und das auch bei Innenverschattung. Das heißt alles was wirklich hilft ist außen Verschatten.
    Luftmengen
    Wurde denn diese Anlage projektiert? Und dann Eingemessen?
    Ein Schlafzimmer benötigt z.B. 30-40 m³/h Zuluft. Diese Luftmenge kann man dann bei der Inbetriebnahme einstellen.
  11. Ähem  -  errechnet man die Kühlleistung nicht aus dem Delta-T von

    Außenlufttemperatur und T am Ende des EWT (natürlich unter Einbeziehung der Luftmenge/t)?
  12. Sommerkühlung

    Es ist richtig, dass die Sonne Energie zuführt.
    Aber wenn ich schon etwa XYZ W Kühlleistung habe und über Nacht (keine Energiezufuhr, auch nicht durch Lampen usw.) die Außentemperatur auch deutlich unter die Raumtemperatur fällt (durch Wärmeabfuhr zusätzliche Kühlleistung), warum fällt dann nicht die Raumtemperatur ab?
    Die Temperatur bleib nämlich über Nacht so konstant (im Frühjahr schon bei 23 °C), dass ich schon auf einen Regelmechanismus getippt habe. Die Bypass-Regelung funktioniert jedoch. Pluggit hat hier auch schon die Platine der Sommerkassetten-Steuerung ausgetauscht.
    Kann es wirklich sein, dass unser 3 l-"Pappschachtelholzhaus" soviel Energie speichert? Tragen die Lüftermotoren etwa wieder "Heiz"-Energie in das Haus?
    Die Idee mit der Folie finde ich gut und werde sie im kommenden Sommer einmal auprobieren. Wir haben durch die Lüftungsanlage einen Temperaturanstieg von mindestens 3-4 K.
  13. Kühlung

    @Richard Metzger
    bei der Kühlleistung der EWT's haben Sie recht. Aber hier interessiert die Kühlleistung die im Haus ankommt. d.h. die Systemgrenze ist dann das Zuluftventil. Und da hat man dann die Differenz aus Zuluft und Raumtemperatur.
    @Jochen Ramforth
    Ihr Haus hat im Sommer ja Nachts keine Energieverluste. Es ist ja relativ warm draußen.
    Auch ein leicht gebautes Holzhaus hat Speichermassen. Wenn Sie jetzt nur die Zuluft als Kühlmöglichkeit haben, tut sich da natürlich nicht viel.
    In meinem Passiv-Holz-Haus konnte ich die Temperatur diesen Sommer bei max. 26 °C halten. (bei 35 °C außen) Aber ich habe Nachts gelüftet. Das hat dann die richtige Abkühlung auf ca. 22 °C gebracht. Bis Abends ist dann die Temperatur wieder auf die 26 °C angestiegen.
    Und alle Fenster waren außen verschattet.
    Der EWT bringt nur den Vorteil, dass die ins Haus geblasene Luft kühl ist und nicht auch 35 °C hat.
    Zur Beurteilung der Lüftungsanlagenfunktion wäre es schon wichtig, die projektierten und dann gemessenen Luftmengen zu wissen. Ham Sie die nicht? Pluggit hat das Problem, dass die Kanäle sehr klein sind und daher einen hohen Widerstand haben. Also wieviel Luft bekommen Sie denn z.B. im Schlafzimmer. Wenn die Herren von Pluggit schon einige male da waren, dann muss es doch Werte geben.
  14. Mal versuchen

    Ich habe auch das Pluggit Kanalsystem aus einer der ersten Baureihen. Die Verarbeitungsqualität lies zu wünschen übrig.
    Die Verteiler sind auf jeden Fall abzudichten oder abzukleben.
    Auch ist darauf zu achten, wie die Steigleitungen verlegt sind und Verteiler angebracht sind. Der Druck muss vor allen Verteilern gleich sein. An der Auslassöffnung muss die korrekte Luftmenge ankommen. Ist die Abluftmenge etwas höher eingestellt als die Zuluftmenge? Das sollte so sein um einen geringen Unterdruck zu erzeugen und die Luft zu führen.
    Der EWT sollte in der Nacht auch ein Holzhaus abkühlen oder zu mindestens auf Außentemperatur bringen. Wichtig ist das sich keine Speichermassen aufheizen (Steinfußboden etc.) also Beschattung ist wichtig. Mief deutet auf falsche Zuluftmengen/Zuluftführung hin.
    Es ist immer das Raumvolumen als Grundlage zur Bérechnung zu nehmen, es sei denn sie haben viele Personen im Haushalt ...
    nur so kann genugen Zuluft zur Verfügung gestellt werden.
    Die Luftwechseraten kann man dann für das tatsächlich genutzte einstellen. Großes Haus wenig Personen / kleines Haus viele Personen.
  15. Abluftmenge etwas höher eingestellt als die Zuluftmenge

    Hallo Herr Schäfer!
    Wissen Sie zufällig, wie die Differenz Zuluft/Abluft eingestellt wird? In der Betriebsanleitung finde ich lediglich die gemeinsamen "Mäuseklaviere" für die Zu- und Abluftmengen!
    Ich vermute, dass dieses, neben der Abdichtung, ein interessanter Ansatz sein könnte!
  16. Kein Avent

    Ich habe kein Avent Lüftungsgerät, habe aber die Unterlagen darüber zu Hause. Da werde ich mal nachschauen ob und wie das geht.
  17. rumdoktern

    @Ralf Schäfer
    Es gibt Untersuchungen vom Passivhausinstitut, dass sich allein durch den EWT ein Haus nur sehr geringfügig abkühlen lässt. (Protokollband Nr. 22 Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser). Die Empfehlung vom Passivhausinstitut ist: nachts Lüften.
    @Jochen Ramforth
    Wenn Sie weiter an ihrer Lüftung rumdoktern wollen, dann können Sie das gerne tun.
    Aber: Wenn die Lüftung falsch geplant oder eingebaut wurde und Sie jetzt da dran rumbasteln, geht ihnen die Gewährleistung verloren!
    Es gibt nach DINAbk. bestimmte Luftmengen, die eingehalten werden müssen. Die muss Ihre Anlage bringen. Das ist dann nicht Ihr Problem, sondern das des Planers, Verkäufers oder Einbauers.
  18. @Motzke

    Ja das glaube ich ihnen, aber meine persönlichen Erfahrung zeigen, dass man sehr wohl das Haus im gewissen Rahmen kühlen kann. Ich selbst habe aus diesem Grund einen EWT mit 60 m und 2,5 m Tiefe genommen. Und das klappt Sommers wie Winters gut.
    Die Leistung eines EWT hängt von einigen Faktoren ab.
    Heute würde ich mehrere kleine (solange Platz und Druck ausreichen) nehmen und ich würde sie auch nicht kürzer als 45 m machen.
  19. Kühlung mit EWT

    @Schäfer
    Kühlung mit einem EWT ist sicher möglich, aber nur in einem begrenzten Umfang, eben die ca. 500 W.
    d.h. ohne Außenverschattung und Nachtlüftung bekommt man auch mit EWT kein kühles Haus im Sommer.
    Ich würde nie einen EWT als Klimaanlage verkaufen, was aber leider oft gemacht wird.
  20. Ok keine Klimaanlage

    Das sehe ich auch so, es ist keine KL. Aber kühler wird es schon im Haus. Des öfteren habe ich aber schon Systeme gesehen die den
    WT auch im Sommer nicht korrekt umgehen. Macht dann schon mal 2-3 ° aus.

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