Zulässige Durchbiegung Betondecke
BAU-Forum: Neubau

Zulässige Durchbiegung Betondecke

Hallo,
habe an mein 1993 erbautes Einfamilienhaus vor gut einem Jahr einen Anbau machen lassen. Dabei wurde vom bestehenden Haus die Außenwand an der Giebelseite im Erdgeschoss zu 2/3 entfernt und die bestehende Decke aus Betonfertigteilen sowie das darüber liegende Giebelmauerwerk nach den Berechnungen eines Statikers mit einem sichtbaren Stahlträger auf einer Länge von knapp 5 m abgefangen. Dabei kragt die Decke auf der gesamten Länge ca. 20 cm über den Träger hinaus. Für den Anbau wurde eine Betondecke mit einer 5 cm starken Filigranplatte hergestellt. Diese hat eine Spannweite von ca. 5,80 m. Die Statikberechnung hierfür hat die Rohbaufirma bzw. die Deckenfirma abgedeckt (das ist in Bayern zulässig). Bestehendes Haus und Anbau wurden vom Fundament und Mauerwerk her nicht miteinander verbunden. Die Fuge am Zusammenschluss der beiden Decken wurde vom Verputzer verspachtelt. Auf konkretes Nachfragen wurde uns versichert, dass sich der Anbau im Verhältnis zum bestehenden Bau ca. 1-2 mm setzen wird. Das haben wir akzeptiert und wollten die entstehenden Risse sowohl im Mauerwerk als auch in der Decke nach 2 Jahren Wartezeit ausbessern. Nachdem der Setzriss im Mauerwerk auch nach gut einem Jahr stabil ca. 1 mm beträgt, hat dies für das Mauerwerk auch zugetroffen. Die Decke hat sich aber beginnend nach 4 Wochen in den ersten 9 Monaten in der Mitte um 6 mm durchgebogen und nach Volllast (3 cm Splitt + 5 cm Betonplatte auf der darüber liegenden Loggia) in der Mitte um weitere 3 mm abgesenkt.
Nun meine Fragen:
Wie hoch ist die zulässige Durchbiegung?
Ist die Durchbiegung statisch bedenklich?
Die Stahlstützen für den Deckeneinbau wurden übrigens nach ca. 20 Tagen entfernt. Ist dies zu früh?
Viel Grüße
Alfons Jonas aus Franken
  • Name:
  • Alfons Jonas
  1. meines (bescheidenen) Wissens nach

    gibt es keine pauschalen (z.B. Tabellen) Hilfsmittel um diese frage zu beantworten. die Beantwortung dieser frage dürfte nur einem Statiker gelingen  -  und zwar  -  wenn er den/die Belastungsfall (fälle) ermittelt hat  -  die aus ihrem schreiben nicht hervor gehen können  -  dann ist er in der Lage anhand umfangreicher formeln  -  oder durch Zuhilfenahme eines statikprograms  -  die max. zulässige Durchbiegung zu ermitteln.
    so aus dem bauch heraus  -  6 mm ist nix.
    MfG
    jens
  2. wer misst misst Mist ...

    Laieneinwurf:
    "Wer misst misst Mist! " Frage ist auch, WER hat WIE gemessen. Das war nicht nur die die Frage als man vor ein paar Jahren (99 glaube ich) Ferrari wegen "zu langer Seitenflügen" mal disqualifizieren wollte und hinterher rauskam, dass unklar war, ab wo man messen muss ... Daher die Frage bevor sie anfangen Anwälte anzurufen: Waren sie es mit einem Zollstock oder ein Mann vom Fach mit passendem Messwerkzeug. Mancher wundert sich hinterher, dass vor Gericht "anders" gemessen wird.
    PS: @Raabe Habe über die Klammer in der Überschrift herzlich gelacht ;-)
  3. Messmethode primitiv

    Ich habe selbst gemessen und zwar mit einer ganz primitiven Methode. Metalllatte über die neue Decke. Am Übergang zur alten Decke konnte ich knapp 3 Blätter meines Zollstockes (ca. 3 x 3 mmm) drunterschieben. Aber Spaß beiseite. Wenn eine Durchbiegung von 6 oder auch 9 mmm OK ist bzw. im Toleranzbereich, hätte doch der Rohbauer die neue Decke 3 oder 4 mm höher setzen können, der Verputzer hätte mit dem Verspachteln ein paar Monate gewartet und ich hätte jetzt meinen 1 mm-Riss wie in wohl jeder bei einem Anbau akzeptiert.
    Jetzt ist es so: Die alte Decke ruht auf ihrem Stahlträger und rührt sich nicht; die neue Decke, die ursprünglich höhengleich war, differiert an den Auflagerseiten um 1 mm und in der Mitte um 9 mm. Und das Ganze sieht wirklich nicht besonders beruhigend aus wenn man jeden Tag genau darunter sitzt und die Gipsbrocken (vom Verspachteln) nur durch die Raufasertapete oben gehalten werden.
    Eine vage Idee von mir ist, neben dem Stahlträger für die alte Decke mit einem Abstand von ca. 30 cm eine weiteren für die neue Decke einziehen zu lassen und zwar nicht unbedingt weil ich statische Bedenken habe aber um den Riss zu kaschieren. Was haltet Ihr davon.
    Gibt es Eurer Meinung nach Möglichkeiten die Decke mit entsprechendem Hebewerkzeug (bei ausreichender Lastverteilung auf dem Fußboden) wenigstens teilweise wieder nach oben zu bringen und dann den neuen Stahlträger einzubauen? Auf der Decke begindet sich außer dem Fußbodenaufbau für die Loggia (Splitt + 5 cm Betonplatten) kein Gewicht.
    MfG
    Alfons Jonas
  4. anneres Problem:

    Es ist hoffentlich kein Gipsputz flächig auf die schalungsglatten Filigrandecken aufgetragen worden, sondern nur eine Verspachtelung der Stöße! Andernfalls wären Sie nicht der Erste zu dem sich mal eben 1-2 m² Gips-Deckenputz ins Bett oder auf den Wohnzimmertisch legen! Was sagen denn eigentlich die am Bau beteiligten (Rohbaufirma) zu Ihrem Problem? Wurde die Decke nur auf Tragfähigkeit oder auch auf Gebrauchstauglichkeit (Durchbiegung) bemessen?
  5. hhhhm

    grübel grübel  -  da habe ich doch mal gelernt (zugegeben ist schon länger her) das die Bemessung der Durchbiegung zum Tragfähigkeitsnachweis dazugehört. sollte ich mich da täuschen?
    Gruß jens
  6. Kombidecken

    Foto von wiki

    Wir haben unsere Kombidecken mit dem Unternehmen Weißmann aus Wien gemacht. Sind super happy  -  wirklich top geworden! Er hat auch einen aktuellen Beitrag darüber  -  vielleicht interessiert es ja wen :) Hier den Link dazu:

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