Bau trocken  -  nur lüften oder mit Trockner?
BAU-Forum: Neubau

Bau trocken  -  nur lüften oder mit Trockner?

Eine Baufirma baut ein Einfamilienhaus, u.a. in folgender Reihenfolge:
erst Türen und Fenster, dann Estrich und Putz.
Die Trocknung erfolgt indem der Bauherr (wochenlang) ständig heizt und zum lüften erscheint.
Wann ist es sinnvoll, das durch einen oder zwei Bautrockner (Kondenstrockner) zu unterstützen? Wenn ich da z.B. lese, dass die 38 L / Tag rausholen, aber nur einen 7 L Tank haben, müsste man den ja auch x-Mal am Tag leeren, je nach Ausbeute, das spart also keinen Aufwand. (Entwässerung gibt es noch nicht, Schlauch durch die geschlossenen Türen geht nicht.)
Reicht das Lüften über einen hinreichend langen Zeitraum? Empfiehlt es sich vieelleicht trotzdem zur Prävention von Feuchteschäden oder zur Reduktion der Heizrechnung, den Trockner einzusetzen?
Nach was für Randbedingungen richtet sich das? Der Termin dafür liegt aller Voraussicht nach in der kälteren Jahreszeit.
  • Name:
  • Ralph
  1. Nachtrag

    Mal eine Überlegung nachträglich, bei 160 m² Fläche und durchschnittlich (EGAbk. und OGAbk. mit Dachschrägen) 2,3 m Raumhöhe bindet die Luft bei 28 ° maximal rund 10 Liter Wasser. 16 L Tankinhalt von zwei Trocknern ist also qasi 1 1/2 Lüftungen gleichzusetzen.
    Die Frage ist, gibt der Estrich und der Putz die Feuchtigkeit überhaupt so schnell her..?
  2. In der Vergangenheit

    wurde zum Herbst der teilw. geschlossene Rohbau fertiggestellt und die nachfolgenden Arbeiten im Frühjahr fortgeführt. Das hatte seinen Grund!
    Das allerdings benötigt Zeit, die heute meist nicht zur Verfügung steht. Zeit kostet bekanntlich Geld!
    Trocknung im Sommer mit Außenluft ist insbesondere am Tage problematisch, da wenig Trocknungspotential zur Verfügung steht. Hier kommt man meist ohne zusätzliche Bautrockner nicht aus, möchte man in absehbarer Zeit Erfolge sehen. Die erforderlichen Stromkosten hierfür sind somit unumgänglich. Der Trockner reduziert nicht die Heizkosten, im Gegenteil sie werden höher, da vermutlich keine Elektroheizung vorgesehen ist. (=> Preis /kWh)!
    Der Winter ist für die Bauwerkstrocknung wegen des höheren Trocknungspotenzials der Außenluft wesentlich besser geeignet. Heizen, Lüften, Heizen, Lüften ... Hier wäre ein zusätzlicher Trockner entbehrlich. Ist eine Fußbodenheizung vorgesehen, sind ohnehin die vom Systemhersteller vorgegebenen Aufheizprogramme zu realisieren! (Funktionsheizen, Trockenheizen, Belegreifheizen ... => Protokoll)
    Betreiben Sie die vollständige Austrocknung des Bauwerks sehr akribisch, insbesondere bei verwendeten Gipsputzen, anderfalls ist dem Schimmel Tür und Tor geöffnet bzw. ihm eine hervorragende Existenzgrundlage geschaffen.
  3. Schau dir mal diesen Beitrag

    an.
  4. Danke

    Danke für den Link. Ist wohl aus der Rubrik  -  wie macht man alles falsch ...
    Heizstrahler wie im verlinkten Beitrag sind nicht geplant. Fußbodenheizung auch nicht, lediglich Rücklaufschleifen in drei Räumen. Putz ist in der Tat Gipsputz.
    Die Frage ist halt, wie hoch ist der Energieverlust, wenn man die warme feuchte Luft nach draußen lüftet und wieder neu aufheizt und das solange, bis der Bau trocken ist, gegenüber dem Energieaufwand aus der warmen feuchten Luft lediglich die Feuchtigkeit rauszukondensieren.
    Die Meinungen im Internet gehen da extrem auseinander, von lüften + heizen = billig bis zu lüften und heizen = auf Dauer extrem viel teurer als einmal drei, vier Wochen per Kondensation zu trocknen.
    • Name:
    • Ralph
  5. Link

    Hier mal ein Link zum Thema Kosten per
    Heizen und Lüften vs. Trocknen per Trockner.
    • Name:
    • Ralph
  6. Sorry Ralph, aber dein Link ist absoluter Dummenfang!

    So einen Blödsinn habe ich selten gehört. Was die da vorhaben Diese Turbotrocknung ist was für Hasardeure. Man soll keinen Bau mit Gewalt trocknen, sonst riskiren sie Risse, nicht nur im Putz!
    Wir hatten unseren Bau trockengelüftet  -  halt viel gelüftet und fast immer ein Fenster auf. Im ersten Jahr hatten wir einen Gasverbrauch von 14.000 kWh. Die nächsten Jahre 12.000 kWh. Also hatten wir 2000 kWh=120 € Mehrkosten. Für das Geld gab es neben dem trockenen Bau immer gute Luft und angenehmes Raumklima auch im ersten Jahr. Energiesparen kommt dann ab dem zweiten.
    In dem Link habe ich auch ziemlich viel zum Thema geschrieben und gerechnet. Schade, dass sie sich nicht die Zeit genommen haben es zu lesen. Da kommt dann raus, das man mit Lüften deutlich mehr Wasser aus dem Bau bekommt, als mit diesen kleinen Bautrocknern, die für einen schmalen Taler angeboten werden. Da steht auch, das Beton nun mal durch Diffusion sein Wasser abgibt, was halt einfach dauert, letztlich Jahre. Macht aber nix, nach dem ersten Winter ist das meiste raus. Da schreibt Herr Thalhammer was bei so einer Turboentfeuchtung passiert ... Jetzt wird es kühler. Lüfte deinen Bau und fertig.
  7. Doch doch, den verlinkten Text hatte ...

    Doch doch, den verlinkten Text hatte ich schon gelesen. (Das "alles falsch gemacht" bezog sich auf den Bauherren, der in den noch nassen Bau schnell eingezogen ist, nur um mal Missverständnissen vorzubeugen.)
    Zugegeben, die Rissproblematik hatte ich nicht beachtet. Allgemein ist in anderen Beiträgen zum Thema Feuchtigkeit immer nur der Schimmel ein Thema.
    Ein Gedanke zum Thema Turbolüften  -  mehr als dass die Luft die Feuchtigkeit aufnimmt, passiert doch weder bei der Heiz- und Lüftungsmethode noch beim Kondenstrockner. Der Trockner arbeitet allerdings permanent bis die Luftfeuchte den eingestellten Wert 30 %? 50 %? erreicht. Adsortionstrockner neigen dazu bei 0 ° Feuchte der abgegebenen Luft diese Turbomethode anzuwenden. Beim Heizen und lüften pendelt der Wert im Winter wohl munter zwischen 10 % direkt nach dem lüften und warmwerden der Luft und 100 % vor dem Lüften, wenn man da in einer Stunde (?) die 100 % erreicht und nach 12 Stunden endlich zum lüften kommt, gewinnt man da nicht viel, denke ich.
    Das von Ihnen beschriebene Permanentlüften mit Heizung ist eine interessante Alternative. Allerdings vermag ich mir nun wiederum nicht vorzustellen, dass bei dem Spalt offenen Fenster keine kalten Stellen entstehen, wo nun erst recht Wasser ohne Ende kondensiert?
    An den vielen Fragezeichnen mögen sie erkennen, dass ich da keineswegs eine feste Meinung zu habe. Mich interessieren Erfahrungen anderer.
  8. Um mal auf den benannten Beitrag ...

    Um mal auf den benannten Beitrag von Herrn Tahlhammer Bezug zu nehmen: Der schreibt in dem verlinkten Thread:
    > >Fazit:
    "NUR" Raumluftentfeuchter verwenden ... "OHNE" wenn und "ABER" (!) <<
  9. Raumluftentfeuchter richtet keine Schaden an,

    bringt aber auch nicht viel, ist echt das Geld nicht Wert. Wie im erwähnten Beitrag gerechnet holt die Lüftung mehr Feuchte raus. Übrigens in dem Link geben die die Stromkosten für eine Bauentfeuchtung mit 1200 € an. Für das Geld heize ich beinahe zwei Jahre  -  das Ding ist so finster einfach irre, dass sich jemand traut so was ins Netz zu sellen. Ich fasse es nicht.
  10. Noch was zum permanent lüften.

    Das hat meine Frau gemacht, nachdem wir eingezogen sind, da sie noch im Erziehungsurlaub war. Da wurde halt morgens gelüftet, im Bad das Fenster schräg stehen lassen, in der Küche auch im Keller auch längere Zeit, senn man das Haus verlässt alle Löcher zu ... die Heizung meist an, allerdings mit eher moderater Raumtemperatur (höchsten 18 Grad, außer Wohnzimmer) nicht volle Pulle. Also keine systematische Methode außer das halt ziemlich zum Fenster raus geheizt wurde. Nach dem ersten Winter war dann die meiste Feuchte weg und seither wird bei uns morgens und abends ordentlich gelüftet und das war es.
    Um Schimmel zu vermeiden muss man kein Hygrometer besitzen. So schnell schimmelt das auch nicht. Nach Gefühl viel lüften reicht.
  11. Nachtrag

    Kurze Ergänzung nach Baufertigstellung:
    Wir hatten zwei Alternativen:

    1) Mehrmals täglich 50 km (25 km hin und zurück) fahren und lüften, was das an Spritkosten bedeutet, kann wer mag selber ausrechnen. Zeitaufwand: nicht darstellbar. Beim lüften in der warmen feuchten Sommerluft des verregneten Sommers 2011 wäre da auch nicht mal viel Feuchtigkeit rausgekommen.

    2) Trockner

    Wir haben drei Kondenstrockner mit Schlauch drei Wochen an die Abwasserleitungen gehängt und die haben reichlich Wasser aus der Luft rausgeholt. Die Stromkosten halten sich in Grenzen, weit von den hier erwähnten 1200 € entfernt. OK, Miete für die Geärte kommt dazu. Zu trocken war es mit 30-40 % nicht. Risse gab es nicht. Jetzt wohnen wir im Neubau, 2-3x täglich stoßlüften und das Raumklima ist gut. Würde ich wieder so machen.

    Wer näher an der Baustelle wohnt und eine halbwegs trockene Phase erwischt, wird anders auch glücklich werden.


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