Hausschwamm
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Hausschwamm

In den Ecken meiner Wohnküche (Sanierter Altbau) habe ich gelb-rostrote Verfärbungen festgestellt. Diese bilden eine Art Sporen. Mein Architekt sagte mir, dass diese Verfärbungen von einem Mauerwerksschutzmittel, mit welchem das Gebäude gegen Hausschwamm injiziert worden ist, stammen. Wenn man aber die Tapete wegklappt, dann sind diese Verfärbungen nicht vorhanden. Das denkmalgeschützte Haus hat zu dem noch sehr viel Baufeuchte, auch wird im Keller die Wäsche aufgehängt. Desweitern befindet sich Fließestrich (ca. 7 cm dick) in jedem Fußboden des 3 etagigem Hauses. Das Haus wurde von Januar bis Juni 2000 komplett saniert. Laut Gutachten bestand vor der Sanierung der Verdacht auf Hausschwamm. Die befallene Stelle hat eine Länge von ca. 30 cm und ist 7 cm breit. Ist es möglich, dass die Injektionsflüssigkeit durch das Mauerwerk und Tapete an die Oberfläche treten kann oder kann es auch sein, dass sich wieder ein Hausschwamm gebildet hat. Ist es möglich den Hausschwamm mittels Microwellen komplett abzutöten? Besteht in der Küche Gesundheitsgefahr? Mit freundlichen Grüßen Ina Schöne
  1. Keine Ahnung, aber Hilfe

    Schauen Sie mal auf die unten angegebene Seite. Da ist ein Link zu dem Fall.
  2. Was heißt hier eigentlich Verdacht auf Hausschwamm

    Ich verstehe nicht, wieso es einen Verdacht auf Hausschwamm geben kann. Entweder man hat ihn oder man hat ihn nicht. Für so was gibt es Labors, die sich auf die Untersuchung von Pilzen spezialisiert haben. Wenn jemand in einem Gutachten schreibt, dass Verdacht auf Hausschwamm besteht, hatte er wohl keine Ahnung und wusste nicht, wo man Pilzmycele untersuchen lassen kann. Abgesehen davon handelt es sich bei gelb-rostroten Verfärbungen, die sich auf der Oberseite der Tapete befinden, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um Echten Hausschwamm (serpula lacrimans), wenn sich unter der Tapete nichts findet. Hier müsste bei Hausschwamm eigentlich ein helles Geflecht (Pilzmycele) zu finden sein. Wahrscheinlich handelt es sich um oberflächlich auftretende Schimmelpilze, die auf zu hohe Feuchtigkeit im Baukörper deuten. Eventuell mal einen Sachverständigen fragen, der hierzu dann auch verbindliche Auskunft gibt (nicht nur irgendwelche Verdachtsäußerungen). Ansonsten: Sanierung von Schwamm nach DINAbk. 68800 Teil 4, Abs. 4. Gesundheitsgefahren durch Schimmelpilze sind bei entsprechender Disposition nicht auszuschließen. W. Strehlow
  3. Sag ich ja

    Ich meinte den Link zu Pilzen usw. x
  4. an Fachmann wenden

    Also ob ein Hausschwamm vorhanden ist oder nicht kann nur der Fachmann bestimmen. Das Schwammsperrmittel durch die Wand drücken können ist bei starker Feuchtigkeit möglich. Mikrowelle trocknet nur die Wand aber bekämpft nicht. Schwammsperrmittel enthalten Wirkstoffe und sind in Innenräumen ohne Putz darüber problematisch. An Ihrer Stelle würde ich mir einen Fachmann holen der sich das mal ansieht. Das geht schnell und kostet wenig.
  5. Weiteres und Korrekturen

    Foto von Martin Malangeri

    Hallo Frau Schöne, gelb-rostrote Verfärbungen sind zwar ein Zeichen auf die Fruchtkörper des Echten Hausschwammes, aber ohne weißlich-gräuliches Myzel (Pilzstränge, hier meist in flächiger Ausbildung) darunter kommt er eher nicht vor. Die Tapete kann durchaus Nährboden für die Bildung eines Pilzes sein, jedoch würden Sie dann weiterführende Stränge im Putz darunter finden. Sind irgendwelche Hölzer in der Nähe (Fußleisten, Verkleidungselemente, Holzdübel im Putz, u. ä.)? Worauf liegt der Fließestrich auf, vielleicht auf einer Dielung oder auf Holzwerkstoffplatten? Schimmelpilze können in vielerlei Varianten und Farben auftreten, häufig sind schwarze oder bläuliche, Ihre Farben sind jedoch auch möglich. Ansonsten, wenn "Verdacht auf Hausschwamm" besteht, wird dies vor allem dann angegeben, wenn eine eindeutige Klassifizierung eines Pilzbefundes nicht gemacht werden kann. Echter Hausschwamm, Weißer Porenschwamm und noch ein paar andere können manchmal ein ähnliches Schädigungsbild aufweisen, ohne das sie unterschieden werden können. Hier ist nach DINAbk. 68800, Teil 4, Punkt 4.2.1 zu Verfahren und im Zweifelsfall ein Befall von Echtem Hausschwamm zu diagnostizieren. Ich denke schon, das es möglich sein könnte, das Injektionsflüssigkeit an die Oberfläche des Putzes treten kann, halte es aber für unwahrscheinlich (Abtrocknungszeit nach Behandlung nicht beachtet, sofort geputzt oder ähnliche Ungereimtheiten). Eine derartige Verfärbung durch diese Umstände kann ich mir aber gar nicht erklären. Wahrscheinlicher halte ich ein Schimmelbefall. Eine Behandlung durch Mikrowellen ist laut o.g. DIN keine zulässige Behandlungsmethode, ein positives Ergebnis bei Durchführung ist mir nicht bekannt. Gesundheitsgefährlich sind alle benannten Pilze, besonders für empfindliche AllergikerInnen. Wie meine Vorredner würde ich mir mal einen Gutachter oder Sachverständigen ins Haus holen und das näher nachschauen lassen. Vom Bildschirm aus ist leider nicht definitives zu sagen, aber schauen Sie sich mal die netten Bildchen unter u.g. Link an und vergleichen mal mit dem stillen Unbekannten in Ihrer Küche. Grüße aus Leipzig
  6. Ein Wort zur Mikrowelle

    Mit der Mikrowellentiefentrocknung kann man gerade feuchte Wände hervorragend und zerstörungsfrei trocknen. Gleichzeitig wird die Wand im inneren auf mehr als 100 Grad erhitzt. Pilze werden regelrecht totgekocht. Wenn die Nässe dann raus ist, kommen auch keine Schimmelpilze mehr. Bis man nun diese Methode in die DINAbk. Vorschrift aufnimmt, können wir nicht warten. Die Leute wollen jetzt eine trockene Wohnung. Das gilt auch für Leipzig.
  7. Trocknung ja. Pilze? :-/

    Foto von Martin Malangeri

    Gegen die Trocknung durch Mikrowellentiefentechnik habe ich ja auch gar nichts gesagt. Lediglich als bekämpfendes Mittel gegen Hausschwamm ist sie nicht zulässig. In diesem Zusammenhang würde mich mal interessieren wie lange so eine durchschnittliche Behandlungsdauer ist. Kann man theoretisch voraussetzen, das eine Temperatur von mehr als 65 °C über eine Dauer von mehr als einer Stunde im Mauerwerkskern gehalten werden kann? Dann wäre sie vergleichbar mit einer Hitzebehandlung durch Warmluft, könnte aber räumlich begrenzter und damit mitunter wirtschaftlicher eingesetzt werden. Sie ist zwar auch nur für Insektenbekämpfung zulässig, wird aber in Dänemark auch erfolgreich in der Bekämpfung von Hausschwamm eingesetzt.
  8. Anmerkung zu Herrn Malangeri

    Hallo Herr Malangeri, einen echten Hausschwamm vom weißen Porenschwamm zu unterscheiden ist doch nun wirklich nicht das Problem. Genau das meinte ich, als ich vorschlug, einen Sachverständigen zu fragen, der hierzu eine verbindliche Auskunft gibt. Die Analytik ist heute so weit, dass gängige (und auch nicht so häufig vorkommende) Pilzsorten sehr schnell und mit großer Genauigkeit bestimmt werden können. Eine Untersuchung mit verbindlichem Ergebnis bekommt man/Frau für unter 200,- DM innerhalb einer Woche (inkl. Postversand), wenn es sein muss auch innerhalb 24 Stunden. Gerade wenn es um die Frage geht, ist es echter Hausschwamm oder nicht, ist die genaue Identifikation extrem wichtig, da hier enorme Kosten eingespart werden können. Die Aussage "es könnte Hausschwamm sein" ist ein Freibrief für Sanierer zu Lasten der Bauherrn, also bitte etwas genauer untersuchen lassen. Mit freundlichem Gruß aus Norderstedt
  9. Um Missverständnisse zu vermeiden Ich habe nur von ...

    Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich habe nur von Varianten geschrieben, die gemäß DINAbk. 68800 möglich sind. Bei unseren Sanierungskonzepten und Holztechnischen Untersuchungen versuchen auch wir genau zu bestimmen, da der Kostenfaktor wirklich entscheidend sein kann. Zugegeben, wir haben es in Einzelfällen auch schon mal offen gelassen aber nur dann wenn es weder den Kostenfaktor beeinflusste noch baukonstruktive oder bauphysikalische Konsequenzen hatte (gesellschaftliches oder nachbarliches Auftreten mit EHS). Dann, und nur dann ist diese "Verallgemeinerung" im Sinne des Bauherrn legitim.
  10. Vielen Dank

    Erst einmal möchte ich allen, die mir bisher geantwortet haben, danken. Sie haben mir schon sehr weiter geholfen. Ich habe nur Angst, dass der Architekt mir irgendeinen Unsinn erzählt, um sich aus der Affäre zu ziehen. Anmerken möchte ich noch, dass sich in dem Gebäude Holz als Fußboden (unter dem Estrich) und als Balken in der Wand befindet. Außerdem ist meine Wohnung in der obersten Etage unter dem Dach. Ein Vorschlag des Architekten ist es, die Maler vorbei zu schicken und die Wand neu zu malern.
  11. Toller Architekt

    Was hat der gelernt? Bäcker? Schießen Sie den ganz schnell x
  12. Alte Lehrmeister

    ... mein alter Lehrmeister hat mir immer gesagt (wenn mal was schiefgelaufen war): "Wärst du besser Bäcker geworden, müßtesse den Schiet fressen denn de machst!
  13. Mein Meister auch

    Deswegen kam ich ja drauf :-)
  14. Antwort

    Guten Tag, ich bin öbuvAbk.. Sachverständiger mit der Zulassung für Holz und Bautenschutz (also auch Hausschwamm ). Schicken Sie mir eine E-Mail, wenn Sie einen Gutachter  -  ggf. in Ihrer Nähe  -  benötigen. Ich werde Sie dann informieren. Nur eins bitte, hier vom Netz aus kann nichts beurteilt werden. Dies geht nur vor Ort an der Schadstelle! MfG P. Funke

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