Altbau 1900 ohne Bodenplatte
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Altbau 1900 ohne Bodenplatte

Hallo Zusammen,

ich habe ein Haus gekauft, BJ geschätzt auf 1900. Pläne existieren nicht. Beim entfernen der alten Bodenbeläge habe ich festgestellt, dass der Estrich kaputt ist. Darunter Sand. Der Sand fühlt sich etwas feucht an. In der Gegend liegt vorwiegend Lehmboden vor. Ein ganzes Fundament nachträglich gießen lassen wollte ich nicht. Meine Frage daher, kann ich das Loch einfach mit Beton ausgießen? Sollte ich einen speziellen Beton nehmen? Muss oder kann ich was gegen die aufsteigende Feuchtigkeit tun? Bitumenbahnen auf den Sand legen?

Vielen Dank für eine Antwort.

  • Name:
  • Bergmann
  1. basteln oder sanieren? richtig machen oder Geld verbrennen?

    Ein Haus von 1900 ist nahezu wertlos und sollte abgerissen und total erneuert werden. Jede Investition ist nur für ein paar Jahre, für eine Generation ist das Haus nicht zu retten. Der Keller wird immer feucht sein, die Haustechnik wird marode sein, das Dach undicht und vom Holzbock befallen, eine energetische Isolierung wird fehlen, Fenster sind zu erneuern, alle Türen haben kein Normmaß und ... und.. und Eine Lebensaufgabe für einen Bastler, ein neues Haus wird es trotzdem nicht.
  2. Hallo Herr Kirschner,

    Foto von Josef Schrage

    toll was Sie allein aus dem Datum 1900 alles herauslesen.

    Ebenso toll wäre es, wenn ich aus Ihrer Beschreibung Herr/Frau Bergmann einen Sanierungsvorschlag unterbreiten würde.

    Großß

  3. Frage

    Reden Sie vom EGAbk. Fußboden eines nicht unterkellerten Hauses?
  4. Es handelt sich um den Boden ...

    Es handelt sich um den Boden im Erdgeschoss eines nicht unterkellerten Hauses. Ansonsten ist das Haus für dieses Alter sehr gepflegt. Die Installation ist natürlich nicht von 1900. Im übrigen ist auch das Dach dicht. Ich wäre daher für konstruktive Lösungsvorschläge dieses Problems dankbar.
  5. 1. Regel bei BAU.DE

    ... nicht auf Antworten des Herrn K. reinfallen. Der schreibt viel bei absoluter Ahnungslosigkeit! Hätte er Recht, müssten halbe Großstädte abgerissen werden (Gründerzeithäuser)

    Was bei Ihnen konkret zu tun ist, kann man nur am Objekt entscheiden. Die Bauweisen aus der Zeit sind. z.T. sehr unterschiedlich, auch regional. Daher jemanden vor Ort holen. Keine Firma, sondern einen BaiIng oder Architekten mit Sanierungserfahrung, der sich die Substanz ansieht und Ihnen eine Sanierungsempfehlung macht.

  6. Jedes Haus ist unten feucht!

    Foto von Edmund Bromm

    Was hundert Jahre steht und wie Sie schreiben auch in einem relativ guten Zustand ist brauchen Sie keine Angst zu haben. Herr Ralf Dühlmeyer warnt zwar vor Firmen, dies ist meiner Meinung nach falsch. Wer sonst als eine gute Fachfirma hat mehr Erfahrung?
  7. Es geht nicht um Erfahrung ...

    sondern um Beratung unabhängig von Verkaufsinteressen!

    Firmen wollen verkaufen und zwar nicht das (ggf. günstigere) System des Mitbewerbers, sondern das eigene.

  8. Ich denke wir müssen zwei Fälle

    Foto von wiki

    von Feuchtigkeit unterscheiden.
    • Die Feuchtigkeit unter dem Estrich oder was immer das im EGAbk. ist, und
    • die Feuchtigkeit, die unter dem Fundament vorherrscht und in den Wänden aufsteigt.

    1900 hat man vermutlich keine Vorkehrungen gegen aufsteigende Feuchtigkeit vorgesehen.

    Die Feuchtigkeit unter dem Fußboden ist relativ einfach zu beherrschen. Man kann den Boden zwischen den Fundamenten ausheben. Bereits hier ist bereits größte >Vorsicht< geboten, damit kein Grundbruch entsteht. DINAbk. 4123 beachten!

    Bei einem mehrstöckgen Haus hat man wenige Minuten zur Flucht, wenn das eintreten sollte!

    Dann könnte man den Bereich mit einem etwa 15 cm starken WU-Beton Platte und einer Q 257 herstellen. Ohne einen Rüttler würde ich diese Arbeit aber nicht empfehlen. Mit Rüttler und entsprechender Fachkenntnis wird das gegen Feuchtigkeit ausreichend dicht sein.

    Eine Folie unter der Betonplatte würde auch noch den Wasserdampf fernhalten. Es gibt Folien mit einem Vlies auf der Rückseite, damit sich der Beton gut mit der Folie verbindet.

    Die aufgeheden Wände trockenzulegen ist erheblich aufwendiger und wird nur in Abschnitten möglich sein.

  9. Ich habe in einem Versuch

    gerade einen WU-Beton unter Baustellenbedingungen hergestellt. Die Körnungsziffer des unsortierten Kieses von 0 bis 16 mm war mir aus Siebversuchen bekannt.

    Daraus ergab sich für einen C30/37 Beton folgende Mischung

    • 1660 kg/m³ Kies 0 bis 16 -
    • 420 kg/m³ Zement CEM II 32,5 R
    • 202 kg/m³ Wasser
    • 0,4 % Isoflow 761 von CEMEX, ein hochwirksamer PCE Verflüssiger
    • 0,2 % Isoplast 561 von CEMEX. Die %-Werte beziehen sich immer auf den Zementanteil.

    Diese beiden Verflüssiger sind unbedingt notwendig, damit der Beton verarbeitbar ist. Die Beschaffung ist schwierig wenn man kein 200 l-Fass nimmt.

    Im Fass kostet der 761 1,82 €/kg, der 561 kostet 0,82 €/kg.

    Die für Estrichmörtel angebotenen Verflüssiger sind ungeeignet.

    Eine weitere Zugabe des relativ leicht verfügbaren Dichtungsmittels von Sopro führte zu einem sehr dünnflüssigen Beton, der nach 72 Stunden bei einem Wasserdruck von 5 bar keinerlei eingedrungenes Wasser zeigte.

    Eine Verringerung des Wassers auf ca. 180 l/m³ wäre bei dem Dichtungsmittel sinnvoll gewesen. Außerdem sollte man bei einer größeren Platte eher einen 32,5 N  -  LL oder ähnliches nehmen. Im Ruhrgebiet bekommt man auch einen CEM III als Sackware. Der ist noch besser geeignet aber nicht zwingend erforderlich.

    Es ist also durchaus möglich, einen WU-Beton auf der Baustelle in kleinen Mengen herzustellen.

    Unter der Presse zeigte der Beton eine Festigkeit von 58 bzw. 53 N/mm². Also deutlich mehr, als gefordert.

    Pauline


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