Balkonsanierung: womit Fliesenfugen reparieren?
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Balkonsanierung: womit Fliesenfugen reparieren?

Liebe Foristen, ich will an meinem Balkon verhindern, dass sich die Schäden und Auswaschungen der 35 Jahre seit dem Bau des Hauses fortsetzen.

Die vorderste Reihe meiner Balkonfliesen wird vom Regen getroffen und es gibt leichte Auswaschungen der Fliesenfugen. Die schlimmste ist auf dem Detailfoto mit den vier Fliesen zu sehen.

Laut dem einen der beiden Bilder von der Seite (= vorher vs. nachher) ist unten die Stahlbetonplatte, darauf eine Schicht Estrich oder sowas und darauf die Fliesen im Dickbett (?) verlegt. An der Kante war dieser Untergrund nicht verputzt und an vielen Stellen nicht einmal geglättet, sondern so gelassen, wie das Material beim Bau herausgequollen war, sodass ich von Zeit zu Zeit die Moospolster usw. rausgeholt habe. Der letzte Zentimeter der Fliesens ragte (jedenfalls jetzt) frei in die Luft.
Das ganze Drumherum an weiteren Reparaturen dort lasse ich mal weg. Die grobe Balkonvorderkante habe ich jetzt mit Reparaturmörtel verspachtelt, sodass ich eine feste Basis unter den Fliesen auch an dem vorderen Rand habe. Die zwei anderen Fotos zeigen an einer Seite den Zustand vorher/nachher. Somit habe ich eine Unterlage bis an die Fliesenvorderkante geschaffen und will als Nächstes die ausgewaschenen Fliesenfugen wieder auffüllen, damit das Regenwasser sauber abläuft.

Womit fülle ich die Fugen auf? Kann ich mein geliebtes System "Lomal Haftbrücke + QuickMix Reparaturmörtel ZM" auch dafür nehmen, das ich schon von der Reparatur der rostigen Bewehrung untendrunter kenne, oder gibt es da etwas noch besser geeignetes? Es kommt mir nicht drauf an, mir auch noch ein kleines Gebinde von irgend einem Fugenfüller kaufen zu gehen, aber ist der dann wirklich besser als der Reparaturmörtel  -  der kommt mir ziemlich hart und feinkörnig vor und mit Haftbrücke scheint der an bisherigen Reparaturstellen gut zu halten.

Danke für jede Einschätzung!

Anhang:

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  • Name:
  • Hannes B.
  1. Erkenntnis: also doch flexibler Fugenmörtel

    Ich antworte mir mal selber: in allen Fundstellen und Herstellerhinweisen wird betont, dass Fugenmörtel außen flexibel sein sollte, weil Materialien mit unterschiedlicher Wärmeausdehnung miteinander verbunden werden, und das auf großen Flächen und Längen. Dann besorge ich mir auch einen flexiblen anstatt des sehr harten, starren Reparaturmörtels.

    Hannes B.

  2. Schöner

    War jedenfalls viel flexibler anzurühren, feinkörnig und leicht verarbeitbar (jedenfalls die erste halbe Stunde  -  anderthalb Stunden "Topfzeit" kann man bei "Sicherheits-Fuge flexibel" nicht so ernst nehmen). Übrigens habe ich das allgegenwärtige Fabrikat "L. " nur unter Zähneknirschen akzeptiert. In meinen ländlichen Baumärkten gibt es keine Alternative, das Zeugs ist ein Mehrfaches teurer als andere Fabrikate, die online angeboten werden, und ich vermute, dass die Baumärkte ihren Gewinn nicht aus dem Verkauf an überzeugte Kunden, sondern aus Regalmiete erzielen (wie bei Ostmann-Gewürzen ... wo die sind, gibt"s nichts Preiswerteres im Angebot ...), sonst wäre doch das eine oder andere Eigenfabrikat zu finden gewesen. Aber ohne Auto hat man nur die online-Bestellung als Alternative und das klappt nicht so gut von Samstag auf Sonntag. Überdies habe ich in den 18 Jahren seit dem Erwerb (= Beginn der Sanierung meines Hauses) an der Qualität nichts auszusetzen gehabt. Meine Wandfliesen in der Küche halten jedenfalls heute noch problemlos. Ich werde berichten, falls oder sobald der Fugenzement versagt! Hannes B.
  3. Fortschrittsbericht

    Die ganze Arbeit ist jetzt absolviert, Fugenkitt angerührt ungefähr wie Plastilin, mit Druck eingespachtelt, mit Gummirakel abgezogen, anziehen lassen, mit feuchtem Finger (eintauchen und das Wasser abschnippen) glattgerührt. Wie lange das hält, weiß der Teufel. Normalerweise würde man den alten Fugenkitt rausfräsen. Normalerweise würde man hohl liegende Fliesen herausschneiden und ersetzen. Normalerweise würde man den Balkon sanieren (billigste Kalkulation im Internet 1100 €). Ich bin gespannt, ob meine Methode, den Fugenkitt zusammen mit Beton-Haftbrücke nass in nass aufzubringen, dann hält und wie lange. Aber seit heute sickert kein Regenwasser mehr durch undichte oder poröse Fliesenfugen in den Untergrund.

    Nächster Schritt (es sei denn, ein Wissender belehrt mich eines Besseren): Fugenkitt 1 Woche, ab heute gerechnet, aushärten lassen, dann MEM Balkon Imprägnierung bis 3x auf die Fliesen aufbringen. Das Zeugs hat ungefähr die Wirkung, den Kanisterpreis und die Lebensdauer von Autowachs und soll angeblich verhindern, dass die Fliesen bei Nässe spiegelglatt und rutschig werden. Andere sagen, es bleibt ewig klebig auf glatten Oberflächen. Laut Verarbeitungsanleitung müssen aber Überschüsse abgewischt werden.

    Bemerkung: viele Menschen werden hier in den Archiven suchen, wie sie eine permanente, sachgerechte Sanierung vornehmen können. Andere mögen mit begrenzten Mitteln arbeiten müssen und so viel wie möglich daraus machen wollen. Bei mir ist es irgendwo dazwischen. Ich habe die Angewohnheit, von Zeit zu Zeit zu berichten, wie der Erfolg war.

    Hannes B.

  4. Für mich fertig

    Rückblick: der vom Messie-Mieter vollgestellte und in 12 Jahren nie gesäuberte Balkon wurde von Schmutz und Algen gereinigt, die Fugen waren gesäubert und wurden unter Anwendung von Lomal Beton-Haftbrücke und Lugato Sicherheitsfuge aufgefüllt, obendrauf zwei Schichten MEM-Balkonimprägnierung aufgebracht und nach dem nächsten Regenguss blieb das Wasser in Lachen obenauf stehen, anstatt aufgesogen zu werden bzw. in einer Fuge ungehindert in den Untergrund zu laufen. Der wichtigste Fortschritt ist, dass die Fliesen, die bei Nässe bisher lebensgefährlich rutschig wurden, durch die "Balkonimprägnierung", eine Art "Glänzer" wie für Kunststoffböden, die auch keine permanente Beschichtung ist, schön griffig bleiben.

    Disclaimer: dies ist ein Forum, in dem Bau-Experten zu Wort kommen. Ich bin keiner und habe meinen "Monolog" nur hier eingefügt, falls ein anderer Laie in den Archiven oder über Suchmaschine unter dem Stichwort darauf stößt und wissen will, was aus meinen Bemühungen geworden ist.

    Mängel: Wie im Parallel-Thread zur Betonsanierung an der Balkonplatte zu ersehen ist, hat man wohl, abgesehen von mangelnder Überdeckung der Bewehrung, bis zum Estrich alles richtig gemacht. Der Estrich ist aber an der Kante rau belassen worden und es hat Auswaschungen sowie reichlich Algen- und Moosbewuchs (Algenbewuchs, Moosbewuchs) gegeben, gefördert durch die eindringende Nässe von oben. Dann war man sparsam und hat einerseits rutschige Fliesen genommen (unzulässig), andererseits hätte man wohl auch bei der billigsten Lösung an den Rand Fliesen mit einem Winkel nach unten legen müssen, die das Regenwasser sauber über den Rand des Estrichmörtels hätten ablaufen lassen und diesen optisch verborgen hätten.

    Nur zur Warnung, ein bedeutender Mangel in meiner "Sanierung" ist, dass ich flächendeckend den alten, porösen Fugenmörtel hätte herausfräsen und darüber hinaus drei hohlklingende, wenn auch noch feste Fliesen herausnehmen und neu verkleben müssen. Die sind jetzt wohl nur durch den von der Betonkante aus hereingedrückten Mörtel sowie Fugenmörtel fixiert. Oh yeah, da der Balkonbelag nur einen kleinen Teil der momentanen "Notmaßnahmen" darstellte (nebenan gab"s z.B. jahrelang immer weiter abfallenden Putz zu reparieren), war mir das jetzt nicht möglich. Ich hoffe mal, dass durch den "kreativen Murks" mit der Beton-Haftbrücke der neue Fugenmörtel auf dem alten, ausgewaschenen eine Weile hält. Was den Trocknungsgrad des vollgesogenen Untergrundes betrifft, so habe ich darauf gesetzt, dass sich das durch Abstellen neu eindringender Nässe und die gegenwärtige, wochenlang regenfreie Hitzeperiode schon von selber regelt. Ein Fachmann könnte das messen. Ob da drin die Bewehrung weiter rostet oder der Fliesenbelag sich durch Wasser und Frost losarbeitet, kann ich nicht voraussehen.

    Es lohnt für Balkonsanierer vielleicht auch mal, nicht nur nach unten, sondern nach oben zu gucken. Eine bedeutende Verschlimmerung der Nässeschäden mag dadurch eingetreten sein, dass Regenwasser zwischen Dachrand und Dachrinne auf den Balkon heruntertropft. Da bekommen die zwei nicht vom Dachüberstand überdeckten Reihen Fliesen, die in der Tat in einem traurigen Zustand waren, nicht nur ihren Anteil am Regenwasser mit, sondern im Extremfall seit 35 Jahren einen Großteil von dem, was auf der gesamten diesseitigen Hälfte des Daches abgeregnet ist. Ob da z.B. ein Traufblech existiert oder Baupfusch mit der Unterspannbahn (

    ), weiß ich (noch) nicht.

    Anhang:

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