Schimmelpilz auf Tapete
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Schimmelpilz auf Tapete

Hallo, ich habe folgendes Problem:

Wir haben in unserem Haus eine kleine Wohnung an unseren Sohn vermietet. Er bewohnt die Wohnung (2ZKB, 40 m²) mit seiner Lebensgefährtin. Im Schlafzimmer kommt es immer wieder zu Schimmelbildung an der Tapete. Im Fußbodenbereich. Es handelt sich dabei nicht um die Außenwand, sondern um die Wand zum Treppenflur des Hauses. Unter der Wohnung ist der Keller.

Mit einem Holz- und Baufeuchtemessgerät messe ich im Bereich der Schimmelbildung eine Baufeuchte von 0,6 % auf der Tapete. Die Wand/Tapete fühlt sich auch leicht feucht an. An den Wänden im Treppenflur und an der Kellerdecke kann ich keine Feuchtigkeit feststellen.

Ich bin ja der Ansicht, dass falsches/unzureichendes Lüften und Heizen für die Situation verantwortlich ist. Unser Sohn sieht dies naturgemäß anders.

Vor knapp zwei Jahren haben wir bereits einmal das Zimmer saniert. Schimmel entfernt, neu tapeziert und Laminat verlegt.

Etwa ein halbes Jahr davor haben wir neue Fenster bekommen, an den alten Fenster hat es immer etwas gezogen, mit den neuen Fenstern nicht mehr, besteht da vielleicht ein Zusammenhang?

Auf jeden Fall haben wir unserem Sohn vor knapp zwei Jahren ein Hygrometer und einen elektrischen Luftentfeuchter zur Verfügung gestellt. Wann immer ich die Wohnung betrete steht das Hygrometer immer bei rund 70 % (+/- 5 %) Luftfeuchtigkeit. Das ist natürlich zu viel! Aber wie bekommen wir den Wert in den Griff? Liegt es wirklich am falschen Lüften? In der Wohnung wird gekocht (ohne Dunstabzug, max mit auf Kipp gestelltem Küchenfenster), geduscht, geschlafen. Und gelüftet wird nur morgens. Geheizt wird (mit einer Gastherme) auf muckelige 24 °C in der gesamten Wohnung. Außerdem ist noch ein kleines Terarium mit zwei kleinen Schlangen vorhanden.

Zum Vergleich: wir wohnen im selben Haus. Wir heizen hauptsächlich mit dem Kamin, d.h. wenn der Kaminofen angeheizt wird, kommen wir im Wohnzimmer bis auf 24 °C, über Nacht fällt die Temperatur aber schon mal auf 16 °C ab. Wir haben eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit von etwa 40 % in unserer Wohnung.

Wie bekomme ich denn ohne viel Geld zu investieren (Gutachten) heraus woher dieses Schimmelproblem denn nun wirklich kommt?

Wäre da vielleicht auch ein Malerbetrieb der richtige Ansprechpartner?

Ich bin für alle Ratschläge dankbar.

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  1. Man kann nicht erwarten, dass man

    frühmorgens duschen und dann zur Arbeit gehen kann ohne gründlich (!) d.h. 5 min Fenster vollständig offen, gelüftet zu haben. Die Feuchtigkeit muss runter und nach draußen.

    Aber jeder Richter wird sagen, dass sei einem Mieter nicht zumutbar. Richter sind eben keine Bauphysiker aber allwissend.

    "Etwa ein halbes Jahr davor haben wir neue Fenster bekommen, an den alten Fenster hat es immer etwas gezogen, mit den neuen Fenstern nicht mehr, besteht da vielleicht ein Zusammenhang? "

    Natürlich besteht da ein Zusammenhang!

    Bis dahin haben die Fenster 24 Stunden "gelüftet". Vermutlich waren sie nicht so wärmedämmend. Daher konnte sich die Feuchtigkeit an den Scheiben niederschlagen und musste nicht zur Tapete.

    Wenn Sie d en Zustand beenden wollen, müssen Sie zunächst nach dem Duschen wirklich lüften. Eine Abluft in der Küche ist auch günstig.

    Und die Wand muss im kalten Treppenhaus, vor allem aber im Keller, mit Dämmstoff zu einer besseren Dämmung gebracht werden. Die Wandtemperatur an den Schadstellen ist für die Beurteilung wichtiger als die Feuchtigkeit an dieser Stelle.

    "Ich bin ja der Ansicht, dass falsches/unzureichendes Lüften und Heizen für die Situation verantwortlich ist. Unser Sohn sieht dies naturgemäß anders. "

    Wie will er denn unzureichendes Heizen bei 24 °C für die Probleme verantwortlich machen. (Ist der auch Jurist?)

    Bei 70 % Feuchte müsste er doch wissen, dass es sich um ein feuchtwarmes Klima handelt.

  2. Das Dämmen der Kellerdecke bzw. der ...

    Das Dämmen der Kellerdecke bzw. der Wand im Treppenflur wäre ja dann nur eine Behandlung von Symptomen, oder nicht?

    Im Moment ist die Wand die kälteste Stelle an de sich die zu hohe Luftfeuchtigkeit niederschlägt, wird sie gedämmt verlagert sich das Problem zu der dann kältesten Stelle in der Wohnung, oder sehe ich das falsch?

    Man beachte wie gesagt, dass wir im selben Haus wohnen. Unter unserer Wohnung ist auch der Keller und wir haben keine Schimmelprobleme. Wir haben ja auch nur um die 40 % Luftfeuchtigkeit.

    Mir geht es an dieser Stelle erstmal darum ob ein baulicher Mangel, wie z.B. ein Eindringen von Feuchtigkeit von außen in die Wand vorstellbar wäre. Eine fehlende Dämmung ist in meinen Augen erstmal kein Mangel.

  3. Ich kann aus der Ferne nicht beurteilen

    ob Wasser von außen in die Wand eindringt.

    Ich vermute aber, dass bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit sich ein Teil der Feuchtigkeit am kältesten Bauteil als Wasser niederschlägt.

    Gibt es diesen kalten Punkt nicht, bzw. ist die Temperatur dort ausreichend hoch, bleibt das Wasser als Dampf in der Luft.

    Könnten Sie die Wände auf 100 °C hochheizen, hätten Sie auch bei 100 % Feuchte kein flüssiges Wasser an der Wand.

    Eine stärkere Dämmung führt zu einer höheren Bauteiltemperatur und weniger Wasser an der Oberfläche.

    Aber auch ohne Dämmung sind 70 % einfach zu viel und müssen durch Stoßlüftung ins Freie befördert werden.

  4. Da hilft nur Zwangslüftung

    Lassen Sie Pendellüfter einbauen oder eine feuchtegeführte Wohnraumlüftung. Wenn Ihr Sohn derart Beratungsresistent ist, wird allein der Einbau von Falzlüfterelementen im Bereich der Fenster vermutlich keine ausreichende Besserung bringen.
  5. Wir haben heute einen Energieberater bei ...

    Wir haben heute einen Energieberater bei uns gehabt.

    Er hat als erstes die Temperatur der Außenwände gemessen. Die lag zum Teil deutlich unter 10 °C, vereinzelt sogar nur bei 4 °C, bei einer Außentemperatur von -2 °C.

    Seine Einschätzung ergab, dass unserem Sohn kein Vorwurf gemacht werden könne.

    Er empfiehlt daher dringend die Dämmung des Hohlraums in der Fassade mittels Einblasen von Dämmstoff. Außerdem empfiehlt er die Dämmung der Kellerdecke sowie des Dachbodens.

    Von einer Zwangslüftung über dezentrale Pendellüfter rät er ab. Damit sei ein ausreichender Schutz vor Feuchtigkeit nicht gewährleistet.

  6. Ich frage mich, ob diese Temperaturmessung zutrifft.

    Ich kann mir nur vorstellen, dass dann die Außenwand aus massivem Beton besteht. Das passt aber nicht zu der Behauptung mit dem Wandhohlraum.

    Man könnte sich bei dieser Wandtemperatur nur mit "Hut und Mantel" aufhalten.

    Außerdem passt es nicht so richtig zu den 70 % Luftfeuchtigkeit. Bei dieser Wandtemperatur müsste dort das Wasser wie in einem Bach herunterlaufen.

    Ich habe hier mehr Fragen als Antworten.

    Wenn er meint es wäre so, meinetwegen.

    Seit der "Energieberater" bei meiner Tochter ein Kehlbalkendach mit ca. 22 ° Dachneigung und einer Firstpfette entdeckt hat, die nach jeweils 3 m mit einem Stiel auf der obersten Geschossdecke abgestützt ist, haben diese Leute bei mir keinen guten Ruf mehr.

  7. Er hatte so ein Infrarot Laser ...

    Er hatte so ein Infrarot Laser Thermometer dabei. Damit hat er im Gebäude an mehreren Stellen an der Wand die Temperatur abgenommen. Die meisten Wände in der betreffenden Wohnung waren so um die 10 °C plus minus etwa 2 °C.

    Es gab auch Wände mit knapp 20 °C, z.B. bei uns im Wohnzimmer wo der Kaminofen steht. Die Stelle mit 4 °C war im Gäste WC unter der Fensterbank.

    Die Außenwände sind mit Hohlraum.

    Wie finde ich denn Fachleute in meiner Gegend? Wonach muss man da suchen? Wer kann einem vielleicht weiterhelfen? Wie sind die Erfahrungen mit den Verbraucherzentralen?

  8. Wenn die Wände mit " Hohlraum" sind

    würde ich dieses zweischalige Mauerwerk nicht so schnell mit irgendwelchen alten Zeitungsschnitzeln zublasen lassen.

    Die Leute hatten sich damals was dabei gedacht und haben es nicht für solche "Lösungen" vorbereitet.

    Eine fehlende Z-Folie kann mit den Papierschnitzeln zusammen viel Schaden anrichten.

    Andererseits kann man keine Dämmung außen auf die äußere Schale aufbringen, wenn noch Außenluft in den Hohlraum kommt. Da möchte ich aus der Ferne keine Empfehlung geben.

    "Die Außenwände sind mit Hohlraum. Wie finde ich denn Fachleute in meiner Gegend? "

    Da muss man wissen, welche Gegend das ist.

  9. Ich wohne in 48565 Steinfurt, nördliches ...

    Ich wohne in 48565 Steinfurt, nördliches Münsterland.

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