Fußboden richtig aber günstig bis zu 4 cm ausgleichen
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Fußboden richtig aber günstig bis zu 4 cm ausgleichen

Hallo, wir sanieren gerade ein Zimmer (ca. 16 m²), was unsere Küche werden soll. Nach dem Rückbau aller Bodenbeläge Dielen und Holzbalken haben wir jetzt den Urboden aus Magenbeton (also mehr Sand und Steine als Zement) erreicht. Zwischen der einen und der diagonalen Ecke haben wir 4 cm Höhenunterschied. Wie/mit welche Methode bzw. Material kann man den Boden ausgleichen? Nivelliermasse ist ja nur für geringe Höhenunterschiede und würde das Budget sprengen. Dann soll eine Bitumenbahn geklebt werden. Darauf dann Dämmung, Fußbodenheizung, Estrich, Fliesen.

Danke für die Hilfe!

  • Name:
  • Jens
  1. Billig bauen  -  ein böser Irrtum

    ... Hallo Jens. "Bauen im Bestand" ist immer spannend und man kann häufig die Regeln des Fachs nicht in jedem Einzelfall berücksichtigen. Da es sich anscheinend um einen nicht unterkellerten, ggf. sogar erdberührten (?) Bereich mit hohem Nutzungsanspruch (Wohnbereich) handelt, muss neben einer Abdichtung auch eine Wärmedämmung berücksichtigt werden. Eine Bitumenbahn als Abdichtung setzt zwei Aspekte voraus:

    1. muss der Untergrund ausreichend fest sein und

    2. muss er über eine geeignete Ebenheit verfügen. Ob diese Grundbedingungen (!) in Deinem Objekt für das Einbringen einer Abdichtungsebene zutreffen, das wissen wir nicht. Ich schlage deshalb folgenden prinzipiellen Aufbau vor:

    • Ausgleich mit einem Standard-Zementestrich
    • Verlegen einer Abdichtung als Bahnenware, an den Wandflächen so weit hochgezogen bis später die Oberkante Bodenbelag.
    • Aufbringen/Verlegen einer Trennfolie
    • Aufbringen der Wärmedämmung
    • Aufbringen einer Trennfolie (Schutz der Dämmung vor eindringendem Anmachwasser des Estrichs und
    • Verlegen eines Nassestrichs oder eines Fertigteilestrichs.

    Ob das Budget dabei gesprengt wird oder nicht, ist letztendlich zweitrangig und untergeordnet. Entscheidend ist, dass der Aufbau funktioniert. Denn was derzeit versäumt wird, kann später nicht mehr oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand bereinigt werden, will man nicht mit den (nicht unerheblichen) Nachteilen eines "billigeren", aber nicht funktionierenden Systemaufbaus leben.

    Gruß: Klaus

  2. Hi, danke für die schnelle Antwort! Was für ...

    Hi, danke für die schnelle Antwort! Was für Hi, danke für die schnelle Antwort! Ja, dieser Teil des Hauses ist nicht unterkellert. Wir haben eine Art Bodenabdichtung (alte dünne Dachpappe) entfernt, sodass ausgegangen werden kann, das nach ca. 0,5 m Magerbeton das Erdreich anfängt. Zur Info: die Außenwände wurden bereits durch vertikale Sperrschichten gegen Nässe gesichert.

    Was für eine Trennfolie kannst du als Abdeckung für die Abdichtschicht empfehlen? Was für eine Trennfolie kannst du als Abdeckung für die Dämmung empfehlen? Über die Dämmung nochmals ein Nassestrich ehe die Fußbodenheizung kommt? Das wäre mir neu oder ich habe meinen Schwiegervater (SHK-Meister) nicht richtig verstanden ...

    Jens

  3. Eine Fußbodenheizung über dem Erdreich

    braucht eine besonders gute Dämmung wenn Sie nicht die Erde aufheizen wollen.

    Planen Sie mal 10 cm (plus x) für die Dämmung ein. Vermutlich sind Sie dann froh, dass die Sauberkeitsschicht so mürbe ist und leicht ausgebaut werden kann.

    Die 4 cm erübrigen sich dann von selbst

  4. Estrich als Heizestrich im Bestandsbau

    Hallo Jens. Die Antwort von Ralf solltest Du ernst nehmen. Die 10 cm Dämmschicht als Mindestmaß sind realistisch. Rechne einfach einmal durch: rd. 100 mm Wärmedämmung + 60 mm Estrich + 15 mm für einen Fliesen-Oberbelag. Das sind rund 175 mm bis 180 mm Aufbauhöhe, welche Du benötigst. Falls die nicht zur Verfügung stehen sollten, muss ausgeschachtet und der mürbe "Magerestrich" als Lastverteilungsebene entfernt werden, damit Dir die Aufbauhöhe zur Verfügung steht.

    Wenn bereits wandseitig eine Horizontalsperre zur Verfügung steht, dann ist das nicht hoch genug zu bewerten! Hier wird die Flächenabdichtung später angebunden. Bei der Trennfolie bist Du in der Wahl völlig frei. Eine Dicke von 0,1 mm wäre schon in Ordnung, damit sie später die Aufgaben als Gleitschicht wie auch als Abdeckschicht unter dem (Nass) Estrich erfüllen kann. Die Heizelemente werden über der Dämmschicht + PE-Folie gelegt und dort unbedingt gegen Verrutschen gesichert, bevor der Estrich eingebaut wird.

    Gruß: Klaus

  5. Moin, mein schräger Rohboden liegt derzeit bei ...

    Moin, mein schräger Rohboden liegt derzeit bei Moin, mein schräger Rohboden liegt derzeit bei -17 cm bis -13 cm unter zukünftigen fertigen Fußboden. Also eher nicht keilförmig auf -13 cm ausgleichen, sondern eher auf -17 cm ausheben! Puuuhhh, die Wandanschlüsse sind alle schon verputzt  -  da wird sich mein Maurer aber freuen ...

    Um eine geeignete ebene Grundfläche zu schaffen mit Zementestrich begraden. Wie dick sollte denn die Schicht sein, dass die bei Betreten nicht bricht? Ich habe woanders gelesen, dass man da auch Kunststofffasern mit reinmischen sollte, damit die Elastizität höher wird. Kann das jemand bestätigen? Jens

  6. Kunststoffasern werden eigentlich

    in hochfesten Beton eingemischt, damit sich das im Beton enthaltene Wasser im Brandfall ausdehnen kann und nicht den Beton sprengt.

    Eine Höhe von 60 mm für einen Estrich mit Fußbodenheizung ist sehr wenig. Besonders wenn ich an Rohre mit 20 mm Innendurchmesser und ca. 3 mm Wandstärke denke.

    Es gibt zwar dünnere Rohre. Aber da läuft das Wasser auch nicht besonders gut durch und wenn sich Ablagerungen gebildet haben, bekommt man Probleme.

    Wenn man da 80 mm für den Estrich plant erübrigt sich auch die Frage nach der Festigkeit.

  7. Estricheinbau, dessen unebene Auflage und Höhenprobleme

    Hallo Jens. Die Situation, welche Du beschreibst, kann nur aus der Distanz heraus (somit für uns hier in diesem Forum) unmöglich korrekt bewertet werden. Bevor "abgerissen" wird sollte sich ein Fachmann die Örtlichkeit anschauen und dann konkrete Vorschläge machen. Wer weiß, ob die Winkelabweichung (das ist das, was Du mit den Höhendifferenzen beschreibst, nur fachtechnisch richtig ausgedrückt) richtig gemessen wurden. Wer weiß, welche Höhensituation sich in der Fläche wiederfindet? Und wer weiß, welchen hilfreichen Höhenpuffer wir ggf. bei den Übergängen zu angrenzenden/festen Bauteilen haben? Wenn die Wandflächen bereits verputzt wurden, dann wurde an dieser Stelle der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Denn bevor überputzt wird, muss die Frage in den Raum gestellt werden, ob nicht noch eine Anbindung an die Horizontalsperre erfolgen soll. Langer Rede kurzer Sinn ist der, dass nun in Deinem Objekt eine Bewertung der Höhensituation erfolgen muss und nur anhand der Ergebnisse ein konkreter Aufbauvorschlag erfolgen kann.

    Gruß: Klaus


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