Injektions-Horizontalsperre selbst machen?
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Injektions-Horizontalsperre selbst machen?

Hallo,
wir brauchen für eine ca. 40 cm starke Ziegelwand eine Horizontalsperre. Sägen bzw. Blech einschlagen funktioniert aus Platzgründen nicht, bleibt eigentlich nur Injektion.
Kann man das problemlos selbst machen (z.B. mit MEM Trockene Wand), oder sollte man das doch lieber Profis überlassen? z.B. weil die mit richtigen Patronen und Druck arbeiten, während das bei MEM ja nur von selbst in den Trichter laufen soll  -  oder macht das keinen Unterschied? Wie sind da Eure Erfahrungen?
Besten Dank und viele Grüße
Stefan
  • Name:
  • Stefan
  1. Horizontalabdichtung einer Ziegelwand

    Hallo Stefan!
    Eine Horizontalabdichtung durch Druckinjektion o.ä., ist für Mauerwerk (egal welches!) vom Grundsatz her NICHT ANWENBAR, da wegen der kapillaren Wasserverteilung und sonstiger Unwägbarkeiten (z.B. viele unregelmäßige Mörtelfugen und Hohlräume der Steine ohne Verbindung zueinander) ein VERPRESSEN, zur Erreichung einer Abdichtung gegen aufsteigende Nässe, ausscheidet.
    In Eigenleistung geht sowas überhaupt nicht!
    Lesen Sie selbst in der Produktinfo der Fa. MEM:
    "Die richtige und erfolgreiche Anwendung unserer Produkte unterliegt nicht unserer Kontrolle. Eine
    Garantie kann daher nur für die Güte unserer Produkte in Rahmen unserer Verkaufsbedingungen und Lieferbedingungen gegeben werden, nicht für deren erfolgreiche Weiterverarbeitung. Unsere
    technischen Merkblätter wollen nach bestem Wissen beraten. Verbindlichkeiten, auch in
    patentrechtlicher Hinsicht, können daraus nicht abgeleitet werden. Eigenschaftszusicherungen und
    Verwendungsmöglichkeiten, die über die in diesem technischen Merkblatt zu gesicherten
    hinausgehen, bedürfen unserer schriftlichen Bestätigung. Hohlräume, welche durch fehlerhaftes Material (oftmals bei alten Mauerwerken)
    entstanden sind, und Hohlkammern in Hohlblocksteinen müssen vor dem Einbringen
    der MEM Trockene Wand verfüllt werden.
    • Dafür sollte man die MEM Bohrlochschlämme verwenden, welche mittels eines

    Spezialtrichters verfüllt wird. "
    Wenn Sie "vorsorglich" die Bohrlochschlämme einfüllen, wo ist dann noch Platz für das eigentliche Verpressmaterial?
    Es geht nicht!
    Versuchen Sie sich damit abzufinden. Sie würden viel Geld ausgeben ohne jegliche Gewähr für eine sichere und dauerhafte Dichtigkeit.
    Freundliche Grüße
    Johannes Rudolf

  2. Alternative

    Hallo Johannes,
    hmm, hartes Urteil. Meine Eltern haben vor 2 Jahren eine Horizontalsperre per Injektion machen lassen, auch in Ziegelwand. Das war auf Kunstharz-Basis und drucklos über Kapillarstäbchen. Sie sind zufrieden, man kann also nicht behaupten, dass es gar nicht funktionieren würde. Nur war hier das Material schon sehr teuer.
    Deshalb interessiert mich der Vergleich zu den Baumarkt-Produkten (z.B. MEM oder Mitau).
    Beste Grüße Stefan
    • Name:
    • Stefan
  3. Dryzone Horizontalsperre

    Einfach, schonend und funktionierte bisher immer in allen Mauerwerksarten.
    Alle 12 cm 12 mm Loch waagerecht  -  möglichst in der Fuge -, Gel einfüllen, Loch mit Mörtel oder Stopfen zumachen  -  fertig.
    Dryzone-Wirkstoffe verteilen sich durch das Wasser und durch Verdampfen und belegen die Wände der Poren mit einer hauchdünnen Schicht, die die Oberflächenspannung des Wassers gegenüber dem Mauerwerk herabsetzt und so das Aufsteigen der Feuchtigkeit verhindert. Laut Prüfzeugnis des staatlichen britischen Instituts BBA mindestens 20 Jahre wirksam.
    Jetzt auf der Homepage auch mit Anwendungs-Video.
  4. *Hüstel*

    Mann immer dieser Hustenreiz wenn ich manches so lese (n muss)
    Der Beitrag von Herrn Rudolf ist so nicht ganz richtig. Es gibt Injektionsstoffe welche nicht in der Lage sind eine Kapillarporenverfüllung zu erreichen weil das Material dieses nicht hergibt und keine Kapillare vorhanden sind welche gefüllt werden könnten. Dann braucht es? Natürlich auch keine Bohrlochsperre Aufgrund fehlender Kapillarer Feuchte.
    Wenn es Kapillare gibt und diese je nach Stoff mit Wasser gefüllt sind, gibt es wiederum entsprechende Injektionsstoffe die eine dichtende Kapillarfüllende Wirkung mit dem Wasser in den Poren herstellen.
    Hier sollte ein Fachmann dieses beurteilen und dem Baukörper sollte eine Analyse unterzogen werden. alles anderte ist weder Zielführend noch Hilfreich. Denn es funktioniert wo es funktionieren kann und das auch mit Bohrlochsuspension welche anders anzuwenden ist wie Herr Rudolf hier annimmt. Bei Ziegel also HLZ natürlich wiederum wenig zielführend.
    Sehr interessant ist das die Fa. Dryzone es wohl endlich geschafft hat die Eierlegende Wollmilchsau zu erfinden oder das Rad noch runder zu gestalten.
    Besonders interessant ist doch die Aussage das die Oberflächenspannung des Wassers heruntergesetzt wird, was ein verhindern der Möglichkeit eines kapillaren Feuchtetransportes zur Folge hat.
    Wieso wird aus dem hier angepriesnen Gel kein Spüli und aus das wundersame im Baustoff herumdampfen zu einer Erwärmung der Raumtemperatur?
    In Folge: durchsetzt euer Mauerwerk mit Spüli, das verbindet sich mit Wasser und haltet eure Wandtemperatur schön hoch?
    In dem Fall würde nach meinem Dafürhalten bereits min. 70 % der mit Bodenfeuchte beaufschlagten Keller keine Feuchteschäden aus der Kapillarfeuchte mehr aufweisen weil einfach kein Kondensat ausfällt. Und das OHNE irgendwelchen Injektionen.
  5. Ein Sachverständiger sollte doch bei der Sache bleiben

    Sehr geehrter HerBachmann, bevor Sie sich auf eine derart unprofessionelle Weise zu Themen äußern, mit denen sie sich bisher nicht auseinandergesetzt haben, sollten sie sich doch einmal informieren.
    "Kapillarität oder Kapillareffekt (lat. capillaris, das Haar betreffend) ist das Verhalten von Flüssigkeiten, das sie bei Kontakt mit Kapillaren, z.B. engen Röhren, Spalten oder Hohlräumen, in Feststoffen zeigen.
    Beispiel: Taucht man ein Glasröhrchen senkrecht in Wasser, steigt das Wasser in der engen Glasröhre ein Stück gegen die Gravitationskraft nach oben.
    Diese Effekte werden durch die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten selbst und der Grenzflächenspannung von Flüssigkeiten mit der festen Oberfläche (im Beispiel: des Glases) hervorgerufen. "  -  aus Wikipedia
    Dryzone hebt nicht die Oberflächenspannung des Wassers auf (das macht Pril), sondern belegt die Porenoberfläche mit einem Belag, der die Spannung zwischen Wasser und Wand derart heruntersetzt, dass das Wasser nicht mehr aufsteigen kann.
    Kilometer erfolgreich abgedichtete Wände aus allen erdenklichen Baustoffen  -  auch schwierige wie Sandstein, Porenbeton oder Bruchsteine- sind sicherlich eine Referenz für ein erfolgreiches Produkt.
    Vielleicht sollte sich ein "Bausachverständiger"auch mal inhaltlich mit den Sachen vom Bau beschäftigen.
  6. Das mache ich mit Sicherheit

    Richtigerweise würde dann hier die Adhäsion zu den Wandungen des "Röhrchens" vermindert. Was einen physikalischen Effekt darstellt und somit besagt das die Kohäsionskraft nun stärker ausgeprägt sei und somit die Feuchte da behält wo sie ist? nämlich unter und vor dem Bauteil.
    Viel interessanter ist doch die Aussage der "Dryzone" Homepage
    "3.2 Neuverputzung ist nötig für die Salzbindung im Mauerkörper zur Verhinderung von Folgeschäden an der Dekoration. "
    > Und wenn es nur hygroskopische Feuchte oder Kondensat ist?
    Dann wäre dies auch ohne Dryzone und nur durch das neuverputzen mit einem Sanierputz zu bewerkstelligen. >
    "Nach Behandlung trocknet eine 230 mm dicke massive Ziegelmauer, die vormals von aufsteigender Feuchtigkeit befallen war, innerhalb von 6-12 Monaten, vorausgesetzt dass während der Wintermonate normal geheizt wird. "

    "Wenn hygroskopische Salze vorliegen, kann es vorkommen, dass die Mauer nicht vollständig trocknet"
    > Sag ich doch, und wenn das der alleinige Grund war? Wozu Dryzone? >
    "Diese Produkte werden auf der Maueroberfläche aufgetragen, Injektion als Feuchtigkeitssperrschicht tränkt die Mauer durchgehend. Das Dryzone Verfahren bleibt voraussichtlich mindest 20 Jahre lang wirksam. "
    > Ach und wenn es kürzer ist? >
    Fazit: " Ich sehe keinen Hinweis wie die Feuchte unterhalb der "Dryzone" Sperrschicht, abgehalten wird um nicht zumindest bis da aufzusteigen? Denn man beobachte nur im Katalog auf Seite 1

    Das hier natürlich in die 1 Fuge gebohrt wird. Was ist mit der Schicht darunter und warum ist hier trotz der Feuchtebrücke durch den übergreifenden Putz über die Fugenabdichtung hinaus keine Feuchtetransport mehr vorhanden?
    "Aufsteigende Feuchtigkeit lässt sich nicht durch Anstriche oder
    Beschichtungen bekämpfen, da die Feuchtigkeit im Mauerwerk
    verbleibt und auf Dauer das Bauwerk nachhaltig schädigt. "
    > Ist so nicht richtig! Schäden gibt es lediglich bei Wasserwechsel und Ausspülen. Ansonsten wäre nicht zu erklären warum es Feuchtebelastete unabgedichtete Gründungsbauteile gibt welche mitunter hunderte Jahre sogar unter Wasser haltbar sind Was ist mit Unterfangungsmauerwerk im Erdreich ohne Abdichtung? . >
    Wieso gibt es hier keine entsprechenden Verweise auf WTAAbk. Merkblätter, Wieso ist dieser "Stein der Weisen" nicht bereits früher gefunden worden?
    Hingewiesen sei noch auf die Aussage: " Kilometer erfolgreich abgedichtete Wände aus allen erdenklichen Baustoffen "
    > Hingewiesen sei aus Sachverständiger Sicht das Quadratkilometer Wandflächen eine nachträgliche Abdichtung ohne einen Tatsächlichen "Abdichtungszwang" erstellt wurden und noch werden! Ebenso das mit Sicherheit mehr sinnlose nachträgliche Horizontalsperren erstellt wurden als "Dryzone" es je schaffen wird. >
    Wer der Dryzone HP folgt wird feststellen das der "Dryzone" Katalog Deutsch von der Firma Wagner geführt wird. Ich hingegen pflege meine Aussagen "ojektiv" zu treffen.


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