Zwischensparrendämmung bis zum Dachspitz oder nur Kehlbalken?
BAU-Forum: Dach

Zwischensparrendämmung bis zum Dachspitz oder nur Kehlbalken?

Hallo Forumsteilnehmer,
ich möchte mein bis jetzt schlecht gedämmtes Dach mit Hanf-Zwischensparrendämmung verbessern.
Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob ich die Dämmung und Dampfsperrfolie bis in den Dachspitz ziehe oder die Kehlbalken Dämme.
Der Dachspitz muss zugänglich bleiben, da dort der Stromanschluss sitzt.
Kann ich nur die Kehlbalken isolieren und einen Durchstieg verwenden der genügend dicht macht, weil er z.B. eine Gummidichtung und Isolierung hat?
Oder, doch lieber bis in den Dachspitz dämmen und dafür mehr Raum beheizen müssen?
Oder, beides Isolieren?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Wiedemann
  • Name:
  • Wiedemann
  1. je nachdem ...

    Guten Tag Herr Wiedemann!
    Es liegt in Ihrer Ermessenssache, wie Sie die Dämmebenen gestalten wollen. Ich möchte Ihnen hier ein paar Entscheidungshilfen auf den Weg geben.
    1. Dachfläche bis in die Spitze gedämmt/ Kehlbalken ungedämmt:
    • Dachluke kann "normal" ausfallen und ist folglich nicht

    sehr preisintensiv

    • Die auf dem Spitzbogen gelagerten Sachen lagern trocken und

    frostfrei

    • Dampfsperrfolie ist bis in die Spitze zu führen und sauber

    abzudichten!

    • Hoher Zeit- und Materialaufwand (Zeitaufwand, Materialaufwand) (besonders in

    Kehlbalkenebene )!
    2. Dachfläche bis in Kehlbalkenlage gedämmt/ Kehlbalken gedämmt:

    • Dachluke muss den Anforderungen an Luftdichtheit und Wärmewiderstandskoeffizient entsprechen! (preisintensiver!)
    • Die auf dem Spitzbogen gelagerten Sachen sind Frost und

    Außenluftfeuchtigkeit teilweise ausgesetzt!

    • Dampfsperrfolie wird unter der Kehlbalkenlage entlanggeführt

    und sauber abgeklebt (einfacher und preiswerter als Pos. 1 )
    3. Dachfläche bis in die Spitze gedämmt/ Kehlbalkenlage gedämmt:

    • Dachluke kann "normal" ausfallen
    • Die Sachen auf dem Spitzbogen lagern frostfrei und trocken
    • Dampfsperrfolie wird wie in Pos. 1 ausgebildet
    • Zeit- und Materialaufwand (Zeitaufwand, Materialaufwand) höher als bei Pos. 1 und 2
    • Heizkosten sind geringer als bei Pos. 1, da der zu

    erwärmende Raum kleiner ist. In Pos. 1 gelangt viel Wärme
    durch die ungedämmte Zwischendecke. Der Dachspitzraum
    bildet eine Vorkammer zur Außenwelt!
    Ich hoffe, Ihnen die Entscheidung damit etwas leichter machen zu können und verbleibe mit freundlichen Grüßen.
    Sven Sieradski

  2. Aha ...

    Aha und zu was raten Sie nun? Gabe es nämlich selbst nach dreimaligen lesen nicht verstanden ...
  3. Danke Sven

    Hallo und vielen Dank,
    die Ausführungen haben mir geholfen, und ich habe sie auch verstanden.
    Sind die Abdichtungen der Luken wirklich so gut, dass keine Feuchtigkeit in den Dachspitz eindringen kann?
    MfG
    Christian
    • Name:
    • Christian Wiedemann
  4. Ausführungen wählbar nach Nutzbarkeit!

    Guten Tag @ Christian und @ Rüdiger & Monika Berg!
    Zuerst möchte ich Ihnen (Christian ) ihre Frage beantworten. Die angebotenen Dachluken sind gerade von namhaften Firmen zwecks der Luftdichtheit zu empfehlen. Sie sollten sich bei der Suche nach guten und gedämmten Bodenluken besser von Experten beraten lassen, als im Baumarkt danach zu suchen. Ich hatte den Test gemacht und gedämmte Bodenluken gesucht und wurde im Baumarkt bei speziellen Fragen einfach abgewimmelt. Es wurden Bodenluken in dieser Kategorie für 80 € angeboten. Der Dämmwert stand zwar auf der Verpackung, doch laut des Aufbaus kann keine ausreichende Dichtheit und Dämmeigenschaft erreicht werden.
    Das Personal kam in Erklärungsnöte.
    Jetzt zu der Frage von Rüdiger & Monika. Bei der Auswahl der Dämmvarianten kommt es ganz entscheidend auf die spätere Nutzung an. Wenn Sie sich z.B. sagen, dass Sie den Boden lediglich für Servicearbeiten freihalten wollen und dort maximal Sachen lagern, die Frost erfahren dürfen und auch vor hoher Luftfeuchtigkeit gefeit sind, so reicht die Variante mit gedämmter Kehlbalkendecke und ungedämmten Dachspitz. Entscheidend ist hier lediglich, wie bereits angesprochen, eine gute und wärmegedämmte Dachluke.
    Sollten Sie den Dachspitz allgemein als Speicher benutzen wollen, so ist es doch empfehlenswert, das Dach bis in die Spitze zu dämmen. Ich empfehle persönlich, dass zusätzlich die Kehlbalkendecke gedämmt wird, damit nicht zu viel Raumwärme in den Dachspitz entschwindet (Heizkosten sparen!).
    Ich hoffe, meine Ausführungen waren anschaulich genug und wünsche Ihnen viel Spaß beim weiteren Ausbau.
    Mit freundlichen Grüßen
    Sven Sieradski
  5. Vielen Dank, aber doch noch Fragen.

    Hallo und vielen Dank für die Antwort,
    eine Frage habe ich aber doch noch.
    Wenn ich bis in den Dachspitz dämme und die Dampfbremsfolie aufbringe, muss ich dann unter die Dämmung der Kehlbalken auch noch eine Folie einbringen? Rein theoretisch wäre es ja möglich, dass über der Kehlbalkendämmung kälter ist als im Raum.
    Oder würde es vielleicht auch reichen, bis in den Dachspitz zu dämmen, die Kehlbalken zu dämmen und die Dampfsperrfolie dann nur unter den Kehlbalken anzubringen? Vorausgesetzt ich baue eine hochwertige, gut gedämmte und gedichtete Luke ein.
    Vielen Dank und
    Mit freundlichen Grüßen
    Christian Wiedemann
  6. Guten Tag Herr Wiedemann! Wenn Sie bis in ...

    Guten Tag Herr Wiedemann!
    Wenn Sie bis in den Dachspitz dämmen und zusätzlich auch noch die Kehlbalkenlage mitversorgen, brauchen Sie lediglich unter den Dachsparren bis in den Dachspitz eine Dampfsperrfolie einbringen.
    Es wäre ratsam, die Dampfsperrfolie in den Dachspitz zu führen, da die Dachfläche die Unterbrechung zwischen Innen- und Außenbereich (Innenbereich, Außenbereich) darstellt. An dieser Ebene wirken die größten Temperaturdifferenzen. Neben der Sperrung gegen Wasserdampf wirkt die Folie ja auch noch unterstützend zur Halterung der Dämmung in den Sparrengefachen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Sven Sieradski
  7. Dampfsperrfolie um Enden der Kehlbalken?

    Vielen Dank noch einmal für die super Tipps!
    Wenn ich die Dampfsperrfolie bis in den Dachspitz verlege, muss ich um die Verbindung der Kehlbalken mit den Sparren.
    Reich es, wenn ich die Verbindungsstelle ringsherum mit dem Anschlusskleber aus der Kartusche abdichte?
    Vielen Dank im Voraus.
    Mit freundlichen Grüßen
    Christian Wiedemann
  8. Wollen ma überlegen

    Also, wenn ich Kehlbalkenlage und Dachspitz dämme, was soll das? Durch die Kehlbalkenlagendämmung werden sich irgendwann die Außentemperaturen im dachspitz einstellen, da Die Kehlbalkendämmung natürlich gegen die aufsteigende Wärme von innen dämmt. Auch wandert der Taupunkt nach innen.
    Also entweder das eine oder das andere oder Geld rausschmeißen.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  9. besser mit Klebeband!

    Guten Tag Herr Wiedemann!
    Ich möchte eher zu einer Verklebung der Folie um die Kehlbalken mit Siga-Sicrall tendieren. Wenn Sie lediglich Primur verwenden, kann sich die Folie wieder ablösen. Mit Klebeband lässt sich die Folie gut fixieren.
    Jetzt zu Ihnen, Herr Christian. Ich habe mich bestimmt nicht ausführlich genug ausgedrückt. Die Kehlbalkendämmung soll verhindern, dass zu viel Wärme im Dachspitz verlorengeht. Bekanntlich steigt warme Luft nach oben, kühlt ab und sinkt herab. Wenn im Dachspitz angenehme Temperaturen erreicht sind, kann es sein, dass dem Bewohner auf der Couch die Füße frieren, also wird noch mehr geheizt. In der Kehlbalkendämmung könnte auch schon eine Dämmstärke von 100 mm (WLG040 ) ausreichen, um diesen Umstand abzuändern. Im Dachspitz werden keine Außentemperaturen auftreten können, da die Dämmung auch Wärme durchlässt (ist ja keine Wärmesperre ).
    Mit freundlichen Grüßen
  10. Bekomme ich das wirklich dicht?

    Hallo Herr Sieradski,
    vielen Dank für Ihre Antworten.
    Funktioniert das mit dem Klebeband auch auf sägerauem Holz, dass auch schön angestaubt ist?
    Es sind auf jeder Dachseite 9 Sparren und die Kehlbalken sind an jedem dieser Sparren auf beiden Seiten befestigt.
    Bekomme ich diese Umklebungen wirklich alle so dicht?
    Rentiert sich der Aufwand (36 Umklebungen), oder fange ich mir da massig Undichtigkeiten ein?
    Vielleicht doch in der Kehlbalkenlage dämmen?
    Dankbare, freundliche Grüße
    Christian Wiedemann
  11. Jetzt zu Ihnen, Herr Sieradski

    Totaler Unsinn. Dämmung soll Dämmen aber nicht so ganz? Deswegen nur 100 mm? .
    Wenn es sie es warm haben wollen im Spitzbogen dämmen sie bis zum First und beheizen den Dachspitz halt eben mit.
    Wenn nicht notwendig, dämmen sie die Kehlbalkenlage und oben bleibt es kalt. Alles andere ist Unfug.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  12. Und wenn ...

    Und wenn es der Fragesteller eben nur ein BISSCHEN warm haben will im Spitzbogen, Herr Chr-503-Sto, wie gehen Sie dann vor?
    Die Ausführungen des Herrn Sierdaski sind doch vollkommen OK.
    MfG Ortwin
  13. Die Ausführungen von Herrn S. sind lebensgefährlich! ...

    Die Ausführungen von Herrn S. sind lebensgefährlich! denn wenn man eine Taupunktberechnung im Übergangsbereich macht (egal, ob 100 oder 500 mm Dämmung von Kehlbalkenlage zu Dachschräge gegen Dampfsperre) wird man sehen, dass es nicht funktioniert. Fazit: Entweder/oder.
  14. Unter der Annahme

    dass der Spitzbogen 0-5x im Jahr kurzeitig "besucht" wird, ist selbstverständlich an der Kehlbalkenebene die Grenze zu ziehen. Die Luftdichtheitsebene (idR. = Dampfsperre) und zumindest der Mindestwärmschutz sind hier anzuordnen. Der Spitzbogen kann optional zusätzlich gedämmt werden, ich würde jedoch immer auf eine ausreichende, ggf. regelbare Querlüftung achten.
  15. Klarstellung

    Sehr geehrte Forumsteilnehmer/innen,
    ich habe am Anfang geschrieben, dass der Dachspitz hin und wieder zugänglich sein muss (Elektroanschluss). Er ist allerdings nicht mehr sehr hoch. Nur ca. 1,5 m über Kehlbalken. Ich musste mittlerweile feststellen, dass es keine Bodentreppen o.ä. gibt, die ich ohne größere Umbauten am Dachstuhl einbauen könnte. Somit habe ich also ein Dichtheitsproblem in dieser Ebene und es wird wohl besser sein bis in den Dachspitz zu Dämmen, oder? So viel Volumen muss ich über der Decke ja nicht mitheizen. Wenn ich jetzt unterhalb der Dachschräge noch 40 mm Untersparrendämmung einbringe, kann ich dieses doch auch in die Kehlbalken einbringen, oder?
    Laut dem, was ich gehört habe, funktioniert das (160 mm Zwischensparrendämmung und 40 mm unter der Dampfbremsfolie).
    Oder verschiebt sich der Taupunkt durch den größeren Abstand zwischen den zwei Dämmebenen noch weiter nach innen?
    Mit freundlichen Grüßen,
    Christian Wiedemann

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