Dampfsperre am Kamin: Problem der Hitze?
BAU-Forum: Dach

Dampfsperre am Kamin: Problem der Hitze?

Hallo!
Beim Ausbau meines Altbau-Spitzbodens (2. Etage) bin ich bei der Ausführung der Dampfsperre über folgendes Problem gestolpert:
Der 2-zügige, gemauerte Kamin wird a) für die Gasheizung im Keller und b) für Holzöfen/Kaminöfen im Parterre, vielleicht auch im später ausgebauten Dachboden genutzt (Planung). Keine Ahnung, wie heiß die Steine des Kamins dann werden. (In einem Haus, in dem ich früher gewohnt habe, wurde die Kaminwand recht heiß.)
Der Schornsteinfeger sagt, dass brennbare Materialien nicht näher als 5 cm an den Kamin heranragen dürfen.
Daraus ergibt sich folgende Frage:
Klebt man die Dampfsperrenfolie mit Siga Primur einfach auf den Kamin? Dann hat man a) die Vorschrift verletzt, dass nichts brennbares näher als 5 cm an den Kamin darf, und b) Siga Primur soll zwar 80 Grad aushalten, aber ich befürchte dann doch einen gewissen Alterungsprozess, vielleicht versprödet ja auch die Folie bei Hitze, und die Dampfsperre soll ja auch in einigen Jahren noch dicht halten.
Wie kann man überhaupt die Dampfsperre an einen Kamin anschließen, wenn man den Abstand von 5 cm wahren will/soll?!
Ich habe mal in einem Kaminofengeschäft gefragt, aber die haben diese Frage bisher wohl noch nicht durchdacht und wussten keine befriedigende Antwort.
Danke für jeden Tipp!
  • Name:
  • Raymund Kroth
  1. mal aus dem bauch heraus

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    die Züge sind im Allgemeinen Verrohrt. Um die Verrohrung ist eine Schüttung, die meist eine dämmende Wirkung hat, angeordnet. Da wird nichts mehr heiß.
    Die Dampfbremse muss eine Zulassung als eine Solche haben. Die ist mind. B2.
    Grüße
    Stefan Ibold
  2. bei Neubauten ja, si

    aber hier haben wir einen Altbau. Und die Kamine sind ja oft nicht gedämmt ...
    Weiß ja nicht, ob solche Kamine noch "ausgebrannt" werden. Ich würde da auf jeden Fall zuerst den Kaminkehrer konsultieren, vielleicht hat der eine Idee (die er dann bei der Kontrolle ja auch schlecht ablehnen kann;-))
  3. hmm, bin nun kein ...

    Foto von Stefan Ibold

    Moin Horst,
    ... Schornsteinfeger. Mich dünkt allerdings, dass gem. WSchVo und der nunmehr geltenen EnEVAbk. sowieso derartige Kessel und Brenner eingebaut sein müssten, bei denen eine Verrohrung doch eh erforderlich war? Oder bin ich da meiner Zeit wieder voraus?
    Nebenbei, der Tipp mit dem Schornsteinfeger ist gut, nur sollte der es sich im Zweifel nicht zu einfach machen und sagen: geht nicht.
    Grüße
    Stefan Ibold
  4. Meine Erfahrung

    Ich bin kein Fachmann zu dem Thema, habe aber eigene Erfahrung. Die relevante Erwärmung wird sicher vom Kaminofen ausgehen. Bei uns ist der Kamin nach mehreren Stunden auch direkt über dem Eingang des Abgasrohres höchstens geschätzte 50 Grad warm. (Wir betreiben allerdings kein Schmiedefeuer) Der Kamin ist gemauert von 1923. Eine Etage höher ist eine Erwärmung kaum spürbar. In einem solchen Fall sehe ich da keine Bedenken.
  5. Verrohrung nicht immer, si

    denk' mal an moderne Pelletheizungen, da geht es auch ohne  -  soweit ich weiß und den Werbesprüchen den Kesselhersteller glauben kann.
    • Name:
    • HR
  6. Wenn feste Brennstoffe verfeuert werden

    handelt es sich laut FeuVO um einen Schornstein. und da hilft dann nix, da müssen die 5 cm eingehalten werden  -  egal wie warm das Teil in der Realität wird. Bei Gas/Öl gilt das IMHO nicht, da kein Schornstein in diesem Sinne, sondern nur Abgasanlage.
    Wahrscheinlich soll damit weitergehenden Schäden bei einem Rußbrand vorgebeugt werden.
  7. Verrohrung war nicht die Frage

    Hallo,
    also erstmal schönen Dank für die rege Diskussion,
    • der Kaminzug, an dem die Gasheizung hängt, wurde auch aufwendig und teuer neu verrohrt, und der Teil des Kamins wird auch nicht warm.

    Aber der andere Zug? An den die Kaminöfen/Holzöfen kommen? Da wollte ich mir das teure Geld für einen technisch nicht geforderten Rohreinzug aus Edelstahl eigentlich sparen. Und der Zug wird heiß (Kamin wurde ca. 1960 gemauert), vor allem, wenn noch ein Kaminofen in den neu ausgebauten Raum im Spitzbogen soll. Dann sind es von Ofenrohrloch des Kaminofens bis zur Dampfsperrfolie noch maximal 2 m senkrecht nach oben.
    Außerdem war meine Frage ja: wie soll man die Danpfsperrfolie am Kamin anschließen, wenn nach Kaminkehrervorschrift alles brennbare mindestens 5 cm Abstand halten muss?!

  8. ach so, bloß 'ne Folie ...

    wenn ich's richtig im Kopf habe, gilt für Balken und Bauteilen ähnlicher Abmessungen ein verringerter Abstand von 2 cm. Such halt mal die FeuVO.
    Außerdem: Wenn man das alles wörtlich nimmt, dürfte man 'nen Kamin nicht mal tapezieren, oder? ;-)
  9. an die Dämmungsspezialisten!

    Hallo!
    Also zuerst nochmal vielen Dank für die bisherigen Infos.
    So ganz schlau bin ich jetzt aber immer noch nicht, und ich möchte meine Frage nochmal auf den Punkt bringen:
    Irgendwie lässt sich doch die Vorschrift der FeuVO, wonach nichts brennbares näher als 5 cm oder meinetwegen auch 2 cm an den Kamin darf, mit der Vorschrift, die Dämmung und vor allem die Dampfsperre lückenlos anzubringen, nicht vereinbaren: ein 2 cm breiter Spalt um den Kamin in der Dampfsperre wäre doch eine Katastrophe und die dahinterliegende Dämmung im Dach würde mit der Zeit nass.
    Wenn ich aber die Vorschrift der FeuVO vernachlässige und die Dampfsperrfolie mit Siga Primur direkt auf den Kamin klebe:
    Wie lange hält das, wenn der Kamin bei einer Befeuerung mit Holz heiß wird (versprödet der Kleber, oder versprödet die Folie?) Wenn es da in einigen Jahren Risse in Folie oder Kleber gibt, habe ich das Problem mit der nassen Dämmung halt später ... Das kennt man doch aus Verklebungen mit normalem Acryl oder Silicon ...
    Oder kann man irgendeinen Kragen um den Kamin herum bauen, der die Wärme nicht transportiert und der dampfdicht ist? Und an den dann die Dampfsperre angeklebt wird?
    Es kann doch nicht sein, dass ich der erste bin, der einen Kamin hat, an dem eine Dampfsperre befestigt werden muss ...
  10. geht alles ...

    • irgendwie*

    Dämmstoffe A1 (nichtbrennbar): kein Problem
    hitzebeständiges Silikon (als dichtpaste): kein Problem
    nichtbrennbare anpressleiste: kein Problem
    alles miteinander ist dann so exotisch  -  doch ein Problem!
    wär interessant zu wissen, wie hoch der Anteil der Undichtigkeiten
    beim Blower-Door-Test (BDT) ist.
    deswegen sieht der Kamin bei Neubauten (zumal wenn vorher an diese Probleme
    gedacht wurde) auch  -  hoffentlich  -  anders aus.

  11. Aluminium-Winkelleiste

    Schenkellänge ca. 3 cm, Folie drankleben, mit zweiter Leste einklemmen.
    Wat ist nun mit dem Tapezierverbot?

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