Stützmauer  -  welches Material möglich / erforderlich?
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Stützmauer  -  welches Material möglich / erforderlich?

Hallo!
Wir haben ein Haus in leichter Hanglage gebaut. Jetzt wohnen wir 1 Jahr darin.
Das nächste (größere) Projekt ist eine Stützmauer auf der linken Seite vom Haus. vom Haus bis Grundstücksrgrenze sind es noch ca. 6 Meter, der Hang verläuft vom Haus in Richtung Grenze. Folgender Geländeverlauf von Hauswand zur G. -Grenze: Die ersten 2 Meter sind eine Ebene (auf Haushöhe); danach beginnt eine Böschung, die bis zur G. -Grenze abfällt.
Da wir aber auf dieser Seite eine Auffahrt und Garage machen wollen, müssen wir das Gelände auf eine Höhe bringen. Dazu wird eine Stützmauer möglichst nah an der Grenze benötigt.
Sie wird folgende Maße haben:
  • ca. 20 m lang
  • an der niedrigsten Stelle 0,5 m hoch, an der höchsten Stelle 1,50 hoch. Der Höhenübergang ist fließend (ca. 5 cm pro Meter).

Diese Mauer muss also nicht nur dem Erddruck standhalten, sondern auch den Belastungen, die Auffahrt und Garage mit sich bringen, standhalten.
Mein Problem ist einfach dass wir nicht wissen, aus welchem Material diese Mauer sein muss. Wir können nicht riskieren dass, nachdem einmal alles fertig ist, sich herausstellt dass die Mauer nicht hält.
Nach meinen bisherigen Recherchen deutet alles auf Winkelstützen ("L-Teile") hin. Die sind jedoch sehr teuer. Wir tendieren daher eher zu einer vor Ort gegossenen Stahlbetonmauer. Wobei wir hier nicht wissen, wie man die notwendige Bewehrung berechnet und wie dick die Mauer sein muss, und welche Betonsorte.
Vielleicht gibt es ja noch ganz andere Möglichkeiten, z.B. :

  • Schalungssteine, die man bewehrt und mit Beton füllt
  • einfache Kalksandsteinmauer (36,5-er Dicke)

Oder ist das zu instabil?
Egal welche Lösung die richtige ist: Weiterhin möchten wie möglichst viel selbst machen. Aber Anleitungen hierfür, zumindest im Netz, scheinen Mangelware zu sein. Gibt es nicht ein gutes Buch oder eine gute Internet-Seite zu genau diesem Thema?

  • Name:
  • Steffen Ludloff
  1. Nicht ohne Berechnung

    Nicht ohne Grund muss man kräftig suchen, um Belastungsangaben für Systeme zu finden. Es gibt zu viele Einflussfaktoren. Wie dicht liegt denn Ihre Zufahrt an der späteren Mauer bei 6 m Gesamtbreite. Wenn nicht bis an die Kante befahrbar, wie stellen sie sicher, dass nicht "aus Versehen" jemand bis an die Kante fährt? Wo/wie ist eine Absturzsicherung eingeplant.
    Schalten sie beratend einen Statiker ein  -  der beurteilt die Gesamtsituation und gibt nicht nur "Musterangaben" vor, auf die sich der Laie dann vermeintlich verlässt, ohne Ahnung über den Einfluss von Bodenart/Bauverfahren/etc. zu haben. Diese im Verhältnis zur Gesamtleistung geringe Investition ist Gold Wert.
    Um Erddruck und Verkehrslasten dauerhaft abzufangen, benötigen sie entweder eine tiefe Einspannung eines starren Systems oder eine Schwergewichtswand a la Winkelstützmauer.
    Winkelstützen sind meist bei genauem Rechnen die günstigste Variante. Das geht auch in Ortbeton, wird allerdings aufwendig, und wenn sie bei Eigenleistung alles Material wie Schalung/Bewehrung/Beton etc. zusammenrechnen, wird es nicht wirklich günstiger werden.
    Wie wäre es mit Gabionen (z.B.

    Auch senkrechte Systeme wie Mauern oder Böschungswände wären denkbar, wenn sie ggf. senkrecht und rückseitig ausgesteift werden.
    Lassen Sie sich fachkundig beraten  -  eindringlicher Hinweis!

  2. Nachgefragt

    Hallo,
    erst einmal recht herzlichen Dank für die Infos.
    Nach weiterer umfangreicher Recherche tendiere ich auch zu einer Winkelstützwand. Zumindest was das Material angeht, ist es auch tatsächlich bezahlbar, jedenfalls nicht wesentlich teurer als eine Betonwand.
    Wir haben natürlich keine Ahnung wie man die letztlich montiert (ich meine die kann man ja schlecht anheben). Sprich es wird eine Art Mini-Kran notwendig ... Das sind natürlich auch noch mal Kosten.
    Noch einmal zum Thema Statik. Das schöne an den Winkelstützen ist ja, dass sie oft bereits werksseitig einen statischen Nachweis besitzen, mit Angabe der Maximallast. Wenn man jetzt einen Statiker beauftragen würde, die Last zu berechnen, die letztlich auf die Mauer wirken wird, muss man das doch nur abgleichen, oder?
    Was benötigt denn ein Statiker für Informationen? Muss dann zusätzlich ein Architekt Bauzeichnungen anfertigen oder reichen Skizzen, die ich als Nicht-Fachmann anfertigen kann? Interessieren würde mich auch, was der Statiker an sich kostet.
    Für eventuelle Weitere Antworten, vielen Dank im Voraus.
  3. Montage: kommt auf das System an: gibt Systeme, ...

    Montage: kommt auf das System an: gibt Systeme, die haben auf der später angeschütteten Rückseite einbetonierte Montageösen, an denen man das Element heben kann  -  oder bei glatter Ausführung gibt es auch Traversenklammern, die an einen Radlader gehängt werden und dann das Element "greifen". Maschinenunterstützung ist bei der Elementhöhe zwingend erforderlich.
    Verzahnung der Elemente: gibt Systeme mit Nut und Feder, üblich jedoch eingelassene Ösen rückseitig, an denen dann zwei Elemente mittels Stahllasche verschraubt werden.
    Bei Winkelstützelemeten reicht die Typenstatik vom Hersteller (Verkehrslast PKW), wenn Sie nicht noch irgendwelche zusätzliche Lasten haben. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen stimmen (frostfreie Gründung, Einbindung etc.)
    Skizzieren Sie sich doch den Verlauf gem. Einbauangaben des Herstellers entspr. des Lastfalls  -  ggf. hilft Ihnen der Hersteller-Außendienst auch schon weiter.
    Oder sie sprechen das mit einem Landschaftsbauer anhand ihrer Skizze durch und lassen sich ein Angebot erstellen  -  und definieren gemeinsam, was sie an Eigenleistung erbringen können  -  und sie wissen, über welche Beträge sie eigentlich reden.
    Statiker kostet 60 oder 70 €, muss aber bei genormten Winkelstützen nicht unbedingt sein.
  4. Abschließendes Dankeschön

    Vielen Dank für die wirklich sehr hilfreichen Informationen!
  5. Berichten Sie doch später einmal, wie sie sich ...

    Berichten Sie doch später einmal, wie sie sich entschieden haben und welche Erfahrungen Sie dabei gemacht haben.
    Viel Erfolg!
  6. mauer bauen

    Wie mache ich das

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