Modulierende Gastherme mit Fußbodenheizung und Heizkörpern
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Modulierende Gastherme mit Fußbodenheizung und Heizkörpern

Ich habe ein Brennwertgerät Remeha W10 ECO. Dieses versorgt normale Heizkörper im OGAbk. und eine Fußbodenheizung im Parterre. Die Fußbodenheizung wird über eine "Einspritzschaltung" (?) mit einer reduzierten Temperatur versorgt. Diese Schaltung besteht aus einem Thermostaten mit Anlegefühler.
Wird nun die Heizkennlinie für Fußbodenheizung (40 °/30 °) eingestellt, arbeitet die Anlage ganz gut, aber die Heizkörper werden nicht warm.
Stelle ich ein Heizkennlinie (50 °/40 °) ein, werden die Heizkörper warm, aber das Thermostat für die Fußbodenheizung schaltet schnell und oft ab. Deshalb schaltet die Gastherme auch sehr schnell und oft in den Betriebszustand "9" (Regelabschaltung). Dieses passiert dann im Minutentakt. Würde der Einbau eines 4-Wegemischers in den Kreislauf der Fußbodenheizung eine Verbesserung bringen, weil die Wasserumlaufmenge vergrößert wird? Oder gibt es eine andere Lösung. Mich stört das extrem häufige Starten. Wie kann man eine längere Pause zwischen den Startvorgängen erreichen?
Ich habe schon von der Problematik des zu geringen Wärmebedarfs des Hauses gelesen. Die Therme moduliert nämlich stets bis auf ein Minimum zurück.
  • Name:
  • Ingo Schülke, Eilshausen
  1. Temperaturregelung der Fußbodenheizung einstellen

    Man kann die mittlere Wassertemperatur einer Fußbodenheizung durch einen Anlegefühler im Rücklauf des jeweiligen Heizkreises sehr genau regeln. Wichtig dabei ist aber, dass der Durchfluss soweit gedrosselt wird, dass keine Regelschwingungen auftreten. Stellen Sie sich vor es wäre der Durchfluss nur von den Rohrleitungen und der Pumpenleistung begrenzt, die Heizung beginnt zu arbeiten, der Anlegefühler ist noch kalt, und deshalb das Thermostatventil ganz offen. 50 °C warmes Wasser schießt durch den Heizkreis und heizt den Anlegefühler des Thermostatventils auf fast 50 °C auf, dieser erschrickt, und sein Ventil macht sofort alles dicht, da ja seine Aufgabe ist, auf z.B. 25 °C zu begrenzen. Das Thermostatventil braucht nun lange bis es sich beruhigt hat und auf 25 °C abkühlt, zumal ein guter Anlegefühler auch nach außen gut wärmeisoliert sein sollte, er soll ja nicht Umgebungstemperatur, sondern die Wassertemperatur messen. Macht er aber nach langer Abkühlphase wieder vorsichtig auf, kommt das mittlerweile völlig abgekühlte Wasser aus der noch kalten Fußbodenheizung, und das Thermostatventil macht deshalb unvorsichtigerweise ganz auf. Was nun gleich passiert wissen Sie schon. Drehen Sie also den Durchflussbegrenzer soweit zu, dass zwar der Rücklauf immer die eingestellte Temperaturbegrenzung erreicht (das spüren Sie beim gefühlvollen Drehen am Reglerknopf, manchmal hört man es auch am Fließgeräusch), aber gerade keine Regelschwingungen mehr auftreten (diese spüren Sie durch Anfassen des Rücklaufrohres).
    • Name:
    • M. Weigl
  2. Regelung einstellen Misslungen

    Sehr geehrter Herr Weigel,
    vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich bin nach Ihrer Beschreibung vorgegangen, konnte aber keinen Erfolg erzielen. Deshalb habe ich den Thermostatkopf demontiert und mit einer Kunststoffschraubkappe eine manuelle Einstellung vorgenommen. So habe ich ein festes Mischungsverhältnis eingestellt. Dennoch schaltet die Therme wiederholt ab. Die Vorlauftemperatur steigt schnell über den Sollwert (viel schneller als der Heizkreis die Temperaturerhöhung aufnehmen kann) und es kommt zu einer Regelabschaltung. Selbst nachdem die Therme stark zurückmoduliert hatte, lieferte sie wohl zu viel Energie. Durch den anschließenden Pumpennachlauf kühlt das Wasser in der Fußbodenheizung (ca. 30 °C) den Wasserkreislauf relativ schnell wieder ab. Ist der Schaltpunkt erreicht, schaltet die Therme wieder ein und das Spiel beginnt von Neuem.
    Wenn ich jetzt von Hand die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung erhöhe, arbeitet die Therme für die Zeit, die gebraucht wird um den Boden zu erwärmen einwandfrei. (Dies führt natürlich zu einer Überheizung der Wohnung)
    Ich muss noch hinzufügen, dass die Heizkörper im OGAbk. wenig Energie abnehmen. In den Kinderzimmern wird abends in der Regel abgestellt.
    Haben Sie noch eine Idee, wie ich das unnütze Wiederanlaufen verhindern kann?
    MfG
    I. Schülke
  3. Tja,

    da ich ja selten ein Blatt vor den Mund nehme, kann ich auf Ihre letzte Frage nur Antworten: "Indem Sie mehr Geld in Ihre Heizungsanlage investiert hätten, oder, wenn Sie dazu bereit gewesen wären, den richtigen Heizungsbauer beauftragt hätten. "
    Also konkret. Zuerst eine Frage: Welche Regelung ist bei Ihnen eingebaut worden? Sieht er aus wie eine ausgebeulte, breite Brieftasche? Oben das Display und darunter eine Klappe, unter der eine Menge Druckknöpfe verborgen sind? Wenn ja, da haben Sie (was auch schon die Installationart der zwei "Heizkreise" zeigt) eine Sparausführung, mit der man eine Kombinationsanlage mit Fußbodenheizung nicht befriedigend regeln kann.
    Wenn Sie es korrekt machen wollen, lassen Sie sich für den Fußbodenheizung-Kreis eine Pumpenbaugruppe mit 3-Wege-Mischer nachrüsten, die passende Regelung dazu und die Parameter entsprechend programmiert und Ihr Kessel läuft dann wesentlich länger mit den 3,5 kW Teillast, die er ja bietet. Der Kessel ist übrigens baugleich mit dem Paradigma-Modula Kessel. Dort heißt der beschriebene Regler, den ich bei Ihnen vermute, "Regula".
    Mit sonnigem Gruß
  4. Häufige Brennerstarts, ist doch kein Problem!

    Sehr geehrter Herr Schülke,
    Zu Ihrem Problem der Regelung kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen, da ich nicht einmal den Begriff Einspritzschaltung kenne. Die von mir beschriebene Vorgehensweise hat allerdings bei meiner eigenen Heizungsanlage und bei der eines Bekannten perfekte Ergebnisse in allen Fußbodenheizung-Kreisen erbracht.
    Zu dem Problem der häufigen Brennerstarts kann man nur sagen, dass eine durchschnittliche Heizleistung, welche kleiner ist als die niedrigste Brennerleistung, eben nur durch intermittierenden Betrieb erbracht werden kann. Das Schöne an einer Gastherme ist ja unter anderem auch, dass ihr häufige Starts nicht weh tun, und weder der Wirkungsgrad merkbar darunter leidet, noch die Schadstoffemission wesentlich erhöht wird.
    Ich habe bei meiner Heizung Vaillant VC166 die Wiedereinschaltsperre auf ca. 15 Minuten gesetzt, der Pumpennachlauf beträgt ca. 5 Minuten. Die Pumpe bei Brennerstillstand durchlaufen zu lassen wäre bei meiner Anlage Stromverschwendung, da bei Thermen außer der umlaufenden Wassermenge kein Wärmespeicher vorhanden ist.
    Zum Kommentar von Herrn Lüneborg möchte ich nur sagen, dass eine Heizungsanlage, wenn man sie nicht selbst baut, so einfach wie möglich sein sollte, weil erfahrungsgemäß der Fachmann sonst schnell überfordert ist.
    Mit freundlichen Grüßen
    • Name:
    • M. Weigl
  5. Wie einfach ist denn "einfach" ...

    Eine Anlage zwei Kreisen, Mischer und Außentemperatursteuerung sollte ein durchschnittlich begabter Heizungsbauer hinkriegen (alternativ klappt es auch bei einem Laien, der die Bedienungsanleitung lesen kann und vorzugsweise keine zwei linken Hände hat).. auch wenn er (der Fachmann) etwas weiter von der Werkseinstellung programmieren muss. Die Problematik ist in der Tat wie von RL beschrieben der eiserne Sparwillen der Hausbesitzer ... (ich greife mir da auch gerne selbst an die Nase. Die Spargedanke war bei mir glücklicherweise so ausgeprägt, dass abzusehen war, das es nicht klappt und ich mir dann den Mischer und die mE viel zu teuere Steuerung gegönnt habe). Die Thematik hatten wir aber letztens in ähnlicher Form (Vitodens 100 contra 200 oder 300) ... Grüße bf
  6. Wie sag ich es meinem Heizungsbauer?

    Zunächst einmal herzlichen Dank für die vielen Anregungen.
    Da ich mittlerweile durch neue Begriffe die Suchfunktion im Forum besser nutzen kann, habe ich festgestellt, dass meine Problematik wohl oft anzutreffen ist.
    Meine Anlage ist leider von einem Heizungsbauer erstellt worden, der reichlich überfordert ist. Ich arbeite selbst in der Elektronikentwicklung (auch Mess und -Regeltechnik) und konnte mir nicht vorstellen, dass eine moderne Regelelektronik nicht in der Lage sein soll, diese unnötigen Brennerstarts abzufangen.
    Tatsächlich ist bei mir eine witterungsgeführte Regelung eingebaut. Diese ist aber nur für einen Heizkreis ausgelegt. Die Fußbodenheizung wird über einen Thermostaten mit Anlegefühler am Vorlauf abgezweigt. Oberhalb ist die 2. Umwälzpumpe montiert, zwischen Thermostat und Pumpe gibt's einen Bypass zum Rücklauf. Ist der Thermostat zu, zirkuliert der Kreislauf in der Fußbodenheizung über den Bypass. Dieser hat einen Einsteller. Im Normalbetrieb soll die Rücklaufbeimischung eine reduzierte Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung ergeben. Mittlerweile hat mein Heizungsbauer aber die mäßige Funktion eingestanden und will einen richtigen Mischer nachrüsten.
    Das scheint auch grundsätzlich zu gehen. Nur wenn gerade jetzt in der Übergangszeit der Wärmebedarf unter der minimalen Modulationsleistung (3 kW) liegt, muss der Brenner zwangsweise abschalten. Leider besitzt das Gerät keine Wiederanlaufsperre um die Zeit zwischen den Starts zu reduzieren. Deshalb startet der Brenner im Minutentakt! (mit 60-Starts am Tag wäre ich schon zufrieden)
    Leider bekomme ich vom Hersteller Remeha überhaupt keine Antwort zum Problem.
    Im Forum habe ich von zwei Möglichkeiten gelesen: Pufferspeicher einbauen oder die oft angesprochene Taktsperre oder Wiederanlaufsperre.
    Meine Fragen: Gibt es so etwas zum nachrüsten? (hat evtl. der Regler von Paradigma diese Funktion)
    Oder hat jemand Erfahrungen mit einem Pufferspeicher gemacht? Dieser soll ja zu Verlusten führen, welche die Brennwerteinsparung wieder revidiert.
    Ist es eventuell ratsam, durch ein Gutachten eine mangelhafte Funktion der Anlage feststellen zu lassen? Ich scheitere nämlich immer mit Argumenten beim Heizungsbauer. (Der sagt immer: es wird doch warm, oder?!)
    Mit freundlichen Grüßen
    I. Schülke
    • Name:
    • I. Schülke
  7. "es wird doch warm"  -  sagt anscheinend jeder Heizungbsbauer

    war bei uns auch so. Was meinen Sie, wie lange wir kämpfen mussten, bis wir nun ein Überströmventil eingebaut bekommen haben, mit dem nun endlich die lauten Fließgeräusche in den Griff bekommen worden sind: Über 1 Jahr! Auch hier sagte der Heizungsbauer jedesmal: "Was sollen Sie denn, es funktioniert doch alles. " Ein typisches Sturstellen, bis der Bauherr endlich entnervt Ruhe gibt. Ruhe habe ich aber nicht gegeben, im Gegenteil. Habe meinen Druck auch über den Bauträger immer weiter erhöht, Stellungnahmen von Thermen-Hersteller, Thermostatventil-Hersteller, und hier im Forum eingeholt und ihm präsentiert. Nun habe ich endlich das erreicht, was vor einem Jahr schon längst hätte gemacht werden können. Man hätte viel Nerven sparen können, naja ... so ist's eben.
    Aber zu Ihrem Problem mit den häufigen Brennerstarts:
    Das Problem habe ich auch (hatte ich hier auch schon mal zur Diskussion gestellt), aber bei mir kann man eine Taktsperre aktivieren, sonst würde der Brenner auch im 1-2 Minutentakt Takten.
    Ob eine derartige häufige Taktung des Brennes wirklich ein Mangel ist, konnte mir auch noch niemand sagen. Ich denke, dass Sie da mit einem Gutachten sich auf ziemlich dünnes Eis begeben ... leider.
    • Name:
    • Reg2003-WA
  8. Immer die Verhältnismäßigkeit der Mittel wahren!

    Moderne Häuser haben eine gute Wärmedämmung und einen relativ hohen Verbrauch an elektrischer Energie. Deshalb muss, wie im konkreten Beispiel, nur noch sehr wenig zu geheizt werden. Wir sprechen hier von einem Fall bei dem 3,5 kW bei 0 °C Außentemperatur offensichtlich noch zu viel sind. In einem milden Winter wird also im Schnitt etwa mit 2 kW geheizt. Da bleiben pro Raum im Durchschnitt soviel wie gerade jetzt Ihr PC und die Beleuchtung heizen. Also ist es doch Unfug, mit einer komplizierten Heizung eine Menge Geld und Nerven zu verschwenden. Entscheidend ist doch nur dass das Heizgerät einen guten Wirkungsgrad aufweist und nicht zu viel Strom verbraucht.
    Bei einer Heizungsanlage mit mehreren Kreisen mit unabhängig regelbaren Vorlauftemperaturen laufen meist permanent (warum, das ist mir ein Rätsel) zwei Pumpen oder (mehr) mit einer Leistung von 50 bis 100 W, zusammen mit der Leistungsaufnahme der Regelelektronik, Ventilen und Mischerstellern sind es also insgesamt mindestens 200 W, also 10 % der durchschnittlichen Heizleistung (im konkreten Fall), und das mit teuerer elektrischer Energie. Warum setzen wir dann überhaupt Brennwertgeräte ein, welche ein Paar Prozent mehr Wirkungsgrad erreichen als konventionelle Geräte, wenn wir da wo es wirklich teuer und umweltschädlich ist (Strom), locker wieder 10 % verschwenden.
    • Name:
    • M. Weigl
  9. Pufferspeicher

    wir haben einen. Der reduziert die Starts der Ölheizung auf z.Z. ca. 10-12 am Tag (bei morgens gemessenen ca. 2 °C). Ist mE bei Ölheizung 17 kWh ein Muss, da die sich ansonsten eine Wolf taktet. Dazu hatten wir schon Beiträge im Forum. Ein Brennwertgerät hat zwar eine niedrigere Leistungsabgabe, dafür aber auch weniger Wasserinhalt und Speichermasse. Darüber Nachdenken kann man mal ... auch ggf über eine Solare Heizungsunterstützung ... bf

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