Viele Fragen zur Einstellung unserer Weishaupt-Heizung
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Viele Fragen zur Einstellung unserer Weishaupt-Heizung

Hallo!
Wir haben letztes Jahr ein Häuschen gebaut und kommen nun dazu, unsere Heizungseinstellungen zu optimieren. Zu den grundsätzlich wichtigen Parametern (Heizkurve, Parallelverschiebung, etc.) habe ich ja einiges an Tipps im Netz gefunden. Ich hätte aber tausend Fragen (ähem ... so viele werden es dann doch nicht ...) zu vielen anderen Einstellungen.
Unser Heizungsmonteur sagte wörtlich: "Ich verändere doch nichts an den vorgegebenen Grundeinstellungen ... " (Daher hat er im Nachbarhaus nicht einmal das eingebaute zusätzliche Raumthermostat an der Heizung angemeldet ...) Bei soviel geballtem Fachwissen :-), möchte ich doch lieber alle Einstellungen einmal prüfen.
Ich hoffe also, hier ein paar Heizungsexperten zu finden, die Lust haben, mir einfach ein paar kurze Antworten zu geben (Ihr würdet mir wirklich sehr helfen!).
Grundsätzliches: Doppelhaushälfte, 139 m² Wohnfläche, sog. Niedrigenergiehaus
Heizung: Weishaupt WTC 15-A W-PWM mit 150 l Warmwasserspeicher
Die Fragen (Ich beschreibe mal nur die Parameter. Die Frage ist eigentlich immer dieselbe: Was sollte ich einstellen, bzw. wovon hängt eine sinnvolle Einstellung ab. Die Bedeutung der Parameter ist mir schon grundsätzlich klar):
1. Modulation
Die Leistung moduliert zwischen 4,0 kW und 14,0 kW. Man kann die Leistung aber getrennt für Heiz- oder Warmwasser (Heizwasser, Warmwasser)-Betrieb begrenzen. Grundeinstellung: jew. 100 % der Leistung möglich. Macht das irgendeinen Sinn die Leistung nach oben zu begrenzen? Oder kann man der Steuerelektronik voll vertrauen?
Man kann die minimale und die maximale Vorlauftemperatur zwischen 8 °C und 85 °C vorgeben. Grundeinstellung: 8 °C bis 78 °C erlaubt. Warum gerade 78 °C? Was sollte man hier einstellen?
2. Pumpe
Die Pumpe moduliert ihre Drehzahl stufenlos. Die Anleitung sagt: "Die Pumpenleistung wird der geforderten Brennerleistung zugeordnet. " Man kann die Modulationsgrenzen (min. und max. Drehzahl) in Prozent der maximal möglichen Drehzahl zwischen 20 % und 100 % einstellen. Grundeinstellung: 50 % bis 100 %.
Im Sommerbetrieb läuft die Pumpe mit einem einstellbaren Nachlauf zwischen 1 min. und 60 min. Grundeinstellung: 3 min. Für den Winterbetrieb kann man wählen, ob die Pumpe im Dauerlauf oder ebenfalls mit dieser Nachlaufzeit laufen soll. Grundeinstellung: Nachlauf.
3. Warmwasser
Hier gibt es drei Parameter: Vorlauf-Temperaturüberhöhung bei Warmwasserladung (10 K bis 30 K, Grundeinstellung: 20 K), Schaltdifferenz Warmwasser (-1 K bis -10 K, Grundeinstellung: -3 K) und maximale Warmwasser-Ladezeit (10 min. bis 60 min., Grundeinstellung: 30 min.) (und natürlich überhaupt die gewünschte Temperatur, aber das bekomme ich schon selber ausprobiert ...)
4. Nachtabsenkung
Getrennt für Heizung und Warmwasser kann man entweder eine Nachtabsenkung einstellen oder die Betrieb einstellen. Was ist sinnvoll? Wenn Absenkung, um wieviel Grad (Grundeinstellung Heizung 7 °C, Warmwasser 15 °C)? Wie viele Stunden vor dem Zubettgehen oder vor dem Aufstehen lasst Ihr die Heizung absenken/ausschalten (Heizung und Warmwasser).
5. Diverses I
Temperaturkorrektur Außenfühler (-4 K bis 4 K, Grundeinstellung: 0) Verstehe ich diesen Parameter richtig, dass es nur um einen Messfehler-Ausgleich des Außenfühlers geht?
Kesselleistung verzögerter Heizbetrieb (32 % bis 100 %, Grundeinstellung: 33 %) Die Anleitung sagt: "Beim Einschalten des Brenners wird für 60 sec. die Leistung im Heizbetrieb auf den vorgegeben Wert begrenzt und in dieser Zeit der Schaltdifferenz verdoppelt. Dies führt zu längeren Brennerlaufzeiten. "
Gebäude leichte oder schwere Bauweise (Grundeinstellung: leichte Bauweise). Was ist unter der jew. Bauweise zu verstehen? Wir haben Porotonsteine und Klinker davor.
Anlagenfrostschutz (-10 °C bis 10 °C, Grundeinstellung: 5 °C)
Schaltdifferenz Vorlauftemperatur (+/- 1 K bis +/- 7 K, Grundeinstellung: +/- 3 K)
Brenner-Taktsperre (1 min. bis 10 min. oder Funktion aus, Grundeinstellung: 5 min.)
6. Diverses II
Hier liste ich ein paar Parameter auf, deren tieferen Sinn ich noch nicht einmal kenne. Für nähere Erläuterungen wäre ich daher dankbar. Natürlich interessiert mich hier auch, ob es sinnvoll ist, irgendwas anders einzustellen.
STB Abschalttemperatur Abgasweg (80 °C bis 120 °C, Grundeinstellung: 120 °C)
Startgasmenge bei Zündung (5 % bis 31 %, Grundeinstellung: 8 %)
Sauerstoff-Korrektur (-0,5 % bis 1 %, Grundeinstellung: 0 %)
Danke Euch allen!
Ciao,
Timo Dettmar

Ruth & Timo Dettmar, Mozartstraße 13,59439 Holzwickede
Post @ dettmar.net, Tel. : 02301-91 95 92, FAX: 91 95 93

  1. Wenn Sie mit Ihrem bisherigen Heizungsbauer

    nicht ganz zufrieden sind, weil er sich in die vom Hersteller in langen Versuchsreihen entwickelte Grundeinstellung nicht enlesen möchte, ist das das eine Problem, wozu ich nichts schreiben kann.
    Das andere Problem ist, dass Sie a) sehr genau über Ihre Anlage Bescheid wissen wollen und b), dass Sie vermutlich noch mehr Energie sparen wollen, als dass Sie es ohnehin durch ein hoch wärmegedämmtes Haus mit einer modernen Heizungsanlage schon eh' tun.
    Zu a) kann ich Sie gerne besuchen kommen und mir ausführlich Zeit nehmen, mt Ihnen den einen oder anderen Parameter zu optimieren, was jedoch wie jede andere Dienstleistung auch einen Gegenwert haben muss.
    Zu b) kann ich Ihnen nur schreiben, dass sich die möglichen Optimierungen im Bereich von weniger als 2 % bewegen, aber je nach Heizungsanlage (und Geräuschen) vereinzelt evtl. sinnvoll sein könnten.
    Bei Ihren vielen Fragen kann ich Ihnen aus Sicherheitsgründen nur raten, die Parameter unter "6. Diverses II" nicht eigenmächtig zu verstellen, da andernfalls die Gewährleistungen des Kesselherstellers erlöschen. Nicht fachgerechte Verstellungen unter den anderen Punkten führen allenfalls dazu, dass Ihre Heizungsanlage nicht mehr sparsam und richtig funktioniert. Aber das passiert ja auch schon mal bei der Falschprogammierung einer digitalen Eisenbahn. :-))
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  2. zum Warmwasser ...

    zum Warmwasser würd ich folgendes machen (persönliche Meinung nach eigener Erfahrung in Anlehnung an andere Systeme)
    • WW-Sollwert 50 Grad
    • Schaltdifferenz  -  10
    • Ladetemperatur nur + 10 K Überhöhung
    • max. Ladezeit 60 min
    • Brennerleistung so klein wie möglich

    Das heißt, der Ladevorgang beginnt erst an der "Nutzungsgrenze" von ca. 40 °C Wassertemperatur (ggf. selbst bestimmen wie tief man es verträgt). Mit der Ladetemperaturüberhöhung +10 K und kleinster Brennerleistung ist maximale Brennwertnutzung möglich, da starke Rücklaufabkühlung.
    Dauert dafür aber länger! Bei 4 kW Brennerleistung ca. eine halbe Stunde. Das steckt ein Niedrigenergiehaus (NEH) aber meist locker weg  -  und die Heizkörper kommen dann nach der Umschaltung mit schön abgekühltem Rücklauf zurück.
    Das ist bei "normaler" WW-Abkühlung (infolge Zirkulation z.B. )
    Ist der WW-Speicher dagegen bis zum Einschaltpunkt "leer"gezapft liegt der Wärmetauscher im Speicher zum größten Teil im knallkalten Wasser  -  > ideal für Brennwertnutzung. Das kann dann aber bis zu über einer Stunde dauern, wobei man nach 45 min theoretisch wieder Zapftemperatur 45 Grad hat. (nagelt mich mit der Berechnung net aufs Komma fest, bitte!)
    Mit einem Schichtenspeicher wär das alles kein Problem!
    Trotz allem, bei einem Warmwasser-Energiebedarf von grob 2 kWh/d und Person, sind das im Jahr bei 4 Leute: 2800 kWh, die Optimierung bringt vielleicht so 5-10 %, das sind dann"grad" mal 3, lass es 5 m³ sein. Aber klar, es geht ums Prinzip!

  3. Kopfrechnen schwach ...

    Kopfrechnen schwach was rechne ich denn da wieder zusammen: 5  -  10 % Einsparung von 2800 kWh sind natürlich 14  -  30 m³ Erdgas!
    Das ist natürlich dann schon eine Menge über die sich reden lässt  -  der Warmwassserbedarf von 2  -  4 Wochen!

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