Kosten für Verpressung
BAU-Forum: Keller

Kosten für Verpressung

Guten Tag,
ich habe ein Einfamilienhaus Baujahr 89 mit einer Grundfläche von 8,11 x8,99 m.
In alle Außenwände dringt Feuchtigkeit (größtenteils Grundwasser)
Ein "Sachverständiger" einer Sanierungsfirma hat mit einem "Ultraschall-Prüfgerät" festgestellt, dass die Wände zwischen 70 und 150 Liter Wasser (p/ m³) durchfeuchtet sind.
Gleich darauf folgte folgendes Angebot:
34,20 Meter Verpressung am Boden a € 200,00 = 6.840
51,3 m² Flächenverpressung (je 1,5 m hoch) a 200 = 10.260
Das sin insgesamt € 17.100 + 2.736 MwSt.
Meine Frage:
Ist dies ein normaler/günstiger oder teurer Preis?
Vielen Dank für die Antworten. Olaf Büther
  • Name:
  • Olaf Büther
  1. neutralen Sachverständigen

    Foto von Horst Schmid

    Lassen Sie sich erst einmal von einem neutralen Sachverständigen (am besten öbvAbk.) die Ursache der Durchfeuchtung feststellen, bevor Sie in etwas investieren, was evtl. ohne Erfolg bleibt. Die Preise für drucklose Horizontalabdichtungen liegen bei etwa 230  -  380 € brutto. Aus welchem Material ist denn die Außenwand? Hat der Stein viele Kammern?
  2. was ist öbv

    Hallo h. Schmid,
    vielenbdank erst einmal für die Antwort. folgende fragen habe ich noch: wer oder was ist öbvAbk.? (ich bin Laie) finde ich so einen SV in den gelben Seiten? können sie mir jemanden empfehlen? der Keller ist wie folgt aufgebaut:
    sohle: Platte aus WU-Beton
    Wände: kalksandsteine (ich glaube die heißen 2DF  -  mit dem großen ovalen Loch in der Mitte).
    was ist zu empfehlen? drucklose Horizontalsperre?
    oder verpressen?
    • Name:
    • Olaf Büther
  3. Verpressen kann man viel

    Mit was sollte denn verpresst werden? Um irgendetwas über Erfolgsaussichten und angemessene Kosten sagen zu können, bräuchte man noch etwas mehr Details. Wo dringt die Feuchtigkeit ein? Im Wandaufstandsbereich und zieht dann im Putz nach oben? . Kommt das Wasser über die Fläche? Wie sind die Verhältnisse im Erdreich? Gruß
  4. Hallo Herr Müller,

    erst einmal danke, dass Sie sich gemeldet haben!
    Verpresst werden soll mit dauerelastischen Harzen, die laut Prospekt sich bis um das 30-fach ihres Volumens vergrößern können. Diese Harze sollen auch im Bergbau und bei Staudämmen zum Einsatz kommen. Die Firma ist Mitglied im Bundesverband f. das Sachverständigen- und Gutachterwesen (Sachverständigenwesen, Gutachterwesen) e.V. und gewährt 10 Jahre Garantie auf Wirksamkeit, Beständigkeit d. Materials sowie korrekte Verarbeitung. (Hört sich doch alles an, wie das Ei des Kolumbus, oder?).
    Die Feuchtigkeit soll im Wandaufstandsbereich eindringen und dann nach oben ziehen (im Kalksandstein  -  kein Putz). Lt. Aussage des Sachverständigen der Firma ist nicht nur die fehlende oder defekte Hohlkehle, sondern auch die Wandisolierung defekt, so sollen auch die Wände mit dauerelastischem Harz verpresst werden (1,50  -  1,80 hoch). Sichtbare Feuchtigkeit haben wir allerdings nur im Bereich von 0-50 cm über dem Verbundestrich.
    Das Erdreich rund ums Haus ist gelber Sand (fast die Qualität von Füllsand). Wir haben einen sehr hohen Grundwasserspiegel (ca. 1,80 M) und liegen mit dem Keller 2,20 unter N.N.
    Wenn Sie noch weitere Angaben brauchen, melden Sie sich bitte erneut. Vielen Dank schon einmal für Ihre nächste Antwort.
    Olaf Büther, Weyhe bei Bremen
    • Name:
    • Olaf Büther
  5. zu teuer

    egal welche Chemie die Horizontalsperre erbringen soll, 200 €/m ist zu teuer. Das sollte auch bei einem Durchfeuchtungsgrad von 100 % mit Kosten von 150 €/m zu schaffen sein.
    Weitere Kosten entstehen Ihnen dann durch teure Sanierputzsysteme, wenn Sie den Raum sofort als Wohnraum nutzen wollen. Wenn nicht, lassen Sie die Wandflächen enfach 1 Jahr lang abtrocknen und verputzen Sie erst dann bzw. Grundieren und Malern.
    Andere Frage:
    Was spricht gegen eine konventionelle Abdichtung von außen, statt einer flächigen Injektionsdichtung, die sowieso nicht immer auf Anhieb dicht ist und nach einer Standzeit von 1/2 Jahr nachverpresst werden muss, was Sie zumeist auch noch mal bezahlen müssen, da keiner eine Dichtheitsgarantie für die Injektions-Flächendichtung gibt, sondern nur für die Horizontalsperre?!
  6. Hallo Herr Tilgner,

    auch Ihnen ein Dank für Ihre Antwort!
    Mine Frage dazu: Ist die konventionelle Abdichtung eher zu empfehlen? Ist sie besser oder billiger? Da wir in einem freistehendes Einfamilienhaus wohnen ist aufgraben möglich. Ich dachte nur, dass es nicht so sicherist das Gebäude wasserdicht zu bekommen bzw. dass es teurer als die Injektionsverdichtung ist, da ja zusätzlich der Garten, Terrasse und Auffahrt neu gemacht werden müssen. Ich würde mich über eine erneute Antwort sehr freuen.
    • Name:
    • Olaf Büther
  7. öbv ...

    Foto von Horst Schmid

    öbv=öffentlich bestellt und vereidigt; diese Sachverständigen benennt Ihnen die Industrie und Handelskammer bzw. die Architektenkammer Ihres Bundeslandes.
    Nachdem scheinbar die Ursache nicht geklärt durch Ferndiagnosen auch nicht geklärt werden kann, sollten Sie tatsächlich einen unabhängigen Fachmann hinzuziehen. Die Firma lebt davon, Abdichtungen zu verkaufen. Wenn die vertikale Abdichtung versagt hat, dürfte es sinnvoller und auf Dauer auch billiger sein, die Außenabdichtung zu erneuern. Auch die Hohlkehle gehört zur Außenabdichtung.
    Die Garantie auf Wirksamkeit, Beständigkeit d. Materials sowie korrekte Verarbeitung besagt doch lediglich, dass für eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchte die Gewährleistung für die Materialeigenschaften und die Verarbeitung übernommen wird. Was ist denn bei anderen Lastfällen oder Undichtigkeiten?
  8. Danke Herr Schmidt

    ich werde mich an die IHKAbk.-Bremen wenden!
    Ist eine Außenabdichtung eher zu empfehlen als eine Innenabdichtung?
    • Name:
    • olaf buether
  9. Außenabdichtung ist wohl immer besser

    Wenn die Nässe nur im Wandaufstandsbereich durchkommt, würde ich es mit Verpressen und einer Abdichtung mit Mineral. Dichtungsschlämmen von innen probieren. Das funktioniert, vorausgesetzt vernünftig eingebaut, eigentlich ganz gut. Wenn aber nachweislich die Wandfläche undicht ist, dann bin ich mir das nicht mehr so sicher, ob Verpressen das Gelbe vom Ei ist. I. ü. sind 200 € für die Verpressung der Horizontalen ein stolzer Preis. Bei diesen Randbedingungen würde ich aber aufgraben und von außen vernünftig abdichten. Flächig Verpressen mit PU ist in meinen Augen eine wackelige Lösung. Mal unter Vergeelung nachschauen (Nette Erklärungen bei Webac-Chemie; Webac 240)  -  ist vielleicht noch eine Alternative  -  gefällt mir zumindest besser als die flächige Verpressung von PU.

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