Verkleidung der Innenseiten der Außenkellerwände bei leichter Feuchtigkeit im Sommer
BAU-Forum: Keller

Verkleidung der Innenseiten der Außenkellerwände bei leichter Feuchtigkeit im Sommer

In unserem Keller ist nur die unterste Ziegelreihe ringsum an den Innenseiten der Außenkellerwände im Sommer feucht. Im Frühjahr/Herbst/Winter ist alles trocken. Meine bisherigen Recherchen haben ergeben, dass dies wahrscheinlich an der Kälte/Wärmebrücke von Sohle und Wand und einer daraus resultierenden Verschiebung des Taupunktes in das Bauteil herrührt (ein wenig weiße Salzausblühung ist vorhanden). Teilweise sind die Wände nicht verputzt. Da wir den Keller für Wohnzwecke nutzen möchten ist die Frage, wie, ob und womit eine Verkleidung der Innenseite der Außenkellerwände möglich ist, ohne, dass sich Schimmelpilz bildet. Danke für ihre Antworten
  • Name:
  • cay siebert
  1. Gratwanderung

    Hallo,
    wahrscheinlich sind Ihre bisherigen Recherchen richtig. Die Salzausblühungen deuten jedoch zusätzlich auf aufsteigende Feuchtigkeit (defekte Abdichtung) hin.
    Ich würde hier einen Mix empfehlen:
    • Vorsatzschale mit Gipsfaserplatten (Fermacell o.ä. keine Gipskartonplatten da diese erhöht feuchteempfinlich sind) ,
    • Dämmung direkt hinter der Vorsatzschale (z.B. 40 mm Mineralwolle), so das die Luft dahinter zirkulieren kann,
    • oben und unten Lüftungsschlitze mit min. 200 cm²/m (2 cm hoher Schlitz)

    Dies führt zu einer einigermaßen Luftzirkulation hinter der Vorsatzschale, die evtl. anfallende Feuchtigkeit abführen kann. Die Dämmung spart ein wenig bei den Heizkosten und die Vorsatzschale macht den Raum wohnlich.
    Ob diese Konstruktion wirklich funktionieren kann, hängt vor allem von den örtlichen Gegebenheiten ab. Es ist wie gesagt eine Gratwanderung.
    Mit freundlichen Grüßen

  2. Wenn eine Verkleidung, dann für oder gegen was?

    Foto von Edmund Bromm

    Herr Stöckel ich gehe davon aus, Ihre Beiträge sind gut gemeinte Ratschläge. Diese Meinung ist jedoch falsch!
    Ich beschäftige mich seit mehr als 30 Jahren mit dem Problem  -  feuchte Keller.
    Auch, wenn der eine oder andere wieder schimpft ich mache Werbung, so sollte doch darüber ernsthaft diskutiert werden wie das Problem zu lösen ist.
    Zur aufsteigenden Feuchte:
    Immer wieder behauptet  -  selten nachgewiesen! Wie auch?
    • Vorsatzschale mit Platten und Luft dahinter. Sicher gut für die Schimmelpilzzüchtung, aber im Haus? Mineralwolle für was?

    Für was soll die Luft zirkulieren?
    Wohin soll die (feuchte) Luft abgeführt werden?
    Bitte keine solchen Tipps mehr, sondern erst die Info (Nr. 13 über das I-Bausystem) auf meiner Homepage lesen.

  3. Bloß gut, dass Herr Bromm

    hier aufpasst, dass kein Riesenunheil angerichtet wird.
    Habe solche "Verkleidung" (mit Hinblick auf den Karneval entdecken sie die wahre Bedeutung dieses Wortes) jüngst abgerissen, und die Wände *schauder* mühsam wieder getrocknet.
  4. Aufsteigende Feuchtigkeit müsste ja eigentlich auch im Winter ...

    Aufsteigende Feuchtigkeit müsste ja eigentlich auch im Winter zu Salzausblühung führen. Ich denke es liegt am Taupunkt. Wie kann man den aus dem Bauteil herausbekommen?
    Prinzipiell halte ich eine hinterlüftete Vorsatzwand für sinnvoll, die Frage ist aber, ob die Luft ausreichend zirkuliert (es geht mir nicht primär um die Dämmung, sondern darum mit einfachen Mittel eine ordentlich Wandoberfläche zu bekommen).
    Ich habe etwas von einer Paraffin-Methode gehört, bei der die Wand durch Bohrlöcher erwärmt und da hinein heißes Wachs gefüllt wird. Wäre das eine praktikable Lösung?
  5. warum sollte die Luft

    sich freiwillig durch die Wandverkleidung 'quälen', damit schotten Sie die Oberfläche von der Wärmestrahlung und der Raumluft ab und erreichen das Gegenteil, aber das steht ja alles schon weiter oben.
    Die sog. Paraffin-Methode (wenn Sie das Paraffin überhaupt in die Wand hineinbekommen) hilft auch ganz sicher nicht gg auf der Wandoberfläche kondensierendes Wasser.
  6. Hallo Herr Bromm

    Hallo Herr Bromm,
    habe mal kurz auf Ihre hompage geschaut und Ihre Artikel angefordert. Bin allerdings noch nicht ganz durch. Auf den ersten Blick scheint Ihr System eine gute Lösung zu sein.
    Nun noch zu meiner Rettung.
    Genau die beschriebene Variante haben wir in einem öffentlichen Bau vor nunmehr rund 9 Jahren verwendet. Bisher gab es weder Modergeruch noch weitergehende Feuchteschäden. Der Bauherr gibt uns auch weiterhin Aufträge und die Submissionen werden genau in dem sanierten Raum durchgeführt.
    Vielleicht bin ich den Verdacht der aufsteigenden Feuchtigkeit zu lapidar übergangen, da diese den Erfolgt natürlich stark gefährden würde. Ich habe aber bei meinem Vorschlag bewusst von einer Gratwanderung gesprochen.
    Es ist eine in Eigenleistung mögliche Sparvariante die sowohl funktionieren als auch vollkommen daneben gehen kann. Eine Negativabdichtung, mit welchem System auch immer, ist in jedem Fall die bessere Variante.
    Mit freundlichen Grüßen
  7. Verkleidung der Innenseiten sind nicht neu, sondern werden oft in Eigenleistung im Privatbereich ausgeführt.

    Foto von Edmund Bromm

    Aber alle Versuche die eine Wand nicht dicht machen sind über kurz oder lang wieder ein Problem. Wenn Luft dahinter kommt gelangt auch organisches Material (Sporen u. Pollen usw.) dahinter und fault vor sich hin. Oder/und die feuchte Luft kommt verstärkt durch den Abzug (kalte Luft fällt nach unten) in den Raum.
    Es muss also mehr oder weniger Dampfdicht sein.
    Mit dieser Thematik haben sich schon sehr viele "Halbwissende" Fachleute beschäftigt. Oft schreibt auch einer vom anderen ab und übernimmt diese Weisheit ungeprüft.
    Die Uni in Wien (Prof. Dreyer) hat sich mit dieser Problematik sehr intensiv beschäftigt. Außerdem sind die Arbeiten der Fraunhofer Gesellschaft in Holzkirchen sehr hilfreich. Dies ist jedoch notwendig um mit diesem Problem einigermaßen fertig zu werden.
  8. Was halten Sie von Calziumsilikatplatten

    die bewirken eine Wärmedämmung und führen so zu einer warmen Wandoberfläche (natürlich nur wenn geheizt wird). Da die die Feuchtigkeit sehr gut kapillar leiten können sollen, sollen die die Feuchtigkeit von der Wand und auch eventuell kondessierende Luftfeuchte vom Innenraum herkommend dann wieder kapillar an die Innenoberfläche leiten, wo das Wasser wieder verdunstet.
    Mich würd mal interessieren ob das auch in Wirklichkeit so funktioniert
    Gruß Roland

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