Luft Wärme Pumpe  -  so viele Fragen ...
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Luft Wärme Pumpe  -  so viele Fragen ...

Hallo zusammen,
Ich habe ein altes Haus (Kotten) gekauft, eine Teil wird abgerissen und neu gebaut, der Rest entkernt und komplett saniert und neu isoliert. Das ganze Objekt wird also Neubaustandard haben. Nun zu meiner Heizungsfrage:
Erdgas ist nicht vorhanden, Öl scheidet aus, Pellet- bzw. Holzheizung kommen auch nicht in Frage. Da bleibt nur eine Wärmepumpe. Ein Heizungsbauer aus der Gegend hat mir eine Luft Wärme Pumpe empfohlen. Zwar nicht ganz so effizient wie Erdwärme, aber auch günstiger in der Anschaffung.
Die Wohnräume sollen über Fußbodenheizung geheizt werden. Es wird eine Zwangsbelüftung für die Zimmer geben und darüber zusätzlich eine Wärmerückgewinnung. Im großen offenen Wohn-Dielenbereich kommt ein Heizkamin mit Fremdbelüftung von außen. Kann der Kamin irgendwie an die Wärmerückgewinnung angeschlossen werden? Der Installateur sagte ich sollte große Pufferspeicher für Brauch- und Heizungswasser (Brauchwasser, Heizungswasser) nehmen, da es vergünstigten Strom gäbe, dieser aber 3-mal täglich für eine Stunde abgeschaltet wird. Bedeutet das, dass die Anlage doch hauptsächlich mit Strom betrieben wird?
Reicht die geringe Vorlauftemperatur aus, um auch den großen, hohen Dielenbereich zuheizen?
Eine Luft Wärme Pumpe funktioniert solange es nicht länger als 12 Stunden unter minus 14 Grad ist. Stimmt das in der Praxis auch?
Ab wann muss mit Strom unterstütz geheizt werden? Zu welchen Kosten?
Jemand sagte, ich solle auf Invertertechnik achten, konnte das aber nicht genau erklären. Was bedeutet das?
Wichtig wäre auch das Kühlmittel, davon hänge auch der Wirkungsgrad ab ...?
So viele Fragen, möchte aber auch nicht die falsche Heizung bei mir einbauen ...
Wer hat Erfahrung mit solchen Systemen und kann aus der Praxis berichten?
Worauf ist noch besonders bei der Planung zuachten?
Wer kann mir Firmen im Osnabrücker Land empfehlen?
Gibt es so etwas wie eine herstellerunabhängige Checkliste?
Vielen Dank für die Hilfe
  1. und warum kommt

    Pellets nicht in Frage?
    Kein Platz für Lagerung oder Unsicherheit wg. Versorgung oder Steigende Preise oder warum
    PS: Der Strom für die Wärmepumpe wird in Zukunft wohl auch nicht billiger.
  2. mal zusammenfassen

    WP mit Fußbodenheizung (FBHAbk.), Lüftung, Heizkamin, EnEVAbk. auf Neubaustandard.
    1.) Warum eine Luft WP und wozu der Puffer (Estrich puffert auch recht gut)? Reicht das Grundstück nicht für einen Erdkollektor?
    2.) Warum Lüftungsanlage? Die braucht nach meinen EnEV Berechnungen meist mehr Primärenergie als sie Ersparnis bringt.
    3.) Was soll der Heizkamin bringen? Als Zierde für romantische Stunden? ... dann braucht er nicht irgendwo eingebunden werden, regelmäßig heizen wird man damit erfahrungsgemäß nicht, da die Fußbodenheizung (FBH) ausreicht. Den Kaminkehrer hat man damit regelmäßig im Haus und benutzt wird er nur selten. Wir nutzen unseren Kamin fast nicht, ganz selten mal wenn Besuch da ist als TV-Ersatz, weil es eben flimmert ;-).
    4.) Bevor Du einen Stromtarif beantragst, lass Dir die WP mal genau berechnen. Ich habe gerade ein Baustelle, bei der der normale Haushaltstarif die billigste Lösung ist, da der berechnete Energieverbrauch mit der Direktverdampfungs-WP unter 150,- € im Jahr liegen dürfte. Der Zähler für den WP Tarif kostet aber schon 136,- € im Jahr ohne den eigentlichen Stromverbrauch. Da wäre der WP Tarif eine Luftnummer. Auch den Puffer kann man dabei ohne weiter nach zu denken sparen.
    5.) Die Vorlauftemperatur. werden vom Anlagenbauer bei der Bemessung der Anlage an Hand der Raumgröße und Nutzung berechnet. Normalerweise wird die Fußbodenheizung (FBH) bei energieaufwändigen Räumen dann dichter verlegt.
    6.) Eine Luft-Wasser WP kann auch immer laufen (24 h am Tag und Dauerfrost bei -20 °C), OHNE HEIZSTAB! Es ist alles eine Frage der Dimensionierung.
    7.) Kältemittel ist für den Heizungsbauer ein Buch mit 7 Siegeln. Dier Hersteller liefern jedoch das richtige Mittel mit :-).
    Wenn Du hier eine differenzierte Aussage willst, dass gehe doch zu einem Kälte- und Klimafachbetrieb, die können sogar WP warten und in den Kältekreislauf eingreifen. Hier sind dem Heizungsanlagenbauer Grenzen gesetzt.
    8.) Es gibt keine Allroundcheckliste. Es gibt Berechnungsgrundlagen und DINAbk.-Normen für das Haus (thermische Hülle), die Fußbodenheizung (FBH) (Wärmeverteilung) und die jeweiligen Heizungsanlagen.
    Bei 1. bis 3. will ich nicht aus Prinzip gegen alles sprechen, es macht bloß auch nicht alles Sinn alles was auf dem Makt ist ein zu bauen. Man baut auch keine Autos mit 3 verschiedenen Motoren ;-)
    • Kamin für die Optik UND den Kaminkehrer
    • Lüftungsanlage weil man zu faul ist zum Lüften und gegen Schimmel in ultradichten Häusern
  3. ein Kamin kann auch sinnvoll sein ...

    ein Kamin kann auch sinnvoll sein und ist nicht nur als Zierde gedacht :-)
    Unser Haus 185 m² ca. KfW60-Standard heizen wir z.Z. ausschließlich damit und die Gastherme macht nur das WW. Allerdings ist der Kamin "stand-alone" also ohne irgendeine Einbindung ins Heizungsnetz.
    Hätte ich damals gewusst, dass es so gut geht hätte ich die Gastherme auch weggelassen und eine Luft-WP für WW und Urlaub genommen.
    Allerdings muss man sich im klaren sein, dass Holz heizen i.d.R. nur dann günstig ist, wenn man das Holz selber macht. Hat ja auch den Vorteil, dass man dann auf einen Wirkungsgrad um die 100 % kommt :-) ) [Heizwert + Schweißwert].
    Gruß
    MH
  4. Die Nutzung macht es wohl,

    wer's lieber bequem hat und keine Zeit zum Heizen aufwenden will oder kann, tagsüber auf Arbeit ist und es am Abend trotzdem angenehm temperiert haben möchte, wird den Kamin eben doch nur sporadisch nutzen. Von allen was technisch möglich ist, nutzt man/Frau eben doch nur das, was gerade nützlich oder bequem ist. Und eine WP die von alleine heizt und warm Wasser bereitet ist eben doch eine feine Sache.
  5. Danke schon mal

    @kho:
    Pellets kommen nicht in Frage, weil ich keinen Platz zum Lagern habe, der müsste extra neu gebaut werden. Gerade wenn ich genügend bevorraten will, dass ich auf günstigen Niveau einkaufen könnte. Als zweites ist die Preissteigerung der Pellets enorm, bedingt auch durch die starke Nachfrage nach Holz. Dazu kommen dann noch teilweise Lieferengpässe.
    Dass der Strom nicht billiger wird, damit ist zu rechnen, noch gibt es aber die vergünstigten Tarife. Hatte auch schon ein BHKW überlegt, das ist aber total unrentabel für mich. Siehe Beitrag 1187.
    Ganz kostenfrei zuheizen wird es wohl nicht geben.
    @Jentsch Isa
    Zu 1. der Puffer sollte hauptsächlich für's Brauchwasser sein, damit man auch in der Stunde "ohne Strom" genügend warmes Wasser vorhanden ist. Das Grundstück ist groß genug. Flächenkollektoren kommen nicht in Frage, da ein Teil der Flächen noch verpachtet ist und später als Weide dienen soll. Die Auswirkung auf das Bodenwachstum ist mir zu ungewiss. Tiefenbohrung ist wahrscheinlich möglich, müsste aber erstmal genau untersucht werden. Da ist die LWP in der Anschaffung günstiger.
    Zu 2. Die Lüftungsanlage für's Raumklima. Wir sind beruflich öfter mal unterwegs und dann wieder ein paar Tage zu Hause, da ist es mit dem Lüften, alle paar Stunden, nicht so einfach. Wahrscheinlich sind wir da auch ein wenig bequem.
    Zu 3. Der Kamin kostet natürlich auch Geld und Unterhalt, aber eine Bauerndiele ohne Kamin ...?
    Außerdem gehört zu meinem Grundstück auch ein wenig Wald, sodass ich den größten Teil des Holzes selber schlagen kann. Die Fußbodenheizung zur Grundwärme und den Kamin dann für die letzten 1-2 Grad. Da war die Idee ihn in die Heizungsanlage zu integrieren, wenn's möglich ist.
    Zu 4. Gut darauf werde ich achten, ob sich der Tarif überhaupt lohnt ...
    @ Marc Heidemann
    Genau so ist es mit dem Kamin gedacht und die Einbindung, wenn möglich und finanzierbar ist ...
    Vielleicht kann mir noch mal jemand etwas zur Invertertechnik sagen?
    Vielen Dank schon mal und einen Guten Rutsch ... nun geht's zu Party ...

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