Wärmepumpe  -  JAZ-Vergleich und Optimierungsmöglichkeiten
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Wärmepumpe  -  JAZ-Vergleich und Optimierungsmöglichkeiten

Guten Tag,
derzeit plane ich die Komplettsanierung eines Altbaus, M-V, Baujahr. ca. 1930,350 m² Wohnfläche (2 WEAbk., Erdgeschoss, Dach + Spitzbogen, unbeheizter Teilkeller). Mein Architekt hat die ganzen Dämmsachen berechnet und ist auf einen Energiebedarf von 58 kWh/m²*a gekommen (wenn alles fertig ist). Geplant ist eine Wärmepumpe, Solaranlage nicht. Das Grundstück ist zwar reichlich groß, aber auch ziemlich mit Leitungen und Bäumen gefüllt. Ca. 800 m² ließen sich für einen Erdwärmekollektor aber wohl zusammenkratzen. Eine Wärmepumpe müsste wohl eine Leistung von ca. 16 kW bringen. Fußboden- und Wandheizungen (Fußbodenheizungen, Wandheizungen) mit 35/28 Grad sollen auch noch installiert werden.
Ein befragter Heizungsplaner hat mir nun eine NIBE-WP empfohlen, die es auf eine JAZ von 4,4 bringen soll. Ich frage mich nun, ob es auch WPs gibt, die eine JAZ von 4,5 oder höher bringen (Stichwort Innovationsbonus). Oder ob es Möglichkeiten gibt, die JAZ etwas hochzuschrauben. Empfohlen wurde mir ein Zusatzmodul zur Wärmerückgewinnung aus Abluft  -  aber das ist teurer als der ganze Bonus und meine Mauern sind eh zu dick für die Außenluftdurchlässe. Und durch die Dachhaut will ich schon gar nicht.
Ist es möglich (oder empfehlenswert), die WW-Bereitung per Brennwerttherme (vorhanden) zu machen? Wenn ja, kann da das vorgewärmte Wasser aus der WP verwendet werden? Und braucht man überhaupt einen Pufferspeicher für das Warmwasser, wenn man sowieso einen unterbrechungsfreien Stromtarif hat?
Fragen über Fragen (und dabei habe ich mir Fragen zum Thema Lüftung sogar noch gespart) --- ich hoffe, jemand kann mir helfen?
Claudia
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  • Claudia
  1. Wärmepumpe

    Hallo
    Warum möchten sie dann eine WP, Gasbrennwert ist doch vorhanden?
    800 m² Erdkollektor + 16 kW WP das sind doch locker 20-30 Tsd T€, da kann ich lange Gas verheizen ...
    Für die 20-30 Tsd T€ würde ich über eine Solaranlage nachdenken.
    Gruß
    PS. Wenn schon WP dann auch für das WW
  2. Warum WP

    Hallo, und danke für Ihre Antwort.
    Ich wollte jetzt die WP einbauen, weil
    • das Grundstück eh neu angelegt werden muss  -  in 15 Jahren würde es zu sehr weh tun, alles umzugraben
    • ich nur mit der WP in den Bereich "Neubauniveau  -  30 %" kommen würde  -  was knapp 5000 € mehr von der KfW bedeutet
    • ich keine Ahnung habe, ob die BAFA in 15 Jahren noch was dazu gibt
    • ich irgendwie annehme, dass der Gaspreis zukünftig stärker steigen wird als der Strompreis  -  und wenn beides ins Uferlose steigt, dass die Chancen, auf meinem Dach selbst Strom zu erzeugen, besser stehen als die Chancen, unter dem Haus Gas zu finden

    Es sind übrigens ca. 24000 €  -  minus 6 von der BAFA, minus 5 von der KfW, und evtl. nochmal -3000 Innovationsförderung  -  netto also im günstigsten Fall ca. 10.000,-. Ich habe keine Ahnung, ob ich mit einer Solaranlage (mit entsprechendem Pufferspeicher) in einem ähnlichen Bereich landen würde  -  und wenn ja, wie dann die Verbrauchswerte aussehen würden. Wissen Sie mehr?
    Nur um die knapp 2 Jahre alte Brennwerttherme (übrigens ein Erbstück, das auch noch paar Umbaukosten verursachen würde) tut es mir leid.
    Warum sollte ich unbedingt auch WW mit der WP machen? Mit der Gastherme hätte ich ungefähr dieselben Verbrauchskosten (WW-Erzeugung hat ja einen geringeren Wirkungsgrad als die Erzeugung der Heizwärme), und könnte im Durchlauferhitzerprinzip arbeiten  -  kein Pufferspeicher, keine Legionellenproblematik ... Und ich käme vielleicht auf einen sinnvollere (besser förderbare) JAZ.
    Oder denke ich jetzt irgendwo falsch?
    Viele Grüße,
    Claudia

    • Name:
    • Claudia
  3. Energieberater

    Hallo
    Der "richtige" Ansprechpartner ist ihr Energieberater/Architekt vor Ort, den ohne Daten/Berechnungen geht von hier aus wenig ...
    Eigentlich sollte/müsste er ihnen mehrere Möglichkeiten aufzeigen mit entsprechenden Kosten-Nutzen-Rechnungen.
    Wenn sie EnEVAbk. -30 % erreichen bekommen sie 12,5 % Tilgungserlass von der KfW, sowie max 3750,- von der Bafa (WP+ Regenerativer Kmbinationsbonus), sind ca. 10 Tsd.
    Bleiben bei meiner Rechnung immer noch ca. 14 Tsd. Mehrkosten ...
    Nun sollten sie vergleichen wie viel Heizkosten sie überhaupt haben, wenn sie z.B. 1500 T€/a mit Gas haben und mit der WP 30 % sparen (wenn überhaupt), brauchen sie ohne Zins und Zinseszins (sofern nichts kaputt geht) knapp 30 Jahre um die Investition "reinzuholen" ...
    Gruß
    PS. Dass der Strompreis stabil bleibt ist bestimmt genau "so Sicher" wie unsere Rente ...
  4. Rechnerei

    Müsste der Architekt das? Hat er aber nicht  -  er hat mehrere Varianten durchgerechnet, um auf EnEVAbk.-30 % zu kommen, und mir bzw. dem Heizungsbauer liebevoll die Details überlassen. Mit der Aussage "ich kann da jetzt in die WP-Tabellen sehen, aber praktische Erfahrungen habe ich keine".
    Und ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass das Haus über 2 Wohnungen verfügt, also bekomme ich von der BAFA 6000 € + evtl. 50 % Innovationsbonus. Wie ich allerdings den Kombibonus bekommen soll, ohne eine Solaranlage einzubauen, wüsste ich wirklich gern.
    Dass der Strompreis stabil bleibt, glaube ich natürlich nicht. Ich nehme nur an, dass er weniger stark steigt  -  also wenn ich mit einer jährlichen Gas-Preiserhöhung von 8 % und einer Strompreiserhöhung von 5 % rechne, hat sich die Anlage nach 14 Jahren rentiert. Förderungen und Zinseszinseszinseszinsen eingerechnet. Vorausgesetzt immer, ich finde eine WP mit einer JAZ von 4,5 oder besser. Womit wir endlich wieder bei der Ausgangsfrage angelangt wären.
    Claudia
    PS: Warum denn nun WW unbedingt über WP?
    • Name:
    • Claudia
  5. jaz besser 4,5 gibt es als direktverdampfer vom kälteanlagenbauer.

    800 m² braucht es eher nicht .. eher weniger.
    2. wp für Brauchwasser wär auch möglich (habe ich selbst).
  6. Direktverdampfer

    Danke für den Hinweis. Mit Direktverdampfer-Anbietern kenn ich mich nicht so aus. Mein Heizungsbauer wollte da nicht ran, wegen möglicher Lecks und fürchterlicher Umweltschäden. So ziemlich um die Ecke sitzt eine Firma Beglau, die wohl sowas macht  -  kann die jemand empfehlen? Möglichst begründet natürlich ... Oder mir ein paar andere Namen nennen, mit denen ich weiterforschen kann?
    Sind Direktverdampfungssysteme preislich mit Sole-Wasser vergleichbar?
    Und was gäbe es für Argumente, eine 2- WP für WW einzusetzen, wenn man schon eine funktionierende Brennwerttherme nebst Gasanschluss hat?
    • Name:
    • Claudia
  7. Hier ein paar Beispiele

    Foto von Stephan Langbein

    wobei die Links alle noch gehen, ich aber die Seite mal überarbeiten muss
  8. Pro-DX

    Hallo zusammen,
    zunächst zu den Umweltschäden die der Heizungsbauer befürchtet. Bei Direktverdampfungswärmepumpen (DV-WP) sind keine Verbindungen im Erdreich und sämtliche Verbindungen werden "hart" verlötet. Es sind keine Verschraubungen wie bei Sole-Kollektoren vorhanden. Bei fachgerechter Verlegung kann aus meiner Sicht kein Kältemittel ins Erdreich gelangen, es sein denn es kommt ein Bagger ...
    Bei einem Mengenvergleich muss man auch feststellen, dass in einem DV-Kollektor wesentlich weniger Kältemittel enthalten ist, als Glykol in einem vergleichbaren Sole-Kollektor.
    Die DV-Wp ist jedoch wegen der Bauweise wesentlich effizienter als eine Sole-WP, da eine Umwälzpumpe und der Übertragungsverlust eines Wärmetauschers entfällt.
    Wenn Sie Interesse an Direktverdampfungs-Wärmpumpen haben, dann informieren Sie einmal bei u.g. Internet-Adressen.
    Viele Spaß.
    Dipl. -Ing. (FH) Oliver Nick
    • Name:
    • Herr Oliv-080-Nic

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