Architekten bauen teuer
BAU-Forum: Architekt / Architektur

Architekten bauen teuer

Als Architekt stellt sich mir die Frage, woher eigentlich das Vorurteil kommt, das Architektenleistungen teuer sind und Bauten von Architekten als überteuert angesehen werden. Im Normallfall erwirtschafte ich mein Honorar allein schon durch die Einsparungen des Bauherren innerhalb der Ausschreibung! Das schafft weder der Bauträger noch der Generalunternehmer. Im übrigen bestimmt der Bauherr selbst, was er für sein Haus ausgeben kann und will, dementsprechend wird geplant.
  1. Das kommt daher ...

    Das kommt daher dass sich der große Teil der zufriedenen Bauherren über das gelungene Werk ihrer Architekten im Stillen freut und nur der kleine Teil, der aus dem einen oder anderen Grund mit seinem Architekten Pech gehabt hat, dies lauthals verkündet.
    Ist halt so.
    Freundliche Grüße
  2. Das ist

    bei guten Generalunternehmer's genauso! :-)
    • Name:
    • M.P.
  3. sehe ich anders

    ein Bauträgerhaus (also zigfach gebaut und reprobt) kann vom Architekt nicht günstiger erstellt werden, da kann er noch so viele LVs vergleichen. Bei einem " einfachen" Haus fühlt der Architekt sich manchmal gewogen, dem Haus seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Das kostet natürlich Geld (den zusätzlichen Nutzen mal außen vor gelassen). Und verteuert die Sache dann einfach. Vorausgesetzt, die Qualität ist beides mal gleich, kann der Architekt seine Fähigkeiten erst richtig bei planerisch anspruchsvollen Gebäuden (z.B. Passivhaus, integrierte Tiefgarage, etc.) ausspielen, und ist dann dem Bauträger auch preislich überlegen. Nur wer baut (bezahlt) heutzutage noch anspruchsvolle Gebäude?
    Gruß Christian
  4. Der Unterschied?

    Der Generalunternehmer steckt sich das Geld, was er bei den Folgegewerken rausholt selbst in die Tasche. Das ist der Unterschied.
  5. Folgegewerke?

    meistens gibt es doch nen Festpreis. (Wer extrem vom Standard abweicht, sollte sowieso mit Architekt bauen) Alle anderen bekommen ein 2 1/2 geschossiges Haus mit 138 m² WF ohne Maler/Tapezier inkl. 300 m² Grundstück für 240.000,-
    Gruß Christian
  6. das vorurteil

    kommt daher, dass einige Leser die Überschrift vom Kollegen bertrams lesen, sich danach nicht weiter mit dem Thema beschäftigen und sie ihnen dann abends am stammtisch wieder einfällt ... :-/
    Herrn Chr-503-Sto empfehle ich die lektüre des Threads

    zur Kontrolle des immer wider gern ins Spiel gebrachten vorurteils habe ich mir mal von vier Bauträgern die Pläne schicken lassen, Massen ermittelt und mit normalpreisen der hiesigen Firmen versehen. nach Aufschlag des Architektenhonorars lagen waren drei Bauträger im schnitt 10 % teurer. lediglich ein Bauträger lag gleichauf, dieser haustyp wurde bei ihm allerdings auch mit extrem einfachen und billigen Baustoffen angeboten. schöne Grüße

  7. 138 m² für 240 t

    Genau, Geld bezahlt, Haus bewohnt, Gewährleistung abgelaufen, und dann geht es los. Wertverlust von Reihenhäusern im 1. Jahr bis zu 30 %. Architektenhaus meiner Eltern, gebaut 1974, Kosten mit Grundstück damals 110 t € heutiger Versicherungswert 335 t €.
  8. Hallo Ingo ...

    Hallo Ingo die Mühe mit den Einzelvergleichen hat Dir der Bundesrechnungshof schon längst abgenommen damit, dass er den öffentlichen Auftraggebern immer wieder um die Ohren haut, dass eine Generalunternehmer-Vergabe immer 15-20 % teurer ist als die Vergabe nach Einzelgewerken.
    Und dazu braucht's halt 'nen Architekten.
    Freundliche Grüße
  9. der Vergleich bestätigt nur die Regel

    ein Haus jenseits der 300.000,- Öcken mit diesem ganzen Firlefanz : " Trapezerker mit Balkon, Erkerturm, Spitzerker mit Balkon, Rundbogenfenster hat nun mal gar nichts mit dem typischen Bauträger-Haus zu tun. Das passt auch nicht auf die normalen "Briefmarken". Der Vergleich hinkt. Der Vorteil beim Bauträger liegt doch an seinen ausgehandelten Rahmenverträgen mit den einzelnen Handwerksunternehmern sowie dem Grundstückskauf en gros. Ich kenne Dachdeckerunternehmer, die garantierte 100 Dächer pro Jahr eindecken dürfen, zwar nichts zum riesigen Geld verdienen, aber eine dreiviertel Mio. garantierter Jahresumsatz ist ja schon mal was.
    Aber wahrscheinlich reden wir aneinander vorbei. Ihr meint den Bauträger, der für den Kunden ein Haus baut und ich meine Bauträger, welche Häuser bauen, welche Kunden dann kaufen (also Massenware)
    Gruß Christian.
  10. Trapezerker mit Balkon

    Anders: 2 Kuben aufeinader an Nord und Südseite beidseitig auskragend mit Balkonen. Flachdach freitagend 10x12 m 2seitig aufliegend. Im Süden 4 Schiebeflügel als Aluminiumkonstruktion mit Scheibengrößen von 2,3 x 2,5 m. 2Schalig gebaut in Kalksand in Sichtmauerwerk innen und außen.
    Hier in Solingen sind von 6 großen Bauträgern noch 2 übrig. Der Rest hat das Geld seiner Bauherren versenkt.
    Arme Käufer
  11. Liebe Leute ...

    Liebe Leute reden wir jetzt vom Bauträger oder vom GUAbk.? Ich dachte bis jetzt nur vom Generalunternehmer  -  im Vergleich zum Bauen mit Architekt.
    Der Bauträger baut auf seinem Grundstück ein Haus und verkauft es an einen "Erwerber"  -  da stellt sich die Frage überhaupt nicht.
    Wenn ich die Ausgangsfrage richtig verstanden habe geht's aber hier doch um den Generalunternehmer mit seiner Festpreisgarantie (wehe, es kommen im Bauablauf noch Sonderwünsche) und ums Bauen mit Architekt, der leider keine Festpreisgarantie abgeben darf.
    Aber in der Regel "preiswerter" und nachhaltiger baut als der Generalunternehmer. Sach ich mal.
    Freundliche Grüße
  12. Vergleich mit was?

    was haben trapezerker, erkertürme und weiterer firlefanz mit Häusern von Architekten zu tun? bis auf wenige Ausnahmen wahrscheinlich nichts ...
    bei meinem Vergleich habe ich Häuser von Bauträgern genommen (waren zwei richtige bt und zwei gu) und dann mit preisen von bauunternehmern verglichen (wie soll man's sonst machen?). der Vergleich hinkt also nicht.
    die Grundstücke werden übrigens fast nur noch erschlossen und dann einzeln verkauft (die erschließer wollen sich mit dem ottonormalbauherren und seinen "Drittelfinanzierungsmarotten" doch gar nicht mehr abgeben). bei Bauträgern ist es halt wie bei den großen verbrauchermärkten: viel teure Werbung, nichts dahinter. Ausnahmen wird es allerdings auch hier geben :-).
    naja, die Diskussion hatten wir hier schon hundert mal, es wird auch diesmal nicht viel dabei herauskommen :-)
  13. Genau Herr Kollege

    Letztendlich ist das eine Eistellungssache einer ganzen Generation von Häuslekäufern. Schlüsselfertig mit Rollrasen wie aus den Ramschläden in den Innenstätten. Kein Gedanken an die Folgekosten, kein Gedanken ob man so ein Haus wieder verkauft bekommt, ob man es später umbauen kann, usw. Doch das Grundstück ist bebaut und der Käufer in der Falle. Im Neubaugebiet von Leverkusen Hitdorf liegt die Scheidungsquote mittlerweile bei 30 %. Das Problem für mich als Architekten ist, das die Städte diesen Mist kräftig unterstützen. Städtische Grundstücke werden nur noch im Block verkauft. Hier in Solingen gleich 160 Stück ausschließlich an Bauträger. Meine Bauherren haben keine Chance eines dieser Grundstücke zu erwerben, werden quasi gezwungen vom Bauträger zu kaufen. Es wird Zeit sich zu wehren.
  14. Heftig Wehr ...

    ich als "Vertreter" der Generalunternehmer-Fraktion muss mich mal heftig gegen das über einen kam scheren mit den Bauträger's wehren. Historisch gesehen blieb den meisten Rohbaufirmen nichts anders übrig als auf die Marktanforderung "schlüsselfertig" zu reagieren und ebendies anzubieten. Ein Generalunternehmer macht nicht seinen "Profit" aus dem Verkauf der Immobilie, sondern aus günstigen Vergaben zu den NU's. Ich weiß selbst, dass ein Architekt in Einzelvergabe oftmals günstiger ein Bauvorhaben abwickeln kann  -  aber was ist denn unser Mehrpreis? Der Mehrpreis ist, dass dem Generalunternehmer das "rundum  -  sorglos  -  Paket" verhandlungstechnisch abgerungen wird (immer öfters sogar mit dem Baugrundrisiko). Das heißt, wir gehen ein unternehmerisches Risiko ein, welches ein normales Architekt-Büro (i. d . R. Vorfinanzierung der Baumaßnahme Aufgrund der derzeitig schlechten Zahlungsmoral der Kunden) schlichtweg finanziell gar nicht mehr stemmen kann. Und genau diese Kunden sind die unsrigen, die ja schlichtweg uns drängen entsprechnde Generalunternehmer-Angebote anzubieten. Ich stimme zu, dass ein Generalunternehmer-Paket für den Häuslebauer aus meiner persönlichen Sicht nicht unbedingt sinnvoll ist (auch weil der Otto-Normalbürger schlichtweg mit dem vertragstechnischen überfordert ist). Aber, liebe Architekttekenkollegen, was ich dann auf den Teufel hasse ist, dass ein viele Architekt-Kollegen nicht in der Lage sind, auch betriebswirtschaftlich und kostenmäßig Punktlandungen zu haben (dass was dem Generalunternehmer ja immer wieder mit dem Festpreis abverlangt wird). Ganz im Gegenteil, die kleinen Häuselebauer plötzlich mit Mehrkosten konfrontiert werden, die diese gar nicht meher stemmen können. Hier muss sich auch mal eine Ethik im sinne des Kunden durchsetzen. Wenn wir ein Generalunternehmer-Angebot für Häuslebauer erstellen, bekommt er einen Festpreis im Sinne des Wortes und es ist dann unsere Verantwortung, mit dem zu Verfügung gestellten Geld des Kunden sorgfältig umzugehen  -  dass ist das einzige was uns vom Mitbewerb unterscheidet! Und dies sollte auch für Architekts gelten! Über die Profit-Machenschaften und Abzockmetalitäten der meisten Bauträger's möchte ich an dieser Stelle keine weiteren Worte verlieren.
    Gruß
  15. Es stellt sich mir die Frage, ...

    weshalb sich einem Architekten die Frage stellt, dass Architekten teuer bauen sollen. Wäre die Frage von einem (potentiellen) Bauherren gekommen, hätte man dies verstehen können, da es genügend Architekten, wie übrigens in jedem anderen Fachbereich auch, gibt, die von Ihrem "Handwerk" nicht allzu viel verstehen und dadurch bspw. Kostenüberschreitungen verursachen. Das fängt bei Architekten schon bei einer hinreichend verlässlichen Kostenschätzung in Lph 2 an ...
    Dem bestehenden "Vorurteil" entgegenwirken kann die Architektenschaft nur durch entsprechend gewissenhafte und gute Dienstleistung. Hierbei wäre allerdings ein Standard zu definieren und durch die Kammern zu "überwachen", ggf. strenger als bisher üblich.
    Dass sie sich die Butter vom Brot (Bau von Einfamilienhaus, etc.) nehmen lassen haben, müssen sich die Architekten schon selbst zuschreiben. Und dass der Wunsch nach immer (vermeintlich) günstigeren Angeboten mit Festpreisgarantie von den BTs befriedigt wurde (die Architekten durften gem. Architektenrecht keine Festpreise für Bauten anbieten), wie übrigens in allen anderen Kauffällen auch (vgl. Produkte Made in China, etc.) ist eine gesellschaftliche Entwicklung, der man letztlich nur mit sogenannten Nieschenprodukten (bspw. das besondere Haus, etc.) entgegnen kann. Also sollten die Architekten versuchen, wenigstens die die hierzu in der Lage sind, entsprechende qualitätvolle und deswegen nicht teure, Produkte (Architektur, Technik, Innovation und Dienstleistung) anzubieten. Entscheiden wird aber letztendlich der Bauwillige mit wem er bauen möchte (fraglich bleibt, ob ein Bauherr, der i.A. (Billig) Produkte aus China und seine Lebensmittel beim Discounter kauft, Wert auf eine besondere Architektur, Technik, Dienstleistung etc. legt, oder ob nicht einfach das vermeintlich "Billigste" das "Geilste" ist. Verlockend für einen Bauherrn ist allemal
    Dass die Rahmenbedingungen, Aufgrund von EU-Richtlinien (Konkurrenz und Wirtschaftlichkeit ist oberstes Gebot) und teilweise für den einzelnen Bauherrn nicht mehr bezahlbare Grundstückspreise, wie auch der Verkauf städtischer Grundstücke an große BTs (mit den entsprechenden, bekannten (bspw. architektonischen) Nachteilen), etc. sich in absehbarer Zeit nicht verbessern werden, dürfte ersichtlich sein. Als Ausweg für den (kleinen) Dienstleister bleibt, neben ggf. politischem Engagement, das Besondere, das "Eigene" anzubieten.
    MfG
    Ralph Kaiser
  16. Das wir uns nicht falsch verstehen

    Sie als Kundenorientiert denkender Unternehmer mit entsprechender Verantwortung wird von mir doch gar nicht kritisiert. Schließlich arbeiten Architekt und Generalunternehmer in den meisten Fällen ja gut zusammen. Das Architekten manchmal mit dem Geld ihrer Kunden schludrig umgehen sei dahingestellt. In meiner Praxis liegen die Risiken fast immer darin, das einmal verabredete Lösungen für ein Problem während der Bauarbeiten plötzlich wieder in Frage gestellt werden. Hier der Schwiegervater, der ja auch mal gebaut hat und handwerklich geschickt ist, da der gute Freund mit Beziehungen zu einem Baumarkt, während der Planungs und Ausschreibungsphase nie zu sehen, aber auf der Baustelle plötzlich beratend tätig, und dann kann es teuer werden. Ansonsten gilt für mich als Architekt nach Vergabe der Leistungen genau wie für Sie ein Festpreis, nur die Zusammensetzung ist und bleibt für den Bauherren transparent. Zum Baugrundrisiko habe ich dazugelernt: hier im bergischen Land bestehe ich grundsätzlich auf eine Baugrunduntersuchung. Diese gehört in jeden Grundstückspreis mit eingerechnet.
    Gruß
  17. GU-Paket

    Liebe Kollegen/innen,
    beim Generalunternehmer-Paket gibt es zwar einen Festpreis, aber die Ausstattung und die Materialwahl ist meist, eigentlich immer , der Mindeststandard. Was folgt, der Bauherr sucht sich etwas anderes raus,
    dann folgen die Nachträge. Großes Erwachen bei den Bauherrn, wenn er/sie dann feststellt  -  Nachtrag groß  -  Rückvergütung klein.
    Soviel zu den Generalunternehmer-Firmen.
    Die größte Schwierigkeit beim Bauen mit Architekt sehe ich eigentlich darin, den Bauherrn eine gewisse Ausgabendisziplin nachzubringen, damit der gesteckte Finanzrahmen nicht überschritten wird. Ausstattungswünsche!
    Mit freundlichen Grüßen
  18. Erfahrung eines schändlichen Bauherrn

    Liebe Architekten,
    erst einmal als Einleitung: Ich bin ein großer Fan von guter Architektur und leide bei 95 % Prozent der neu gebauten Häuser in unserer Region Qualen. Es war klar, dass unser Haus von einem qualifizierten Architekten geplant werden muss.
    Schlussendlich haben wir mit einem Generalunternehmer mit assoziiertem Architektenbüro gebaut. Warum? Zum einen war das Vertrauen da, welches auch mit dutzenden Referenzobjekte belegt werden konnte. Zum anderen hatten wir ein Budget, welches zwar ein wenig über Billigheimerniveau lag, aber eindeutig nach oben begrenzt war, bei gleichzeitig hohen Erwartungen an die spätere Wohnqualität.
    Zum anderen wurde der Vorteil der qualifizierten freien Planung mit einem festen Budget vereinbart. Das Haus wurde im Vorfeld im Dialog mit uns entworfen und dann vollständig inkl. der kompletten individuellen Ausstattung geplant (Baustoffe, Elektro, Sanitär, Heizung, Klinker, Zuwegung, Carport, Fenster, Haustüre, Bodenbeläge, Treppe, Türgriffe und so weiter).
    Da drunter wurde ein Preis und ein vertraglich zugesagter Fertigstellungstermin geschrieben. Dann konnten wir anhand unserer Prioritäten den Preis durch Modifikationen von Details an unsere Möglichkeiten anpassen.
    Dann wurde gebaut und die Zielmarke bis auf unter 2.000 € eingehalten, weil dann während der Bauphase doch noch kleinere Änderungen hinzukamen.
    Ein Hausbau ist für den Arbeitnehmermittelstand trotz Eigenkapital ein sehr großes Wagnis. Dem kommt ein fester Preis genauso entgegen wie z.B. lange Zinsfestschreibungszeiten beim Kredit.
    Das Vertragsverhältnis hat übrigens gut funktioniert und auch eine große Belastungsprobe überstanden (ein ortsansässiger Handwerksbetrieb hat das Haus 4 Wochen vor dem Einzug geflutet).
    Ich könnte mir vorstellen, dass solche Modelle auch an anderer Stelle weiterhelfen könnten, gute Architektur wieder im Einfamilienhausbau zu etablieren.
  19. Widesprech Nr. II @Herr Rieder ...

    die von Ihnen geschilderte Praxis ist die des Bauträger's! Wir (und zum Glück auch immer mehr Mitbewerber) erstellen Generalunternehmer-Pakete i.d.R. nur für die Kunden, welche entweder mit Ihrem Architekt bzw. mit unseren unter Vertrag stehenden Architekten bereits das Bemusterungsprocedere hinter sich haben und es ist eine Selbstverständlichkeit, dass der Kunde eine Urkalkulation zur freien Verfügung hinterlegt bekommt, in der explizit die Preise auch für noch unklare Alternativen ausgewiesen bekommt  -  dass ist nur fair! Es ist eine irrige Annahme, eine Baufirma könnte einen Reibach mit Nachträgen bei einem Einfamilienhaus machen, dazu sind die Mengen und die damit verbundenen Einkaufsmarchen viel zu gering! Ziel kann es nur sein, über sportliche Bauzeit den damit verbundenn Lohnkostenfaktor bei Polier und BL sowie BE zu drücken  -  darin liegt der eigentliche Gewinn eines Generalunternehmer's, beschränkt durch die physikalischen Gegebenheiten wie Estrichtrocknung, Witterungseinflüsse u. dgl ...
    @Herr Bertrams: Baugrunduntersuchung schön und gut, aber wir bekommen hier im Großraum München nur noch dann (zugegeben nmeist gewerblicher Bau mit entsprechnder Größe) den Zuschlag, wenn wir min Verbindung mit dem Baugrundgutachten hier auch in das Risiko eingehen  -  so was nennt sich dann unternehmerischer Risiko  -  und dann beklage sich einer über 12 % Generalunternehmer-Zuschlag, wenn statt 500 to Z2 Material wir plötzlich 1.250 to für umsonst entsorgen müssen ... dass ist alles nicht mehr wirklich witzig.
    Gruß
  20. Unterscheidung Generalunternehmer  -  Architekt

    ich bin positiv überrascht über die sachliche Diskussion. Hoffentlich bleibt das noch eine Weile so.
    Den Architekten bringt nur eine schonungslose Analyse über das Verhalten von Bauherren weiter. Ob Generalunternehmer billiger oder teuerer bauen oder ob er den Bauherren übervorteilt oder nicht, ist nebensächlich. Fakt ist: die meisten Bauherren von Einfamilienhäusern bauen eben mit einem Generalunternehmer. Und darüber gilt es die Konsequenzen zu ziehen. Welche Mechanismen und Beweggründe führen zu dieser Entscheidung für einen GUAbk.? Wie kann man die Leistungsfähigkeit des Architekten gut "verkaufen"? Wie kann man sich von Generalunternehmer's unterscheiden? Wenn ein Festpreis so wichtig ist, dann müssen die Architekten eben reagieren und die Kostensicherheit laut und deutlich in den Vordergrund stellen und auch effektiv vollziehen.
    Und zu guter Letzt: Wenn es den meisten Bauherren absolut egal ist, wie das neue Haus aussieht, ob es sorgfältig und mit Anspruch geplant und gebaut wird, dann muss man ganz einfach feststellen: Solche Kunden können keine Zielgruppe von Architekten sein.
    Viele Grüße
  21. Problem: Grundstück nur mit BT

    Hallo zusammen,
    ich verfolge mit Interesse die Diskussion hier. Ich bin derzeit selbst Bauherr, habe aber über zwei Jahre in Aachen suchen müssen, bis ich überhaupt an ein freies Grundstück kam. Das ist hier schon fast ein sechser im Lotto. Das Gros der Grundstücke wird von der Stadt 'en gros' an die Bauträger (hier in Aachen im wesentlichen einer) abgegeben. Diese Praxis wurde bereits angesprochen und ist für mich einer der Hauptgrunende, warum es überhaupt Bauträger's gibt. Warum sonst sollte man sich freiwillig in die Fänge dieser Herren begeben? Ich habe im Verlauf der letzten zwei Jahre eine umfangreiche Fotodokumentation über einige Bauvorhaben in der Aachener Kante gemacht, allesamt von Bauträgern. Was da an Pfusch zusammen gekommen ist hat mich davor bewahrt, jemals mit diesen Pfuschern geschäftliche Beziehungen einzugehen. Vielleicht schicke ich die Bilder aus dem Rohbau mal eines Tages den heutigen Besitzern. Dann wissen die wenigstens, warum Ihr Putz einige Risse hat :-)
    Gruß,
  22. Da will man doch gleich mit einstimmen ...

    Da will man doch gleich mit einstimmen wirklich mal etwas weniger emotionsbehaftet, als Diskussionen über dieses Thema an anderer Stelle. Gut so.
    @ Michael Hofmann: Ja genau so ist es! Die Bauherren wollen partout Festpreise, was ein gutes Stück weit verständlich ist. Man will ja auch kein Auto kaufen, dass irgendwo zwischen 20.000 und 23.000 veranschlagt wird und dann hinterher leider doch 27.000 € kostet. Immer wieder liest man, dass speziell Architekten hier dazu neigen zu wenig anzusetzen und dann heißt es oft: Wenn der Architekt plant kommen locker noch mal 10  -  20 % hinzu.
    Ich kann dieses aus meiner Praxis zwar bis dato nicht bestätigen (ich fürchte mich zu sehr vor der Prügel, wenn es dann hinterher mehr kostet!), aber es wird eben immer wieder berichtet. Wasser auf die Mühlen der Generalunternehmer und Bauträger.
    Dass es beim Generalunternehmer/Bauträger zwar einen Festpreis gibt, der dann aber letztendlich durch "zu erbringende Bauherrenleistungen", wie z.B. Aushub und dessen Abtransport, Baustrom, Bauwasser, Verschattung (kein Witz, habe ich bei einem Bauträger als "Sonderwunsch" ausgewiesen gesehen!) aufgebläht wird, ist aber auch nicht ohne!
    Letztendlich müssen sich die Architekten eben besser verkaufen, wenngleich die Schlacht auf dem Sektor Einfamilienhaus, DH usw. wohl verloren ist! Kaufoptionen durch Bauträger auf Grundstücke bzw. Kommunen, die Grundstücke ausschließlich an Bauträger abgeben tun das ihrige, eine Riesensauerei, wie ich übrigens meine! Nicht dass man das Ausnutzen dieser Situation den Bauträger übel nehmen könnte, aber ich hatte in der Tat Bauwillige, die gerne mit mir bauen wollten, die Grundstücke, die sie interessierten gab es aber nur im Sammelpack!
    Bis denne
    Thomas
  23. Auch Architekten

    kommen nicht immer gut weg:
    • Name:
    • M.P.
  24. Was hindert den mündigen Architekten daran

    ein paar Jahre den Arsch zusammenzukneifen und Kapital zu bilden, ein schlüssiges Konzept bei der Hausbank zu offerieren und das 2000 m² Grundstück zu erwerben, um 4 innovative Doppelhaushälften (oder 8) mit allen hierfür erforderlichen Risiken zu bauen? Nix. Oder "schickt" sich das nicht?
    Gruß Christian
  25. Das schickt sich schon ...

    Das schickt sich schon man ist dann aber nicht mehr als "Architekt" tätig, sondern eben als Unternehmer. Muss ja nicht schlecht sein, würde aber bedeuten, dass man selber zum Generalunternehmer/Generalübernehmer/Bauträger würde. Hier aber ging es doch darum aufzuzeigen, dass wir (Architekten) uns recht schwer tun gerade gegen diese zu bestehen.
    Zugegeben: Auch ich hatte schon mal die Idee selber als Generalunternehmer aufzutreten. Gelernt zu planen und zu bauen hatte ich ja. Dummerweise hatte ich auch das Vergnügen knapp 1 1/2 Jahre bei einem Bauträger als Angestellter arbeiten zu dürfen. Dieser  -  und wie ich habe feststellen müssen auch sehr (!) viele seiner Mitbewerber- hatten keinerlei Skrupel jedweden Müll zu verbauen, Normen und Vorschriften unbeachtet zu lassen, Qualität war egal (ich meine nicht abgespacte Architektenphantasien ... nein!). Hauptsache billiger als die Konkurrenz.
    Da wurde mir klar, dass ich dies nicht könne oder zumindest nicht wolle!
    Auf einem Markt, auf dem nur noch "billig" aber nicht mehr "preiswert" zählt kann ein Architekt, der treuhänderisch und im Sinne seines Auftraggebers werkeln soll kaum bestehen, wenn die Gier nach Billigerem ungeachtet der qualitativen Folgen überwiegt. Zumal: Der Generalunternehmer/Bauträger kann ja murksen ... wenn's zu dicke kommt, kommt die Insolvenz. Und dann die neue Klitsche. Als Architekt geht das kaum: Drücke ich die Qualität um den Preis zu realisieren, den die Konkurrenz auffährt, hafte ich persönlich. Und dann kann ich nicht mal eben pleite machen und unter neuem Namen was neues hochziehen ...
    Letztendlich bürgt der Architekt nicht nur mit seinem Namen für Leistung und Qualität. Das ist wohl auch bekannt, nur will man es eben billiger haben.
    Vorschläge hier was zu ändern?!?
    Thomas
  26. @ Chr-502-Sto ...

    dieser Vorschlag wurde bereits in unserem Hause mit befreundeten Architekten diskutiert; Problem: Weder wir als Generalunternehmer als auch die Architekten bekommen genügend Kohle zusammen, um sowas umzusetzen. Aber da ist eigentlich noch ein anders Problem: Insbesondere im großstädtischen Bereich haben Bauträger's ein regelrechtes Flechtwerk entwickelt um an Bauplätze heranzukommen  -  sich hier gegen ettablierte Bauträger's (ich spreche jetzt mehr von den "Großen") durchzusetzen sehe ich als schwierig an. Die Vorgehensweise müsste mehr auf kommunaler Ebene verlagert werden um hier Fuß fassen zu können. Ich spreche jetzt auch weniger von uns, als eher von Architekten und die als "Klitschen" bezeichnete kleineren lokalen BU's bzw. Generalunternehmer's ... Eine mögliche Vorgehensweise könnte eine Interessensgemeinschaft im lokalen Bereich sein, welcher die örtlichen Politiker davon überzeugt, dass es durchaus mehr Sinn macht, entsprechende Grundstücke weniger einem Bauträger's zu veräußern als eher einer Interessensgemeinschaft von lokalen Architekten, Bauingenieurs und BU's. Der Vorteil läge auf der Hand (da sich ja leider immer alles um Geld dreht): Die lokale Wirtschaft wird angekurbelt und letztlich hat die jeweilige Gemeinda auch was davon, wenn die lokalen Büros und Firmen mehr Umsatz generieren können. Vorteil für die Kunden: Der Huber Franz (welches Gewerk oder Büro auch immer) von nebenan wird sich hüten, seinem Nachbarn Pfusch hinzustellen, ganz im Gegensatz zu einer, na sagen wir mal Hamburger Firma, welche in Niederbayern Einfamilienhaus's am Fließband produziert. Das Problem hierbei: fehlende Markttransparenz, Profitgier der beteiligten Planer und Firmen und die "Geiz ist Geil"-Metaltät vieler Kunden.
    Gruß
  27. @Mantel, Bock

    ihr könntet eure ureigenen Qualitäten als Architekten als besonderes Kaufargument in den Ring führen. Aber über eins muss man sich klar sein: Ihr braucht "eigenes" Pulver, ohne dem geht nix. Und auch die Entwicklung in der Bevölkerung hat sich (besonders bei uns Im Ruhrpott) stark beschleunigt, war man bis vor 10 Jahren das "Eigentumschwächste" Bundesland, haben die Menschen ihren Willen am Eigentum entdeckt. Und das trotz schwacher Konjunkturlage und schwacher Eigenkapitaldecke. Wurde früher 15 Jahre jeder Pfennig auf die Seite gedreht, um an die "30 %" (unglaublich aber wahr) Eigenkapitalquote zu kommen, zählt heute teilweise das Baukindergeld als EKAbk.. Der Traum vom Eigenheim ist bezahlbar geworden. Niedrige Zinsen und [ Zitat Anfang ] ... " Bauträgertum ... [ Zitat Ende ]" setzen einfache Träume in die Realität um. Ich möchte ungern polemisieren und die Keule schwingen mit der Aussage: Es gibt mind. genauso viele gewinnsüchtige schnell schnell Pfuscher unter den Architekten wie unter den BTs und GUs.
    Aber lassen wir mal die Ausführungsqualität beiseite.
    Der Wunsch nach "einfachem, bezahlbaren" Eigentum kann vom Architekt nicht bedient werden, weil nicht gewünscht. Es gibt zu viele Kunden, welche die Mehrkosten für eine Kombitherme einfach nicht bezahlen "können". Und trotzdem schweineglücklich in ihrem einfachen Häuschen werden, die Alternative ist eine Mietwohnung und sonst gar nichts.
    Wohin geht die Reise?
    Der Architekt sollte seine Qualitäten mehr fördern, und die heißen Fachwissen, Fachwissen und nochmals Fachwissen.
    Für den normalen Durchschnittsbürger ist doch die Leistung des Architekten gar nicht greifbar. Das lächerliche Argument " ich bezahl mich ja über Einsparungen selber" überzeugt keinen Bauherr, wenn es am Ende wieder mal teurer geworden ist. Die Frau plant die Bude mit Arcor, der Statiker wird separat beauftragt, der WDVSAbk.-Anbieter kommt mit Farbgestaltungen der realen Außenfassade am Computer und der Architekt schreit nach Fachplaner für Elektro/Heizung/Sanitär.
    Wo bitte soll für den Einheitsbürger die Leistung" Architekt" ersichtlich sein? Jeder Handwerksmeister ist in seinem und den zwei artverwandten Gewerken dem Durchschnittsarchitekt überlegen.
    Da ist der Ansatzpunkt; so fit zu werden, das man " mehr " weiß, als die anderen. Wir reden immer noch übers Einfamilienhaus, keiner erwartet vom Architekt die Lüftungsanlage einer Gewerbeimmobilie oder Hochhaus zu planen. Und dann ins Risiko. Schlagt dem Bauherrn vor, die Mehrkosten selber zu tragen, also Festpreis. Das ist doch ein absolutes K.O.. -Argument, eine Leistung verkaufen zu wollen, ohne zu wissen, was sie genau kostet.
    Die HOAIAbk. ist eher verkaushindernd als sinnvolles Instrument der Transparenz. Natürlich wird der Ursprungsgedanke von Architektur verwässert, aber heute geht es um Existenzängste der meisten Architekten (man erinnere sich an die endlosen Verweise der hier Schreibenden nach dem Motto: suche sie sich einen Baubegleiter oder Fachmann, sonst wird es nix. ähem, meine E-Mail Adresse schon unten rechts gesehen?).
    Ich finde es legitim, Einheitsbrei fürs Überleben abzuliefern und fürs Gemüt ab und zu zu zeigen, was man wirklich draufhat und mal eine schöne Bude bauen. Wie beim Film, wo mit Kommerzstreifen ala "Bond 26" Filme gegen den Mainstream produziert werden.
    In dem Moment, wo der Architekt dem Bauherrn als umfassender Bauprofi mit ausreichender Praxiserfahrung und eigenem Risiko gegenübersteht, wird ein eigenes Qualitätsmerkmal geschaffen: Dieser Mann weiß , was er tut und kann deshalb dieses finanzielle Risiko der Kostengarantie eingehen.
    Kommen dann noch ein paar Fürsprecher aus ehemaligen Kunden hinzu , hat der Mann seine Platz gefunden.
    Weg von der eigentlichen Planerei als Berufsmerkmal, hin zu Verantwortung (und ich meine keine Berufshaftpflicht) und Fachkompetenz in jedem gewünschten Fall beim Eigenheim. Und wenn es ein PH sein soll, holt man halt den Fachplaner Lüftung hinzu.
    Alles nur miene Meinung
    Gruß Christian
  28. Stimme grundsätzlich zu ...

    bis auf die Tatsache, dass ich zur Generalunternehmer-Fraktion gehöre ... ;-)
    Meines Erachtens haben Sie mittels Punktlandung durchaus die Schwachstelle von Architekts aber auch vom landläufigen Bauunternehmer trefflich beschrieben. Der Vorteil der Bauträger's ist ein rigoroses Kostenmanagement, welches (unter Umständen auf Kosten vieler Dritter) diese in die Lage versetzt, Wohneigentum quasi wie z.B. einen Fernseher anzubieten  -  mittels Festpreis! Das Abwenden vom gemeinen Häuslebauer zu den Bauträger's (was hier in Bayern auch sehr gut zu beobachten ist) liegt schlichtweg in einem guten Marketing: "freundliche" Verkäufer, die jeden Kundenwunsch von den Lippen ablesen, nicht die eigenen Ideen, sondern die der Kunden umsetzen, "Festpreise" schon in der Vorplanung, tolle Hochglanzbroschüren  -  alles Dinge mit denen Architekt und Bauhandwerker nur schwerfällig umgehen. Meine vorhergenhende Kommentare zielen eigentlich darauf ab, dass sich die bisherigen "Baupartner" (Büros wie auch Firmen) diesbezüglich solidarisieren sollten und die ewig vorhandenen "Standesdünkel" ein Thema der Vergangenheit sein sollten. Das Thema ist doch neben der von Ihnen erwähnten "Begreiflichkeit" der Qualitäten eines Architekts oder BU's die Fähigkeit, auf die geänderte Marktsituation zu reagieren  -  so etwas kann nur offensiv mit neuen Ideen geschehen  -  ansonsten werden die Bauträger's alsbald eine marktbeherrschende Funktion haben und das klassische Architekt-Büro nur noch zu einer Randerscheinung für betuchte Kunden mutieren  -  dieser Eindruck ist bereits bei vielen "gemeinen" Kunden mit schmalem Geldbeutel vorhanden und man ist auf dem besten Wege hierzu.
    Gruß
  29. Hallo Kollege Bock

    Das ich mit meinem Eingangsartikel eine solch umfangreiche Diskussion angestoßen habe, zeugt ja schon einmal davon, das man mit den Problemen als Architekt nicht alleine dasteht. Vor ca. 2 Jahren habe ich begonnen mich intensiv mit der Problematik der Einfamilienhäuser in Bauträgerhand auseinanderzusetzen, nachdem ein Bauträger/Generalunternehmer mit den Geldern der Bauherren und dem Großteil meines Honorars in die Insolvenz gegangen ist. Nach intensiver Analyse dessen, was ich als Architekt alles leisten muss und der Frage ob es überhaupt möglich ist, zusätzlich auch noch Bauträgerleistungen zu erbringen, kam ich zu dem Schluss, entweder du baust seriell immer das gleiche Haus und gibst im Grunde deinen Beruf auf, oder suchst eine Alternative. Die Alternative heißt für mein Büro: Einführung von Projektmanagement. Das hörte sich erst einmal an wie eine Selbstverständlichkeit, denn wir hatten ja bisher auch Bauvorhaben über Balkenpläne und Avasystem im Griff, aber es stellte sich heraus, das hier die Begrifflichkeiten nicht stimmten. Wir hatten zwar das Baumanagement im Griff, Projektmangement muss aber alle Phasen der HOAIAbk. umfassen + Marketing. Kurzum, wer Einfamilienhäuser in größerem Umfang, individuell den Bedürfnissen des Bauherren angepasst bauen will kommt nur dann weiter, wenn er den gesamten Ablauf von der Aquisition bis zur Dokumentation unter Kontrolle bekommt. Wenn das nicht gelingt, hast du den Großen in der Branche nichts mehr entgegenzusetzen. (Allerdings kann man sich dann immer noch als Bauschadensgutachter rächen). Wir stecken zurzeit nach wie vor in der Entwicklung des Systems, aber ich sehe mittlerweile Licht am Horizont.
    Interessanter Link:
  30. Herr Mantel, Ihnen stimme ich zu

    Herr Bertram leider nicht.
    Als erstes steht doch die Entscheidung: Will ich Einfamilienhaus in der Masse (also 15 Stk im Jahr z.B. ) baubegleiten und planen oder nicht. Ich will.
    Also muss ich das Spiel spielen, wie es gespielt wird:
    Durchschaubare Leistung, Festpreisgarantie, freundliches Auftreten, interessantes Infomaterial, Referenzkontakte, persönliches Interesse, und vor allem: den Bauwilligen als gleichberechtigten Partner ansehen und seine Wünsche "durchführbar" machen.
    Leider wird hier wie auch nebenan ein Großteil der Ahnungslosen einfach nur überheblich vergräzt.
    Wenn der Architekt (übrigens auch wie der BU, Gu, Generalübernehmer etc.) sich als Dienstleister begreift und der Ratsuchende und Bauwillige König, wird endlich wieder ein Schuh draus.
    Inwieweit gestraffte Planungsabläufe für ein Architekturbüro in "diesem" Marktsegment ein Bringer ist, kann ich nicht ersehen.
    Gebt Ihnen, was sie haben wollen.
    1. Kostengarantie
    2. Umsetzung der Bauherrenwünsche, was machbar ist
    3. freundliche partnerschaftliche Zusammenarbeit
    4. Hochglanzinfomaterial mit Computersimulation (Arcor in Händen des Profis kann Wunder bewirken)
    5. Zeitnahe Umsetzung des Kundenwusches
    6. "persönliche Betreuung"
    7. faire Ratenzahlung nach MBTV
    8. Königsklasse: Hauseigene Finanzierung
    Gruß Christian
  31. vergessen

    und lasst endlich die Nummer mit den "Bösen BTs".
    Hinter fast jedem Bauträger steckt bei der Planung ein Architekt, der zwar desillusioniert seinem ehemaligen Berufsprofil hinterherläuft, aber wenigstens mit einer gut ernährten Familie und vernünftigen Fuhrpark.
    Gruß Christian
  32. vergessen

    und lasst endlich die Nummer mit den "Bösen BTs".
    Hinter fast jedem Bauträger steckt bei der Planung ein Architekt, der zwar desillusioniert seinem ehemaligen Berufsprofil hinterherläuft, aber wenigstens mit einer gut ernährten Familie und vernünftigen Fuhrpark.
    Gruß Christian
  33. Also Herr Chr-503-Sto

    Was Sie nicht so alles wissen.
    Mit 15 Jahren habe ich mein erstes Praktikum beim Hochbauamt hinter mich gebracht. Mit 18 Lenzen habe ich beim Planungsamt gelernt. Mit 19 habe ich 2 Jahre als Betonbauer gelernt. Mit 21 habe ich angefangen zu studieren und in einem Architekturbüro zu arbeiten. Ich habe Kirchen saniert, Museen umgebaut, Fachwerkhäuser aus dem 15. JH ausgebaut. Habe Einfamilienhäuser, Fabriken und Reihenhäuser gebaut und umgebaut. Ich habe auf Baustellen meiner Bauherren die Armierung mit verlegt weil der Bauunternehmer nicht einmal eine Statik lesen konnte. Ich habe mein eigenes Fachwerkhaus komplett von Hand saniert und ausgebaut. Unzählige Möbel designt und gebaut.
    Ich beherrsche 2 CAD Systeme und unzählige andere Software. Ich arbeite durchschnittlich 12 Stunden am Tag und habe die Familien des Müllwerker bis zum Polizisten in die eigenen 4 Wände gebracht. Urteilen Sie hier nicht über Menschen und Berufe von denen Sie keine Ahnung haben. (PS: Die Software heißt Arcon nicht Arcor)
  34. Mensch Bertrams

    ziehen sie sich doch keinen Schuh an, der Ihnen nicht passt.
    Gruß Christian
    PS: Bei Ihrer geballten Erfahrung werden Sie ja nun nicht unter den Beklagenswerten sein.
  35. Häuser von der Stange

    Hallo nochmal zusammen,
    als Architekt möchte ich halt keine Häuser von der Stange "Planen"
    und die Umwelt weiter mit "Quadratisch, Praktisch, Gut" vollpflastern. Wenn man so übers Land fährt und schaut sich die neuen Baugebiete an, überkommt einen das kalte Grausen.
    Baugebiete geplant von Ing. Büros  -  in den meisten Fällen.
    95 % Bauträgerkisten  -  5 % Architektenhäuser.
    Die Planung beim Bauträger machen in der Regel  -  Bautechniker oder Bauzeichner.
    Ich glaube die meisten Bauherren wollen sich nicht die Mühe machen an Ihrem eignem Haus mitzuplanen und mitzuentscheiden,
    geschweige denn, sich mit dem Architekt über Wohnen  -  Entwerfen -
    Konzepte auseinanderzusetzen.
    Es ist natürlich viel einfacher sich ein Stück Haus aus dem Katalog rauszusuchen und zu bestellen. Wird dann irgendwie schon
    klappen.
    An Herr Chr-503-Sto, hiermit schließe ich mich auch der Meinung von Kollegen Bertrams an.
    Mit freundlichen Grüßen
  36. Herr Bertrams eröffnet den Thread mit der Fragestellung ...

    Herr Bertrams eröffnet den Thread mit der Fragestellung: "Warum glaubt die Allgemeinheit, mit Architekt bauen ist teuer"
    diese Tatsache gilt es zu diskutieren, doch wohl um Abhilfe zu schaffen; oder aus reiner Langeweile?
    Ist er nicht ausgelastet? Möchte er an seiner beruflichen Situation was ändern? Oder will man nur ein bisschen rumlabern?
    Auch nicht schlimm.
    Aber die Art, seine Situation verbessern zu wollen, indem man andere Berufszweige abwertet, nervt mich ungeheuer.
    Immer die Mär vom bösen, geldgeilen, nichtskönnenden , pfuschenden Bauträger, der alle belügt und betrügt und im Gegenzug behaupten, man würde sich durch "Einsparungen "selbst finanzieren. Mein Gott, stellen sie Ihre Qualitäten heraus, ohne ganze Berufsgruppen Unfähigkeit zu unterstellen. Es gibt unfähige, lügende und betrügende Bauträger, GUs, GÜs, Makler, Fertighausverkäufer, Zahnärzte, Busfahrer, Architekten und Schiedsrichter.
    Und mindestens genauso viele Könner.
    Nur die brauchen andere nicht abzuwerten um selber besser dazustehen.
    Grüße vom Bauunternehmer und Bauträger.
  37. Take it easy Christian ...

    ... hier versucht einer zu träumen, beseelt von seinem Studium ... :-)). Warum denn so viele Bauträger-Kisten? Weil es bezahlbar sein muss, und vor allem, geiz ist geil, deswegen bist du ja auch so ein besch ... :-)) ) oder doch nicht? Man äh, hier will einer Reklame für seine hp machen, die noch nicht mal mit Inhalten unterlegt ist. Viele Grüße aus Laholm/Schweden.
  38. Hoppla ...

    Hoppla dasst doch mal wieder alles aus dem Ruder gelaufen.
    Schon lustig, immer die selben Diskussionen mit dem immer gleichen Ergebnis.
    Liebe Kollegen: Ich denke wir tun wirklich gut daran uns (Architekten) besser zu positionieren. Das ist wirklich nötig.
    Das geschieht aber sicher nicht, indem wir uns hier  -  im Kreise Gleichgesinnter- beweihräuchern und alle Bauträger/Generalunternehmer/Generalübernehmer als Ketzer in Baufragen abkanzeln.
    Auch ich glaube, dass es leider zu viele schlechte Bauträger gibt. Es gibt aber natürlich auch gute. Und die sind  -  genau wie die weniger guten  -  unsere natürlichen Fressfeinde.
    Ist halt so.
    Es macht auch mir immer wieder Freude auf die weniger Guten einzudreschen. Leider bringt uns das keinen Schritt weiter.
    Architekten, die sich hier nur gegenseitig ihre Meinung bestätigen, zwischendurch das Abwehrfeuer von Bauträger/Generalunternehmer, die sich  -  manchmal auch zu recht  -  auf den Schlips getreten fühlen, ob der Pauschalkritik ... alles ganz lustig und tauglich einen solchen verregneten Sonntag rumzubringen. Aber sonst?
    Bis bald wieder in trauter Runde: Architekten vs. Bauträger/Generalunternehmer/Generalübernehmer.
    Thomas
  39. Sehr geehrter Herr Bock

    ich freue mich über ihre sachliche Quintessenz der Geschichte.
    Nur eins noch zum Abschluss:
    Dieses Konkurenzgehabe kommt ausschließlich von Architektenseite. Weder der Bauträger oder Generalunternehmer oder Generalübernehmer oder Fertighaus/Holzhausmann sieht den Architekten als "Bedrohung" seiner Umsätze, weil wirklich andere Klientel. Eine friedliche, respektvolle Koexistenz ist anzustreben.
    Gruß Christian
  40. das stimmt doch nicht ...

    das stimmt doch nicht war jedenfalls nicht verregnet heute, eher schon fast sommerlich von den Temperaturen.
    Stay breathless
  41. Vertrauen ist gut, ...

    "Weder der Bauträger oder Generalunternehmer oder Generalübernehmer oder Fertighaus/Holzhausmann sieht den Architekten als "Bedrohung" seiner Umsätze, weil wirklich andere Klientel. "
    So habe ich auch mal gedacht. Dafür habe ich was auf die Schnauze gekriegt:
    Mein erster Architekt, der für mich alle Baueingaben gemacht hatte, bekam Probleme mit der Bank. Und die fing an zu recherchieren, welche Möglichkeiten der Schuldner, mein Architekt, hätte, zusätzlich Geld zu requirieren.
    Mein Architekt hatte Pauschalpreise genommen, aber nun verlangte er plötzlich Nachzahlungen nach HOAIAbk. für ca. 4 Jahre. Und kam damit durch (1994). Ich musste DM 12.000,- nachlöhnen!
    Später einmal bekam ich Ambitionen und wollte nur noch mit besonders guten und Holzbauerfahrenen Architekten zusammenarbeiten. Der erste, dem ich also dergestalt einen ersten Auftrag erteilte, hatte nichts besseres zu tun, als mir den Kunden abzuwerben und den Bau an seinen örtlichen Holzbau-Partnerbetrieb zu vergeben. Das fertige Haus (als Schwedenhausimitation) war dann als Entfremdung meines Entwurfs eine totale Katastrophe! Weder Fisch noch Fleisch. Wie übrigens auch der Bauherr, der nicht wirklich wusste, was er wollte, und leicht beeinflussbar war. Was hatte aber dieser Architekt eigentlich gewonnen? Ein Dummkopf war er. Verbohrt und Link.
    Ein weiterer Architekt, mit dem ich gerade 5 Reihenhäuser gebaut hatte, gründete mit dem Kellerbauer eine Firma und wollte die Grundstücke für weitere 5 RHer bebauen, die mir vom Verkäufer schon avisiert worden waren. Dies, nachdem die insgesamt 10 Grundstücke vorher von einem Bauträger 2 Jahre lang erfolglos beworben worden waren und erst ich die ersten 5 mit meinem eigenen (ziemlich anderen) Entwurf vom Plan weg in 9 Monaten verkauft hatte. Heute fährt der Architekt denselben uralten Klapperpeugot wie vor 5 Jahren und steht nicht mehr im Telefonbuch. Ich sehe ihn manchmal im Copyshop. Na, seinen alten (ziemlich berühmten) preußischen Adelsnamen hat er wenigstens noch und ist auch eigentlich ganz nett.
    Die kleineren Irritationen mit weiteren Architekten lasse ich mal weg. Ein paar gute (nicht nur fachlich gute) Leute habe ich auch dabeigehabt, sodass ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass es irgendwie gehen müsste mit der Koexistenz. Aber das Grundvertrauen ist irgendwie dahin.
  42. Hallo Michael Prieß

    Ich muss entschieben widersprechen!
    Was für ein Mistwetter hier am WEAbk.!
    Da macht es weniger aus am WE zu arbeiten! Toll!
    Aber  -  wohl aufgemerkt!  -  hier im wundertollen Franken gibt es ca. 5 Millionen Bierkeller (ganz grob geschätzt, ... zugegeben), einer Unterart des bayerischen Biergartens, nur eben viel schöner, weil authentischer und auch heute noch wirklich echt!
    Also: Kommt die Sonne raus, sitzt der Architekt aufm Bierkeller und sinniert ... und trinkt ein unerreicht gutes Bier ... schön!
    Gruß an alle Sonnenhungrigen und andere Gleichgesinnten
    Thomas
  43. Wieviel Franken auf 5 Mill. Bierkeller, :-)

    Zugegeben, diese stimmungsvolle Fantasie hat meine Laune sofort nach oben schnellen lassen! Ich liebe Architekten, die auf Bierkellern sitzen, während ich beim Kunden auf der Terrasse sitze, :-)
  44. zusätzlich zu den Bierkellern:

    von den vielen Häckerwirtchaften und dem lecker Wein in Unterfranken haben wir ja noch überhaupt nicht geredet.
    Der beflügelt den Geist noch um ein vielfaches!
    Rotwein statt redbull!
  45. So nicht meine lieben Kollegen und Konkurrenten!

    Ha ... da könnte ja jeder kommen.
    Auf der Terrasse beim Kunden. Völlig falsche Vorgehensweise! Nochmal zum Mitschreiben: Bierkeller! Oder: Kunden mit auf den Bierkeller schleppen, Kunden zahlen lassen und sich des Lebens erfreuen ...
    Häckerwirtschaften. Quatsch. Grund: siehe oben!
    Gruß Thomas
    PS: Der Verfasser ist auf Grund der langen Kälteperiode und der Tatsache, dass der örtliche Bierkeller in Erlangen ("Entlas Keller") nicht wie letztes Jahr am 16.03. aufgemacht hat, nicht mehr Herr seiner Sinne und wird sich umgehend einer Bierkur unterziehen ...
  46. Bitte mäßigen sie sich Herr Bock

    Foto von Andrea Leidenbach

    bei der Bierkur. Soweit mir bekannt ist hat Alkohol nur in geringen Maßen einen gesundheitlichen Nutzen und dies bezieht sich auch nur auf Rotwein.
    Jedem das Sein und mir den Merlot :-)
  47. na ja

    nicht nur im Wein liegt Wahrheit
    und der Kollege Bock hat doch irgendw recht mit seiner Bierkur.
    Bier als stark basisches Getränk ist zur Verhinderung oder Bekämpfung einer Übersäuerung des Körpers in Maßen einzunehmen. Hm, Halbe geht auch. :-))
  48. Völlig falsch

    Foto von Andrea Leidenbach

    angewendet, nicht innerlich, sondern als klassische Badekur soll der Gerstensaft seine Wirkung zeigen, kann ja auch den Kreislauf in Schwung bringen ;-)
  49. Auch völlig falsch!

    Von Bier werde ich immer müde, wenn auch wohlig. Von Merlot sowieso. Sekt, Sekt, und es fängt alles an zu prickeln!
    Nachsatz: OK , ein Bocksbeutel, z.B. als guter Müller-Thurgau (nicht so sauer wie Riesling) kann mich auch beflügeln. Also, wir singen:
    "Wir wohl'n zur schönen Sommerzeit in's Land der Franken fahren. Falleri, fallera! "
  50. typisch Frau

    die Damen stehen halt wieder auf äußerlicher Anwendung.
    Wir, bevorzugen die inneren Werte, bzw. Anwendungen ;-)
    @ Stode:
    Vor der Einreise bitte den kompletten Text mit allen Nebengesängen und den beiden inoffiziellen Schlussstrophen auswendig lernen und bei mir vortragen.
    Also zur nächsten BAU.DE Fete zu Füßen der Alzenauer Weinberge ...
  51. typisch Frau die II

    nur ma so
  52. @Michael Liebler

    "Vor der Einreise bitte den kompletten Text mit allen Nebengesängen und den beiden inoffiziellen Schlussstrophen auswendig lernen und bei mir vortragen.
    Also zur nächsten BAU.DE Fete zu Füßen der Alzenauer Weinberge ... "
    Das ist doch in Ordnung. Und Mitsingen ist erlaubt. Falls meine Finger für das Greifen der Akkorde auf meiner Gitarre zu steif geworden sein sollten, von mir aus a capella. Zum Ausgleich kann ich es noch auf der Chromonika spielen. Keine Angst, ich bringe für jeden Unmusikalischen Ohropax mit.

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