Dehnungsfugen im Verblendmauerwerk
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Dehnungsfugen im Verblendmauerwerk

Hallo und guten Tag zusammen,
wir bauen z.Z. ein freistehendes Einfamilienhaus mit folgendem Wandaufbau:
24 cm Poroton-MW
8 cm Wärmedämmung
4 cm Luftschicht
10 cm verblendklinker-MW
In Vorbereitung der Ausführung kam vom AN der Hinweis, das Verblend-MW mit vertikalen Dehnungsfugen herstellen zu müssen.
In der DINAbk. 1053 steht, dass Fugen bei Gebäuden mit über mehrere Geschosse durchgehender Außenschale vorzusehen sind.
Die Höhe unserer Verblendung beträgt nur ca. 4 m. Sowohl der Architekt als auch (bau-) erfahrene Freunde halten diese vertikalen Dehnungsfugen für überflüssig.
Daher wende ich mich heute an Sie, in der Hoffnung auf eine neutrale Meinung.
Vielen Dank und viele Grüße
Vati77
  • Name:
  • Vati77
  1. Steht so nicht in der DIN

    gemeint ist wahrscheinlich das horizontale Abfangen welches hier bei Gebäuden evtl. erforderlich werden kann.
    Vertikale Fugen findet man als anerkannte Regel der Technik nicht nur in der DINAbk. 1053, sondern auch in Fachveröffentlichungen und Merkblättern. Der Abstand ist Abhängig von Gliederung des Gebäudes, Farbe und Art des Steines sowie Ausrichtung und Sonneneinfall auf die jeweilige Fläche.
    Dazu fehlen Angaben.
  2. Vertikale Dehnungsfugen

    Hören Sie ausschließlich auf Ihren beauftragten Unternehmer!
    Er hat völlig Recht damit, vertikale Fugen zu realisieren.
    Die Platzierungen der Fugen richten sich nach der Lage Ihres Wohnhauses auf dem Grundstück.
    Lassen Sie Ihren Planer die Fugen planen, damit nicht nur der ausführende Unternehmer allein in der Verantwortung ist.
    Übrigens ... die Luftschicht ist m.E. etwas "zu sportlich" mit nur 4 cm. Das ist das absolute Mindestmaß! Handwerkliche Ungenauigkeiten und Unebenheiten der Wärmedämmschicht können dieses Maß rasch zunichte machen.
    Viel Erfolg!
  3. Vielen Dank für die schnelle und freundliche Hilfe! ...

    Vielen Dank für die schnelle und freundliche Hilfe!
    Wir als AG werden dann der Fugenausbildung zustimmen. Bleibt noch die Frage wo (N, O, S, W?) und in welchen Abständen? Die Außenabmessungen sind 9,60 m x 9,10 m.
    Gibt es hierfür auch irgendwelche Vorgaben bzw. Empfehlungen (weiß nicht, ob mein Architekt soviel Erfahrung damit hat ...)?
    Danke & Gruß
    • Name:
    • Vati77
  4. warum Luftschicht?

    Es gibt mittlerweile gute Erfahrungen und viele sachverständige Stellungnahmen darüber, die Luftschicht bei Verblendmauerwerkskonstruktionen wegzulassen. Sie könnten statt 8 cm Dämmung eine 12 cm starke Kerndämmung einbauen.
    Die Baupraxis zeigt, dass Luftschichten oft nur mangelhaft herzustellen sind (Mörtelwülste verstopfen die Luftschicht, die Dämmplatten sitzen nicht korrekt und unregelmäßig im Schalenzwischenraum, Zuluftöffnungen oft in zu geringer Anzahl und ohnehin verstopft).
    Das bei einer Kerndämmung evtl. an der Verblenderrückseite ausfallende Tauwasser kann evtl. von den Verblendsteinen und den Mörtelfugen aufgenommen und über Sorptionsvorgänge nach Außen abgeführt werden.
    Ob ein kerngedämmtes Mauerwerk bei Ihrem BVAbk. aus bauphysikalischer und technischer Sicht möglich ist und ggf. der Luftschichtvariante sogar vorzuziehen ist sollten Sie mit Ihrem Planer und dem ausführenden Unternehmen erstmal erörtern, bevor es losgeht.
    Gruß

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