Ringanker oder -balken laut Dachdecker überflüssig
BAU-Forum: Dach

Ringanker oder -balken laut Dachdecker überflüssig

Altbau (1900), 60 er-Bruchsteinmauerwerk, Abmessungen ca. 8 m*8 m, Satteldach, 45 ° Das alte Dach samt Dachstuhl soll runter und erneuert werden.
Die Firstpfette liegt dann nur auf den beiden gemauerten Giebelwänden auf.
Mehrere Dachdecker waren vor Ort. Auf meine Frage nach einem Ringanker wurde von allen stets behauptet, dass sei hier nicht notwendig.
Ich bin ja heilfroh darüber, da es mir Kosten erpart. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das so doch nicht gehen kann.
Allerdings: In den letzten 100 Jahren ging es ja auch ohne. Was meint ihr? Wo sollen die Lasten aus dem Dach hin? Über die Fußpfetten in die Giebelwände oder wie?
  • Name:
  • Helge Träm
  1. Ringanker kann entfallen

    Hallo Herr Träm,
    Ringanker sind üblicherweise nur für Gebäude erforderlich, die mehr als zwei Vollgeschosse haben oder länger als 18 m sind.
    Ungeachtet dessen sollte der Zimmermann gemäß der statischen Berechnung für den neuen Dachstuhl richten in der sicher auch die Verankerung der Fußpfetten geregelt ist.
    Viel Erfolg!
  2. Vielen Dank erst mal für die Antwort. Mehr ...

    Vielen Dank erst mal für die Antwort.
    Mehr als 2 Vollgeschosse?
    Naja, zurzeit gibt es einen Keller, ein Erdgeschoss und ein 1. OGAbk., welches aber schon ca. 1 m im Dachraum drin ist (schräge Wände). Hier gibt es an einer Hausseite eine Dachgaube, die die Schräge verschwinden lässt auf einer Länge von ca. 4 m.
    Nun soll der neue Dachstuhl praktisch auf die wegen der Dachgaube hochgemauerte Außenmauer aufgelegt werden. Der durch die Schleppgaupe zurzeit noch vorhandenen Knick im Dach würde dadurch begradigt und der Raum unterm Dach würde etwas gewinnen.
    Genau diese Stelle bereitet mir etwas Kopzerbrechen. Diese "Gaupenwand" ist ja nirgends richtig gehalten. Also müsste die Fußpfette hier die H-Lasten aus dem Dach aufnehmen.
    Aber wohin soll die Fußpfette die Lasten dann ableiten? Bleiben ja nur die Giebelwände. Dort müsste die Fußpfette dann irgendwie horizontal an die Wände angeschlossen werden.
    • Name:
    • Helge Träm
  3. Geht nur mit Tragwerksplaner

    Hallo Herr Träm,
    ich empfehle Ihnen einen Statiker einzuschalten, der die Lasten und deren Ableitung exakt berechnet. Dann nur nach dessen Berechnungen und Anweisungen den neuen Dachstuhl verzimmern!
    Alles andere ist "riskantes Bauen"!
    Nicht die Verantwortung dem Zimmermann allein übertragen!
    Viel Erfolg!
  4. ohne Ringbalken aber mit Statik

    die zweite Antwort von Herrn Rudolf ist die bessere. Die Ableitung der Spreizkräfte aus den Dachsparren muss geregelt sein. Ohne Kenntnis des Tragsystems ist keine Aussage möglich. Ich habe jetzt ein solches Problem, weil der Denkmalschutz einen Ringanker untersagt. Es gibt immer eine richtige Lösung, allerdings auch viele falsche.
    L. Hunziger

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