Bester Sparplan für Eigenheim: Wer berät?
BAU-Forum: Baufinanzierung

Bester Sparplan für Eigenheim: Wer berät?

Es ist jetzt die Zeit gekommen, da möchten meine Freundin und ich je ca. 200 € monatlich ansparen, um in einigen Jahren ein Eigenheim zu haben.
Momentan haben wir beide einen Bausparvertrag bei der BHW, wo mir noch den Mindestsatz von 40 € einzahlen.
Ich weiß nun nicht, ob es sinnvoll wäre, die monatliche Sparsumme vom BSV auf 200 € zu erhöhen, oder ob es andere lohnendere Finanzierungsmöglichkeiten gibt (z.B. Fonds etc.).
An wen könnte ich mich wenden, welcher mich objektiv berät? Die Bausparkasse wird sagen "alles in den BSV", da sie damit das Beste Geschäft machen, die Bank wird sagen "kaufen sie bei uns Fonds".
Vielleicht kennt ja jemand auch ein gutes Buch.
Bei wem habt ihr euch beraten lassen? Von AWD halte ich nach zahlreichen Testberichten nichts ...
Danke!
  • Name:
  • Timo
  1. Selbst sparen

    Hallo Timo,
    bin kein Finanzmann, sondern Bauherr und habe ca. 11 Jahre Ansparphase hinter mir. Damals schrien alle: 'Aktienfonds kaufen'. Lief auch ein paar Jahre gut, nur irgendwann kommen die schwachen Jahre. Vorher hieß es: 'Bei Laufzeit größer 10 Jahre alles kein Problem, da sind Aktien immer besser'. Pustekuchen, ich hatte über die Laufzeit (11 Jahre) eine negative Verzinsung.
    Fazit: Such dir eine gute Festgeldanlage, wo Du monatlich einen Betrag einzahlst, und jag alle zum Teifel, die Dir eigene Produkte verkaufen wollen. Es gibt keine überdurchschnittlichen Zinsen ohne überdurchschnittliches Risiko. Alles andere ist Humbug.
    Gruß,
    Andreas
  2. Als erstes ist Ihr Ziel entscheidend ... als zweites Ihre persönliche Mentalität

    Foto von Hans Dittmer

    Entscheidend ist einmal das Ziel, d.h. was werden die eigenen 4-Wände einmal kosten. Dann kommt, was können oder wollen wir uns als monatliche Belastung für die eigenen 4-Wände leisten.
    Beispiel: Sie sagen, wir können uns eine Belastung von 900 € monatlich vorstellen. Dann machen Sie folgendes, die 900 € abzüglich Ihrer jetzigen Netto-Miete legen Sie zurück. So können Sie am einfachsten feststellen, ob diese Belastung wirklich für Sie tragbar ist. Als Zeitraum sollten Sie sich mindestens 1 Jahr setzen. Wenn Sie diese Belastung schaffen, ohne sich "zu verbiegen" passt diese Belastung. Jetzt kommt der 2. Schritt: wie lege ich das Geld zurück. Dieser Schritt ist von Ihrer individuellen Mentalität abhängig, d.h. sind Sie ein sicherheitsorientierter Mensch oder sind Sie bereit für höhere Renditemöglichkeiten auch höhere Verlustrisiken einzugehen? . Wieviel werden die eigenen 4-Wände einmal kosten? Wann wollen wir den Wunsch in die Realität umsetzen? Es gibt viele Möglichkeiten der Rücklage. Der Faktor Zeit spielt eine entscheidende Rolle für die Anlageform.
    Für jede Anlageform gibt es Positivargumente und Negativargumente. Entscheidend ist Ihre persönliche Einstellung.
    Wenn Sie z.B. Ihre Rücklagen auf ein Tagesgeldkonto bilden, haben Sie zwar einen Zinsertrag und kein Kursrisiko. Auf der anderen Seite wissen Sie nicht, wie wird die zukünftige Zinsentwicklung sein und wie werden sich analog dazu die Immobilienpreise entwickeln. Denn in der Ansparphase sparen Sie einmal gegen die Inflation und hier speziell gegen die Entwicklung der Immobilienpreise an.
    Es gibt keinen Menschen, der Ihnen garantieren kann, das die eine oder andere Variante die Richtige ist.
    Ein sicherheitsorientierter Mensch würde vielleicht sogar einen Bausparvertrag vorziehen, weil er hier einen garantierten Zins für das spätere Bauspardarlehen hat. Aber hier ist entscheidend wie hoch ist zukünftige Gesamtfinanzierungsvolumen und wo ist die Belastungsgrenze. Daraus ergibt sich die mögliche Höhe des Bausparvertrages.
    Sie sehen mit diesem Thema muss man sich intensiv auseinandersetzen und schon eine gewisse Vorstellung von der evtl. Investitionsgröße haben.
    Entweder Sie setzen sich selbst mit dem Thema intensiv auseinander oder nehmen professionelle Hilfe in Anspruch. Sie sollten dabei aber darauf achten, dass Sie eine produktunabhängige Beratung erhalten.
  3. Wie lange sparen?

    Grundsätzlich ist es so, dass ein Bausparvertrag immer unsinniger wird, je länger die Ansparphase dauert.
    Es macht nicht wirklich viel Sinn, sein Geld in niedrig verzinste Anlagen zu stecken, um es über viele Jahre hinweg "sicher" anzusparen. Auf diese Weise laufen Sie der Inflation ständig hinterher.
    Es macht aber auch keinen Sinn, sein Geld in einen Aktienfonds zu stecken um dann, wenn das Grundstück gekauft werden soll, dewn Ertrag ernten will. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Siehe das obere Beispiel. Grundsätzlich ist es besser, sein Geld bei diesem Anlagehorizont in höherverzinste Anlagen, also auch Aktien bzw, deren Fonds zu investieren. Aber es wird immer vergessen, vor dem Termin seine Gewinne in Sicherheit zu bringen. Wer mit dem Auto im Stauende bremst, hat's zu spät gemacht. Man sollte damit früher beginnen.
    meine Empfehlung, da es hier scheinbar noch länger dauert:
    So wie Herr Dittmer schon geschrieben hat, das Übrige zu Monatsbeginn zur Seite packen, zum Beispiel ein Tagesgeldkonto. In den nächsten Wochen und Monaten mit dem Thema Geldanlage beschäftigen, während sich ein kleines Guthaben aufbaut.
    Dann kann man getrost entweder zu einem Banker oder freien Finanzberater gehen. Mit dem Hintergrundwissen zu Finanzen (was jeder Anleger irgendwie bestzen sollte!) fällt es auch nicht schwer, einen guten von einem schlechten Anlageberater zu unterscheiden. Und typische Fehler (z.B. Gier frisst Hirn) werden so umgangen.
    Klar, das ist keine Garantie für den Erfolg. Aber die Chance, dass es gutgeht steigt mit dem Wissen, das man sich erworben hat.
    Wohingegen die Variante Bausparvertrag bei langer Ansparzeit garantiert teurer wird. Die Chance auf eine sinnvolle Finanzierung hat man aber nicht. Sicher!
  4. BSV hat auch den Nachteil,

    dass er eine relativ hohe Tilgung hat. Das ergibt eine hohe monatl. Belastung und schränkt damit den Gesammtfinanzierungsrahmen ein. Ein raltiv kleiner BSV ist OK.
  5. Hallo, danke für die ausführlichen Antworten. Zu den ...

    Hallo,
    danke für die ausführlichen Antworten.
    Zu den Fragen:
    • wann soll das Haus gekauft/gebaut werden: Wir kalkulieren ca. 8 Jahre ein bzw. wenn ca. 20 % der Bausumme angespart sind.
    • wie teuer soll es sein: ich denke zwischen 200.000  -  240.000

    Wir sind beide Beamte auf Lebenszeit. Wir haben jeder ein Nettogehalt von 2000,- €. Wir können jeder monatlich ca. 500 € sparen.
    Wir haben uns das momentan so vorgestellt:
    Wir haben jeder einen BSV bei der BHW. Wir zahlen jeder monatlich 200 € ein. Das übrige Geld, was wir monatlich übrig haben, überweisen wir auf ein Tagegeldkonto, wo das Geld mit 2,7 % verzinst wird. Dieses Geld soll auch für Anschaffungen bzw. Urlaub verwendet werden, da wir trotz des Sparens noch normal leben möchten.
    Wir haben uns für die Summe von je 200 € monatlich entschieden, da wir ca. 2008 Nachwuchs haben möchten, und dann von meiner Freundin nur noch ein halbes Gehalt zur Verfügung steht.
    Nun bin ich gespannt, was ihr zu unserem Plan sagt.

  6. Kein Bausparvertrag

    Ich würde es nicht wirklich über den Bausparer machen. 8 Jahre ist relativ lange Zeit. Mit einem gestreuten Fondsdepot kommt man auf eine höhere Rendite, sodass mögliche hohe Zinsen ausgeglichen werden. Eine Anlage in einem Tagesgeldkonto über diesen Zeitraum finde ich absolut falsch, da hier lediglich ein Inflationsausgleich stattfinden kann.
    Also entweder ordentlich sparen oder doch die teure Variante Bausparvertrag wählen.

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