Feuchtigkeit / Keller gar nicht isoliert?
BAU-Forum: Keller

Feuchtigkeit / Keller gar nicht isoliert?

Hallo Zusammen. Bis vor kurzem war ich noch guter Dinge, dass an unserem gerade mal 5 Jahren jungen Haus alles okay ist (gebraucht gekauft). Nach langen und heftigen Regenfällen letztens, trat allerdings Wasser in den Keller ein. Bis zu 1 Meter unter der Decke, auf einer Fläche von ca. 1 m² kamen Tropfen aus einigen Poren der Wandfarbe.
Evtl. gab es einen Rückstau zur Versickerung oder das Rohr ist defekt. Was mir eigentlich zu denken gibt ist, dass Wasser doch nicht einfach so durch die Betonwand kommen darf.
Wer kann mir einen Tipp geben?
Meine Fragen ...
  • Müssen die Betonaußenwände nicht immer isoliert sein? In den Lichtschächten sehe ich die nackte Betonwand.
  • Wie lange gibt es Gewährleistung seitens der Baufirma?

Danke vorab!

  • Name:
  • Chris. S
  1. Ob hier nicht Kondenswasser entstanden ist?

    Foto von Edmund Bromm

    Bitte genau beobachten, ob das Wasser mit dem Regen kommt.
    Aber auch berücksichtigen, dass bei Regen die Temperatur sinkt und die Feuchte zunimmt.
    Eine Prüfung dieser Problematik ist sehr einfach, denn dazu brauchen Sie nur ein gutes Feuchten- und Temperaturmessgerät. Siehe den Link unten.
    Richtiges Lüften im Keller.
    Von vielen Menschen hört man: Im Sommer die Fenster auf und im Winter zu. Wenn es im Sommer warm ist sollte der Keller durch die warme Luft austrocknen. Diese Behauptung ist falsch.
    Man lässt sich dabei vom Gefühl her leicht täuschen und vergisst, dass eine warme Luft viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als eine kalte.
    Richtiges Lüften im Keller heißt, in Abhängigkeit zur Nutzung dafür Sorge zu tragen, dass ausreichend Sauerstoff zugeführt wird und kein Kondenswasser entsteht.
    In den meisten Fällen ist ein ausreichender Luftwechsel schon durch die Undichtigkeiten der Türen und Fenster, sowie durch die normale Nutzung d.h. öffnen der Kellertüren gewährleistet. Bei höherwertigerer Nutzung ist sicher zu stellen, dass ein mehrmaliges kurzes Lüften erfolgen sollte. Ansonsten sollten die Fenster ständig geschlossen bleiben.
    Ein Luftaustausch wäre nachteilig, wenn z.B. die Außenluft mehr Feuchte aufweist wie im Innenraum. Denn wenn eine relativ warme Luft mit hohen Feuchtegehalt auf eine kalte Wandoberfläche trifft entsteht Kondenswasser. Die Wände nehmen dieses Wasser begierig auf und es verschlechtert sofort die Wärmedämmung. Des weiteren ist zu beachten, dass bei der Verdunstung von Wassers auch Verdunstungskälte entsteht was zu einer Abkühlung im Raum und zu einer weiteren Verminderung der Oberflächentemperatur führt.
    Dabei reicht schon eine geringe Feuchteaufnahme aus um eine erhebliche Reduzierung zu erreichen.
    Ein einfaches Beispiel hierzu: Bei einem "trockenem" Ziegelmauerwerk ist der Feuchtegehalt ungefähr 1 % dies ist somit 100 % der Wärmedämmung. Bei einem Feuchtegehalt der Wand von nur 4 % wird diese Dämmung schon um 50 % und bei einem Feuchtewert von 10 % um 77 % vermindert!
    Diese Betrachtung ist in Bezug auf Energieeinsparung sowie auf die damit zusammenhängende Umweltbelastung besonders wichtig!
    Nur mit Hilfe von Hygrometer und Thermometer kann eine Bewertung wie richtig gelüftet werden soll erfolgen. Dabei sind sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Temperaturunterschiede von innen und von außen zu berücksichtigen. Ebenso wichtig ist die Oberflächentemperatur der Wand in diese Bewertung mit einzubeziehen. Nur wenn all diese Werte bekannt sind, kann darauf hin richtig gelüftet werden.
    Um auch entlegene Räume zu erreichen ist in einigen Fällen eine Installation mit Lüftungskanälen und Ventilatoren notwendig. Im übrigen heißt richtig lüften auch:
    Man soll daran denken dass:
    • es wichtig ist, dass richtig geheizt und gelüftet wird.
    • die Fenster zum Lüften nur kurz (in der Regel reichen 1-2 Minuten, am besten in der Frühe wenn die Temperaturunterschiede zwischen außen und innen noch sehr groß sind), dafür zwei bis dreimal, im Abstand einer halben Stunde geöffnet werden sollen. Es sollen die Oberflächen der Möbel und der Wände nicht unnötig abkühlen
    • es falsch ist wenn tagsüber die Heizung abgedreht wird und abends schnell wieder aufgeheizt wird.
    • die Mindesttemperaturen in Wohnräumen dringendst einzuhalten sind
    • dass die Temperatur relativ gering schwanken sollte. Wer also im Schlafzimmer kühl schlafen möchte, muss darauf achten, dass die warme Luft aus der Wohnung nicht in die Schlafräume gelangt, sonst kühlt diese an der kalten Wand ab und es kann Kondenswasser entstehen
    • durch das Kippen der Fenster kaum ein Luftaustausch stattfindet, jedoch die Fenster- oder Türlaibungen (Fensterlaibungen, Türlaibungen) sowie die Deckenflächen stark abkühlen
    • es nicht nötig ist im Treppenhaus den ganzen Tag das Fenster offen zu lassen denn ...
    • es nicht nur ihr Geld ist, wenn der Nachbar sein Wohn- oder Kinderzimmer (Wohnzimmer, Kinderzimmer) neben dem kalten Treppenhaus oder Schlafzimmer hat und sie ihm diese Wärme durch eine nicht gedämmte Innenwand entziehen
    • die Wäsche nicht in der Wohnung getrocknet werden darf, denn das Wasser verbleibt in der Wohnung
    • der Wasserverbrauch (Blumengießen -Heizkörperbefeuchter -Duschen und /oder Baden bei geöffneter Türe etc.) in der Wohnung insbesondere im Frühling und Sommer stark eingeschränkt werden soll.

    Richtiges Lüften
    Ich gehe davon aus, dass die meisten ordentlich lüften wollen, aber was heißt, ordentlich oder richtig?
    So kann es durchaus richtig sein zwischen 10 Minuten und 15 Minuten das Fenster zu öffnen, um einen "besonderen Geruch" aus der Wohnung zu bekommen, jedoch um frische Luft in die Zimmer zu holen ist dies meistens zu lange.
    Im Sommer kann die Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen als im Winter. Eine 25 ° warme Luft kann ca. 25 Gramm Wasser, jedoch nur 5 Gramm bei 5 ° aufnehmen. Wenn diese 5 Gramm Wasser in der Luft in die Wohnung kommen und erwärmt wird, ergibt dies nur ca. 30 % relative Luftfeuchte. So ist auch klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen eine sehr "trockene" Luft ist.
    Zwar muss die " verbrauchte" Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Besonders bei modernen dichtschließenden Fenstern ist ein gezieltes Lüften notwendig.
    Wenn jedoch viele der Sachverständigen diese Probleme nicht wissen, wie soll es der normale Wohnungs- oder Hausbesitzer (Wohnungsbesitzer, Hausbesitzer) wissen. Man brauche nur die Literatur zum Thema lüften lesen und schon wird man feststellen, es gibt sehr viele unterschiedliche Aussagen. Daraus resultierend auch die vielen Rechtsstreitigkeiten.
    Was bedeutet " Stoßlüften", " Dauerlüften", " feuchte- oder temperaturabhängiges (feuchteabhängiges, temperaturabhängiges) Lüften" etc.?
    Richtig lüften heißt deswegen auch, die Luft, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszutauschen!
    Wenn nun diese Lüftungsmöglichkeit nicht gegeben ist oder wenn nicht richtig kontrolliert werden kann ist Hilfsweise eine doch wesentliche Verbesserung schon dadurch erreicht, dass eine Lüftung
    a) zwangsweise b) in den Morgenstunden erfolgen sollte. Es ist ein bekannte Tatsache dass die Luft in der Frühe wenn es noch sehr kalt ist, nur wenig Feuchtigkeit aufgenommen hat oder beinhaltet und durch den Luftaustausch diese relativ kalte und relativ trockene Luft in dem Keller zu einer doch erheblichen Verbesserung führt. Dabei ist ebenfalls mittels eines Hygrometers eine Kontrolle wichtig und außerdem mit einem Zeitschalter und einem eingebauten Ventilator evtl. auch einem relativ einfachem Lüftungssystem eine Steuerung der Luft über Lüftungskanäle eine Wertvolle Hilfe.
    Genauso wichtig wie das Berücksichtigen der Feuchtigkeit ist, dass wenn in einem Keller geheizt wird, die Wärme nicht durch zu langes lüften verloren geht.
    Es wäre auch falsch davon auszugehen, dass dann im Winter die Fenster geöffnet werden sollen, weil eine kalte Luft wenig Feuchtigkeit beinhaltet und somit die Keller austrocknen können. Dies wäre zwar, bezogen auf den Austrocknungseffekt richtig, aber wehe dem der in einer Parterrewohnung wohnt unter dessen Fußbodenfläche ein Fenster Tag und Nacht geöffnet ist. Dem Fußboden wird dadurch ständig Wärme entzogen und somit steigen die Heizkosten ganz enorm. Denn es muss, die so verlorene Wärme wieder nachgeheizt werden.

  2. kein Kondenswasser

    Vielen Dank für diese fundierte Erklärung.
    Bei meinem Problem handelt es sich definitiv nicht um Kondenswasser, da die Nässe nur bei extremen Regenfällen auftritt, wobei dann Tropfen regelrecht aus den Poren der Wand laufen und man dies auch so beobachten kann. Da sich das Ganze unterhalb der Decke abspielt, vermute ich, dass das Wasser von außen her, zwischen Kellerwand und Kellerdecke eindringt. Die Frage ist, was der Grund dafür sein könnte.
  3. Und ich tippe trotzdem auf Tauwasser!

    Foto von Edmund Bromm

    Mir fällt dazu ein Beispiel ein. Eine schöne kühle Maß vor mir im Biergarten da läuft ordentlich Wasser runter.
    Welche Feuchte haben Sie denn im Keller?
    Und auch, welche Temperatur im Tropfwasserbereich?
    Natürlich kann es auch eine undichte Stelle sein, aber dann läuft viel Wasser die Wand herunter.
    Aber im Deckenbereich nur Tropfen, hier fehlt mir natürlich die genaue Beurteilung.
  4. Hallo Herr Bromm nochmals danke für Ihr Mühe ...

    Hallo Herr Bromm,
    nochmals danke für Ihr Mühe. Der Vergleich mit dem Biergarten ist gut und würde mir auch besser 'schmecken' :-)
    Ich denke, dass wir Kondenswasser sicher ausschließen können. Wir bewohnen das Haus nun seit einem Jahr und sind immer sehr wachsam, was die Feuchtigkeit angeht. Aber nur bei den beiden extremen Regenfällen in den letzten 4 Wochen haben das verursacht.
    Die Luftfeuchtigkeit im betreffenden Kellerraum liegt im normalen Wohnbereich (habe nur ein Hygrometer ohne Prozentangabe). Temperatur relativ konstant bei 14-18 Grad.
    Nach stundenlangem Regenfall, mit anschließendem Wolkenbruch, schossen regelrecht "Wasserrinnsale" aus einigen Poren, oder Bohrlöchern, liefen die Wand herunter und sammelten sich in Form einer kleinen Lache am Boden. Als der Regenfall aufgehört hatte, kam kein neues Wasser aus der Wand und sie trocknete auch binnen Stunden wieder ab und ist seitdem weiterhin trocken. Es ist, als wenn draußen Aufgrund der Wassermenge etwas überläuft und sich das Oberflächenwasser dann einen Weg sucht. In der Nähe der vermuteten Undichtigkeit verläuft ein Regenabwasserrohr, welches nach ca. 20 m in einer Versickerung enden sollte.
    Momentan versuchen wir den früheren Bauleiter und die Baufirma ausfindig zu machen, in der Hoffnung, dass die Bauabnahme damals, heute noch in der 5 Jahresfrist liegt.
    Gruß C. Stein
  5. Probieren Sie doch eine Bewässerung mit einem Wassersprüher

    Foto von Edmund Bromm

    Solange der Frost kein Problem ist können Sie sehr einfach testen ob es "Regen" ist oder nicht doch ...
    Lassen Sie doch den Sprüher einige Stunden laufen und beobachten Sie die Stelle.

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