Verpressen die sichere Lösung?
BAU-Forum: Keller

Verpressen die sichere Lösung?

Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich verfolge die verschiedenen Beiträge schon längere Zeit und bei fast allen Fragen, die ich als Baulaie hatte und mit denen ich mich vor Bauleiter, Handwerker und Architekten nicht outen wollte, habe ich hier wirklich gute Erklärungen gefunden.
Nun haben wir bei unserem Bau das erste Problem: Wasserdicht ausgeführter Keller (Lastanfall drückendes Schichtenwasser) Wände und Bodenplatte aus WU-Beton ...
In der Bodenplatte gibt es nun nach Aussage des Bauleiters ein Loch, sichtbar ist eine feuchte Stelle, die erst jetzt, nachdem wohl Aufgrund der Temperaturen kein Wasser mehr "nachdrückt" abgetrocknet ist. Dieses "Loch" soll nun verpresst werden.
Meine Frage ist nun, ist das Verpressen wirklich dauerhaft, sprich hält diese Stelle so lange, wie der Rest der Bodenplatte? Hintergrund meiner Frage ist, wenn erst der Fußbodenaufbau gemacht ist, sehe ich ja gar nicht, ob es darunter evtl. wieder feucht wird. Wie überprüft man, ob das Verpressen erfolgreich war.
Vielen Dank für Eure Unterstützung!
  • Name:
  • Daniel
  1. Wasserdicht

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    WU-Beton ist nicht gleich wasserdichte Ausführung.
  2. ganz einfach:

    frag den verantwortlichen Statiker! das ist zumindest eine 2., hoffentlich kompetente stimme von
    jemandem, der den bau auch kennt.
    aus der ferne betrachtet kommt mir das komisch vor  -  nicht die Feuchtigkeit, aber was
    aus den wenigen Angaben abzuleiten ist:
    • ein "wasserdichter" Keller scheint es nicht zu sein: Unwissenheit/Irrtum/vorsatz?
    • ob in der bopl. ein krititisches "Loch" ist, bezweifle ich: eher ein riss? oder doch ...?
    • verpressen ist grundsätzlich kein Problem: dazu gehört aber Aufklärung vor Ort!

    da bin ich wieder beim Statiker: was sagt der zum Abdichtungskonzept? doch wohl nicht
    "wasserdicht"? was sagt der zur (statisch relevanten?) fehlstelle? nix?
    das ließe mich allerdings zweifeln ...

  3. Was helfen Verpressungen gegen eindringendes Grundwasser?

    Foto von Edmund Bromm

    Viele der Hausbesitzer sind erschüttert, wenn sie feststellen, dass Ihr Keller feucht wird, oder gar Wasser eindringt.
    Die Gründe können verschieden sein: das Ansteigen von Grundwasser aber auch durch erhöhte Niederschläge und zwar innerhalb kürzester Zeiträume. Auch durch die Reparatur bzw. Abdichtung der Abwasserkanäle kommt es zu einem Anstieg vom Grundwasser bzw. Schichtenwasser.
    Diese Not macht sich eine Reihe von Firmen zu nutze und versprechen dem Hausbesitzer zu helfen in dem sie den Keller abdichten. Sehr oft kann man erleben, dass ein sehr billiges Angebot erstellt wird und auch, dass sich dieses Angebot als sogenanntes Einsteigerangebot herausstellt. Die Rechnung fällt dann meist wesentlich höher aus.
    Eine wasserdichte Wanne
    Besonders diffizil ist die Angelegenheit, wenn die Hausbesitzer der Meinung waren, bei ihrem Haus handelt es sich um eine dichte Wanne.
    Hier eine nachträgliche Abdichtung herzustellen ist fast ausgeschlossen. Es helfen die schönsten Versprechungen und Urkunden auch nicht darüber hinweg, dass es insbesondere an der Statik des Gebäudes liegt, dass keine nachträglichen Abdichtungen hergestellt werden können.
    Es gilt nämlich die Gesetzmäßigkeit, dass der Wasserdruck nur aufgenommen werden kann, wenn eine dementsprechende Verankerung oder der Wasserdruck mit einem "Gegengewicht" ausgeglichen wird. Dies bedeutet auch, dass z.B. wenn davon auszugehen ist, dass außen ein Meter Wassersäule über dem Kellerfußboden ansteht bei einer nachträglichen Abdichtung mindestens 50 cm Beton aufgefüllt werden müsste. Da dieser doppelt so schwer ist, reicht die Hälfte der Wasserhöhe. In den meisten der Fälle ist dies jedoch technisch nicht machbar.
    Eine ganz andere, aber auch wichtige Betrachtung ist, dass wenn Wasser in ein Gebäude eindringt nie genau kontrolliert werden kann, woher dieses Wasser kommt. Außerdem, wenn diese eine Stelle abgedichtet wird, könnte es durch das ansteigen des Wassers an einer anderen Stelle, die bisher nicht betroffen war, wieder austreten. Dies dadurch, weil durch die bisherige Fehlstelle eine Entlastung vorgenommen wurde. Es baut sich also ein erneuter Druck auf und Wasser kann an anderer Stelle eindringen.
    Genauso problematisch bleibt bei Undichtigkeiten in Beton, dass es sich dabei um sogenannte Kiesnester handeln könnte, wobei ebenfalls davon auszugehen ist, dass wenn eine Stelle dicht ist, dann an einer anderen Stelle das Wasser eindringen kann.
    Die Grundwasserstände unterliegen erheblichen Schwankungen.
    Nach einer Verpressung wird so manchen Bauherrn oft suggeriert, die bis dahin erfolgte Abdichtung war schon ein Erfolg. Dabei handelte es sich nur um das zurückweichen des Wasserstandes.
    Zu berücksichtigen ist außerdem noch, dass oft nach dem das Grundwasser sich wieder absenkt, die eigentliche Fehlerquelle nicht mehr zu ermitteln ist. Oft kann man diese falsche Einschätzung jedoch erst nach einem erneuten ansteigen des Grundwassers feststellen, was jedoch auch Jahre dauern kann. Die dadurch notwendigen Nacharbeiten sind somit kein erneuter Mangel. Es ist denkbar, dass mehrmals eine Verpressung durchgeführt werden muss.
    Der Keller kann von innen abgedichtet werden.
    Nun solle nicht der Einruck erweckt werden, eine nachträgliche Abdichtung von der Innenseite ist in jedem Falle auszuschließen. Es gibt durchaus Fälle bei denen eine Abdichtung sinnvoll ist, jedoch bedarf es hier sehr guter Fachkenntnisse und auch ein gewissermaßen ehrliches Verhalten. Insbesondere auch die Information an den Hausbesitzer, was machbar und was nicht machbar ist.
    So ist es durchaus denkbar, wenn z.B. während der Bauzeit zwischen der Schalung bei dem Erstellen des Betoniervorganges entweder ein Stück Holz oder auch ein Metall oder sonstiger Gegenstand in diese Schalung fällt, sodass diese keine ausreichende Betonüberdeckung aufweist, zu einer Undichtigkeit führen kann. Eine solche Fehlerstelle ist, wenn sie erst gefunden ist, ohne Problem abzudichten.
    Ganz anders sieht es aus, wenn z.B. zwischen der Bodenplatte und der aufgehenden Wand kein Fugenband verwendet wurde. Es kann dann schon bei den geringsten Setzungen oder auch den thermischen Bewegungen zu einer Undichtigkeit wegen geringfügigen Bewegungen kommen.
    Hier ist oft eine Abdichtung möglich. Jedoch schon ungleich problematischer und dies setzt ebenfalls sehr viel Fachwissen voraus.
    Selbstverständlich spielen auch die Materialauswahl und die qualifizierte Ausführung durch die Handwerker eine wichtige Rolle.
    Der deutsche Holz- und Bautenschutzverband (Holzschutzverband, Bautenschutzverband) DHBV, ein Zusammenschluss von qualifizierten Fachbetrieben, hat für solche Arbeiten ein Merkblatt bzw. ein Empfehlungsblatt für die Bearbeitung solcher Probleme herausgegeben. So dass sich auch der nicht so fachkundige, an Hand der Beschreibung orientieren kann welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Auch einige Materialhersteller haben ihre Verarbeitungsrichtlinien mit solch qualifizierten Merkblättern ausgerüstet.
    Jedoch bleibt die Problematik wie oben beschrieben und deshalb sollte genau und sorgfältig geprüft werden, welche der Maßnahmen zum Erfolg führen! ... können.
    Wenn dann allerdings die Problemstellen alle (wirklich alle) dicht sind, werden die fachlich verarbeiteten Produkte nicht zerstört oder aufgelöst.
    Normenwerke; Merkblätter; Verarbeitungshinweise. Siehe auch:
  4. Danke erst einmal

    Zuerst einmal vielen Dank für die bisher geäußerten Meinungen und die Ratschläge.
    Den Statiker erreiche ich erst in der kommenden Woche, aber da er bei der Baufirma (kein Generalunternehmer, Bauunternehmer oder sonstiges, nur Baufirma beauftragt Statik und Rohbau zu erstellen) angestellt ist, erwarte ich hier keine konträre Meinung.
    Vielleicht habe ich mich einfach zu kurz gefasst in meinem ersten Beitrag: Der Keller ist nicht nur aus WU-Beton, sondern laut Statik, Plan, Behandlung etc. soll er wasserdicht sein. Nur das ist er nun eben nicht. Da das Haus inkl. Dach inzwischen aber auf der Bodenplatte steht, kann man diese auch nicht einfach rausreißen. Es bleibt demnach nur eine Abdichtung von innen. Die Stelle, um die es hier geht (Loch ist wohl wirklich übertrieben, da man nur mit viel Geduld und der Unterstützung vom Bauleiter einen Riss erahnen kann. Diese Stelle liegt ca. 10 cm neben einer Rohrdurchführung (Abwasser durch die Bodenplatte mit Rohrdurchführung etc.). Der Bauleiter sagt nun, dass sie vereinzelt schon mal das Problem hatten, da direkt neben der Rohrdurchführung wohl nicht so massiv gerüttelt würd oder so ähnlich. Der Mangel ist auch auf alle Fälle durch die Firma zu beseitigen und nachdem nun alles nochmals genauer angeschaut wurde (auf der Suche nach etwaigen ähnlichen Fehlstellen) schlägt sie nun das Verpressen vor.
    Statisch ist es nach Ansicht des Architekten (der gehört nicht zur Baufirma, sondern zu uns) wohl unerheblich, da zum einen sehr klein, zum anderen auch nicht in der Nähe aufstrebender Bauteile.
    Wenn ich nun die Beiträge oben richtig verstehe, kann es sich beim Verpressen um eine dauerhafte Abdichtung handeln?
    • Name:
    • Daniel
  5. Verpressen

    (:) Das Verpressen von Fehlstellen in Beton ist eine allgemein anerkannte Bautechnik; beispielsweise mit flüssigem Epoxidharz, welches über Pressnippel ('Packer') eingepresst wird.
    Es gibt sogar den geprüften Beton-Instandsetzer mit Zertifikat,
    speziell für diese Arbeitstechnik.
    Sprachlich noch dies: 'Wasser-undurchlässig' und 'Wasser-dicht,
    das ist für den normalen Betonbauer gleichbedeutend, solange
    die Feuchte nicht auf der 'trockenen' Seite sichtbar ist.
  6. Hallo Leute, Verpressung birgt aber auch Nachteile ...

    Foto von wiki

    Hallo Leute, Verpressung birgt aber auch Nachteile Hallo Leute,

    Verpressung birgt aber auch Nachteile. Da durch die Microvibrationen während der Verpressung neue Risse entstehen können.
    Alter Riss verpresst, außenrum neue die du nicht siehst. jetzt verfließt du von innen und Wasser geht allmählich durch die neuen Risse, was dann? Lieber würde ich die Abdichtung mit aktiven Microkristallen empfehlen. Es wird von Innen abgedichtet.
    man trägt es wie Estrich auf, oder der Riss wird aufgestemmt und und das Produkt eingebracht. Oder, oder, oder. Es gibt sehr viele Möglichkeiten um Instand zu setzen. Musste mal auf die Seite von einer Berliner Firma gehen, die mit aktiven microkristallen arbeitet, gehen. Du wirst sehen es spart Zeit und vor allem Geld. Es freut mich dir geholfen zu haben.

    Gruß Tim

  7. Viel zu spät um Werbung zu betreiben, denn ...

    Foto von Edmund Bromm

    Viel zu spät um Werbung zu betreiben, denn was anderes ist diese Beschreibung nicht.

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