feuchter Keller, bitte lesen
BAU-Forum: Keller

feuchter Keller, bitte lesen

Hallo,
wir haben uns für unseren Keller von der Fa. Ceresit einen Luftbefeuchter (Granulatfüllung) gekauft. Die Granulatfüllung ist schon recht feucht und in der unteren Schale ist auch schon etwas Wasser. Das Gerät steht aber erst seit ca. 2-3 Wochen. Ist unser Keller doch feuchter als ich dachte oder ist das normal das dieses Gerät so viel aufsaugt. Das Haus ist von 1969 und die Farbe im Keller platzt auch etwas ab.
Sind diese Geräte überhaupt empfehlenswert? Wollte noch zwei kaufen, für die Waschküche und Arbeitszimmer.
Gruß Sprite
  1. Möglich ist alles

    Sollten Sie die Frage zu dem Gerät nicht lieber dem Hersteller stellen?
    Zum Keller an sich bekommen Sie die alte Antwort: Ferndiagnose unmöglich. Sanierungsempfehlungen der Kellerabdichtung oder anderweitiger Maßnahmen erst nach Untersuchung vor Ort sinnvoll möglich.
    Gruß aus Berlin
  2. Mich interessiert ...

    Foto von Ulrich Pathe

    Mich interessiert Ihr Luftbefeuchter auf Granulatbasis mit gegensätzlicher Wirkung. Oder meinen Sie einen Luftentfeuchter?
  3. Leider wird in Baumärkten auch Spielzeug verkauft. Mit Luft-entfeuchten im Keller hat dies nichts zu tun!

    Foto von Edmund Bromm

    Der Luftentfeuchter ist sicher ein sehr wertvolles Gerät, das jedoch nur wenige kennen.
    Von der Funktion und dem Aufbau gleicht dieser einem "Kühlschrank mit Ventilator". Ähnlich wie beim Kühlschrank, ist z.B. der Kompressor, ein Wärmetauscher, eine Abtauautomatik, fast baugleich wie beim Kühlschrank vorhanden.
    Was soll nun ein Luftentfeuchter bewirken?
    In München ist die relative Luftfeuchtigkeit im Jahresdurchschnitt 78,6 %, also sehr hoch und es kommt dadurch sehr oft zur Überschreitung des Taupunktes. Der Taupunkt drückt aus welche maximale Menge Wasser die Luft bei welcher Temperatur aufnehmen kann und ab wann Tauwasser entsteht. (Siehe Tabelle 1auf meiner Homepage unter Schriften).
    Wenn man nun diesen Wert 78,6 % in Relation stellt zu der bei uns üblichen und normalen Temperatur, insbesondere im Frühjahr, so ergibt sich daraus, dass die Wandoberflächen im Keller oder Erdgeschoss (z.B. wenn nicht unterkellert ist), "schwitzen".
    D.h. die maximale Feuchteaufnahme wird sehr oft erreicht, oder überschritten werden.
    Jedes Mal wenn z.B. über Nacht, relativ niedrige Temperaturen sind, und das Gebäude im Kellerbereich keine dementsprechenden Wärmedämmungen hat, kommt es zum Ausfall von Kondenswasser.
    Dieses Wasser wird nun sofort von der Mauer aufgesogen und verschlechtert die Wärmedämmung der Wand.
    Siehe Tabelle 2: "Abhängigkeit der Wärmedämmung von der Feuchte"-siehe Schriften auf meiner Homepage).
    Wird nun mit dem Betrieb des Entfeuchters die Luft Trockener so fällt weniger Kondenswasser an. Die Wandoberflächen "schwitzen" nicht mehr so oft und bleiben dadurch "trocken".
    Nun beruht das Prinzip des Luftentfeuchters darauf, dass ein Teil des Gerätes aus Kühlschlangen besteht, über den mittels eines Ventilators die feuchte Luft geblasen wird.
    Auf den sehr kalten Oberflächen der Kühlschlangen kondensiert das Wasser, es wird zu Eis und nach einer bestimmten Zeitphase wird dieses Eis "aufgetaut" und fließt als flüssiges Wasser in einen Auffangbehälter. Somit wird der Luft die Feuchtigkeit entzogen. Ein idealer Effekt ergibt sich aus der Tatsache, dass bei dem Entziehen von Feuchte aus der Luft als (Abfallprodukt) Wärme entsteht. Die eingesetzte Energie, nämlich das Betreiben des Ventilators und des Kompressors ergibt somit eine "positive Energiebilanz".
    Im Prinzip ist so ein Luftentfeuchter eine Wärmepumpe, dies ist ein sehr angenehmer Nebeneffekt.
    Einziger "Nachteil" ist, das der Auffangbehälter hin und wieder ausgeleert werden muss.
    Neben diesen Werten, Feuchteaufnahme in Abhängigkeit zu Temperatur spielt die Saugfähigkeit (Wasseraufnahme) von Fassaden auch noch eine entscheidende Rolle.
    Aber mit einem Gerät, dass nur einen Liter in 4 Wochen schafft geht nichts.

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