Rissbildung im Mauerwerk durch Leichtmauermörtel LM 21
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Rissbildung im Mauerwerk durch Leichtmauermörtel LM 21

Hallo,
kann mir jemand schlüssig erklären, weshalb der seit Jahren als rissfördernd bzw. -verursachend bekannte Leichtmauermörtel LM 21 immer noch zugelassen ist? Warum darf dieser Mörtel immer noch verwendet werden, wo doch seine geringe Querschubfestigkeit/Druckfestigkeit bekannt ist und verantwortlich für Rissmängel bei vielen frustrierten Bauherren?
Kann mir das jemand erklären?
Im Voraus besten Dank für die Beantwortung meiner Frage!
Renate
  1. "mmmh"

    ja das kann ich schlüssig erklären ... die Industrie verdient mit dem LM21 immer noch Geld ... die Zulassung wurde seinerzeit beantragt und auch zugesprochen ... "und" darum wird fleißig weiter produziert (!) ... "was" gebe ich drum wenn meine Kunden mitunter auch so einsichtig wären (!)
    Grüße
  2. "und" dort:

    habe ich das schon mal niedergeschrieben ... "aber" irgendwie habe ich das Gefühl dem wird "keine" Bedeutung geschenkt (!)

  3. andersrum:

    es gibt fälle, in denen mw mit lm21 funktioniert.
    nur weil das nicht in jedem Einzelfall funktioniert, kann man nicht
    fordern, lm21 vom Markt zu nehmen.
    die schuld liegt bisher nicht beim Produkt, sondern bei dem, der ohne
    ausreichende Kenntnis ungeeignete Produkte verwendet.
    aber es ist ja so einfach, dem "doofen" Baustoff die schuld zu geben.
    wer ist "doof"?
    nein, ich verdiene nichts an lm21 ;-))
  4. und unter dem

    ganzen Mauerwerk im (v-plus- ) Dünnbett befindet sich auf jeder Etage eine schöne fette breite ausgleichsschicht von bis zu 2,5 cm in ... lm21 ;-)
    ich bin für erhöhte Anforderungen an die Ebenheit von Bodenplatte und decken in diesen Bereichen bei Einsatz von Dünnbett.
  5. "mmmh"

    Zitat:

    =>"ganzen Mauerwerk im (v-plus- ) Dünnbett befindet sich auf jeder Etage eine schöne fette breite ausgleichsschicht von bis zu 2,5 cm in ... lm21 ;-) <="
    unter den ganzen Mauerwerk (V-plus) befindet sich im EGAbk. eine 2,5 cm Mörtelschicht der Gr. IIIA und in dieser Mörtelfuge ist die Horizontalabdichtung eingegebettet (!) ... was soll die Unterstellung?

  6. das war nicht auf

    sie gemünzt Herr Thalhammer, sondern ergänzend zu dem Beitrag von Herrn Sollacher
  7. Frage an Herrn Sollacher: Schadenfreies Mauerwerk mit LM 21 tatsächlich möglich?

    Vorab herzlichen Dank für die schnellen Antworten.
    Was machen denn die Planer und Verarbeiter, bei denen Mauerwerk mit LM 21 funktioniert denn anders als die anderen? Wir haben mit einem nachweislich seit Jahrzehnten seriösen und qualifizierten Bauunternehmen aus der Region gebaut und haben nach nunmehr 8 Jahren die genannte Rissproblematik (besonders schlimm an der westlichen Giebelseite unseres Hauses  -  Mauerwerk aus Liapor Super K d= 30 cm). Renommierte Experten wie Prof. Pfefferkorn und andere weisen doch in unzähligen Gutachten seit Jahren immer wieder auf die viel zu geringe Querschubfestigkeit und Druckfestigkeit und die damit verbundene Rissanfälligkeit dieses Mörtels hin.
    Was also haben wir falsch gemacht?
    Viele Grüße
    Renate
  8. "mmmh"

    ich bin zwar nicht Herr Sollacher, sondern auch "nur" ausführende Gewalt trotzdem:
    in den Jahren 1990-1994 haben wir die Außenmauerwerk allesamt mit LM 21 erstellt ... vollfugiges Mauerwerk war damals schon unser Markenzeichen ... die Einlage von Murfur Bewehrungsschienen im Brüstungsbereich die Pflichtlektüre ... was ich in diesem Zeitraum und Jahre danach an Baustellenbesuche samt Rissbegutachtung hinter mir habe war anomal ... sogar einen Gerichtentscheidung habe ich verloren "weil" Sachverständige solche Risse als Mangel bewertet haben obwohl unser "keine" falsche Verarbeitung nachgewiesen wurde (Frage der Beweissicherung) ... persönlich haben wir "nie" den Dreh gefunden um mit LM21 halbwegs Rissfrei zu bauen ... danach haben wir auf Planziegel (V-Plus) umgestellt unsere Deckendetails/Zuganker/Ringbalken etc. entwickelt und seitdem haben wir Ruhe ... vielleicht liegt auch gerade an diesen Details ... "aber" wir werden des nimmer erfahren weil ein zurück in diese Zeit für uns nimmer in Frage kommt (!)
  9. pauschal = falsch!

    natürlich ist pfefferkorn bekannt  -  aber auch der wird nicht verallgemeinernd
    (oder doch?) "zu" geringe Schub- / Druckfestigkeit unterstellen, oder?!
    den Tanz mit dem Hersteller eines gedinten Baustoffes möchte ich sehen!
    was mich an dieser Negativaussage stört, ist diese verallgemeinerte
    "viel zu geringe .. "  -  das ist schlicht falsch.
    richtig ist: die Festigkeitswerte sind gering und das schränkt eben die
    Verwendbarkeit ein. wer dann lm21 oder beliebigen anderen Mörtel an dafür
    ungeeigneter Stelle verwendet, kann Probleme mit Schäden bekommen.
    es kann aber an vielen stellen (mit geringen stat. Beanspruchungen)
    schadensfrei funktionieren.
    also? die "vielen frustrierten Bauherren"
    sollten sich an die eigene Nase (bzw., an die des irrplaners oder an die des
    baufalschausführenden) langen ..
    insofern, renate, haben sie nichts falsch gemacht  -  aber "ihre" Fachleute:
    die sind der "krug geht zum Brunnen bis er bricht"-methodik erlegen.
    vorsätzlichen Murks dürfen sie wohl ausschließen, es handelt sich eher um
    das ach so pragmatische "wir mauern mal, das hält schon" .. anstatt
    eine ordentliche Statik erstellen zu lassen und entsprechend steine
    und Mörtel auszuwählen.
    hr. bumann, ich wüsste nicht, dass ich hier über v-plus oder ausgleichsschicht
    geschrieben hätte, was einer Ergänzung bedürfte?
    womit sie die ausgleichsschicht ausführen, ist mir ziemlich wurscht:
    das müssen sie selbst verantworten .. oder Fachleute verantworten lassen ;-)
  10. Natürlich weiß ich, dass "pauschal" und verallgemeinernd falsch ist

    Dennoch muss die Frage erlaubt sein, Herr Sollacher, weshalb erfahrene Praktiker, die auch ein bisschen über den Tellerrand hinausdenken können (solche gibt es leider immer weniger) wie Herr Thalhammer oder auch unser Bauunternehmer und etliche andere mehr mit diesem Mörtel Probleme haben. Wenn die Festigkeitswerte dieses Mörtel so gering sind, dass es nicht einmal möglich ist, ein einfaches, schnörkelloses 08/15-Einfamilienhaus rissefrei zu bauen, dann stimmt hier etwas nicht. Was bitte ist denn eine für diesen Mörtel geeignete Stelle? Was sind denn Stellen mit geringer statischer Beanspruchung? Unser Häuschen hat keinerlei Besonderheiten in statischer Hinsicht aufzuweisen (nicht einmal einen Balkon!)  -  es wurde auch eine ordentliche Statik erstellt; es wurde gebaut von Leuten, die nachgewiesen haben, dass sie auch weit kompliziertere Bauwerke erstellen können (und das nicht nur auf dem Papier). Gibt es etwa Sonderregeln der Technik, die nur für LM 21 gelten und die als eine Art Geheimwissenschaft nur an besonders Eingeweihte/Auserwählte weitergegeben werden? Welche  -  eingeschränkte  -  Verwendbarkeit hat denn dieser Mörtel (etwa Kaninchenställe)?
    Bitte nicht persönlich nehmen, lieber Herr Sollacher  -  ich bin einfach nur stinksauer, dass wieder einmal der sog. vielzitierte "kleine Mann/Frau" für die offenkundige fachliche Überforderung (Unfähigkeit) stark ideologiebelasteter Bürokraten (grün angehauchte Energiespar- und Wärmedämm-Theoretiker, die die Häuser kaputt-dämmen) in irgendwelchen Norm-Ausschüssen bezahlen muss.
    Es grüßt Sie herzlich
    Renate
  11. ist schon OK ..

    ... welcher Bauherr freut sich schon über Risse?
    lm 21 wird heute nach meiner Erfahrung nicht ohne Grund nur mehr in
    geringem Umfang eingesetzt.
    zu Zeiten der wsvo95 gab's tatsächlich mitunter den Zwang, lm einzusetzen,
    eher lm 36, aber eben auch lm 21.
    zu der Zeit waren aber schon Schadensbilder (nicht vom lm, sondern von
    einem "weichen Stein" her) bekannt.
    bei den  -  wenigen  -  mw-Bauten, die ich mit lm planen musste (!  -  die
    möglichen und robusten Alternativen wollte niemand) gab's enormen Rechen- und Erklärungsaufwand, glücklicherweise haben aber immer alle Leidtragenden
    (Tragwerksplaner und Ausführende) an einem Strick gezogen.
    vor 10 Jahren entstanden Deckenauflager, die den Namen wenigstens schon
    ansatzweise verdienten  -  gleichwohl wurde das von alten Hasen belächelt ...
    mittlerweile gibt es besser dämmendes mw (von kaputtdämmen war aber auch
    vor 10 Jahren noch keine rede) mit besseren Festigkeitswerten, aber auch
    dafür ist e. indviduelle statische Berechnung erforderlich.
    bei der Prüfung dessen, was so alles zusammengerechnet wird, habe ich schon
    mw-Überlastungen um das 2-3-fache festgestellt, hauptsächlich im Bereich großer
    Öffnungen oder bei Wandecken.
    an unerklärliche statische Wunder glaube ich nicht ;-)
    würde heute die Frage nach dem möglichen Einsatz von Leichtmörtel auftauchen,
    wäre meine Antwort vermutlich kürzer und drastischer ;-)
  12. Mauerwerksüberlastungen Aufgrund "weicher Steine"?

    Herr Sollacher,
    Können Sie bitte Ihre Aussage von offenbar statisch bedingten Mauerwerksüberlastungen um das 2  -  3-fache hauptsächlich im Bereich großer Öffnungen oder bei Wandecken etwas näher konkretisieren? Warum kommt es zu solchen Überlastungen? Wie wirken sich diese Überlastungen auf das Mauerwerk (Dauerhaftigkeit, Festigkeit, Optik) aus? Haben solche Häuser eine geringere Lebensdauer? Meinen Sie mit "weichen Steinen" die porosierten, auf Wärmedämmung getrimmten "Bröselkekse" von Poroton oder Liapor? Den Gedanken hatte ich nämlich auch schon, dass diese Steine mit ihren eingebauten Luftschichten und ihrer fehlenden Stoßfugenvermörtelung eine weitere Ursache für die genannten Rissbildungen sein könnten.
    Viele Grüße!
    Renate
  13. Herstellerempfehlung LM21

    Ich verfolge diesen Thread mit großem Interesse, denn auch wir haben auf Anweisung unserer Architekt LM21 verarbeitet. (1. Ausgleichschicht und Lücken verfüllt) Ansonsten haben wir KLB in Dunnbettmoertel verwendet.

    Wenn man auf

    Bei uns ist es längst zu spät LM36 zu verwenden. Im nachhinein ist man immer schlauer. Hoffentlich hält's bei uns, da wir das Kellergeschoss an 2 Seiten komplett verfüllt haben. *gruebel*

  14. Schlagmann Empfehlt auch LM21

    Laut
  15. Auch KLB empfehlt LM21

    Ich kann meine vorherige Beiträge nicht editieren/ergänzen. Daher nochmal einen kleinen Beitrag meinerseits.

    Auch KLB empfehlt LM21:

    Daher müsste ich jetzt beruhigt sein. Bin ich das?

  16. wer weiß? :-)

    "Empfehlungen" würden mich nicht beruhigen  -  eine ordentliche Statik
    und zugelassene/genormte Baustoffe schon eher ;-)
    damit kann ich wieder auf meinen ersten Beitrag verweisen ..
  17. Herr Sollacher: Bitte um kurze Antwort zu meinem Beitrag Nr. 2 vom 15.08.05

    Mauerwerksüberlastungen Aufgrund "weicher" Steine?
    Bitte um kurze Stellungnahme, Herr Sollacher. Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass die porosierten, auf Wärmedämmung getrimmten "Bröselkekse" von Poroton oder Liapor auch Ursache neuzeitlicher Rissbildungen in Mauerwerk sein können? Den Gedanken hatte ich nämlich auch schon, dass diese Steine mit ihren eingebauten Luftschichten und ihrer fehlenden Stoßfugenvermörtelung eine weitere Ursache für die genannten Rissbildungen sein könnten.
    Gruß
    Renate
  18. Renade,

    Du hast Dich leider verplappert. Wes Geistes Kind Du bist wissma nun ...
  19. http://www.falscher-Dampfer.de

    das ist ihr Boot.
    was bringt das, mögliche rissursachen durchzukauen?
    als nächstes kommen schwankende grundwasserstände, ungeeigneter Baugrund .. oder?
    ich habe doch deutlichst beschrieben, was Sache ist, ich kann aber noch
    plakativer: bei einer 30 cm dicken stahlbetonwand mit 100 Kilo Bewehrung pro m²
    treten diese rissprobleme nicht auf.
    und?
    für mich ist es jetzt gut!
  20. Herrn JDB zur Kenntnis

    Sehr geehrter Herr JDB,
    wir sind ein einfaches, nachdenklich gewordenes (und nachdenkendes!) Bauherren-Ehepaar, das auf die vollmundigen und teilweise auch selbstherrlichen Werbeaussagen der Industrie und ihrer sogenannten "Experten" vertraut hat und zwischenzeitlich feststellen musste, dass da längst nicht alles Gold ist, was glänzt. Wenn heutzutage sog. "massive" Häuser unter dem kollektiven "Wärmedamm-Wahn" so gebaut werden, dass sie bereits nach wenigen Jahren Rissmängel haben, wie selbst 100 jährige Häuser sie nicht haben, dann macht das schon nachdenklich.
    Offenbar habe ich mit meinem Beitrag über die "Bröselkekse" einen wunden Punkt getroffen  -  Ihre Reaktion bestätigt mir jedenfalls meine in meinem Beitrag genannte Vermutung. Das allerdings gibt Ihnen noch lange nicht das Recht zu beleidigenden und ehrverletzenden Unterstellungen Ihres Forumspartners. Bevor Sie Menschen vorschnell in eine bestimmte Ecke stellen, sollten Sie sie schon etwas besser kennen  -  auch wenn's auf dem Bau schon mal etwas derber zugeht? Oder ist das etwa zu viel verlangt?
    Meine Achtung gegenüber den Bauhandwerkern der vergangenen Jahrhunderte (deren wirklich massive Bauwerke in teilweise bewunderswert gutem Zustand heute noch zu besichtigen sind) ist jedenfalls erheblich gestiegen. Da stellt sich einem die beklemmende Frage, in welchem Zustand wohl die heute gebauten Häuser in 100 Jahren sein werden!
    Renate
  21. Echo unverträglich?

    Beleidigende und ehrverletzende Unterstellungen haben Sie gebracht. (vorherige Seite, letzter Beitrag, letzter Absatz)
    Ihre pauschalen Vorwürfe sind sofort hinfällig und unhaltbar, wenn Sie bei der Wandwahl die naheliegende Trennung zwischen Schallschutz und Statik auf der einen Seite und Dämmung auf der anderen Seite beherzigen. Dass auf der anderen Seite ein Alleskönner bluten muss, wenn er an Rohdichte zwecks Dämmwirkung abnehmen soll, ist doch wohl jedem klar. Diese bezogen auf die Statik grenzwertnahe Ausführung wäre ja noch OK. Leider trifft sie auf abnehmende Qualität auf den Baustellen, u.a. hervorgerufen durch Preis- und leistungsdrückende Bauherren.
    Ungesund. logisch.
  22. vielen Dank ..

    das: "vollmundigen und teilweise auch selbstherrlichen Werbeaussagen der Industrie"
    würde ich ja nie sagen  -  nicht über steinhersteller, nicht über mörtelhersteller
    und schon gar nicht über Fertighaushersteller ;-)
    danke, renate :-)
    ps:
    es geht auch anders, als mit billigstem murks.
    aber da schreiben sich jdb, Sepp, Ralf und einige anderen die Finger
    wund :-( .. nur: was hilft's?
    renate, such mal (blauer Knopf rechts oben) nach "awg" oder
    "beratungsresistent" -
    da wird vielleicht klar, wie/warum Bauherrengewollt Murks entsteht.
  23. Murks sollte ja genau vermieden werden, Herr Sollacher,

    deshalb haben wir ein renommiertes und seriöses Bauunternehmen aus unserer Region ausgesucht. Wir waren sogar bereit, einen relativ hohen Preis für unser Haus zu bezahlen (3.600,- DM/m²  -  ohne Grund und Boden!) in der Hoffnung dafür Qualität zu erhalten  -  wir haben zu keinem Zeitpunkt den Preis zu drücken versucht, weil wir davon ausgegangen sind, dass Qualität nun mal ihren Preis hat. +
    In juristsicher Hinsicht könnte dieser Firma vermutlich nicht einmal etwas vorgeworfen werden, denn die sog. Regeln der Technik/DINAbk.-Vorschriften dürften eingehalten worden sein. Dennoch haben wir  -  und mit uns noch etliche andere  -  diese Rissproblematik. +
    Leider haben wir dieses Forum erst nach dem Einzug in unser Haus entdecken können (da vorher kein Internet). Wir haben inzwischen viel dazugelernt  -  leider zu spät. Ich bleibe deshalb bei meinem Vorwurf, dass der kollektive Wärmedämm-Wahn letztlich mitverantwortlich ist, dass die Kombination von porosierten, auf Wärmedämmung getrimmten großformatigen Steinen mit ebensolchem Mörtel (LM 21), bei fehlender Stoßfugenvermörtelung und viel zu hartem Kalk-Zement-Putz beinahe zwangsläufig zu den genannten Rissmängeln führen muss  -  es sei denn, man versteckt die so entstandene Bruchbude hinter einer dicken Styropor-Putz-Schicht und nennt diesen Unfug auch noch Wärmedämmverbundsystem. +
    Heute wissen wir, dass es sinnvoller ist, die statischen Aufgaben eines Mauerwerks von den Wärmedämm-Aufgaben zu trennen, in dem man z.B. zweischaliges Mauerwerk verwendet  -  nur kommt diese Erkenntnis für uns und viele andere zu spät. Wir haben eben den den bauphysikalischen Realitäten nur unzureichend Rechnung tragenden  -  und übrigens bis heute unveränderten!  -  Werbeaussagen der Steinhersteller Vertrauen geschenkt, weil wir  -  naiv wir damals waren  -  davon ausgegangen sind, dass es sich bei diesen Aussagen um empirisch gesicherte Erkenntnis seriöser Unternehmen handelt.
    Es gibt eben nicht allzu viele Bauunternehmer wie z.B. Herr Thalhammer, denen es ein Anliegen ist, in Kenntnis dieser Umstände trotzdem eine gute Arbeit abzuliefern, indem sie mit Kreativität und großem praktischem und theoretischem Können die Schwachstellen der heutigen Baupraxis ausgleichen (siehe z.B.
    Deckenauflager a la Thalhammer).
    Renate
  24. Nachtrag  -  Für Herrn JDB

    Wenn heutzutage ein Automobilhersteller sich angesichts steigender Kraftstoffpreise entschließen würde, sein Produkt im Bereich tragender Teile leichter zu machen um dadurch Kraftstoff zu sparen, und sich dann nach einiger Zeit Risse am Fahrzeug bilden würden, dann käme doch wohl niemand auf die Idee, dem Käufer vorzuwerfen, er sei gewissermassen selbst schuld an der Misere, weil er als Käufer nicht über ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse verfügt hat und demnach das Produkt ohne Hinzuziehung eines Ingenieurs nicht hätte kaufen dürfen. Richtig ist vielmehr, dass nach derzeit geltender Rechtslage der Automobilhersteller für die von ihm verursachten Mängel haftet (siehe immer wieder stattfindende Rückrufaktionen verschiedener Hersteller) und der Käufer darauf vertrauen kann, ein mängelfreies Produkt zu erwerben.
    Diese Grundsätze gelten in unserer Volkswirtschaft für nahezu jeden Bereich des Wirtschaftens  -  mit Ausnahme der Bauwirtschaft! Dort wird der Kunde nur allzugern gern als preisdrückender Erpresser hingestellt, der im Mangelfall dann auch zurecht immer selbst schuld ist, wenn er den Werbeaussagen verschiedener Hersteller Vertrauen schenkt.
    Wenn Sie, Herr JDB schreiben, dass "doch wohl jedem klar ist, dass ein Alleskönner bluten muss, wenn er an Rohdichte zwecks Dämmung abnehmen soll", dann frage ich mich ernsthaft, weshalb das den Experten der Baustoffindustrie offenkundig nicht klar ist.
    Weshalb werden dann solche Steine/Baustoffe unter Zuhilfenahme
    beschönigender und zum Teil irreführender Werbeaussagen verkauft? Oder sollte etwa jeder potentielle Bauherr bevor er eine Kaufentscheidung trifft, zuerst ein paar Semester Ingenieurwissenschaften (Fachrichtung Bauwesen und Statik) studiert haben?
    Die Antworten zu diesem Thema waren für mich jedenfalls sehr aufschlussreich.
    Renate
  25. Der Vergleich ist schrottig.

    Vergleiche Automobilindustrie  -  Baugeweberbe hinken besonders gern.
    Um einen hier gewesenen Goßmeister zu zitieren: "Steht doch da. "
    Grundsätzlich wär's OK gewesen!
    Höhere Ansprüche an die Planung und Ausführung kamen jedoch leider zu einem Zeitpunkt, an dem der Bauherr die Verantwortung für die Einhaltung des Baurechts bekam. Dumm nur, dass er diese schamlos ausnutzte.
  26. Und wieder einmal ist's der verantwortungs- und charakterlose (verantwortungslose, charakterlose) Bauherr ...

    Der Vergleich Bauindustrie  -  Automobilindustrie ließe sich beliebig auf nahezu jeden anderen Bereich unserer Volkswirtschaft erweitern, z.B. die Möbelindustrie oder Elektrogeräteindustrie. Auch dort würde der risseproduzierende Möbel/Elektrogeräte-Unternehmer in die Verantwortung genommen und nicht etwa der Kunde.
    Sie sehen also, Herr JDB  -  das Problem bleibt. Es bringt uns auch nicht weiter, wenn wir auf die Argumente der Gegenseite nicht eingehen wollen oder es zumindest versuchen. Ich für meinen Teil sehe mich durch diese Diskussion in meiner skeptischen Auffassung mehr als bestätigt.
    Vielleicht gelingt es eines Tages tatsächlich einmal auf juristischem Weg Teile der übermächtigen und teilweise selbstherrlich auftretenden Bauindustrie und deren Vertreter in die Schranken zu weisen bzw. für den "grenzwertigen" Schrott, den sie zum Teil produzieren und für den sie auch noch vollmundig werben, in die Pflicht/Haftung zu nehmen.
    Nach den bisher gemachten Erfahrungen scheint dieser Wunsch allerdings eher illusionär zu sein.
    Ich für meinen Teil möchte die Diskussion deshalb an dieser Stelle beenden und bedanke mich für die rege Teilnahme.
    Renate
  27. zum Vergleich Bau / Auto

    Foto von Martin G. Halbinger

    Geben Sie (bzw. Ihr Automobilingenieur) dem Hersteller vor, aus welchen Materialien, in welcher Karrosserieform usw. er das Fahrzeug bauen soll?
    Oder Anders:
    Haben Sie Ihr Haus vor der Übernahme vielen Crashtests und extremsten Wetterbedingungen in der Klimakammer unterzogen?
    Machen Sie mit Ihrem Haus regelmäßig eine Inspektion beim Fachbetrieb?
    Wahrscheinlich nicht ...
    Jedes Haus ist ein Unikat, selbst "gleiche" Fertighäuser sind (z.B. durch unterschiedlichen Baugrund usw.) kaum vergleichbar. Die Entwicklung eines neuen Modells im KFZ-Bereich kostet ein vieltausendfaches des Einzelpreises; wieviel der Baukosten bekommt der Architekt?
    Auch sind die Autobauer u.a. durch Käuferwunsch meist weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus ausgestattet, Wie sieht es im Baubereich aus? Wer zahlt mehr z.B. für höhere statische Reserven durch aufwendigere Konstruktionen?

    Sie sehen, der Vergleich hinkt gewaltig, unabhängig davon ist Ihr Ärger aber verständlich ...


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