Schimmelpilzsanierung, Stein trocken  -  Fuge feucht, woher?
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Schimmelpilzsanierung, Stein trocken  -  Fuge feucht, woher?

In unserem Haus (denkmalgeschützt, Baujahr 1900,1, 5-geschossig, vom Vorbesitzer vor 10 Jahren kernsaniert) wurde eine umwelthygienische Untersuchung durchgeführt (Grund gesundheitliche Probleme unserer Kinder). Wesentliche Erkenntnis war, dass im Obergeschoss hinter an den Außenwänden montierten Gipskartonplatten in Proben von Putzresten und Mörtel anzüchtbare Schimmelspilzsporen und Bakterien entdeckt wurden. Proben wurden an den Wänden der Ost- und Westseite (Ostseite, Westseite) entnommen. Durch die Bohrungen in den Gipskartonplatten (ca. 2 cm Abstand zur Wand, Bohrungen ca. 10 cm Durchm.) ist das Mauerwerk (Massive Backsteinwand ca. 40 cm dick) sichtbar. Der Putz wurde offensichtlich bei der damaligen Sanierung abgeschlagen. Verschiedene Experten haben nun unabhängig voneinander folgendes festgestellt: Die Feuchtigkeit der Ziegel ist von nahezu Null bis sehr gering. Die Feuchtigkeit im Fugenmörtel ist sehr hoch (gemessen jeweils mit Feuchtesensor (Kugel) mit Hochfrequenztechnik (z.B. Fa. Gann) im Juli diesen Jahres). Es ist jedoch optisch und olfaktometrisch (Schnüffeln) kein Schimmelpilzbefall zu erkennen.
Die Aussagen der Experten reichen von "Die Fuge zieht Wasser. Da müssen Sie die Fassade hydrophobieren" über "so was habe ich so noch nie gemessen" bis "das kann nur durch Kondensation kommen, aber eigentlich müsste dann sowohl Fuge als auch Stein nennenswert feucht sein"
Da vor einer Sanierung zunächst die Ursache beseitigt werden muss, ist nun die Frage: Woher kommt denn nun die Feuchtigkeit? Sind weitere Untersuchungen sinnvoll? Wenn ja, welche?
Über einen Tipp würde ich mich freuen.
Geplantes Vorgehen bei der Sanierung:
Rigips-Platten entfernen, soweit möglich Putzreste und Mörtelschicht entfernen, desinfizieren, mit Kalkputz verputzen. Außendämmung ist wg. Denkmalschutz nicht möglich und m.E. auch nicht notwendig.
Hört sich das vernünftig an?
  • Name:
  • Christian Mönning
  1. mit Pflaster angeklebt?

    Ist sicher ein richtiger Anfang zur Sanierung.
    Aber ein Fachleute sollte das begleiten.
    Wie sehen denn die Fugen auf der Westseite (außen) aus?
    Im Winter dann mal Oberflächentemperaturen messen und evtl. Innendämmung planen lassen.
    Grüße
    @ Volker (VL):
    darum! (Das andere war auch ein Altbau)
  2. Ich würde eine Dichtschlämme vor dem Putz aufbringen

    Foto von Martin Kempf

    Wenn die Fugen den Schlagregen aufsaugen, dann geben die die Feuchtigkeit sonst auch ganz schnell an den Innenputz weiter. Ist zwar höchst ungewöhnlich, dass der Stein angeblich so trocken sein soll und die Fuge so nass  -  bei einem Gebäude diesen Alters würde ich erwarten, dass der Backstein genauso schön saugt und die Feuchte genauso schön wieder nach außen verdunsten lässt wie der Kalkmörtel. Mit Hydrophobierung wäre ich vorsichtig, da ist oft die Gefahr größer, dass die Substanz geschädigt wird, als dass es sinnvoll ist. Wenn es wirklich so sein sollte und kein Messfehler ist, dass es nur die Fugen und nicht den Backstein betrifft, würde ich außen neu verfugen lassen und innen eine zementäre Dichtschlämme vollflächig auftragen lassen und da drauf einen Kalk oder Kalkzementputz auftragen lassen.
  3. wurde

    der Mörtel hinsichtlich seiner Zusammensetzung und Gehalte an Salze überprüft?
    Wurde die Wasseraufnahmefähigkeit der Steins überprüft.
    Ist zwar eher selten, dass solche Bauwerke mit Klinkerartigen Steinmaterial hergestellt wurden, aber wer weiß.
  4. Messung

    Hallo
    Die Art der Messung halte ich für "Fraglich".
    Die Kugelsonde ist eigentlich dafür, bei größeren Flächen Zerstörungsfrei den Feuchteverlauf darzustellen.
    Punktuelle Messungen, wie hier, bringen ein hohes Fehlerrisiko.
    Wurden den Messungen an verschiedenen Stellen gemacht, es muss ja auch Fugen geben die "trocken" sind.
    Gruß
  5. Ist doch eigentlich schon klar

    Baustoffwechsel, werden bei dieser Art der Messung immer andere Messwerte ergeben.
    Dieses Art der Messung taugt nur als Vergleichsmessung.
    Daher irritieren mich die % Angaben.
  6. Herr Lehmann mit einer elektrischen Widerstandsmessung kann eben keine Feuchte gemessen werden

    Foto von Edmund Bromm

    Und dies, ohne wenn und aber.
    Man kann immer nur die elektrische Leitfähigkeit messen.
    Klar ist, dass auch mit der Feuchte die Leitfähigkeit zunimmt aber es bleibt trotzdem immer eine Hausnummer.
    Es kann nicht ermittelt werden, woher die Feuchte und aus welchen Gründen sich diese Leitfähigkeit verändert.
    Anstriche Farben Schimmelgeflecht Salze usw.
  7. Kugelsonde

    Hallo Herr Bromm,
    Der Fragesteller hat eine Kugelsonde als Messgerät aufgeführt.
    Diese Kugelsonde (z.B. von Gann) bzw. die Messmethode bezeichnet man als Dielektrische oder kapizitive Methode (Hochfrequenzmethode) und hat mit der "Leitfähigkeitsmessung" nichts zu tun.
    Gruß

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