Heizungskonzept sinnvoll für Energieeffizienzhaus 55?
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

Heizungskonzept sinnvoll für Energieeffizienzhaus 55?

Hallo an alle Forumsleser
Wir planen demnächst mit unserem Bau eines Einfamilienwohnhauses zu starten. Das Haus soll den Energieeffizienzhaus 55 Standard erfüllen und in Massivbauweise erbaut werden.
Als Heizungskonzept steht aktuell folgendes:
Fußbodenheizung
Gas-Brennwertgerät
Solarthermie für Brauchwasser und Heizungsunterstützung (ca. 10 m² Kollektorfläche)
Schichtenspeicher
Kontrollierte Wohnraumlüftung mit WRG
Ein Scheitholzofen (Schwedenofen, Kamin, oder ähnliches) im Wohnbereich soll auf jeden Fall auch mal eingebaut werden.
Nun meine eigentliche Frage?
Macht es bei einem Niedrigenergiehaus mit der o.g. Ausstattung noch Sinn den Scheitholzofen als Ausführung mit Wassertasche zu betreiben um diesen an den Schichtenspeicher anzuschließen?
Oder schafft es die KWLAbk. die Strahlungswärme des Ofens im Haus zu verteilen?
Vielen Dank schon in voraus für Eure Meinungen.
Schöne Grüße
Stefan
  1. Nur nicht übertreiben,

    alles was sie an Technik einbauen, kostet erstmal Geld  -  und später Nerven. Mit Kfw 55 haben sie doch eh kaum noch Heizkosten. Um das zu erreichen die Lüftung + Gas. Ist die Solaranlage nötig, um "55" zu erreichen? Wenn nicht würde ich sie komplett weglassen. Den Ofen genauso und das bisschen für Warmwasser und Heizung halt mit Gas machen. Wirtschaftlich gesehen ist der Ofen in ihrem Fall Unsinn, höchstens sinnvoll weil man es halt mag.
  2. umschichten!

    Gas .. naja.
    wrl/wrg .. gut.
    Rest .. unnötig/teuer/kontraproduktiv
    Fußbodenheizung mit engeren verlegeabständen  -  wegen wp-kompatibilität
  3. Effizienzhaus 55 ...

    Hallo
    Ein Effizienzhaus 55 in "Massivbauweise" mit Gas + Solar, na den Nachweis würde ich gerne einmal sehen ...
    Zu dem Ofen wurde schon alles gesagt, "Wasserführend" zu teuer m.M. nach reine Geldverschwendung (bei E55), wobei alle Öfen noch Problem mit der Lüftung haben ... ("bösen, schwarzen Mann" fragen)
    Ich würde dazu raten einen "unabhängigen" Fachplaner/Energieberater/Architekten zu beauftragen der ein "wenig" Ahnung von E 55 Häusern hat und das Konzept überarbeiten.
    Gruß
    PS.
    Der "Verlegeabstand" der Fußbodenheizung wird durch den "Wärmebedarf" der einzelnen Räume bestimmt, einfach einen "engen" Abstand zu wählen (weil es jeder Macht oder im Internet steht) bringt nichts außer Kosten ...
  4. Solarthermie ist zwar der Umwelt dienlich, ...

    Gas-Brennwertgerät?
    Hier mal ein Betriebskostenrechner:

    "Solarthermie für Brauchwasser und Heizungsunterstützung"
    Wo in Deutschland?
    Es ist zwar für die Umwelt rentabel, aber sicher nicht für den Geldbeutel.

  5. wie gerechnet? ...

    wie gerechnet? ist immer die Frage, da sind ja Viele sehr kreativ was das "KfW-Tuning" auf dem Papier betrifft :-(
    Fußbodenheizung ist immer gut und für eine zukunftssichere Auslegung (die Heizfläche wird länger halten als das Heizgerät!) natürlich wenn es geht engen Verlegeabstand wählen für niedrigstmögliche Vorlauftemperatur, die Projektierung die normalerweise der ausführende Klempner zuliefert ist nur optimiert in Bezug auf niedrigstmögliche Kosten der Erstellung, über Nachhaltigkeit denkt da keiner nach!
    ... damit auch schon die Antwort auf die Gas-Frage: "naserümpf"
    für ein glaubwürdiges Energieeffizienzhaus!
    Wenn es tatsächlich ein energiesparendes Haus ist, dann hat die Sonne mit den 10 m² Solarfläche keine Chance, die Heizung zu unterstützen, aber für Brauchwasser ist es zu viel ...
    Kontrollierte Wohnungslüftung mit WRG: absolut i.O.
    Ofen: ist mehr Spaß als Nutzen, aber man kann sein Geld deutlich dümmer ausgeben als so, also grundsätzlich dafür ;-)) ... und nein, keine Einbindung mit Wassertasche außer wenn das Geld gar nicht weh tut (aber dann wäre ja auch nicht die Option Gas gewählt worden) weil dann müsste man schon einen großen Speicher haben, grundsätzlich zählt das Argument mit dem "Wärme noch mal verteilen" über die WRG. Aufpassen weil der Ofen zumindest eine externe Verbrennungsluftzuführung haben muss, ob es ein zertifizierter RLU-Ofen sein muss, ist mit dem schwarzen Mann abzukaspern (abhängig von den Eckwerten der Lüftungsanlage).
    Gruß
    Arno Kuschow
  6. Was ist das Problem mit Gas?

    Wer ein so gut gedämmtes Haus mit Lüftung und WRG hat benötigt eh nur sehr wenig Heizenergie. Das ist das gute, was man seiner Umwelt tut. Und Wärmepumpe benötigt genauso viel Primärenergie wie direkt verbrennen (Von der Stromerzeugung bis zur Steckdose hat es in Deutschland einen Wirkungsgrad unter 25 %) Wenn man damit hauptsächlich Warmwasser macht wohl eher mehr! Und ein Gas Brennwertgerät ist nun mal deutlich billiger in der Anschaffung als eine Wärmepumpe. Der oft ermäßigte Stromtarif ist umweltmäßig gesehen eine Frechheit  -  aber zugegeben lohnend.
  7. Bernhard ...

    Bernhard wenn Arno oder auch andere Holzhausbauer sowas bauen, reden wir von Größenordnungen, wo viele Gas-Fuzzis erst mal ein Gerät für bauen müssen. Und eine 14er Gas-Brennwerttherme macht bei eieinem Bedarf von 4 kW nicht so wirklich Sinn. Arno hat es angesprochen: da sind viele Rechenkünstler unterwegs, die ein mies gedämmtes Haus mittels Solar zum Eff 55 "hochpowern", sprich das nur über diese Technik erreichen. Wie man Eff 55 mit einem U in der Wand von 0,23 z.B. erreicht (mit Verlaub: da spielen wir (die Holzhausbauer) in einer ganz anderen Liga) wird mir schleierhaft bleiben. Und wenn man mal alle Kosten zusammenrechnet, ist die WP nicht teurer als die Gas-Geschichte. Das wissen auch die WP-Verkäufer. Aber der Markt ändert sich ... :-))
  8. natürlich geht Gas ...

    ... natürlich geht Gas aber wie schon Rüdiger Berg schrieb: für irgendwas um die 4 bis höchstens 5 kW außer dem sowieso zu installierenden Stromanschluss noch eine Gasleitung bis zum Haus legen ist teilweise widersinnig, die Grundgebühr ist unter Umständen höher als der Verbrauch, auch ein Gasanschluss ist eine Investition und muss auf die scheinbar günstige Therme aufgerechnet werden ...
    Strom ist im Wirkungsgrad weitaus höher als die 25 %, tatsächlich weit über 30 und mit jedem Windkraftwerk und/oder Photovoltaik auf einem Dach wird er grüner!
    Eine WP holt mit der ihr eigenen Leistungszahl also auf jeden Fall mehr heraus als die Verbrennung vor Ort ökonomisch & ökologisch ... man muss es natürlich richtig machen, also WP nicht nur als Maschine sehen, sondern insgesamt mit Wärmequelle und Wärmeverteilung optimal abstimmen, dort hapert es aber bei vielen Projekten mangels Erfahrung oder auch aus Geiz! :-(
    Gruß
    Arno Kuschow
  9. Da haben wir die Wirkungsgrade aber etwas schöngerechnet

    Der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung liegt durchschnittlich bei 38 %, aber mit Leitungsverlusten liegt es um die 33 % (OK, da habe ich mit meinen 25 % schöngerechnet, sorry  -  bin aber noch Google- und lernfähig :-) und auf der anderen Seite ist Deine Aussage "Eine WP holt mit der ihr eigenen Leistungszahl also auf jeden Fall mehr heraus als die Verbrennung vor Ort" auch unwahr, dass ist sie ab einer Leistungszahl von 3 (siehe Link auf diese bestimmt nicht WP kritische Site, da ist 3 der Durchschnitt, kann also auch deutlich unterschritten werden). Die 3 wird bei der Warmwasserbereitung bestimmt nicht mehr erreicht, also wird halt eine Solaranlage für WW empfohlen, was die Invstitionskosten nochmal deutlich anhebt. Andererseits kann ein Gasanschluss allein durch einen Gasherd schon lohnend werden (bei uns wir jeden Tag gekocht, da lohnt sich das deutlich).
    Es bedeutet also nur die Edle WP mit WW-Solar lohnt sich ökologisch richtig, gut ist man dran, wenn es nicht schlechter wie Gas ist und wenn man sich eine "günstige" WP antut wäre Gas besser. Wenn man das wirtschaftlich betrachtet, kostet die "Gute" WP so viel, dass sich das wirtschaftlich gesehen nicht amortisieren kann. Wenn nun das Gas/Öl durch mein Handeln in der Erde bleiben würde, wäre das OK. Bleibt es aber nicht, leider.

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