Kann man von einer verbindlichen Darlehensanfrage zurücktreten?
BAU-Forum: Baufinanzierung

Kann man von einer verbindlichen Darlehensanfrage zurücktreten?

Hallo,
wir haben nach einigem Verhandeln mit unserer Sparkasse einen für uns guten Zinssatz für unsere Baufinanzierung erreicht.
Daraufhin haben wir gestern ein Schriftstück unterschrieben in dem der Zinssatz und die monatliche Abtragung wie vorher vereinbart festgehalten wurden. Dieses ist gestern kurz von Ende der Geschäftszeiten passiert.
Die Sparkasse nennt dieses Schriftstück eine "Einplanung eines Darlehens".
Nun ist es leider so gekommen das quasi über Nacht die Zinskonditionen deutlich gesunken sind.
Also haben wir versucht bei der Sparkasse zu errichen, den für uns günstigeren Zinssatz zu bekommen.
Dieses wurde recht schroff abgelehnt mit der Antwort, irgendwann müsste man sich ja entscheiden und nun ist da nichts mehr zu machen. Wie gesagt, zeitlich lagen da mal gerade 20 Std. zwischen.
Nun meine Frage, können wir von dieser "Einplanung eines Darlehens" zurücktreten.
Können uns dadurch Kosten entstehen? Denn dieses wurde uns von der Sparkasse angekündigt. Wobei ich das nicht nachvollziehen könnte, denn die haben sicher in den 20 Std. nichts gemacht.
Eigentlich wollen wir ja nur den günstigeren Zins haben der sich leider recht schnell ergeben hat. Wir wissen, dass die Zinsen immer rauf und runter gehen und man sich auch mal festlegen muss, aber aus unserer Sicht sollte zu diesem Zeitpunkt des Darlehenantrages noch eine Änderung möglich sein.
Ich möchte deutlich sagen, es gibt bisher keinen Darlehensvertrag nicht mal eine Ausführung davon. Wir haben keinen Vertrag unterschrieben lediglich diese "Einplanung eines Darlehens". Und die uns bekannte 14 Tage Rücktrittsfrist ist wenn überhaupt gerade erst angefangen.
Alternativ würden wir nun alles bei der Sparkasse auflösen und zu einem anderen Institut wechseln wollen, aber können wir das so ohne weiteres?
Für Antworten wären wir wirklich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
  • Name:
  • M.J.
  1. So gehen Sie vor ...

    Vorab: Die Vorgehensweise des Sparkassen-Beraters spiegelt sicher nicht das Geschäftsgebaren der Sparkasse wider. Informoeren Sie daher den Vorstand der Sparkasse und bitten Sie um eine Stellungnahme. werden sie abgewimmelt, drohen Sie mit dem Obudsmann.
    Nach Ihren Schilderungen haben keinen Vertrag unterschrieben, sondern eine Finanzierungsanfrage gestartet. Auf Grundlage der vereinbarten Daten will die Sparkasse die Finanzierung prüfen und dann ggf. die Kreditverträge fertigen. Betrachten sie es einen eine Art Vorvertrag oder "Vertragentwurf".
    Ihnen steht grundsätzlich ein Widerrufsrecht von 14 Tagen zu. Selbst wenn Sie einen Darlehensvertrag unterschrieben haben, können Sie innerhalb dieser gesetzlichen Frist widerrufen. Jede abweichende AGB würde nichtig sein. Kosten müssen Sie keine befürchten.
    Sie sollten jedoch schnell handeln, da Sie u.U. eine Vollmacht zur Beschaffung von KfW-Mitteln unterschrieben haben. Sagt die KfW das Darlehen gegenüber der Sparkasse zu, ist ein Wechsel des Darlehensgebers nur erschwert möglich und meist mit Kosten verbunden.
    Reichen Sie Ihren Widerruf sofort schriftlich mit Nachweis ein und bestehen Sie Aufgrund der Vorgeschichte auf eine schriftliche Bestätigung.
  2. Typisch

    Foto von Vinzenz Hillermann

    Die Verhaltensweise ist mal wieder typisch "nichtkundenorientiert".
    Es ist ja völlig egal ob die Sparkasse das Schreiben kurz vor
    Geschäftsende oder mitten am Tag unterschreiben lässt.
    Die Logik soll einer verstehen.
    Die Antwort des Kollegen ist völlig richtig.
    Sie haben nichts zu befürchten.
    Eher würde ich gar nicht zögern, sondern sofort den Vorstand
    anschreiben mit der Bitte um ein Statement.. " warum Ihr Sparkassenberater gesagt hat, da ist ja nichts mehr zu machen ... " Das war eindeutig seitens des Beraters eine falsche Antwort.
    Lassen Sie sich nicht unterkriegen.
    Frohe Weihnachten
  3. Sparkasse hat eingelenkt

    Hallo,
    vielen Dank für Ihre Antworten.
    Die Sparkasse hat mittlerweile ihren Mitarbeiter zurückgepfiffen und sich bei uns entschuldigt.
    Auch den für uns besseren Zinssatz haben wir bekommen.
    Es war wohl doch nur ein Einschüchterungsversuch seitens des Mitarbeiters der Sparkasse, so nach dem Motto, man kann es ja mal versuchen. Möchte nicht wissen wie viele sich das gefallen lassen.
    Gruß

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