Keller "muffelt"
BAU-Forum: Keller

Keller "muffelt"

Hallo liebe Experten,
wir haben einen Raum unseres im Sommer erbauten Kellers (weiße Wanne, Perimeter Außendämmung 8 cm, Wände-Ortbeton, 30 cm, Wände sind verputzt und mit farbigem Alpina-Rollputz gestrichen, 25 cm Bodenplatte, schwimmender Estrich) nun als Party/Hobbyraum eingerichtet.
Ausstattung: Fliesen auf dem Boden, IKEA-Holmöbel unbehandelt, Bilder mit Holzrahmen an den Wänden (auch an den Betonwänden).
In diesem Keller "muffelt " es. Der Keller ist beheizt, Raumtemperatur- (nicht dauernd genutzt) ca. 18-19 Grad. Feuchte laut Hygrometer 60-70 %.
Kann das sein, dass sich Luftfeuchtigkeit in den Holzmöbeln sammelt und dies "muffeln"? Wir haben 2 Fenster und lüften regelmäßig, der Geruch bleibt.
Irgend eine Idee? oder liegt das daran das der Keller noch ziemlich neu ist und gibt sich das? .. Oder muss die Luftfeuchtigkeit weiter runter? .. was ist denn ein guter Wert?
Viele Fragen in der Hoffnung auf Hilfe, Gruß
Karin
  1. Die Idee kann nur lauten

  2. Der Aufwand

    mit solchen Geräten erscheint mir enorm! (Kosten!)
    Kann es nicht reichen, die Raumtemperatur zu erhöhen/senken?
    Die Luftfeuchte ist doch i.O.. oder?
    Was bringen eigentlich diese "Granulat-Entfeuchter" (Ceresit und ähnlich)?
    Hat eigentlich jemand eine Idee warum es muffelt? Schimmel habe ich nicht entdeckt.
    Kann man eigentlich die Temperatur bzw. Feuchte einer Wand einfach messen?
    Gruß
    Karin
  3. Granulatentfeuchter

    habe ich schon mal probiert.
    Ist , bitte um Entschuldigung, der letzte Rotz.
    Granulatbrocken schmilzt vor sich hin und zeigt keinerlei
    Wirkung. Ich würde mir eventuell mal einen
    Luftentfeuchter leihen, diesen dann einige Tage laufen lassen
    und dann sehen ob der Muffel verschwindet.
    Haben Sie auch mal die eventuell vor die Wand gestellte
    Schrankwand bei Seite geschoben und nachgeschaut ob sich dahinter vielleicht der Schimmel versteckt? .
    Schöne Grüße von Christian
  4. Die Granulatentfeuchter sind ein Witz die entfeuchten in ...

    Die Granulatentfeuchter sind ein Witz, die entfeuchten in 4 Wochen soviel wie ein Bautrockner in einer Stunde. Es gibt auch kleinere Luftentfeuchter auf Kompressorbasis, die zwar nicht zur Neubautrocknung geeignet sind, aber die Luftfeuchte in einem Raum niedrig halten. Diese Geräte kosten zwischen 200,- und 400,- € neu.
  5. ist denn außen

    eine Abdichtung (Schweißbahn, Schwarzanstrich, etc.) drauf?
    60-70 % Luftfeuchtigkeit ist schon eher viel!
    tg
  6. Was meinst du denn Karin,

    wieviel Wasser noch in deinen Betonwänden steckt?
    So schnell geht das nicht raus.
    Kann ja nur nach Innen ausdiffundieren.
    Ich hätte den Raum erst nach 3-4 Jahren eingerichtet aber nur wenn alle Randbedingungen vorher erfüllt wurden.
    Jupp
  7. Der Aufwand für eine kontrollierte Lüftung muss nicht enorm sein

    Foto von Stephan Langbein

    ich habe ein dezentrales Gerät bisher in der Liste drin und suche grade den Rest zusammen (wird wieder eine eigene Seite werden, ist für eine Privatperson halt ein gewisser Aufwand, die Infos zusammenzutragen, die man eigentlich von
  8. Der Keller kann durch richtiges Lüften auch getrocknet werden!

    Foto von Edmund Bromm

    Leider wird zum Thema Lüften sehr oft falsches berichtet. Entweder die Leute beschäftigen sich nicht ausführlich damit und dann schreibt vom anderen ab, oder sie verstehen von Physik nichts und dann kommt auch bloß Halbwissen dabei raus.
    Es ist sehr viel Wasser im Gebäude verwendet worden und das muss halt wieder entweichen können. Oder es wird mit einem ausreichenden Luftentfeuchter die Feuchte reduziert. Dieser Sommer war auch extrem Feucht und deshalb konnte nur wenig Feuchte aus dem Gebäude entweichen!
    Zum wiederholten Male richtig Lüften:
    Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden bewohnter Räume liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zugrunde: Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen so weit ab, dass in der Raumluft enthaltener Dampf auf der Wand zu Wasser kondensiert was sowohl von Möbeln als auch den Wänden "aufgesaugt" wird. Diese Feuchtigkeit und "Nahrung" (z.B. Tapetenleim) sind die Grundlagen für die Entwicklung von Schimmel. Es muss noch nicht einmal flüssiges Wasser vorliegen. Sogar schon eine relative Feuchtigkeit von > 60 % reicht aus.
    Dazu kommt: Feuchte und nasse Baustoffe haben eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene.
    Anhand der nachstehenden Tabelle kann man erkennen, dass mit zunehmendem Feuchtigkeitsgehalt die Wärmedämmung deutlich absinkt.
    Hier fehlt die Tabelle ist auf meiner Homepage unter Schriften mehrmals dabei!
    Mit Zunahme der Feuchte sinkt die Wärmedämmung erheblich!
    Die innere Wandoberfläche darf deshalb nicht so weit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 50 bis 60 % im Zimmer zu 80 % relativer Feuchtigkeit oder sogar zu Schwitzwasserbildung kommt. Dicht vor den Außenwänden aufgestellte Möbel, Vorhänge usw. erschweren oder verhindern eine ausreichende Erwärmung der verdeckten Bauteile. Es wird zwar eine ausreichende Luftumwälzung  -  aber nicht der Feuchtigkeitszutritt behindert.
    Richtiges Lüften
    Es gibt eine Menge von unklaren Ausdrücken und Erklärungen. Was bedeuten z.B. Ausdrücke wie "Stoßlüften", "Dauerlüften", "feuchte- oder temperaturabhängiges (feuchteabhängiges, temperaturabhängiges) Lüften", etc.?
    Wichtig zu wissen ist, warme Luft kann wesentlich mehr Wasser aufnehmen als eine kalte.
    z.B. kann eine 20 ° C warme Luft maximal 17,3 Gramm Wasser enthalten, jedoch nur 4,5 Gramm bei 0 ° C. Aber 4,5 Gramm ergeben bei 20 Grad Wärme nur ca. 35 % relative Luftfeuchte.
    So ist auch klar, warum wir im Winter in unseren Wohnräumen eine sehr trockene Luft haben können. Zwar soll die "verbrauchte" Luft erneuert werden, doch muss durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Besonders bei modernen dichtschließenden Fenstern erfordert das größere Aufmerksamkeit.
    Richtig lüften heißt, die Luft auszutauschen und dies abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
    Oberstes Gebot: je kürzer lüften, um so besser, dafür noch mal wiederholen!
    Eine Beschleunigung des Luftaustausches kann auch dadurch erreicht werden, indem wir für eine sogenannte Querlüftung sorgen. Dabei wird der Effekt ausgenutzt, dass beim Öffnen gegenüberliegender Fenster (oder Türen) die Luftströmung besonders hoch ist.
    Achten Sie dabei auf Zugluft, damit keine Scheiben zu Bruch gehen!
    Danach dauert es eine Zeit, bis sich die Luft wieder erwärmt hat und auch Feuchtigkeit aufnehmen kann. Dabei wird auch u.a. gespeicherte Feuchtigkeit von Oberflächen aufgenommen, d.h. die Oberflächen wirken als Puffer. Praktische Messungen haben ergeben, dass dies bis eine 1/2 Stunde dauert, d.h. das nächste Lüften, sollte auch davon abhängig gemacht werden.
    Längeres Lüften, wie in der "Fachliteratur" oft zwischen 10 und 15 Minuten angegeben, bedeutet, dass die Gegenstände in den Zimmern und auch die Oberflächen der Wände mehr abkühlen. Dieses mehr bedeutet, dass mehr Energie durch Heizen wieder nachgeführt werden muss.
    Wie lange lüften?
    Der menschliche Körper ist ein sehr gutes "Messgerät". Es kann folgendes Experiment durchgeführt werden: In der Frühe reagieren wir noch sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Stellen Sie sich
    an die entlegenste Stelle  -  gegenüber dem zu öffnenden Fenster. Nun bittet man jemand, Fenster oder Türe ganz zu öffnen. Das Kippen der Fenster reicht nicht aus! Sobald man empfindet, dass die kalte Luft an einem vorbeistreicht, stoppt man die Zeit. Sie werden überrascht sein, denn es vergehen nur wenige Sekunden, meist handelt es sich um 5  -  10 Sekunden. Diese Zeit hängt auch ab, wie stark der Wind weht. Ich gebe die Empfehlung, das fünf  -  bis zehnfache der Zeit zum Lüften anzusetzen, dann kann man davon ausgehen, dass der größte Teil der Luft ausgetauscht ist. Leider wird oft verwechselt, dass nur ein kalter Raum "frisch" wäre.
    Eine Kontrolle ist einfach.
    Nun kann man am Hygrometer ablesen, dass die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel absinkt und nach einer bestimmten Zeiteinheit wiederum ansteigt. Dies deswegen weil die kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit beinhaltet und im Raum die Temperatur relativ schnell wieder ansteigt. Dies geschieht durch Wärmeabgabe der Wände, Einbauteile und der gelagerten Gegenstände.
    Deswegen sollte keinesfalls zu lange gelüftet werden, da sonst die Oberflächen und Gegenstände in der Wohnung unnötig abkühlen.
    Dabei ist zu beachten: 1 Grad mehr, also statt 20 z.B. 21 Grad bedeutet ungefähr 6 % mehr an Energiekosten!
    Bitte bedenken Sie: All die Energie die unnötig zum Fenster hinausgelüftet wird, muss wieder nachgeheizt werden!
    Und Energie kostet Geld  -  und wer wirft das schon gern sinnlos aus dem Fenster ...
  9. Vielen Dank

    an alle bisher.
    Speziell Herrn Bromm. Sehr hilfreich.
    Heute morgen habe ich um 7:00 Uhr (Außentemperatur -1) ca. 10 Minuten gelüftet.
    Hygrometer von 65 % auf 50 %.
    Ich werde nun im Winter wenn es schön kalt und trocken ist, täglich 3-4 Mal ca. 5 Minuten Stoßlüften und hoffe damit das Problem hinzubekommen.
    Ich werde versuchen laut Hygrometer nie über 60 % zu kommen.
    Gat noch jemand einen Tipp bzgl. Raumtemperatur? Der Raum wird eigentlich nur sporadisch genutzt, teilweise nur 1x im Monat.
    ich könnte also die Raumtemperatur ziemlich runter regeln.
    Soll ich lieber 15 Grad oder lieber 20 Grad einstellen? Durch das heizen und Lüften geht ja Energie verloren. Herr Bromm, bitte hierzu noch ein Tipp?
    Vielen Dank
    Gruß
    Karin
  10. Besser noch kürzer, aber öfter lüften!

    Foto von Edmund Bromm

    Die Außentemperaturen sind jetzt ideal. Aber sie sollten auch nicht die von ihnen eingebrachte Wärme (insbesondere der Wand-Boden- und Deckenflächen sowie der Gegenstände) im Raum durch zu langes Lüften zum Fenster rausschmeißen.
    Also wieder ein Merksatz. Je kürzer um so besser!
  11. Raum..

    Temperatur?
    Vielen Dank für die Tipps!
    Welche Raumtemperatur empfehlen sie als Dauertemperatur wenn der Raum nicht genutzt wird?
    Danke
    Karin
  12. Die Raumtemperatur sollte so hoch sein, dass die Wärme der darüber liegenden Wohnung nicht verlorengeht.

    Foto von Edmund Bromm

    Es kommt auch darauf an, was darüber d.h. im EGAbk. für eine Nutzung ist.
  13. Darüber

    ist ein Wohnraum mit Fußbodenheizung.
    Gemäß Planung war der Keller als unbeheizt berücksichtigt, ergo entsprechende Dämmung der Decke nach unten, darauf Fußbodenheizung.
    Reichen nun ca. 15 Grad in dem Raum.. oder lieber höher damit mehr Feuchtigkeit aufgenommen wird und "weggelüftet" werden kann?
    Gruß
    UND VIELEN DANK
    Karin
  14. Super Tipp

    wurde gerade gegeben.
    Ich bitte um eure Meinung. Ein Bekannter sagte mir gerade, er habe ein ähnliches Problem in seiner Waschküche gehabt. Im Winter Trocknung der Wäsche, dadurch Feuchte.
    Er hat sich eine mobile Klimaanlage gekauft.
    Im Winter nutzt er diese zur Entfeuchtung im Keller, im Sommer stellt er diese ins Schlafzimmer.
    Er meint gerade im Moment (Winter wären diese günstig) ca. 300 €) und es wären 2 Fliegen mit einer Klappe.
    Geht das? Wenn dieser Tipp wirklich geht würde ich das  -  neben dem Lüften- auch so machen. Muss das Gerät dann wohl immer Laufen? Er macht es nur an wenn Wäsche hängt. Reicht dann bei mir auch ca. 1 Std. am Tag.. zusätzlich zum Lüften?
    Gruß
    Karin
  15. Melden

    Foto von Stephan Langbein

    Sie sich damit bei Pro7 an. Energetisch Blödsinn.
    Mit der Klima kühlen Sie den Raum runter, dadurch wird noch mehr Feuchte an der Wand kondensieren. Super, echt super.

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