Abdichten eines WU-Betonkellers nach Wassereinbruch
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Abdichten eines WU-Betonkellers nach Wassereinbruch

In meinem vor 3 Jahren erstellten Betonkeller ist in den letzten 2 Wochen 2 mal Wasser im Keller gestanden. Dies geschah jeweils nach einem "normalen" Regenschauer. Beim ersten mal war die Pütze ca. über 10 m² und beim zweiten mal über ca. 6 m² groß. Es handelte sich laut Bauträger um einen 25 cm dicken WU-Betonwand bei der von außen nur eine Kiesschüttung angebracht wurde, sonst nichts. Die Wand selbst ist nur im Bodenbereich bis so ca. 5 cm Höhe feucht! Die 3 Jahre zuvor ist das Problem aber noch nicht aufgetreten. Es sind jedoch auch keinerlei Risse oder Haarrisse in dem Bereich zu sehen.
Kann man das Problem durch sogenanntes abpressen dauerhaft in den Griff bekommen oder Hilf dies nur temporär und nach der Gewährleistungszeit von 5 Jahren kann sich dann mein Bauträger aus der Verantwortung ziehen!?
  • Name:
  • T. Lindner
  1. Undichter WU-Betonkeller

    Was sagt Ihr Bauträger zu der Sache? Erkennt er den Mangel an? Ist ein Verpressschlauch vorhanden? Lässt sich der Wassereintritt lokalisieren? Gibt es Rohrdurchführungen durch die Sohle oder die Wand? Bevor man über die Sanierung nachdenkt, sollte man zunächst die Ursache ermitteln. Wandfuß bis in Höhe 5 cm feucht, schon merkwürdig. Haben sich die Grundwasserstände geändert, liegt der Wasserspiegel jetzt oberhalb der Sohle und war dieser zu Baubeginn vielleicht tiefer?
    Falls ja, liegt die mangelhafte Ausführung möglicherweise am Fugenblech Sohle-Wand und war bereits von Anfang an vorhanden, tritt jedoch erst jetzt bei steigendem Grundwasser zu Tage.
  2. Erst mal die Ursache feststellen ...

    Wenn nach ergiebigen Regenfällen Wasser in den Keller eintritt,
    könnte das an der Dachflächenentwässerung liegen, wenn zum
    Beispiel ein Fallrohr verstopft ist. Oder wenn das Gefälle am
    Haus nicht in Ordnung ist und Oberflächenwasser an das Gebäude
    kommen kann. Diese beiden Dinge sollten Sie zuerst überprüfen.
    Wenn regelmäßig ein zeitlicher Zusammenhang mit Regenfällen und
    Wasser im Keller besteht, dann wird es wohl daran liegen.
    Trotzdem sollte ein WU-Betonkeller auch dieser Belastung standhalten. Es ist also in jedem Fall ein Mangel in der Abdichtung
    vorhanden.
    Sollten Sie oder Ihr Bauträger eine Abdichtungsfirma beauftragen,
    dann lassen Sie sich überprüfbare Referenzadressen geben.
    Auf jeden Fall ist eine zuverlässige und sichere Abdichtung
    per Injektionstechnik möglich.
    MfG
  3. Gewährleistungsfrist

    Nach Ablauf der Gewährleistungsfrist kann der Bauträger die Mangelbeseitigung oder die Zahlung von Schadensersatz verweigern. Nur wenn Sie vor Ablauf verjährungshemmende Maßnahmen eingeleitet haben, sind Sie auf der sicheren Seite, was Ihre Mängelrechte angeht. Zur Verjährungshemmung bieten sich insbesondere die Einleitung eines selbständigen Beweisverfahrens an oder gleich Klageerhebung (z.B. auf Vorschuss hinsichtlich der Ersatzvornahmekosten oder Schadensersatz bzw. Kostenerstattungsanspruch nach Durchführung der Ersatzvornahme).
    Die bloße außergerichtliche Anzeige des Mangels gegenüber dem Auftraggeber hat keine verjährungshemmende Wirkung. Beim VOBAbk.-Vertrag verlängert die Mangelanzeige jedoch die Verjährungsfrist um weitere 2 Jahre ab Zugang der Anzeige. Dies wirkt sich jedoch nur aus, wenn zum Zeitpunkt der Mangelanzeige weniger als 2 Jahre Verjährungsfrist noch ausstehen.
    Das Verhandeln über den Mangelanspruch hemmt ebenfalls die Verjährung. Sich hierauf im Prozess zu berufen, birgt jedoch nicht unerhebliche Risiken. Der Nachweis des Zeitraums des Verhandelns kann unter Umstände schwer fallen.
  4. Undichte Stelle an Rohrdurchführung!

    Die erste Vermutung, das der WU-Beton undicht sei hat sich nicht bestätigt.
    Nach einem erneuten Regenfall am Freitag Nacht haben wir die Eintrittsstelle des Wassers nun lokalisieren können.
    Das Wasser kommt doch nicht wie zuerst vermutet zur Wand oder zur Bodenplatte rein, sondern zu einer Wanddurchführung durch die unsere Fernwärmeleitung geht. Diese ist zwar eigentlich ausgeschäumt, scheint aber an einer Stelle undicht geworden zu sein. Das Wasser an der Wand, das dort herunterlief, muss bisher immer so schnell getrocknet sein, das wir dort nichts mehr erkennen konnten. Und Aufgrund des bescheidenen Bodengefälles lief das Wasser am Boden dann von dieser Stelle weg.
    Ich hoffe, das wir nun diese undichte Stelle wirkungsvoll beheben können.
    Haben Sie in diesem Fall vielleicht Erfahrungswerte ob und wie man das Problem am besten angehen kann?

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